Ilona Andrews - Magisches Blut

Kelshan · 01.09.2011, 14:05

Hiho!

Ist ja schon eine Weile her seit der (letztlich nie ganz vollendeten) Rezi von Buch 3 der "Stadt der Finsternis" Reihe. Aber ich dachte mir ich führe die Sache dann doch mal fort, mit einer Rezi zu Teil 4. Gedauert hat dies auch deshalb etwas, da ich dieses Buch zunächst schon mal auf Englisch gelesen hatte, daraufhin bei Erscheinen der deutschsprachigen Ausgabe diese gleich erst einmal an meine Freundin verliehen wurde, bevor ich überhaupt ein Wort darin gelesen hatte, ich daraufhin beschäftigt war und noch 1-2 andere Bücher zu lesen hatte.

Ich hab mir das Lesen der deutschsprachigen Ausgabe also kurz gesagt ein wenig aufgespart, bis vor drei Tagen. Und nu ist es schon wieder durch. Schade eigentlich.

Dafür lege ich gerade Teil 5 auf Englisch nach (Magic Slays).

Aber nun erstmal zum Thema...

Stadt der Finsternis 4 - Magisches Blut
von Ilona Andrews

Inhalt
Kate Daniels klärte den Mord an ihrem Vormund Greg auf, brachte Gottheiten und Dämonen während eines magischen Flairs dazu vor ihr niederzuknien und klärte ungewöhnliche Vorkommnisse während der verbotenen "Midnight Games", wo sie zum Schutz ihrer Freunde riskierte, von Roland - Herr der Untoten und ihr Vater - entdeckt und letztlich getötet zu werden. Und wozu das alles? Damit sie als Einlösung einer Wettschuld dazu gezwungen war, seiner psychopathischen Pelzigkeit, Curran, ein Abendessen zu servieren - in Unterwäsche. Immerhin, die ursprünglichen Konditionen sahen Nackheit vor. Doch wie Curran behauptete, war er ja schließlich keine Bestie. Etwas, worüber man durchaus diskutieren konnte.

Doch nicht nur, dass dieser sie am vereinbarten Abend mit ausgedehnter Abwesenheit beglückte und ihr am Telefon nahegelegt wurde, alle weiteren Anfragen doch bitte an den Sicherheitschef des Rudels zu richten. Nein, zu allem Unglück taucht plötzlich auch ein Unbekannter in der Stadt Atlanta auf, der offenbar ein Faible dafür hat, seine Opfer aufzuspießen und mit gemeingefährlichen magischen Krankheiten zu infizieren, welche die ganze Stadt auslöschen könnten. Und die einzigen Zeugenaussagen sprechen von einem großen Mann (oder Frau?) im Kapuzenmantel, niemand kann offenbar sein Gesicht sehen.

Noch dazu stellt sich heraus, dass alle Gestaltwandler, welche mit diesem Fremden in Kontakt kommen, durchdrehen und wild werden. Für Kate eine besondere Herausforderung, denn so kann sie entgegen ihrer Überzeugung nicht ihrem Chef beim Orden, Ted, den Stinkefinger zeigen und kündigen, da ihre beste Freundin und versteckte Wandlerin Andrea an sonst die Ermittlungen übernehmen müsste. Und sie muss Curran auf Abstand halten, was ihr wiederum eher entgegen kommt. Und warum zeigt ein Ritual zum Erkennen des Gegners stattdessen ihr eigenes Gesicht?

Bald steht fest, dass sie diesen Gegner, der einst vor tausenden Jahren an der Seite ihres Vaters stand, einfach nicht allein besiegen kann. Und die Sache mit dem Abstand halten zu seiner durchlauchten Verrücktheit mag erst so gar nicht funktionieren, doch wie sollte sich sie in diesem Chaos auch noch als Alpha-Weibchen des Rudels behaupten können? Zum Glück hat sie nun wenigstens stets einen treuen Begleiter an ihrer Seite, in Form eines "Kampfpudels" mit der unglaublichen Fähigkeit, gleichzeitig auf einen Teppich zu kotzen und zu pinkeln. Doch der große Showdown mit diesem dunklen Geheimnis aus Kates Vergangenheit stellt sie alle auf eine harte Probe.

Meine Meinung
Im Nachwort des Buches schreibt das Autorenduo: "Magisches Blut zu schreiben stellte sich als sehr schwierig heraus. Für das Buch waren mehrere Entwürfe und viel Geduld von allen Beteiligen nötig." Ich sage dazu: Das merkt man dem Buch auch ein wenig an. Es wirkt zunächst ein wenig ziellos und kann sich auch nicht so ganz entscheiden, welche Ebene der Geschichte denn nun im Mittelpunkt stehen soll. Auch - oder vor allem - die in diesem Band einen Schubs bekommende Beziehungskiste wirkt stellenweise ein wenig erzwungen. Kate ist schon immer ein Dickkopf, doch hier benimmt sie sich oft tatsächlich wie ein kleines Kind.

Dies wirkt dann eben letztlich irgendwie nicht so schön "rund" wie in den vorherigen Büchern, bessert sich aber etwa ab der Hälfte des Buches wieder deutlich,

Spoiler öffnen

<- das hab ich dann doch lieber mal in einen Spoiler verpackt, hat vielleicht zu viel verraten.

Hinzu kommt speziell bei der Deutschen Ausgabe, dass man hier auch ein wenig das Einleben des neuen Übersetzers bemerkt. Dies führt ebenfalls zu einer etwas schwächeren ersten Buchhälfte. Letztlich bessert sich jedoch auch dies, und man bekommt mehr und mehr die gewohnte Qualität. Das ist etwas, das für die weiteren Bücher dann auf jeden Fall einen guten Eindruck macht.

Doch neben all dieser Kritik, hat das Buch durchaus auch seine guten Seiten. Nicht nur, dass der Einblick in Kates interessante Vergangenheit immer tiefer wird, es werden eben auch viele "Änderungen" geboten. Das Unvermeidliche wird hier nicht ewig in die Länge gezogen, stattdessen finden sich immer wieder neue Wege, die Spannung am Leben zu erhalten.

Und das gelingt in Band 4 nach wie vor hervorragend. Aus der Hand legen kann man auch diesen Band kaum und empfehlenswert ist er in jedem Fall. Dennoch sind es eben einige kleine Dinge, welche eine Wertung ein wenig drücken.

Für mich daher dieses Mal "nur" gute 4 von 5 eingedämmte Seuchen.

Weiteres
Rezi zu Band 1: Die Nacht der Magie
Rezi zu Band 3: Duell der Schatten