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Thema: Heavy Rain

  1. #1
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist offline
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    Heavy Rain



    Story:
    Ethan hat alles; eine schöne Frau, zwei Söhne und ein großzügiges Haus in dem er sein Traumleben als Architekt auslebt. Bei einem Einkaufsausflug kommt es zu einem tragischen Unfall, der sein Leben verändern wird. Alles was er bisher kannte wird ihm genommen werden und harte Prüfungen stehen ihm bevor. Als ein Mörder, den die Presse Origami Killer nennt, beginnt die Stadt unsicher zu machen, scheint es als ob man ihm auch noch den Rest seines Lebens nehmen möchte.

    Urteil:
    Es ist nicht einfach eine Review über Heavy Rain zu schreiben ohne auch nur im Geringsten zu spoilern, versuchen wir es dennoch. Die Entwickler Stube Quantiv Dream promotete ihr Spiel vor dem Erscheinen mit dem Titel „Erwachsenen Spiel“ und man muss sagen, dass diese Beschreibung rechtens ist. Zwar lassen Details wir Nacktheit, Gewalt und harte Sprache eine FSK 18 nicht umgehen, doch vor allem der Handlungsstrang ist nicht für Kinder bestimmt.
    Zunächst sei einmal erwähnt, dass Heavy Rain wirklich etwas Neues ist. In punkto Spielkonzept, Atmosphäre und Storytiefe werden hier in der Tat neue Wege beschritten. Wer ein Spiel im eigentlichen Sinn erwartet, der wird enttäuscht werden und Wikipedia betitelt es zu Recht als interaktiven Film. Im Prinzip führt uns das Spiel durch einen langen Film, der schwer an Sieben oder zeitweise sogar The Machinist erinnert.
    Agiert wird lediglich durch Laufen und Quick Time Events. Die Reine Kommunikation wird meistens durch Filme stattfinden, nur bedingt kann man aussuchen was gesagt wird. Erstaunlich dabei ist, dass durch nahezu jede Aktion die Geschichte eine Wendung nimmt. Egal ob man das QTE nicht besteht oder etwas anderes als erwartet antwortet, immer neue Richtungen tun sich auf. Während des Spiels wird man an weitere Charaktere herangeführt. Hierbei laufen einem Huren, Polizisten, Detektive und Journalisten über den Weg, wobei jeder seine eigen Geschichte mit einbringt. Die Stadt ist typisch Nordamerikanisch nachempfunden. Der ständige Regen, der eine essentielle Rolle in der Geschichte spielt, lässt alles trostlos und grau erscheinen. Hier tut sich aber auch ein wichtiger Punkt auf, denn ohne den Regen wäre die bedrückende Atmosphäre des Spiels nur halb so schlimm.

    Ab ans Eingemachte:

    - Geschichte: großer Pluspunkt und sollte der Hauptgrund sein es sich überhaupt anzuschaffen. Es ist keine neue Geschichte, doch es ist neu sie so als Spiel um zu setzen. Wer dunkle Thriller liebt, der wird um Heavy Rain nicht herum kommen. Es gibt verschiedene Handlungsstränge die ja nach Spielverhalten ablaufen, doch zur Motivation alles Versionen durch zu spielen reicht es dann doch nicht. Es ist halt wie ein guter Film, denn schaut man sich ja auch nicht zweimal hintereinander an.

    - Grafik: ganz großes Kino wenn man mich fragt. Die Regenanimationen sind einfach fantastisch und die Detailverliebtheit so nur selten so zu sehen. Schaut man sich die Gesichter der Protagonisten an, dann fühlt man sich nahezu ins RL versetzt was der Intensität des Spiel noch zuträglicher ist. Für 720p holt man wirklich alles raus!

    - Sound/Musik: hier geht es etwas nüchterner zur Sache. Die FX sind ausgezeichnet, doch bei der Musik hat man kräftig daneben gegriffen. Vor allem während des Quick Time Events geht einem der ewig orchestrale monotone Hintergrund wahnsinnig auf die Nerven. Gerade hier hätte man um den Stress des Akteurs noch zu steigern, tiefer in die Trickkiste greifen können.

    - Steuerung: hier wird es wieder mittelmäßig. Zu oft läuft die Spielfigur in die falsche Richtung, zu oft wird das richtige Knopfdrücken während der QTE nicht erkannt und zu oft muss man dämliche Schüttelquests vollführen. Allgemein sind die QTE ein großes Manko. Es wird einfach langweilig stets dasselbe zu tun, ohne einen realen Bezug zum geschehen. Anfangs geht das noch in Ordnung, wenn man z.B. eine Zeichnung auf einem Architektentisch vollführen muss, doch vor allem bei entscheidenden Aktionen wirkt es ein wenig lächerlich.

    - Umfang: je nach Experimentierfreudigkeit des Spielers kann man lange an Heavy Rain knabbern, vor allem wenn man alle Trophies haben möchte und dies keinesfalls nur durch einmaliges Spielen erreicht werden kann. Zu entdecken gibt es herzlich wenig, aber so ist das nun auch einmal bei einem Film der davon lebt in seinen Grenzen zu bestehen um der Story gerecht zu werden. Etwas mehr Freiheit hätte gut getan und letztendlich sehr wahrscheinlich zu Traumnoten geführt.

    Fazit: die Grundidee einen Film als Spiel zu adaptieren war neu und wurde gut umgesetzt. Eine Käuferschicht zwischen 18 und 35 Jahren lässt sich hier garantiert gewinnen, denn Eines hat Heavy Rain garantiert nicht: Albernheiten. Heavy Rain ist harte Kost und führt in menschliche Abgründe, weshalb es auch so einmalig ist. Meines Erachtens nach war es schon längst Zeit, dass diese Zielgruppe angegriffen wird. Leider befinde ich mich persönlich in so etwas wie einer Zwischenwelt, denn für mich war Heavy Rain letztendlich nur Durchschnitt. Ein wenig mehr Spielelemente hätten gut getan (Vergleich: Silent Hill), denn nach einer Weile wurde es einfach langweilig. Spieler die sich gerne gehen lassen und sich richtig in ein Spiel einleben können, die werden ihre helle Freude haben. Wer auf Interaktion steht, für den wartet eine herbe Enttäuschung. Man hat manchmal das Gefühl nur zu zusehen, anstatt aktiv daran Teil zu nehmen. Was mir noch auffiel, sind die riesigen Qualitätsunterschiede zwischen einzelnen Bereichen. Während die Grafik erstklassig glänzt, erwartet einen beim Sound unterstes Niveau. In Anbetracht dessen, das es das erste Spiel seiner Art ist, freue ich mich schon auf die Dinge die da noch kommen werde, denn Heavy Rain war definitiv ein Erfolg auf dem Markt. Mit dieser Art von Spiel wurde scheinbar der Nachfolger des „Point & Click“ Prinzips gefunden.

    FSK:
    18 jahre, aber das war abzusehen und ist gerecht.

    Sonstiges:
    Einmal durchgespielt, landet es wohl im Schrank. Es ist einfach zu viel Film und zu passiv gehalten. Heißer Tipp für Fans von Filmen wie Sieben...

    Note: diese Review ist von meinem eigenen Review Blog der in den kommenden Tagen gelöscht wird. Da habe ich mir gedacht, warum nicht hier posten bevor er für immer in der Versenkung verschwindet.

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  3. #2
    vieraeugigerZyklop vieraeugigerZyklop ist offline
    Avatar von vieraeugigerZyklop

    AW: Heavy Rain

    Kann dir zu 90% zustimmen. Nach einmal durchspielen landete es erstmal im Schrank. Doch als ich mit GoW III durch war herrschte bei mir Flaute und ich setzte mich an die Platin von Heavy Rain. Habe somit alle 18 Enden gesehen. Top gemacht.

    Kleine Korrektur: Es ist hier zulande ab 16
    Oder bist du Österreicher?^^

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