Der Bier-Thread

[Pumpkin04]

Maierbier: Kellerbier hell
0,5L, 5,2%



Auf dieses Bier freue ich mich ganz besonders! Ein Freund brachte eine 9-er-Kiste (!) von seinem letzten Aufenthalt in Bayern mit. Die Brauerei hat ihren Sitz in Nördlingen und vertreibt ihre Biere auch ( soweit mir bekannt ist ) nur regional.
Kleine Anekdote: an der Kasse sollte mein Kollege 16,90€ zahlen. Auf seinen Hinweis, an der Kiste stünde 9,90€ als Preis, entgegnete die Verkäuferin: "Ja, schon. Aber da sind 7€ Pfand drauf!"
Die Optik von Kiste und Buddel ist superb: zünftig, bodenständig, urig - so soll es sein!

Live-Test

Sodele, bin wirklich seeehr gespannt ... so einen in hiesigen Gefilden seltenen Tropfen darf ich ja nur selten munden ... SCHNUPPERPROBE!!! Tadaaa!!! ....*fump, sniff* ... also, ich kann ja rein optisch keinerlei Schwebstoffe oder Hefebröcklein ausmachen, dennoch duftet es wunderbar erdig, leicht und nach Natur - wie ein Kellerbier halt. Ich steh ja auf sowas ... erinnert vom Duft an "Zischke".
Prost, Gemeinde .... *lunk, lunk* ... oh jaaa, sofort lecker! Keller at it's best! ... leicht hefig, minimale Fruchtnote, erdig-gesetzt ... kommen wir erst mal zu den Basics: *lunk, lunk* ... das Brauwasser ist recht hart, passt aber gut zu dem Zeug! Dezente Schaumkrone, wie bei Kellerbieren üblich ... und wenn ich es jetzt leicht schwenke, löst sich endlich auch der Hefesatz am Boden und wirbelt fein und fröhlich durch die Buddel - schön das!
*lunk, lunk* ... je mehr ich davon trinke, desto mehr wächst es mir ans Herz: sehr guter Stoff! ...*lunk* ... die Charakterisierung von Kellerbier ist ja mit den üblichen Biermaßstäben nicht so einfach: sie sind weder hopfig-herb, noch malzig-süffig. Irgendwie trifft es natürlich-erdig-bodenständig ganz gut. Eine leichte Süffigkeit rundet das Ganze ab ... der Federweiße unter den Bieren ... *lunk*... und dieses hier vom Maier ist ein besonders gelungenes Exemplar, welches sich nicht vor einem "Zischke" verstecken muss!
Ich schmecke da Braukunst und Hingabe heraus! Jeden Cent wert...

Note: 1

[Pumpkin04]

Schloss Pilsener
0,5L, 4,9%



Im Rahmen meiner Discounter-Verköstigungs-Tour 2015/16 muss diesmal die Billigschütte von "Netto" dran glauben. "Schloss Pilsener" wird von irgendeiner namenlosen Brauerei ( zumindest steht auf der Dose nur der Ort ) in Bayern gebraut ... hmmm, Bayern und Pils? Mein Schwager aß jüngst in St. Peter Ording eine Currywurst - das war eine Katastrophe, weil besagte Wurst nunmal nicht an die Waterkant gehört. Aber ich gehe mal gaaaanz geschmeidig und vorurteilsfrei an das 29-Cent-Zeuch ran...
Bei Google existierte übrigens kein einziges Foto der für Discounter-Verhältnisse recht schmucken grünen Dose, weshalb ich selbst eins schoss.

Live-Test

So, endlich auf zur Tat ... ich hätte zwar viel lieber auf einen Juve-Sieg angestoßen - aber egal. Tadaaahh: Schnupperprobe!! *ratsch, zosch, sniff* ... jo, überraschenderweise duftet es exakt so, wie ein Dosenpils nun mal duftet: herb-süßlich ... eventuell erschnuppere ich ein wenig mehr Malz als bei Genrekollegen. Auf jeden Fall macht der Duft definitiv jetzt Lust auf mehr!
Also dann ... Prosit, Volx ... *lunk, lunk* ... äh, wtf!? ...*lunk* .... hmmm....*lunk* .... sorry, aber kommt da irgendwann noch mal ein Hauch von Braukunst durch!? ... die ersten Schlucke hinterlassen bei mir gerade mal: nichts! Keine Würze, keine Frische, keine hopfige Pilsnote. Aber ich gebe noch nicht auf: *lunk* ... das Brauwasser ist sehr weich, man könnte schon fast cremig sagen. Kohlensäure: hat sich beim Verteilen nicht aufgedrängt! Oder der Braumeister ( falls wir ihn so betiteln wollen ) musste daran sparen. Ich erspähe ein wenig Schaum in der Dose ... gaaanz weit hinten bleibt jetzt auch sowas wie ein malziges Aroma hängen ... *lunk* ... na, also: auch der Hopfen schaut nun mal kurz rein, muss aber schnell wieder weg ... Abgang? So kurz wie Ripleys Haare in Alien 3... *lunk* ... also sagen wir mal so: ganz so leblos wie "Hasseröder" ist die Lunke nicht. Sie erfordert dennoch viel Wohlwollen. Würzige Pilsfrische geht anders. Weiches, stilles Wasser mit dezentem Bieraroma, das besser duftet als es schmeckt - das trifft es ganz gut. Mein Tipp für Freunde der gepflegten Discounter-Schütten: holt Euch lieber "Ratskrone" bei Edeka oder legt ein paar Cent für das um Universen bessere "Turmbräu" von Rewe drauf...

Note: 5+

[Pumpkin04]

Krombacher: Kellerbier
0,33L, 5,1%



Wer meinen Testberichten geneigt folgt, der weiß: sollte man mich jemals verdurstend in der Sahara aufgabeln und hat nur "Krombacher Hell" oder "Krombacher Weizen" zur Hand - lasst mich sterben! Diese Brauerei springt seit einigen Jahren auf jeden Trend an und versemmelt es regelmäßig. Es war nur eine Frage der Zeit, bis natürlich auch ein Kellerbier angeboten wird.
Die Optik wirkt zwar ein wenig aufgesetzt rustikal, aber da will ich mal fair sein und nicht meckern...

Live-Test

Sodele, das Zeug steht gut gekühlt parat. Dann wollen wir doch mal sehen, was uns die "Lügenbrauerei" ( O-Ton unseres Seniorenheimbewohners Franz K. ) diesmal wieder auftischt.
Tadaaa - Schnupperprobe!! *zosch, sniff, sniff* ... joa, das duftet zugegebenermaßen dann doch sehr vielversprechend: schön süffig-hefig mit einer dezenten Fruchtnote. So muss Keller.
Aber nun geht's ans Eingemachte!
Prost, Gemeinde! *lunk, lunk* ... hm, ich gestehe, dass ich da nach den ersten drei Schlucken zunächst wenig Geschmack erkenne - das Bier hält sich erstmal zurück und deutet nur im Abgang eine gesetzte Würzigkeit an. Mal zur Konsistenz *lunk* ... recht weich, in der Buddel hält sich eine kleine Schaumkrone. Die Spritzigkeit lässt allerdings zu wünschen übrig, was bei Bieren dieses Genres aber die Regel ist ... *lunk* ... hmmm, so langsam könnte nach fast der kompletten ersten Flasche ja mal das Kellerbier hervorluken ... *lunk* ... ähm, leer ... und ich bin ratlos. Bevor ich weiterschreibe, muss also zwingend Buddel #2 dran glauben!
*Zosch, lunk, lunk* ... Ok, jetzt kommt das Zeug so langsam aus den Puschen ... ich erahne Kellerbieraromen: leicht sandig, hefig. Eine sehr dezente Hopfennote taucht in den Tiefen des Raums ebenfalls auf ... *lunk* ... ich weiß nicht, ich weiß nicht ... kann doch nicht sein, dass man sich den Geschmack eines Biers quasi mit voller Konzentration und Gewaltanwendung erzwingen muss! *lunk* ... ist nicht so, dass die Lunke jetzt extrem übel wäre, aber wenn ich meine Geschmackssensoren vorher in einem Trainingscamp sensibilisieren muss, um das Aroma zu erfassen, läuft das was schief.
Fazit: sehr zurückhaltendes, leichtes Kellerbier, welches die Genreattribute zwar aufweist, dessen Geschmack aber viel zu hart erarbeitet werden muss. "Zischke", "Göller" oder "Mönchshof" wischen mit dem Zeug locker ihre Keller feucht durch. Wieder einmal versagt die "Krombacher"-Brauerei ( und wird rein gar nichts daraus lernen ).

Note: 4-

[Pumpkin04]

Privatbrauerei Bergbräu: Altstadt Dunkel
0,33L, 4,9%



Dieses mir bis dato vollkommen unbekannte Bier brachte mir ein Freund von einer Dienstreise aus Niedersachsen mit. Herzhaft und würzig soll es laut Etikett sein - na, dann...
Optisch gibt es an dem Stoff, der in der typischen Flens-Bügelbuddel daherkommt, nix auszusetzen: wirkt bodenständig und zünftig...

Live-Test
( verfasst während der 1. Halbzeit Bayern-Schalke )

Schalke hält gerade das 0:0 in München ... Zeit für einen optimistischen Live-Test! Nun endet eh die Jahreszeit, in der ich auf dunkle Biere stehe - da kann das "Bergbräu" einen hoffentlich gelungenen Schlusspunkt bis zum Herbst setzen.
Auf zur obligatorischen Schnupperprobe ... *fump, sniff* ... nun, wenig überraschend duftet es sehr malzig, würzig und urig karamellig ... wie ein Dunkles duften soll! Das steigert meine Vorfreude ( immer noch 0:0 in München!! )..
Cheers, Freunde ... *lunk, lunk* ... oh ja ... sehr malzig und rauchig, allerdings schlägt auch gleich eine gute Prise Hopfen durch - das mag ich besonders, wenn dunkle Biere den Hopfen nicht unterschlagen! Die Konsistenz ist dagegen nicht so gelungen: das Brauwasser ist krisp und weich - aber die Lebhaftigkeit lässt doch zu wünschen übrig: null Schaum und so gut wie kein Prickeln. Ein wenig tot. Klar, Dunkle sprudeln selten über, aber hier ist dann doch viel Luft nach oben...
*lunk* ... ( 0:0 zur Halbzeit!!! Weiter so, Schalke! ) ... hm, mir scheint, das Bier verschießt sein Können irgendwie gleich mit dem ersten Schluck. Jetzt lässt es deutlich nach. Immer noch leicht würzig, schön gediegen - aber es wird schwachbrüstiger! *lunk* ... im Abgang dann nochmal einen Schüppe Hopfen ... lang bleibt der Geschmack jedenfalls nicht hängen. Egal, ich greife mal zu Buddel #2...
*fump, lunk* ... Buddel #2 beginnt genau so gelungen wie die erste: würzig, urig-süffig und überraschend hopfig. Mal abwarten, wie es weitergeht ... *wartet eine Minute* ... *lunk* ... phänomenal: das Bier wird wirklich mit jedem Schluck schwächer. Klar, es ist immer noch OK, aber alle Aromen verkommen zu einem sehr durchschnittlichen Mischmasch ... *lunk* ... naja ... leer.
Fazit: typisches Dunkles, welches unter mangelnder Lebhaftigkeit und sehr flüchtigen Aromen leidet. Trinkbar - aber nix, wozu man öfter greift.

Note: 4

[Pumpkin04]

Tucher: Urbräu - Nürnberger Hell
0,5L, 4,9%



"Ein süffiges Helles" verspricht das Etikett. Nun, die klassischen Hellen sind mir ja in der Regel etwas zu schwachbrüstig - mal sehen, was die bei Tucher so drauf haben.
Die Buddeloptik macht nix falsch, fegt mich aber jetzt auch nicht ob extremem Ideenreichtum aus den Socken. Ma guck'n ...

Live-Test

Mann, tut das gut: endlich mal wieder ein zünftiger Live-Test, nachdem ich die letzten Wochen fast ausschließlich mit dem guten, alten "Turmbräu" rumbekommen habe...
Das "Tucher" steht runtergekühlt vor mir ( ist ja draußen wieder etwas wärmer geworden ), schreiten wir also zur Schnupperprobe!
*Zosch, sniff* ... jo, so duften sie, die Hellen: malzig-würzig mit einer fast schon aufdringlich süßlichen Note. Tausendmal geschnuppert...
Ich verspüre Durst ... *lunk, lunk* ... wie erwartet: malzig, recht süffig-süßlich im Antrunk ... *lunk*...das Brauwasser ist in Ordnung, in der Buddel bildet sich eine hübsche Schaumkrone. Es perlt, aber natürlich genrebedingt nicht so munter wie bei einem Pilsener...
*lunk* ... das tut keinem weh, das beißt nicht ... *lunk* ... schön süffig und leicht lädt es zum Verweilen in einem Biergarten bei herrlichem Frühsommerwetter ein ... Bruder Hopfen sagt irgendwann auch mal "Hallo!", wird aber nie aufdringlich. Das ist hier quasi der Prototyp eines bayerischen Hellen ( obgleich es natürlich aus Franken kommt! ) und müsste @Rupert vorzüglich munden...
Fazit: macht nix falsch, hat aber für eine Top-Note zu wenig Charakter und Biss. Unter den "Hellen" eins der guten!

Note: 2-

[Pumpkin04]

Kulmbacher Mönchshof: Historisches Märzen
0,5L, 5,5%



Die Mönchshof-Brauerei hat mich bei allen bisherigen Tests noch nie enttäuscht und die Biere lagen stets im 2er-Bereich. Deshalb freute ich mich sehr, als ich dieses Schätzchen entdeckte, welches momentan im trendigen 9er-Kasten angeboten wird und ganz offensichtlich auf der Retro-Welle reitet.
Die Optik ist sowas von Schlag-mich-tot auf Retro getrimmt, das es fast schon schmerzt - dennoch schaut das Ganze zugegebenermaßen gut aus. Bin gespannt...

Live-Test

*sing* Mönchshof, Mönchshof, Mönchshof ... OK, etwas albern aber ick freu mir auf ein weiteres ( so Gott will ) sehr leckeres Bier dieser Brauerei!
Die Sache mit der Kühlung erwähne ich heute mal nicht und schreite gleich zur Schnupperprobe ...*fump, sniff* ... übrigens: die Trübung des Zeuchs wird auf dem Etikett als "Opaltrüb" bezeichnet - ahaaa! ... *sniff* ... hm, also der Duft hält sich in puncto Kräftigkeit extrem zurück - gaaanz dezent würzig und malzig kann ich da die Aromen eher erahnen, als wirklich erschnuppern. Das mag aber auch daran liegen, dass es ein wenig zu kühl ist.
Egal, Prost, Gemeinde ... *lunk. lunk* ... boah, wie geil! *lunk*: schön malzig-süffig, fruchtig, sehr gehaltvoll - das schmeckt schon beim ersten Schluck!!! *lunk* ... großartig! Das Brauwasser und die Konsistenz übrigens auch ... es perlt und schäumt ... *lunk* ... tendiert ein wenig in Richtung Kellerbier: die leicht sandige Hefenote sticht deutlich hervor. Der Hopfen kommt wunderbar aromatisch mit einem Zitrushauch daher ... und über allem schwebt eine schwere, gediegene Malznote. Leute, dieses Bier ist wahre Braukunst! *lunk* ...im Abgang sehr kernig und leicht nussig ( aber auf angenehme Weise )...
*lunk, lunk* ... ui, leer ... ich zögere noch mit dem Fazit und der Note und öffne Buddel #2 zur Bestätigung des Trinkerlebnisses ...*fump, lunk* ... ( Verfasser lehnt sich wonnig seufzend zurück )...
Jap, dieses Bier kicks ass!
Fazit: wunderbar süffiges, malziges und gehaltvolles Bier, bei dem auch eine fruchtige Hopfen- und eine feine Hefenote nicht zu kurz kommen! Klare Empfehlung an alle, die ein leckeres Bier schätzen.

Note: 1

[Pumpkin04]

Karmeliten Brauerei: Kloster Gold Export
0,5L, 5,1%



Eine Brauerei, die klösterlichen Ursprungs ist, noch dazu im tiefsten Bayern ( Straubing ): perfekte Grundvoraussetzungen für ein gutes Bier!
Designtechnisch gibt es sicherlich gewagtere Gefäße, aber ich lasse das mal als "OK" durchgehen.

Live-Test

Alter Schwede, war das gerade warm mit meinem Hund am Kanal! Jetzt hab ich mir aber eine Erfrischung wahrlich verdient. Ma guck'n, was das "Kloster Gold Ex" so kann...
Schnupperprobe! *Zosch, sniff* ... ja, süßlich wie ein Helles, aber mit einer sehr kräftigen, würzigen Hopfennote. Kriecht richtig bitter ins Näschen ...
*lunk, lunk* ... Heidewitzka, das ist ein Ex? Kommt sofort sehr pilsig-herb und spritzig daher ... gefällt mir erst mal ... *lunk* ... Schaumkrone und Brauwasserkonsistenz sind OK und wie gesagt: es perlt! ... *lunk* ... im Mittelteil entfaltet sich jetzt auch eine süße Malzigkeit, wie es bei einem Exportbier sein soll ... *lunk* ... ja, das Malz bleibt schön lange hinten im Gaumen hängen und der Hopfen tritt so langsam etwas zur Seite ... ich würde sagen: Gesamtkomposition gelungen! *lunk* ... also, die Lunke löst jetzt keine Jubelarien aus, ist aber ein durchaus schmackhafter Tropfen für die sonnige Jahreszeit. Ich würde behaupten: auch für den langen Filmabend geeignet, weil es nicht zu speziell und schwer ist...
*lunk* ... ja, ich denke, ich kann mein Fazit ziehen.
Fazit: wunderbar süffiges, sonniges Bier mit einer feinen, bitter-aromatischen Hopfennote. Lecker und unkompliziert!

Note: 2

[Giant]

Maisel & Friends: Marc's Chocolate Bock

Ein Bier von einer Brauerei, die ich vor allem wegen des super leckeren Pale Ales (mein aktuelles Lieblingsbier) sehr schätze. Die große 0,75 Flasche lächelte mich schon mehrfach im Vorbeigehen an und letzten Samstag war es so weit. Für 4,99 € nahm ich sie einfach mal mit, da mich der Mix von Starkbier und Zartbitterschokolade und etwas Waldbeere sehr reizte.

Die Beschreibung lässt auch auf etwas tolles hoffen:

Verstärkt durch den Einsatz einer Extraportion ausgewählter Gersten-, Spezial- und Aromamalze.
Kraftvoll, vielschichtig und ausgewogen.
Aromen von geröstetem Malz, verbunden mit einer karamelligen Süße.
Anklänge von Zartbitterschokolade mit einer Nuance von dunklen Waldbeeren. Ich lade ein zu einem Feuerwerk der Genüsse.

Voller Spannung öffnete ich dann mit 2 Freunden die Flasche, die dank ihrer Größe zum großzügigen Teilen einlud. Wir schenkten uns ein, probierten den ersten Schluck und der Ersteindruck war bei uns allen sehr ähnlich: "Wow, ich versuche mich gerade daran zu erinnern, ob ich jemals etwas ekelhafteres getrunken habe".
Wir hatten dann Schwierigkeiten unser Glas zu leeren, da es wirklich keinem von uns auch nur ansatzweise geschmeckt hat. Der Geschmack ist wirklich schwer zu beschreiben, die Zartbitterschokolade und die Waldbeeren hat man durchaus leicht rausgeschmeckt, diese passt aber ganz und gar nicht mit dem Starkbier zusammen.

Note: 5-

[Pumpkin04]

Tja, nicht alles, was die Craft-Brauer so komponieren, passt auch wirklich zusammen ...
Glücklicherweise setzt bei mir ab einem gewissen Kaufpreis eine natürliche Verweigerungshaltung ein und die Grenze hat das Maisels-Zeug deutlich überschritten...

[Ole2]

Oh, danke für die Blumen, aber nicht, dass hier noch falsche Eindrücke entstehen, denn Bier ist lediglich ein Genußmittel, das in Maßen genossen werden sollte.

[Pumpkin04]

Th. König Zwickl
0,33L, 5,3%



Nachdem die Konkurrenz ja bereits mit mehr oder weniger Erfolg vorgelegt hat, versteht es sich von selbst, dass uns auch die Duisburger König-Brauerei mit einem Kellerbier erfreut.
Neben dem üblichen Schmonzes von wegen "Tradition" und "uraltes Rezept"... blabla ... ist auf dem Etikett auch der Hinweis zu lesen: "Lange, kalte Reifung". Aha. Das verwundert dann doch, ist es doch gerade ein typisches Merkmal von Kellerbieren, dass sie eben NICHT lange und kalt reifen, sondern sehr jung abgefüllt werden und in der Flasche nachgären. Egal, lassen wir den Geschmack sprechen...

Test

Schon mit der würzig-aromatischen Schnupperprobe weiß dieses Zeug zu überzeugen. Der Geschmack steht dieser dann in nichts nach: das "Th. König" vereint eine schöne malzige Süffigkeit mit einem aromatischen Touch Hopfen und der kellerbiertypischen sandig-hefigen Note.
Dass es mit 5,3% etwas stärker als ein Pilsener ist, schmeckt man ebenfalls deutlich heraus. Die Alk-Note spielt sich aber nicht in den Vordergrund.
Mir hat das Bier als Gesamtkomposition gut geschmeckt - es ist kräftig und ausgewogen und geht einem auch beim langen Filmabend nach Buddel #5 nicht auf die (Geschmacks-)Nerven.

Note: 2+

[Klaus]

Tolles und omnipräsentes Thema auf ein baldiges Wochenende, an dem man bei hoffentlich strahlendem Sonnenschein wieder sein kaltes Pils genießen kann

[Pumpkin04]

Aldersbacher Klosterhell
0,5L, 5,1%



Ach, ja ... die Zeit rast - jetzt steht der August schon vor der Tür. Wie sang Sven Regener doch einst: "Und kaum, dass ich einmal nüchtern bin, ist der Sommer schon wieder vorbei."
Da kommt so ein urbayerisches Helles doch genau richtig, um sich noch einmal zu vergegenwärtigen, dass Sommer und Biergartenzeit ist!
Optisch springt einem die Buddel jetzt nicht gleich ins Gesicht, sondern setzt auf Übersichtlichkeit und Understatement - das gefällt mir.

Live-Test

Sodele, sturmfrei bis Sonntag, Hund war raus, Haushalt ist erledigt ... hmm, hab ich noch was vergessen? ... Nö ... Zeit für einen gepflegten Live-Test!!
Das "Klosterhell" liegt perfekt ( tüllich! ) gekühlt parat ... tadaaa: Schnupperprobe!
*Zosch, sniff, sniff* ... jo, wunderbar süßlich-aromatisch ... für ein Helles erstaunlich würzig mit einer dezenten Bitternote. Macht Bock auf mehr.
Wohlan, Gemeinde ... Prosit ... *lunk, lunk* ... mmmhhh, fein süßlich-süffig im Antrunk ... *lunk* ... ein Hauch Fruchtigkeit und eine sehr angenehme Hopfennote gesellen sich dazu ... *lunk* ... das Brauwasser ist weich und krisp und obwohl es in der Buddel jetzt nicht perlt auf Deibel komm raus, habe ich an der Spritzigkeit nix zu bemängeln. Schon jetzt kann ich sagen, dass dies ein gelungenes Brauwerk ist.
*Lunk* ... echt lecker - keine Note spielt sich aufdringlich in den Vordergrund, die Aromen harmonieren und bilden ein schmackhaftes Ganzes. *Lunk* ... die süffige, malzige Süße eines Hellen steht klar im Vordergrund, der Braumeister hat aber auch den Hopfen nicht vergessen und seine Sache gut gemacht. Ein sehr leckeres, aromatisches Bier für quasi jede Gelegenheit. Viele "Helle" sind mir persönlich ja zu seicht, wässrig und leblos ... dies hier ist richtig gut!

Note: 1-

[Pumpkin04]

Hopf: Helle Weiße
0,5L, 5,5%



Dieses Zeug ist mir schon seit längerer Zeit regelmäßig begegnet, heute landete es dann endlich im Einkaufskorb. Wer meine Attitüde kennt, der weiß: mir gefällt es sehr gut, dass hier von "Weiße" oder "Weißbier" die Rede ist und nicht von "Weizen". Hinzu kommt, dass sich der Hersteller selbst als "Weißbierbrauerei Hopf" bezeichnet. Eine reine Weißbierbrauerei aus Bayern - da kann doch eigentlich nix mehr schief gehen!

Live-Test

Sodele, das ewig nicht mehr benutzte Weißbierglas ist frisch durchgespült, es kann los gehen ... erst mal die Optik bestaunen ... *zosch, kipp* ... also, da ist der Name "Helle Weiße" ja Programm: ein derart hellgelbes Weißbier sah ich selten ( hm, überhaupt schon mal? ) ... schön trüb ist es dabei und die Schaumkrone ist fest und stabil. Kommen wir zum Duft: *sniff* ... seeeehr fruchtig! Das malzig-hefige Duftaroma eines Weißbiers ist natürlich unverkennbar, aber geht im Buket eines gemischten Fruchtsaftladens fast unter - da bin ich jetzt aber wirklich gespannt!
Also, Prost ... *lunk* ... ähm ... *lunk* ... Gott, ist das nichtssagend und labberig ... *lunk* ... die extreme Fruchtnote ist glücklicherweise nicht so aufdringlich wie beim Duft, das ist aber auch das Einzige, was mir positiv auffällt ... *lunk* ... jegliche Weißbiernote deutet das Zeug beim Trinkvorgang leider nur kurz an, um den geneigten Genießer dann mit einer undefinierbaren Melange irgendwelcher Labberaromen zurückzulassen ... das Ganze wirkt wässrig, leblos und unfertig.
Mein lieber Scholli, wenn dies das Haupterzeugnis einer reinen Weißbierbrauerei ist, dann wundere ich mich, wie sich so eine Manufaktur halten kann. Ich als Geschäftsführer hätte den Braumeister schon nach einem Glas entlassen!
Fazit: kann nix und taugt nix! Alle Weißbierfreunde: Finger wech!
Und ich freue mich jetzt so richtig auf einen Abend mit Freunden und "Franziskaner Royal"!

Note: 5 ( weil immer noch besser als "Schöfferhofer" )

[Pumpkin04]

Ayinger: Jahrhundert Bier
0,5L, 5,5%



Das Zeug stach mir heute im GmV direkt ins Auge: außerordentlich hübsch gestaltete Maurerflasche - sogar den Kronkorken ziert ein Bild von dem Dorf auf dem Etikett ... richtig klasse!
Dieses helle Export heißt "Jahrhundert Bier" weil es die bayerische Privatbrauerei Aying erstmals 1978 anlässlich des 100. Geburtstags der Brauerei braute...
Lassen wir uns mal überraschen!

Live-Test

Mehrere vorzügliche "Franziskaner Royals" haben mich gestern die Hopf-Katastrophe vergessen lassen - frisch auf zu einem neuen Test! Wenn es seit 38 Jahren gebraut und verkauft wird, kann das "Jahrhundert Bier" ja soo übel nicht sein...
*Zosch, sniff* ... also die obligatorische Schnupperprobe lässt hoffen: kraftvoll malzig und würzig - riecht gut!
So, I hob Durscht ... Wohlsein ... *lunk, lunk* ... im Antrunk sehr vollmundig, süffig-malzig ... *lunk* ... die Brauwasserkonsistenz ist in Ordnung, in puncto Spritzigkeit ist hier aber Luft nach oben: die Schaumkrone hält sich nur wenige Sekunden und es perlt auch nur sporadisch ... *lunk* ... hm, irgendwie zündet das nicht so dolle ...*lunk* ... auch im Mittelteil bleibt eine gewisse malzige Süffigkeit vordergründig. Mir fehlt ein wenig das gewisse Etwas und eine interessante Bitternote - klar, den Hopfen schmecke ich raus, das ist aber alles irgendwie zu langweilig und unspektakulär ... *lunk* ... zumindest bleibt eine recht wohlige Biernote im Gaumen hängen ... *lunk* ... ich mach das jetzt mal so: ich gehe in mich, leere Buddel #1 und lege mich dann erst bei Buddel #2 fest - die zweite Flasche bringt es oft ans Licht!
*Lunk, lunk, lunk, rülps, zosch, lunk* ...
Tja, was soll ich sagen ... *lunk* ... also, das Bier ist ganz OK. Ein nettes, süffiges Feierabendbier. Ich schließe auch nicht aus, dass ich damit ganze Abende verbringen könnte. Es fehlt aber eine besondere Note, eine Charakteristik. Zu einer kompletten Kiste von dem Zeug würde ich im GmV nach diesem Test nie wieder greifen. Dafür gibt es einfach zu viele Bessere. Schlecht ist es aber beileibe nicht, deshalb...

Note: 3

[Pumpkin04]

Franziskaner: Kellerbier
0,5L, 5,2%



Ob helles oder dunkles Weißbier oder das überragende "Royal": die Franziskaner-Brauerei hat mich noch nie enttäuscht. Umso freudiger erregt war ich, als ich erfuhr, dass der Schuppen nun auch Kellerbier braut. Bis dato tauchte das Zeug leider nirgends in unseren Breiten auf ... jetzt war es endlich soweit.
Die bodenständige Optik der Maurerbuddel erzeugt weder Freudengesänge, noch schreckt sie ab - OK eben...

Test

Nach einer recht süßlichen und leicht fruchtigen Schnupperprobe, die Lust auf mehr machte, überzeugte mich das Bier eigentlich schon ab Schluck #1 ... "Franziskaner Kellerbier" schmeckt, wie gutes Kellerbier halt schmecken sollte: süffig, leicht, sandig-erdig mit einer schönen Hefenote und dem Gefühl, den unfiltrierten Charakter herausschmecken zu können. Überraschenderweise kommt auch der Hopfen nicht zu kurz: eine angenehme Bitternote rundet das Ganze ab. Wer Kellerbier mag, kann hiermit ganze Nächte verbringen.
Weil "Zischke" und "Göller" für mich minimal stärker sind, gibt es eine verdiente...

Note: 2+

[Pumpkin04]

Tsingtao
0,33L, 4,7%



Gegründet wurde die chinesische Brauerei ( die mittlerweile die sechstgrößte weltweit ist ) im Jahre 1903 von deutschen Siedlern und hieß damals ... Germania!
Das Zeug wird in 50 Länder exportiert und stach mir bei Lidl schon öfters ins Auge. Ein Blick aufs Rücketikett verrät: neben Wasser, Hopfen und Malz wird auch ein wenig Reis beim Brauvorgang verwendet. Da dies heutzutage gängige Praxis in vielen Ländern ist ( die türkische Großbrauerei EFES macht das z.B. in der Türkei auch; in Deutschland wird er weggelassen ), drücke ich ein Auge zu und lege das Reinheitsgebot für diesen Test mal etwas großzügiger aus...

Live-Test

Die Bayern ziehen ihre Trainingseinheit gegen komplett überforderte Bremer ab ... da kann man ja auch mal einen Asiaten aus dem Kühlschrank holen und was Sinnvolles machen!
Also, Nase noch mal gut gerümpft und ran an die Schnupperprobe ... *Zosch, sniff* ... joah, das duftet doch schomma nach Bier! *sniff* ... sehr würzig mit einer fruchtigen Hopfennote - erinnert im Duft an "Becks" oder "Pilsner Urquell" ... da bin ich jetzt aber mal gespannt.
Also, Prosit ... *lunk, lunk* ... hm, das kann in puncto Kräftigkeit im Antrunk nicht mit dem Duft mithalten ... *lunk* ... wenig Kohlensäure, sehr wenig Schaum - das perlt nicht wirklich. Das Brauwasser kommt mir recht hart vor, ist aber qualitativ im Rahmen ... *lunk* ... tja, eine gewisse süßliche Malznote, die sich mit der bereits erwähnten ziemlich fruchtigen Hopfigkeit mischt, lässt sich nicht leugnen. Das bleibt mir aber alles zu zaghaft und unspektakulär. *lunk* ... die Komposition stimmt - sie hält sich nur zu stark zurück! Alle durchaus geschmackvollen Nuancen bleiben auf dem Weg zum Geschmackszentrum irgendwie stecken. Zu schwachbrüstig ... *lunk, leer* ... ich probiere mal Buddel #2 zum Abgleich ... *zosch, lunk* ... yap, bestätigt: "Tsingtao" hat durchaus Potential und bringt eigentlich alles für ein klasse Sommerbier mit ... leider ist es zu kraftlos und es fehlt die Spritzigkeit. *lunk* ... ichsachmal: wer sich an lauen Abenden gern mal ein leichtes "Grolsch" oder "Heineken" reinknallt, darf das Zeug hier bedenkenlos probieren: leicht süffig, schön fruchtig - nur eben zu bieder. Der Preis von 3,33 für das 6-Pack ist mMn etwas zu hoch. Deshalb...

Note: 3-

[Pumpkin04]

Hansa Pils
0,5L, 4,8%



Egal, ob wir in den 80ern bei Ostermärschen mitlatschten oder in den 90ern Parties am Kanal feierten: unser Kumpel Hans A. war oft dabei! Klar, er war nicht unser absoluter Favorit, aber immer wieder kreuzten sich unsere Wege. Tja, lang ist es her und ich kann mich ums Verrecken nicht mehr erinnern, wie das Zeuch eigentlich schmeckte. Wie gut, dass es Hans A., äh, "Hansa" immer noch gibt... und immer noch ist die Dose genau so scheußlich wie damals. Merke: ein Segelschiff allein erzeugt noch lange keine maritimen Gefühle...
Antreten muss die Schütte gegen die direkte Konkurrenz "5,0" ( gleicher Preis mit 0,49€ ) und "Turmbräu" ( 0,39€ ).

Live-Test

*Smokeonthewaterriff!!!* Schnupperprobe!! ... *Ratsch, sniff* ... jo, da steigen schon süßlich-würzige Pilsaromen in mein Näschen ... *sniff* ... so rein aus dem Gedächtnis würde ich aber sagen: deutlich kraftloser und dezenter, als o.g. Konkurrenz ... zumindest ist es als Pils zu erschnuppern.
Jetzt aber ... Prost, Gemeinde! ... *lunk, lunk* ... hm, zunächst mal sehr süffig. Im Antrunk gibt mir das Malz die Hand ... *lunk* ... während ich feststelle, dass das Brauwasser auf mich sehr weich wirkt, kommen dann auch so langsam die Hopfenaromen zum Vorschein ... bis dato bleibt das alles aber noch sehr wenig markant und stumpf ... *lunk* ... nee, so richtig begeistern kann mich das noch nicht ... insgesamt sehr metallisch, unausgegoren, halbgar. Ich würde sagen: schmeckt billig. Nach billigem Dosenbier. Aufmerksame Beobachter werfen nun ein: "Ja, aber das IST doch billiges Dosenbier!" Stimmt. Aber ein "Turmbräu", welches ja sogar noch billiger ist, schmeckt eben NICHT danach, sondern mundet exzellent und schlägt so manches Vollpreisbier um Längen. Aber die Dose ist ja noch nicht leer ... *lunk* ... ach, nö ... die Bitternoten sind stumpf und blechern, die Süffigkeit kratzt an der Grenze zur Labbrigkeit ... nee, das ist keine wahre Braukunst. Immerhin: man kann es trinken und hat nicht - wie z.B. bei "Hasseröder" - das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Die 49 Cent investiert man aber besser in "Turmbräu", "5,0" oder "Ratskrone".

Note: 4-

[PatrickGER]

Darf man dir eine Flasche "Gampert-Bräu" aus Franken zusenden :-P? Brauchst bei den ganzen Noten wohl mal ein gescheites Bier zum testen

[Pumpkin04]

Och, blätter mal etwas zurück, da waren schon einige gescheite dabei. Bierspenden immer gern, für Livetests aber bitte mindestens 2 Flaschen