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  1. #21
    Eisuke261990 Eisuke261990 ist offline
    Avatar von Eisuke261990

    AW: Abi-Schnitte für Studium

    Zitat TheBRS Beitrag anzeigen
    Doch, die Korrelation zwischen einem (sehr) guten Abitur und einem entsprechenden Studienabschluss ist gegeben. Ich möchte natürlich nicht für jeden einzelnen sprechen aber unterm Strich ist es schon so, dass sich eine "hohe" Lern- und Leistungsbereitschaft in der Schule auch im Studium als solche niederschlägt.

    Edit: Wobei ich auch der Meinung bin, dass Bewerbern mit einem unzureichenden Abitur aber entsprechendem Leistungswillen (z.B. in Form einschlägiger Praktika oder Ausbildung) auf jeden Fall eine Chance zur Teilnahme am Studium gewährt werden sollte. Dies könnte z.B. anhand eines Test o.ä. erfolgen.
    Sehe ich weniger - ich studiere aber auch eine Geisteswissenschaft. Aber die Leute, die nur durch "auswendig lernen" ein gutes Abitur haben, sind nicht automatisch auch gute Studenten.
    Man muss schon gewisse Qualitäten mitbringen oder sie sich im Studium aneignen, ansonsten wirds für solche Leute eher schwierig - Auswendiglernen können die immer noch super, die können blos das Gelernte nicht in Relation setzen und das schlägt sich dann in Haus-, Bachlor- und Masterarbeiten wieder.

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    AW: Abi-Schnitte für Studium

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  3. #22
    FallenAngel FallenAngel ist offline
    Avatar von FallenAngel

    AW: Abi-Schnitte für Studium

    Zitat TheBRS Beitrag anzeigen
    Doch, die Korrelation zwischen einem (sehr) guten Abitur und einem entsprechenden Studienabschluss ist gegeben. Ich möchte natürlich nicht für jeden einzelnen sprechen aber unterm Strich ist es schon so, dass sich eine "hohe" Lern- und Leistungsbereitschaft in der Schule auch im Studium als solche niederschlägt.

    Edit: Wobei ich auch der Meinung bin, dass Bewerbern mit einem unzureichenden Abitur aber entsprechendem Leistungswillen (z.B. in Form einschlägiger Praktika oder Ausbildung) auf jeden Fall eine Chance zur Teilnahme am Studium gewährt werden sollte. Dies könnte z.B. anhand eines Test o.ä. erfolgen.

    Es ging erstmal nur um die Hürde "NC" und in diesem Zusammenhang um den schülerischen Leistungswillen bzw. die Leistungsbereitschaft, nicht um den Zusammenhang von einem guten Abitur und einem entsprechenden Studienabschluss

    Eine gewisser Grad an Korrelation mag sicherlich vorhanden sein, aber die Aussagekraft ist meiner Meinung nach nicht mehr gegeben.
    Erst wurde um ein Schuljahr verkürzt, danach folgten nach und nach die Umsetzungen der Empfehlungen des "Runden Tisches" (u. a. Begrenzung bei den Hausaufgaben, Anzahl an Klassenarbeiten, beim Nachmittagsunterricht etc.). Diese Punkte sowie die zentralen Abiprüfungen u. a. erklären für mich die angestiegene Anzahl von Schulabgängern mit einem Abi von 1,x.
    Allerdings nimmt dies gleichzeitig für mich auch einiges an Substanz weg, inwieweit darin die "hohe" schülerische Leistungskraft bzw. der Leistungswille abgelesen werden kann.

    (dies kann man natürlich nicht pauschalisieren, ich erwähn´s nur nochmal zur Sicherheit, obwohl es klar sein sollte )

  4. #23
    TheBRS TheBRS ist offline
    Avatar von TheBRS

    AW: Abi-Schnitte für Studium

    Zitat Eisuke261990 Beitrag anzeigen
    Sehe ich weniger - ich studiere aber auch eine Geisteswissenschaft. Aber die Leute, die nur durch "auswendig lernen" ein gutes Abitur haben, sind nicht automatisch auch gute Studenten.
    Man muss schon gewisse Qualitäten mitbringen oder sie sich im Studium aneignen, ansonsten wirds für solche Leute eher schwierig - Auswendiglernen können die immer noch super, die können blos das Gelernte nicht in Relation setzen und das schlägt sich dann in Haus-, Bachlor- und Masterarbeiten wieder.
    Natürlich muss eine gewisse Grundfähigkeit vorausgesetzt werden aber welche Fächer haben denn einen harten NC? Das sind in der Regel Bundesweit die medizinischen sowie Psychologie. Und diese Fächer sind sehr, sehr stark vom puren auswendig lernen geprägt. Und das fällt jemandem der bereits in der Schule lernwillig war eben deutlich leichter. Ob die das gelernte praktisch vernünftig umsetzen können steht natürlich auf einem anderen Blatt.

    Zitat FallenAngel Beitrag anzeigen
    Es ging erstmal nur um die Hürde "NC" und in diesem Zusammenhang um den schülerischen Leistungswillen bzw. die Leistungsbereitschaft, nicht um den Zusammenhang von einem guten Abitur und einem entsprechenden Studienabschluss
    Habe ich auch so verstanden. Aber wie ich bereits oben schrieb wird jemand der in der Schule nicht zu den besten gehörte und selten Lust auf lernen hatte, nicht auf einmal 8 Stunden am Tag fürs Physikum büffeln können. Das reden sich zwar viele ein aber so läuft es leider nicht. Und das ist eben das was ich meinte, die Universitäten fahren sehr gut damit gerade medizinische Fächer mit einem NC zu belegen weil der Studiengang auch relativ kostspielig ist, da wollen die natürlich auch möglichst viele Absolventen.


    Zitat FallenAngel Beitrag anzeigen
    Eine gewisser Grad an Korrelation mag sicherlich vorhanden sein, aber die Aussagekraft ist meiner Meinung nach nicht mehr gegeben.
    Erst wurde um ein Schuljahr verkürzt, danach folgten nach und nach die Umsetzungen der Empfehlungen des "Runden Tisches" (u. a. Begrenzung bei den Hausaufgaben, Anzahl an Klassenarbeiten, beim Nachmittagsunterricht etc.). Diese Punkte sowie die zentralen Abiprüfungen u. a. erklären für mich die angestiegene Anzahl von Schulabgängern mit einem Abi von 1,x.
    Allerdings nimmt dies gleichzeitig für mich auch einiges an Substanz weg, inwieweit darin die "hohe" schülerische Leistungskraft bzw. der Leistungswille abgelesen werden kann.
    Ja natürlich. Rege mich auch tierisch darüber auf... heutzutage hat jeder die Möglichkeit das Abitur über irgendwelche drittklassigen Schulen oder Akademien nachzuholen um dann - natürlich - zu studieren. Gerade für jemanden der sich noch durch das allgemein bildende Gymnasium "gekämpft" hat ist das ein rotes Tuch. Besonders wenn man die Leute dann in der Vorlesung neben sich sitzen hat und die im ersten Semester nicht einmal eine Gleichung mit drei Unbekannten lösen können, dann abbrechen, den Studiengang wechseln und den auch wieder abbrechen...

  5. #24
    TrueValue TrueValue ist offline
    Avatar von TrueValue

    AW: Abi-Schnitte für Studium

    Zitat TheBRS Beitrag anzeigen
    Habe ich auch so verstanden. Aber wie ich bereits oben schrieb wird jemand der in der Schule nicht zu den besten gehörte und selten Lust auf lernen hatte, nicht auf einmal 8 Stunden am Tag fürs Physikum büffeln können. Das reden sich zwar viele ein aber so läuft es leider nicht
    Habe ich komplett andere Erfahrungen gemacht. Gerade die Leute, die in der Schule durchschnittliche Noten hatten, weil sie einfach nicht motiviert waren blühen im Studium auf, weil sie dann endlich das machen, worauf sie Lust haben. Zum simplen Vergleich. Ich habe eine 2.5 im Abi und ein Physikum von 1.2. Ein Freund hat ebenfalls 2.5 und ein Physikum von 1.4 und ein weiterer Freund ein Abi von 2.6 und ein Physikum von 1.1.
    Im Gegensatz dazu haben viele meiner Freunde mit 1,0 / 1,1 / 1.2 Schnitten ein Physikum im hinteren Zweier oder Dreierbereich. Es ist wirklich simples Auswendiglernen, daher sagt die Abinote null aus, sondern nur die Motivation.

  6. #25
    TheBRS TheBRS ist offline
    Avatar von TheBRS

    AW: Abi-Schnitte für Studium

    Die spannendere Frage, wie bekommt man mit so einem Abitur die Zulassung? Ich frage nicht in eigenem Interesse - habe das Studium bereits hinter mir - aber im Interesse einer Bekannten die verzweifelt versucht mit ihrem 2.x Abitur Zahnmedizin zu studieren.

  7. #26
    TrueValue TrueValue ist offline
    Avatar von TrueValue

    AW: Abi-Schnitte für Studium

    Verschiedene Wege.

    1. TMS mit 100% (sehr schwer natürlich)
    2. Losverfahren für einen Teilstudienplatz über Hochschulstart (ebenfalls gering aber kenne um die 10 Leute, die sowas bekommen haben).
    3. Klagen (kostspielig und rentiert sich nicht aber Einzelfälle schaffen es immer).
    4. Ins Ausland gehen (vorrangig Osteuropa), dort Scheine sammeln, sich diese in Deutschland anerkennen lassen und wechseln (früher ging das super leicht, mittlerweile ist dieser Weg auch so gut wie versperrt).
    5. Die unangenehmste Variante: 7 Jahre warten

    Speziell für Zahnmedizin: Eine Ausbildung machen und dann in Greifswald bewerben, durch die Ausbildung sollte sie einen Bonus bekommen und dann zum Auswahlgespräch eingeladen werden. 2.X ist leider nicht aussagekräftig, mit 2.1 geht das natürlich dann leichter als 2.9.

  8. #27
    FallenAngel FallenAngel ist offline
    Avatar von FallenAngel

    AW: Abi-Schnitte für Studium

    Zitat TheBRS Beitrag anzeigen
    Habe ich auch so verstanden. Aber wie ich bereits oben schrieb wird jemand der in der Schule nicht zu den besten gehörte und selten Lust auf lernen hatte, nicht auf einmal 8 Stunden am Tag fürs Physikum büffeln können. Das reden sich zwar viele ein aber so läuft es leider nicht. Und das ist eben das was ich meinte, die Universitäten fahren sehr gut damit gerade medizinische Fächer mit einem NC zu belegen weil der Studiengang auch relativ kostspielig ist, da wollen die natürlich auch möglichst viele Absolventen.
    Doch kann man, denn "Lernen" kann man lernen und würde ich nicht unbedingt mit Lust verbinden. Natürlich spielt die Motivation eine große Rolle, aber wenn ich an meine Schulzeit denke, war Lust beim Lernen eher weniger vorhanden. Die Motivation bzw. mein Ziel auf das ich hingearbeitet habe, haben mich angetrieben. Und aus meinen eigenen Erfahrungen kann ich mich TrueValue nur anschließen:
    Wer ein guter Schüler war, ist nicht automatisch ein guter Student und umgekehrt. Und gerade bei medizinischen Fächern halte ich den NC für unsinnig. Nur weil ich ein 1er Abi habe, sagt das noch lange nichts darüber aus ob ich z. B. ein guter Arzt sein werde. Da wäre vielleicht der Schüler mit dem 2,x Abi besser geeignet, bekommt aber keinen Platz.


    Zitat TheBRS Beitrag anzeigen
    Ja natürlich. Rege mich auch tierisch darüber auf... heutzutage hat jeder die Möglichkeit das Abitur über irgendwelche drittklassigen Schulen oder Akademien nachzuholen um dann - natürlich - zu studieren. Gerade für jemanden der sich noch durch das allgemein bildende Gymnasium "gekämpft" hat ist das ein rotes Tuch. Besonders wenn man die Leute dann in der Vorlesung neben sich sitzen hat und die im ersten Semester nicht einmal eine Gleichung mit drei Unbekannten lösen können, dann abbrechen, den Studiengang wechseln und den auch wieder abbrechen...
    Keine Ahnung welche "drittklassigen" Schulen du meinst, aber ich (habe ebenfalls das klassische Gymnasium hinter mir) finde dies eine gute Möglichkeit. Ich war eher über die Leute im Hörsaal erschrocken, die wie ich den klassischen Weg gegangen sind (auf die passt deine Beschreibung schon eher). Da habe ich mich so manches mal gefragt, wer denen das Abi geschenkt hat. Positiv waren da schon die Erlebnisse mit meinen Kommilitonen, die eben nicht auf dem direkten Weg ihr Abi gemacht hatten. Die gingen völlig anders an die Sachen dran, waren motiviert und zielstrebig. Andernsfalls wären sie auch nicht im Hörsaal gelandet.

  9. #28
    Incandenza Incandenza ist offline
    Avatar von Incandenza

    AW: Abi-Schnitte für Studium

    Das ist ein schwierigeres Thema, als es manchmal dargestellt wird, gibt es doch einige Aspekte zu berücksichtigen.

    1. Es ist für Universitäten relativ einfach und günstig, einen Teil ihre Studienplätze über die Abiturnote zu vergeben. Sie sind weiterhin mit diesem System bislang ganz gut gefahren, sprich es gab nie katastrophale Erfahrungen mit guten Abiturschülern. Warum also Extra-Aufwand betreiben, weil sich mancher benachteiligt fühlt?

    2. So ungerecht wie mancher tut, ist die Vergabe zumindest eines Teils der Studienplätze nicht. Ich kenne viele Leute, die nicht an ihren Wunschstudiengang gekommen sind - unterhält man sich mit denen, erzählen einem viele, dass sie zu Schulzeiten einfach nicht wussten, was sie machen wollen. Daher haben die sich auch nicht so reingehängt, wie es vielleicht möglich gewesen wäre. Dagegen stehe ich, die ich seit Jahren wusste, was ich studieren möchte - entsprechend habe ich mir Mühe mit meinem Abi gegeben. Warum soll das nicht belohnt werden? Oder anders gefragt: Warum sollte ich mich um ein gutes Abitur bemühen, wenn es mir so gar keinen Vorteil bringt?

    3. Es stimmt natürlich, dass bessere Abiturienten nicht die besseren Studenten sind. Wenn ich mich unter meinen Kommilitonen umsehe, dann lassen so einige die für den Arztberuf nötige Sozialkompetenz vermissen. Das stellt in meinen Augen auch ein Problem dar. Solche Dinge sind allerdings auch mit einem Eignungstest nur schwer zu erfassen.

    Man darf das gar nicht falsch verstehen, ich bin kein glühender Verfechter des NC. Ich glaube allerdings nicht, dass das Rausprüfen während des Studiums in irgendeiner Weise besser ist - einige Leute werden dadurch Zeit und Geld verlieren, mit dem Gefühl des Versagens konfrontiert werden. Und schlussendlich ist der Weg zum Wunschberuf für immer versperrt. Eignungstests durchzuführen halte ich auch nicht für so ganz sinnvoll. Softskills werden dadurch ebenfalls nicht gut genug erfasst.

    Im Prinzip müsste ein Mittelweg etabliert werden, der natürlich mit einem nicht unerheblichen Mehraufwand für die Universitäten einhergeht.
    Will heißen: Ein Teil der Plätze kann natürlich nach wie vor rein über die Abiturnote vergeben werden - bislang sind das ja auch nur 20%.
    Dafür sollte allerdings das Hochschuleigene Auswahlverfahren davon zumindest zum Teil entkoppelt werden. Meine Universität lädt etwa Bewerber zum Auswahlgespräch ein - eine gute Möglichkeit, finde ich. Auch hier wird mittels Abiturschnitt vorselektiert, da die Uni nicht tausende solcher Gespräche koordinieren kann. Das Problem ist, dass das Ergebnis dieses Gspräches immer noch mit der Abiturnote verrechnet wird. Da wird es dann irgendwann unfair, weil Leute mit einer Ausbildung, TMS etc. trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen können.
    Im Endeffekt eine schwierige Sache, die keinen endgültig zufriedenstellen kann.

  10. #29
    TrueValue TrueValue ist offline
    Avatar von TrueValue

    AW: Abi-Schnitte für Studium

    Zitat Incandenza Beitrag anzeigen
    Das ist ein schwierigeres Thema, als es manchmal dargestellt wird, gibt es doch einige Aspekte zu berücksichtigen.

    1. Es ist für Universitäten relativ einfach und günstig, einen Teil ihre Studienplätze über die Abiturnote zu vergeben. Sie sind weiterhin mit diesem System bislang ganz gut gefahren, sprich es gab nie katastrophale Erfahrungen mit guten Abiturschülern. Warum also Extra-Aufwand betreiben, weil sich mancher benachteiligt fühlt?

    2. So ungerecht wie mancher tut, ist die Vergabe zumindest eines Teils der Studienplätze nicht. Ich kenne viele Leute, die nicht an ihren Wunschstudiengang gekommen sind - unterhält man sich mit denen, erzählen einem viele, dass sie zu Schulzeiten einfach nicht wussten, was sie machen wollen. Daher haben die sich auch nicht so reingehängt, wie es vielleicht möglich gewesen wäre. Dagegen stehe ich, die ich seit Jahren wusste, was ich studieren möchte - entsprechend habe ich mir Mühe mit meinem Abi gegeben. Warum soll das nicht belohnt werden? Oder anders gefragt: Warum sollte ich mich um ein gutes Abitur bemühen, wenn es mir so gar keinen Vorteil bringt?

    3. Es stimmt natürlich, dass bessere Abiturienten nicht die besseren Studenten sind. Wenn ich mich unter meinen Kommilitonen umsehe, dann lassen so einige die für den Arztberuf nötige Sozialkompetenz vermissen. Das stellt in meinen Augen auch ein Problem dar. Solche Dinge sind allerdings auch mit einem Eignungstest nur schwer zu erfassen.

    Man darf das gar nicht falsch verstehen, ich bin kein glühender Verfechter des NC. Ich glaube allerdings nicht, dass das Rausprüfen während des Studiums in irgendeiner Weise besser ist - einige Leute werden dadurch Zeit und Geld verlieren, mit dem Gefühl des Versagens konfrontiert werden. Und schlussendlich ist der Weg zum Wunschberuf für immer versperrt. Eignungstests durchzuführen halte ich auch nicht für so ganz sinnvoll. Softskills werden dadurch ebenfalls nicht gut genug erfasst.

    Im Prinzip müsste ein Mittelweg etabliert werden, der natürlich mit einem nicht unerheblichen Mehraufwand für die Universitäten einhergeht.
    Will heißen: Ein Teil der Plätze kann natürlich nach wie vor rein über die Abiturnote vergeben werden - bislang sind das ja auch nur 20%.
    Dafür sollte allerdings das Hochschuleigene Auswahlverfahren davon zumindest zum Teil entkoppelt werden. Meine Universität lädt etwa Bewerber zum Auswahlgespräch ein - eine gute Möglichkeit, finde ich. Auch hier wird mittels Abiturschnitt vorselektiert, da die Uni nicht tausende solcher Gespräche koordinieren kann. Das Problem ist, dass das Ergebnis dieses Gspräches immer noch mit der Abiturnote verrechnet wird. Da wird es dann irgendwann unfair, weil Leute mit einer Ausbildung, TMS etc. trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen können.
    Im Endeffekt eine schwierige Sache, die keinen endgültig zufriedenstellen kann.
    Ich sehe das Ganze so wie du. Lübeck ist wirklich noch eine der humansten Studienorte bei der Auswahl der Studenten.

    Mein persönliches System würde (für alle Studiengänge) so aussehen:

    30% über die Abinote
    20% Wartezeit
    50% über einen jährlich wiederholbaren Test wie in Österreich.

    Das wäre dann für alle fair, der Knackpunkt wäre natürlich der erhebliche Mehraufwand. Aber sein wir mal ehrlich. Wenn ein Staat über 300.000 Euro ausgeben kann pro Medizinstudent, dann sollte es nicht so schwer sein 1x pro Semester einen einheitlichen Test durchzuführen. Man möchte ja auch, dass das Geld gut investiert ist. Und wenn ich mir da einige meiner 1.0 Kommilitonen ansehe, dann ist es das definitiv nicht. Die haben ihr Abi anscheinend aus dem Kaugummiautomaten gezogen, anders kann ich es mir nicht erklären.

  11. #30
    TheBRS TheBRS ist offline
    Avatar von TheBRS

    AW: Abi-Schnitte für Studium

    Zitat FallenAngel Beitrag anzeigen
    Doch kann man, denn "Lernen" kann man lernen und würde ich nicht unbedingt mit Lust verbinden. Natürlich spielt die Motivation eine große Rolle, aber wenn ich an meine Schulzeit denke, war Lust beim Lernen eher weniger vorhanden. Die Motivation bzw. mein Ziel auf das ich hingearbeitet habe, haben mich angetrieben. Und aus meinen eigenen Erfahrungen kann ich mich TrueValue nur anschließen:
    Wer ein guter Schüler war, ist nicht automatisch ein guter Student und umgekehrt. Und gerade bei medizinischen Fächern halte ich den NC für unsinnig. Nur weil ich ein 1er Abi habe, sagt das noch lange nichts darüber aus ob ich z. B. ein guter Arzt sein werde. Da wäre vielleicht der Schüler mit dem 2,x Abi besser geeignet, bekommt aber keinen Platz.
    Das kann ja alles sein aber wenn z.B. 75% der Medizinstudenten mit einem 1.x Abitur zugelassen wurden und das Studium bestehen, dann ist das eben ein gutes Argument für einen NC. Was meinst du wie voll die Hörsäle wären wenn Medizin kein NC hätte... jeder wollte doch irgendwann mal Arzt werden. Und das Studium ist einfach zu teuer, als dass man hunderte von Studenten mitschleifen könnte. Natürlich gibt es Studenten mit einem schlechten Abitur die gute Mediziner werden können aber ich bin überzeugt, dass der Anteil derer, die einfach drauf los studieren würden und Medizin unterschätzen (oder sich selbst überschätzen) deutlich höher ist.

    Zitat FallenAngel Beitrag anzeigen
    Keine Ahnung welche "drittklassigen" Schulen du meinst, aber ich (habe ebenfalls das klassische Gymnasium hinter mir) finde dies eine gute Möglichkeit. Ich war eher über die Leute im Hörsaal erschrocken, die wie ich den klassischen Weg gegangen sind (auf die passt deine Beschreibung schon eher). Da habe ich mich so manches mal gefragt, wer denen das Abi geschenkt hat. Positiv waren da schon die Erlebnisse mit meinen Kommilitonen, die eben nicht auf dem direkten Weg ihr Abi gemacht hatten. Die gingen völlig anders an die Sachen dran, waren motiviert und zielstrebig. Andernfalls wären sie auch nicht im Hörsaal gelandet.
    Jou und bei mir war es eben genau umgekehrt, die Leute ich kennen lernte die ihr Abitur über zwei/drei verschiedene Schulen "nachgeholt" haben, konnten an der Universität nichts. Gar nichts. Ich spreche mich ja nicht grundsätzlich gegen die Möglichkeit aus, das Abitur auf etwas unkonventionellem Wege nachzuholen. Wenn jemand einen guten Realschulabschluss hinlegt soll er die Möglichkeit bekommen auf ein Gymnasium zu wechseln. Nur bei uns lief das in etwa so:

    In der neunten Klasse abgegangen mit einem Schnitt von 4.xy. Die Schule gewechselt und dann entweder;
    a) auf wundersame Art und Weise 1.xy (Fach)-abitur gemacht.
    b) eine Privatschule aufgesucht und dort ein 1.xy Abitur gemacht.
    c) einen durchschnittlichen Realschulabschluss hingelegt und dann über Berufsschulzentren (wie auch immer) ein "Abitur" nachgeholt.

    In einzelnen Fällen mag das ja alles möglich sein... aber wenn das bei 80% der Leuten der Fall ist, dann läuft meiner Meinung nach was falsch. Nunja und dann rennt jeder an die Universität und studiert drauf los. Ich meine das Problem der zunehmenden Akademisierung ist in Deutschland nicht mehr von der Hand zu weisen... Unterm Strich habe ich einfach den Eindruck, dass ein richtiges Abitur heutzutage - im Verhältnis - nicht mehr angemessen gewürdigt wird.

  12. #31
    FallenAngel FallenAngel ist offline
    Avatar von FallenAngel

    AW: Abi-Schnitte für Studium

    Zitat TheBRS Beitrag anzeigen
    Das kann ja alles sein aber wenn z.B. 75% der Medizinstudenten mit einem 1.x Abitur zugelassen wurden und das Studium bestehen, dann ist das eben ein gutes Argument für einen NC. Was meinst du wie voll die Hörsäle wären wenn Medizin kein NC hätte... jeder wollte doch irgendwann mal Arzt werden. Und das Studium ist einfach zu teuer, als dass man hunderte von Studenten mitschleifen könnte. Natürlich gibt es Studenten mit einem schlechten Abitur die gute Mediziner werden können aber ich bin überzeugt, dass der Anteil derer, die einfach drauf los studieren würden und Medizin unterschätzen (oder sich selbst überschätzen) deutlich höher ist.
    Dann wäre der Hörsaal voller, weil die Leute sich nicht einklagen oder im Ausland ein Medizinstudium beginnen würden oder welcher Weg ihnen auch immer dazu einfallen würde. Außerdem gibt es auch trotz NC genug Leute die erst im Studium merken, dass das nichts für sie ist. Und nein, nicht jeder hatte mal den Traum Arzt zu werden. Natürlich wird deshalb der NC nicht abgeschafft werden bzw. können alle drauf los studieren, aber meiner Meinung nach ist der NC nicht der geeignete Weg um "auszusieben" (und an vielen Unis nicht das einzige Auswahlkriterium). Eine passendere bzw. bessere Möglichkeit habe ich aber leider auch nicht zur Hand.



    Zitat TheBRS Beitrag anzeigen
    [...]In einzelnen Fällen mag das ja alles möglich sein... aber wenn das bei 80% der Leuten der Fall ist, dann läuft meiner Meinung nach was falsch. Nunja und dann rennt jeder an die Universität und studiert drauf los. Ich meine das Problem der zunehmenden Akademisierung ist in Deutschland nicht mehr von der Hand zu weisen... Unterm Strich habe ich einfach den Eindruck, dass ein richtiges Abitur heutzutage - im Verhältnis - nicht mehr angemessen gewürdigt wird.
    Ich frage mich schon länger, was an unseren Schulen falsch läuft. Einen relevanten Punkt sehe ich in den Lehrkräften. Diese tragen eine enorme Verantwortung und von ihnen hängt so viel für die Schüler ab. Das scheint (meiner persönlichen Erfahrung nach) vielen Lehrern nicht bewusst zu sein bzw. wollen einige diese Tragweite auch nicht wahrhaben.
    Natürlich muss & kann nicht jeder ein Studium absolvieren, eine solide Ausbildung ist nicht weniger wert. Deinen persönlichen Eindruck kann ich mit Hinblick auf das aktuelle Abitur bzw. die neuen Regelungen sehr gut nachvollziehen, nicht jedoch in Bezug auf das erreichte Abitur auf dem 2. Bildungsweg.

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