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    The Elder Scrolls V - Skyrim

    Wenn man Skyrim eingelegt hat, startet und als Gefangener auf der Ladefläche einer Kutsche durch den Wald schaukelt, macht die Umgebung keinen sehr gastlichen Eindruck. Die Mitstreiter gegenüber versprühen mit ihrer Annahme das wir gleich geköpft werden ebenfalls keinen Optimismus, so dass man gleich merkt „Hey, du bist in Skyrim, wenn du quietschbunte charakterlose Figuren bevorzugst wechsel die Final Fantasy Disc, hier wird zerhackt, gemetzelt und gebrandschatzt!“ So kommt es natürlich auch am Ziel unserer Reise, dass ein großer Hackklotz auf uns wartet. Während die ersten Köppe rollen breitet sich allerdings ein Schatten über uns aus und der Henker wird von einem aus dem Himmel fallenden Feuer gegrillt. Kurzerhand befreit ist es unsere Aufgabe den Drachen in die Flucht zu schlagen, somit haben wir den ersten Eindruck davon, was für die nächsten 200 Stunden unsere Aufgabe sein wird.

    Es kommt was kommen muss, design your murderer! Wie gewohnt können wir aus einer Vielzahl von Optionen den Hauptakteur (oder –in) basteln. Der eine bevorzugt großbusige Bogenschützinnen, der andere muskulöse Orcs mit Überbiss. Alles in allem keine Innovation, wen interessiert wie buschig die Augenbrauen sein können.
    Gesagt, getan, nun geht es aber wirklich los (mittlerweile ist bereits die erste Stunde um)! Wie wohl die meisten Spieler, ist der erste Griff nachdem man freie Hand hat, der ins Menü/Inventar. Hier geht es spartanisch zur Sache, was gut ist! Lediglich 4 Hauptgruppen stehen uns zur Verfügung: Magie, Karte, Inventar und Fähigkeiten. Ich persönlich finde es sehr unterschiedlich, verglichen zu anderen Bethesda Spielen inkl. Oblivion. Einziger Nachteil auf der PS3 – auf dem PC gibt es ausreichend Mods dies zu umgehen – ist die fehlende Option Gegenstände im Detail zu kategorisieren. Beispielsweise ist die Bücherübersicht nach einer Weile ein Desaster, da alles bunt durcheinander gewürfelt ist: Notizen, Briefe, Bücher oder andere Dokumente. Wer da nicht Ordnung hält verliert schnell die Ordnung.
    Als weiterer Nachteil kann die Favoritenauswahl erachtet werden. Hat man bei Fallout Schnellwahltasten zur Verfügung, kann man hier lediglich eine Liste mit Favoriten öffnen um dort auszuwählen mit was man seinem gegenüber den Garaus machen möchte. Das Spiel wird während dessen zwar pausiert, doch die Liste ist einfach unübersichtlich und vom Schrei bis zur Rüstung ist dort alles bunt vertreten. Wie so oft ist das ganze jedoch Übungssache. Wer lernt mit seinem Inventar hauszuhalten, Überflüssiges verhökert und nur das am Leib hat was essentiell ist, der wird auch hier seinen Frieden finden.

    Nun gut, frisch ausgestattet und voller Tatendrang juckt es den Open World Fanatiker natürlich loszurennen um die Welt entweder zu retten oder Unheil über sie bringen. Doch halt, so gut ausgestattet sind wir auch wieder nicht, also erst mal ab ins Dorf Falkreath. Hier stellt der geneigte Spieler schnell fest, ne‘ Menge Leute rennen um und jeder hat uns was zu sagen. Antworten können wir den meisten, doch immer nur noch per Lesezeilen Auswahl, der Protagonist kann immer noch nicht reden. Haben wir mit jedem einen Plausch abgehalten, sollten wir bereits so ein oder zwei Nebenaufgaben im Gepäck haben. Wichtig bei Skyrim ist, man muss diese erst aktivieren, damit sie auf der Karte erscheinen. Manch einer irrt stundenlang durch Skyrim und wundert sich das nix los ist…

    Verlassen wir diese urbane Ansammlung der Pestilenz und schlagen uns in die Büsche. Der geübte Oblivion Spieler wird hier seine wahre Freude haben, alles scheint irgendwie bereits bekannt aber dafür schöner, detailreicher, einfach interessanter. Es gibt diverse Beeren, Bären mit ä, Pilze, Füchse, Blumen, Wurzeln, Vögel und Kläffer zum kaputt hauen, einsammeln oder einfangen, nur Drachen, die gibt es noch nicht. Die Gegnerdichte hält sich in Grenzen und ist nicht nervig. Im freien Land begegnen einem primär humanides Gesindel das einem ans Kettenhemd will. In Höhlen hat sich der Programmierer eher auf Untote eingependelt, doch die Vielfalt an feindlich gesinnten Individuen umfasst etliche mehr.

    Fazit Open World: die Größe und Weite von Skyrim ist spektakulär; das mein ich so! Nach nunmehr 200 Stunden treffe ich noch immer auf unbekannte Höhlen oder Siedlungen. Nichts scheint copy/paste, jede Kluft, jedes Tal kommt einem individuell gestaltet vor, sodass es nie langweilig wird. Weitsicht ist gegeben, Wetterwechsel sind moderat und verschiedene Landschaftsmodelle sorgen für noch mehr Abwechslung. Wer einmal bei Sonnenaufgang und klarem Wetter am Kliff von Rifton Stand, der weiß wovon ich rede. Gleiches gilt bei einer klaren Nacht mit Nordlichtern und den drei Monden. Hier kommen wir zum ersten großen Plus das dieses Spiel zu einzigartig macht. Die Liebe zum Detail ist kaum zu übersehen. Ein bedeutenden Teil was Skyrim ausmacht ist seine Welt mit allen zu entdeckenden Geheimnissen. Die viel genannten Ruckler habe ich nicht bzw. kaum erlebt. Allen in allem ist das Spiel viermal eingefroren. In manch entlegenem Winkel gab es hier und da mal einen durchsichtigen Berg, das war es.

    Zurück zum Spielanfänger. Zwar ist es zunächst interessant zu erkunden, doch irgendwann will man auch wissen, was den Bewohnern von Skyrim auf der Seele liegt. Ein Großteil der Spieler wird als erste wirkliche Stadt Whiterun anpeilen. Diese kleine sympathische Ortschaft wird eine wesentliche Rolle im Spielverlauf einnehmen, daran bleibt nach betreten der Stadt kein Zweifel. Hier werden wir das erste Mal mit einem Jarl konfrontiert, der uns mit diversen Nebenaufgaben versorgt, uns zum Thane macht und schließlich das erste Haus unterjubelt. Zudem treffen wir hier die erste Gilde der Companions an, wo den geneigten Spieler etliche interessante Aufgaben erwarten um vollwertiges Mitglied zu werden. Dieses System zieht sich durch das gesamte Spiel in jeder größeren Stadt mit diversen Gilden, Fraktionen und Jarls. Genau wie im Dorf zu vor gibt es hier eine Vielzahl an Gesprächspartner, vor allem bei der Gilde. Teilweise bieten uns Spezialisten ihre Trainings an, die aber einerseits Geld kosten und andererseits auf 5 pro Levelaufstieg begrenzt sind. Ich persönlich habe mir diese Option für spezielle Fertigkeiten aufgehoben, die sich bei mir nur sekundär entwickelten. In Whiterun wird man außerdem mit einer Vielzahl Händler konfrontiert (Alchemisten, Gemischtwaren [kauft alles], Schmied). Wie üblich kann man kaufen oder verkaufen, doch das Geld der Shops ist stets arg beschränkt, sodass man manch teure Ware überhaupt nicht versetzen kann oder wenn dann nur mit Verlust.
    Unter den Gesprächen werden ein oder zwei Sprachherausforderungen sein die ihr meistert. Durch diesen Aufstieg werdet ihr ein Level aufsteigen und somit entweder HP, Stamina oder Magie erhöhen können. Pro Aufstieg gibt es zudem einen Fertigkeitspunkt der verteilt werden darf. Fertigkeiten sind Einhändig (Kampf), Zweihändig, Alchemie, Sprache, Schloesser knacken, Beschwören, Schleichen und und und…

    Fazit Levelsystem:
    das schlauer werden in Skyrim ist einfach zu verstehen und dennoch umfangreich. So um die 20 Talentbäume gibt es, daher sollte man sich auf eine Linie beschränken wenn man bestimmte Fähigkeiten vollends erlernen will. Zwar gibt es keine Level Cap, doch ab #50 wird es schon beträchtlich langsamer. Das liegt vor allem daran, dass man sich nur weiterentwickelt mit bestimmten Aktionen. Dies schließt Töten und Orte entdecken – anders al bei ähnlichen Bethesda Spielen – nicht mit ein! Wenn man nun schon etliche Talentbäume auf 100 hat, geht es natürlich nur langsame voran, da sich nur noch sekundäre Talente weiterentwickeln. Alles in allem ist es sehr ausgewogen und der Spieler wir vor allem auch auf Spielstufe „Schwer“ noch gefordert. Gegner leveln bis zu einem bestimmten Grad mit, doch es wird nie unfair.
    Das weiterentwickeln von Waffen, Rüstungen oder Stäben geht wie gewohnt von Statten. Hat man erst einmal den entsprechenden Skill und den nötigen Rohstoff kann man fast alles veredeln. Dies wiederum bringt Skillpunkte. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird man Shouts lernen, die man mit den Seelen getöteter Drachen aktiviert. Insgesamt gibt es 20 verschiedene deren Effekte unterschiedlicher nicht sein können. „Normale“ Magie ist ebenfalls vorhanden, deren Sprüche durch Bücher erlernt werden. Zauberbücher gibt es im Rahmen von Quests, rumliegend am Straßenrand oder in Geschäften zu erwerben. Die Magiepalette umfasst das reguläre RPG Repertoire (Weiß, Schwarz, Verwandlung etc. pp.). Wer die Skyrim Reihe kennt, der ist sich natürlich auch bewusst das Schriftrollen nicht fehlen dürfen. Einmal verwendet sind si zerstört, doch ihr Zauber ist mächtig und hält für die Dauer des Kampfes an. Persönlich habe ich sie vlt. 3-mal während des Spiel benutzt, m.M.n. ein nutzloses Gimmick.
    Nach langem hin und her überlegen finde ich keinen einzigen Ansatz zur negativen Kritik bzgl. des Level System…

    So, der Recke schickt sich Whiterun zu verlassen doch ständig durchs Gehölz latschen macht auch kein Spaß. Da Programmierer dies wissen, gibt es diverse Möglichkeiten das zu umgehen. Hat man einmal einen Ort entdeckt, kann man die übliche Schnellreise auswählen. Gerade am Anfang empfiehlt es sich aber die Kutsche vor dem Tor zu nutzen, für einen gewissen Obolus versteht sich. Alle Hauptstädte des Reiches Skyrim sind bereits am Anfang somit zu erreichen. Eine weitere Option ist ein Hottehü. Zu Beginn des Spiels wird man kaum das Geld für solch eine Kreatur aufbringen doch wer über genügend kriminelle Energie verfügt kann diese aus stehlen (darf sich dann aber nicht wunder wenn der Eigner einem die Streitaxt über die Rübe zieht).

    Was nun noch kommt liegt am Spieler selbst. Die Wenigsten werden Straight Forward den Hauptquest durchziehen, sondern sich vielmehr den unzähligen Nebenaufgaben widmen. Nach 200 Stunden sagte meine Statistik, dass ich 131 Seitenaufgaben gelöst habe und da war ich noch nicht fertig! Hier liegt aber Stärke des Spiels. Im Prinzip geht es nicht „nur“ um die Hauptgeschichte des Dragonborns, es geht um Skyrim als Provinz und was in ihr geschieht. Verflechtungen zu vorherigen Teilen, individuelle Schicksale, Gruppierungen und das raue Leben im Land sind das eigentliche Thema. Alles zusammen fügt sich zu einem epischen Machwerk das mir so schon lange nicht mehr untergekommen ist. Allein die Geschichte der Daedra beinhaltet genug Potenzial um ein eigenes Spiel daraus zu kreieren. Die Macher von Dragon Age sollten nach ihrem misslungen zweiten Teil mal in sich gehen, denn hier wurde eine neue Messlatte definiert.

    Fazit Sound: der Soundtrack von Skyrim ist episch! Das meine ich nicht im Nerddeutsch sondern im eigentlichen Sinne des Wortes. Brüllende Tenöre, klassische Pauken und scheppernde Hörner untermalen das Abenteuer standesgemäß, nicht umsonst war der OST ein Besteller. Die Geräuschkulisse wurde perfekt arrangiert, vor allem verglichen zu ähnlichen Spielen wie Fallout. Wasserfälle sind gleichmäßig zu hören, genauso wie banale Laufgeräusche oder Pferdegetrappel. Interessant ist auch zu erwähnen, dass die Bandbreite der Musik trotz der Dauer des Spiels an keinem Punkt langweilig wird. Gänsehautmomente sind ebenfalls gegeben, bspw. wenn man einen neuen Schrei erlernt. Die Stimmen sind gut synchronisiert, nur die Auswahl der Sprecher könnte etwas umfangreicher sein. Ist schon komisch wenn die Wache des Jarls mit der gleichen Stimme spricht wie der Jarl selbst.
    Wieder, kein gravierend negativer Kritikpunkt….

    Fazit Grafik: ist mir im Wesentlichen egal. Die PC Version ist schon bedeutend besser, vor allem bei entsprechender Hardware. Nichtsdestotrotz hat sie – wie oben erwähnt – sehr gefallen. Bei den Schneestürmen hat man vlt. hier und da mal etwas zu tief in die Effektkiste gegriffen, die Sicht war unter aller Sau. Weitsicht und Sternenhimmel bei Nacht entschädigen hierfür. Denjenigen denen die Ruckler auf den Geist gingen, sei gesagt, führt euch bitte einmal den Umfang des Spiels vor Augen und wie viele Scripts da abgelaufen sind. Wen das stört, der kann ja zu Dragon Age greifen und sich bei jedem Quest im gleichen Dungeon amüsieren; garantiert ruckelfrei! Mein Speicherstand umfasste 13 MB, daher sind Ladezeiten – vor allem beim Spielstart – schon recht lang gewesen. Andererseits sind die Areal/Abschnitte recht groß, auf der PS3 ist das Ganze sicherlich an seine Grenzen gestoßen.

    Summa summarum: Bethesda hat uns ein Gigantum an Spiel hingeworfen, an dem sich traditionelle RPG messen lassen werden. Wenn ich daran denke das andere Spiele nach 8 Stunden Geschichte sind und ich das gleiche Geld bezahlt habe, könnt ich glatt den Morgenstern aus dem Köcher ziehen. Was man bei Skyrim beobachten kann ist Liebe zum Projekt mit all seinen Einzelheiten. Die Entwickler haben etwas geschaffen, was ihnen augenscheinlich selbst gut gefällt und das ist ein wichtiges Merkmal. Beim durchlesen des Textes fallen mir wirklich nur kleinen kritikpunkte ins Auge, doch im Vergleich zum Gesamteindruck sind diese so verschwindend gering, dass dieses Werk wirklich das Beste ist was ich seit Jahren in den Händen hatte.
    Als sei das alles nicht genug, setzen die Entwickler diesen Sommer noch ein drauf mit den üblichen DLC Erweiterungen die viele zurück nach Skyrim kommen lassen werden. Genau DAS ist die Attitüde die ich von Entwicklern will und genau DAFÜR bin ich auch gerne bereit Geld zu bezahlen.

    Note: dieses Review habe ich damals beim nicht mehr existierenden Gamerhill zuerst veröffentlicht.

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