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  1. #1
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist offline
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    Verantwortung von Touristen bei Reisen in gefährliche Länder

    Dieses Thema eroeffne ich aus 2 Gruenden. Zum einen plane ich im Moment eine Reise in ein wenig erschlossens Land und haben mir dafuer ein Lonely Planet Führer gekauft. Auf der Suche nach dem passenden Buch, stieß ich auf Kritik an diesem Verlag. Dabei ging es darum, dass weniger sichere Länder als Reiseziele empfohlen würden und damit Touris unnötig in Gefahr gebracht werden und zudem indigene Völker noch abhängiger von Reisenden werden.

    Zum anderen stolperte ich bei der Morgenlektüre über diesen Artikel: Überfall im Libanon: Unbekannte entführen sieben estnische Touristen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik Da frag ich mich doch, was bewegt Leute solche Länder zu bereisen? Es ist ja nicht das erste Mal, dass sich Touris wissentlich in Gefahr begeben. Die Liste der Entführungen oder Überfälle ist wohl unendlich lang und kann bei Bootsreisen am Horn von Afrika starten, doch dabei um Urwald von Kolumbien enden.
    Auf der Seite des auswärtigen Amtes gibt es stets aktuelle Reisewarnungen. Auch vermeidliche sichere Länder wie Thailand haben im Zuge der Proteste vergangenes Jahr Warnungen für Bangkok erhalten. Dennoch gibt es stoische Deutsche die solcherlei Infos konsequent ignorieren und sich in Gefahr begeben. Tja und dann? Dann soll gefälligst der arme Diplomat in Aktion treten und die Landsleute raus hauen. Da frag ich mich, wer bezahlt das? Bekannterweise verhandelt die Bundesregierung ja nicht mit Entführern, ob das aber jetzt so stimmt sei dahingestellt. Jedenfalls würden Millionen von Euro anfallen um Lösegeldsummen zu zahlen, um KSK Einheiten bereitzustellen oder Diplomaten Delegationen um die halbe Welt zu schicken; im Charter Jet natürlich.

    Ich denke es ist richtig solche Staatsbürger heim zu holen und zu unterstützen, aber die Rechnung sollte bitte selbst beglichen werden. Nun verfügt aber nicht jeder über Millionen von Euro um so etwas zu finanzieren, also sollten Versicherungen zu Rate gezogen werden. Daher mein Vorschlag: jeder Reisende in Risikoländer muss eine Versicherung abschließen, die ihm im Ernstfall die Rettung finanziert. Bei der Menge an Touristen würde ein obligatorischer Betrag von vlt. 5 Euro pro Person ausreichen.

    Sehe ich das zu eng?

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    Verantwortung von Touristen bei Reisen in gefährliche Länder

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  3. #2
    baalsagaath baalsagaath ist offline
    Avatar von baalsagaath

    AW: Verantwortung von Touristen bei Reisen in gefährliche Länder

    Nettes Thema, ähnliche Gedankengänge sind mir auch schon des öfteren durch den Kopf gegangen (meistens dann, wenn -oh wunder- Urlauber in der Irakischen Wüste -oder was weiß ich wo- entführt wurden)

    bis zum vorletzten Satz: ich stimme dir absolut zu
    (nur das mit den indigenen Völkern müsste ich noch mal drüber nachdenken, inwieweit das nun wirklich schlimm ist)

    Wie hoch eine solche Risiko-länder-versicherung sein müsste kann ich nicht wirklich eine fundierte Aussage abgeben, ich habe dafür schlichtweg nicht genug Daten.
    aber ich schätze, wenn sie nur von den "Risiko-Reisenden" bezahlt wird, dass sie doch etwas höher als 5€ sein müsste...(wobei man noch festlegen müsste, ab wann genau man in diese Gruppe gehört)

    eine Alternative wäre auch, tatsächlich NIE Lösegeld zu bezahlen (zumindest mal bei "Risiko-Urlaubern", und auch wenn immer das Gegenteil behauptet wird: ich gehe davon aus, dass die Bundesregierung oder natürliche- bzw. juristische Personen -meistens- bezahlt), und auch zu unterbinden, dass Privatpersonen/Stiftungen u.ä. es tun.
    Nach ein paar Toten (die ja aber auch irgendwo selbst Schuld sind - wie heißt es doch so schön: "wer sich in Gefahr begibt, kann darin umkommen") wird sich schon rumsprechen, dass es sich nicht lohnt.
    Natürlich müsste dann jeder, der vorhat in einem entsprechenden Risiko-Land Urlaub zu machen, explizit darauf hingewiesen werden.

    P.S. gibt es das Wort "Risiko-Urlauber" überhaupt? (wenn nicht, habe ich gerade ein tolles neues Wort erschaffen)

  4. #3
    Nicoletta Nicoletta ist offline

    AW: Verantwortung von Touristen bei Reisen in gefährliche Länder

    Verischerungen dieser Art sog. "Kidnap & Ransom-Versicherungen" gibt es. Ich bin selbst schon häufiger geschäftlich in unsicheren Ländern gewesen - mein Auftraggeber hat für mich eine solche Versicherung abschliessen müssen.

    Versichert wurde ich über deninternationalen Industrieversicherungskonzerns AIG.Die Minimum-Prämie für die Versicherung einer viertägigen Reise nach Lateinamerika betrug damals (vor gut 10 Jahren) 1000 €, die Deckungssumme war 50 Millionen €. Übrigens, Reisen in den Irak versichert niemand....

    Ich denke mit einer verpflichtenden Versicherung dieser Art würden viele Risiko-Touristen vielleicht nochmal über die Gefährlichkeit einer Reise in solche Länder nachdenken.

  5. #4
    baalsagaath baalsagaath ist offline
    Avatar von baalsagaath

    AW: Verantwortung von Touristen bei Reisen in gefährliche Länder

    Zitat scores Beitrag anzeigen
    mein Auftraggeber hat für mich eine solche Versicherung abschliessen müssen.
    hmm, müssen?

    weißt du zufällig, ob das gesetzliches müssen ist (wäre mir jetzt ganz neu - nicht dass ich Fachmann auf dem Gebiet wäre^^) oder eher Firmenpolitik o.ä.?

  6. #5
    Nicoletta Nicoletta ist offline

    AW: Verantwortung von Touristen bei Reisen in gefährliche Länder

    Zitat baalsagaath Beitrag anzeigen
    hmm, müssen?

    weißt du zufällig, ob das gesetzliches müssen ist (wäre mir jetzt ganz neu - nicht dass ich Fachmann auf dem Gebiet wäre^^) oder eher Firmenpolitik o.ä.?
    Nein, es gibt und gab keine gesetzespflicht dazu. In meinem Fall wurde die Universität als mein Arbeitgeber vom Träger der Universität vertraglich verpflichtet für eine Liste von Ländern diese Versicherungen abzuschliessen, wenn eine Reise dahin anstandt. Aber meine Aufenthalte ware a.) nur ein paar und b.) Ausnahmen.

    Am häufigsten werden Mitarbeiter aus Finanz- oder Versicherungsbranche, vermutlivh aufgrund von internen Regelungen so versichert. Und von der Erdölindustrie kenne ich ebenfalls ähnliche Vorgaben. Wie häufig und für welchen Mitarbeiterkreis (nur Präsident des Unternehemens oder sogar jeder Schiffskoch der Öltanker) kann ich aber auch nicht sagen.

    Volkswagen macht das wenn bspw. Mitarbeiter nach Südamerika reisen....

  7. #6
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist offline
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    AW: Verantwortung von Touristen bei Reisen in gefährliche Länder

    Bei einer Entsendung liegt der Fall ja ein wenig anders. Dabei geht es nicht darum, möglichst viel in entlegenen Gegenden rumzudoedeln, seine Müll überall hin zu werfen und eine Anti-Personen-Mine der roten Khmer als Andenken mitzunehmen (alles schon da gewesen). Wie man so schön sagt, eben kein Leisure. Schickt mich der Arbeitgeber in den Irak, um dort in Basra auf einer Army Base einen BBQ Grill zu eröffnen, dann darf ich wohl eine gewisse Aufwandsentschädigung und vor allem Absicherung einer Familie erwarten (dieses Beispiel beruht auf einer Tatsache, so nebenbei). Zwar hätte ich da auch ein Wörtchen mitzureden, aber liegt doch das Motiv schon anders als bei einer Reise. Gleiches gilt natürlich auch und noch mehr bei humanitären Dingen wie dem Technischen Hilfswerk oder DRK.

    Packe ich aber meine sieben Sachen und reise nach Tschetschenien um mir dort das groesste Minarett (oder war es Turkmenistan) Zentralasiens anzusehen, dann weiß ich ganz genau welche Gefahr ich da freiwillig eingehe und muss gefälligst auch die Konsequenzen tragen.

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