Thema: My Roommate is a Cat

Die Reihe erscheint seit April 2020 bei Carlsen Manga, bisher sind es drei Bände.

Klappentext

Der junge Erfolgsautor Subaru hat sich nach dem plötzlichen Unfalltod seiner Eltern komplett aus dem gesellschaftlichen Leben zurückgezogen und leidet in seiner Trauer unter einer Schreibblockade. Als ihm am Grab seiner Eltern eine kleine streunende Katze zuläuft, die fortan nicht mehr von seiner Seite weichen will, nimmt sein Leben wieder Fahrt auf. Denn nun muss er hinaus in die Welt... Katzenfutter besorgen! Online bestellen geht nicht, das Tier liegt laut schnurrend auf seinem Laptop! Also muss er shoppen gehen in der Tierhandlung, die Katze braucht ein Klo! Dort arbeitet auch noch eine sehr nette junge Frau, die den scheuen jungen Mann mit ihren freundlichen Ratschlägen zur Katzenhaltung ein ums andere Mal erröten lässt.

Die komplette Story wird im Wechsel aus der Sicht von Subaru und aus der Sicht des Kätzchens Haru erzählt - herrlich komisch!

Die Animeadaption lief Anfang 2019 auf Crunchyroll und fand ich ganz okay. Den Manga wollte ich eigentlich dennoch nicht anfangen, aber es gab kurzzeitig ein gutes Angebot für die Digitalausgabe, also habe ich doch zugegriffen.

Der erste Band besteht aus vier Kapiteln. Nach den ersten beiden fand ich den Manga eher durchwachsen. Den Inhalt kannte ich bereits durch den Anime und es war nicht so interessant, ihn nun ein zweites Mal zu sehen. Nach zwei weiteren Kapitel bin ich nun aber doch eher gewillt, auch den nächsten Band zu holen. Der Wechsel zwischen den beiden Protagonisten gibt einen guten Mehrwert und offenbart einige Missverständnisse. Die Komik hält sich in Grenzen, aber es gibt auch süße Szenen sowie auch ein bisschen Drama.
So verarbeitet Subaru den Tod seiner Eltern, die man in Rückblenden sieht. Auf die selbe Weise sieht man auch Ausschnitte aus Subarus Kindheit, die seinen Charakter und Interessen erläutern, gleichzeitig eine Brücke zu seiner neuen Mitbewohnerin schlagen.

Soweit ganz gut, nur Folgendes finde ich unpassend:

Spoiler öffnen: Band 1

Subarus Eltern schwirren kurz als Geister durchs Haus, die Haru wahrnehmen kann. Ich verstehe ja, dass der Autor hier zeigen will, wie nun die Katze auf den Sohn aufpassen wird, was die Eltern beruhigt, doch es passt nicht ins bisher gezeigte Weltbild. Vermutlich sind die Geistereltern danach auch nicht mehr zu sehen, weil sie aufbrechen. Allerdings reißt das mich schon aus diesem eigentlich realistischen Setting.

Spoiler öffnen: Band 2

Subarus alter Freund Hiroto lädt sich unangemeldet selbst ein und macht sich über den Inhalt des Kühlschrankes her. Dabei lässt er die Haustür offen, wodurch Haru nach draußen gelangt. Da nun auch noch Atsushi, Subarus Betreuer vom Verlag, im Hause ist, missversteht die Katze die Situation und verschwindet. Nach etwas Zögern wird ihr Herrchen von Atsushi dazu animiert, sie zu suchen. Derweil erinnert sie sich an ihre kleineren Geschwister, die sie früher beschützen musste und anscheinend nicht überlebten. Haru macht sich Sorgen, dass Subaru ohne ihr nicht klarkommt und geht zurück.

Subaru findet Haru schließlich. Das Ereignis führt zum Kauf eines Halsbandes, wodurch er wieder zur Tierhandlung geht, wo er bereits im ersten Band war. Im Dialog mit der Angestellten Nana kommt jedoch raus, dass Haru unbedingt vom Tierarzt untersucht werden muss. Also geht es weiter zu diesem. Haru scheint sich bester Gesundheit zu erfreuen, hat nur etwas Übergewicht. Im Wartesaal trifft Haru noch den Nachbars Hund und dieser erklärt ihr, dass ihr Herrchen sich bestimmt Sorgen um ihr macht.

Auf dem Rückweg begegnen die beiden Protagonisten Nana, die in der Nähe wohnt. Sie kommen ins Gespräch und bezüglich der richtigen Ernährung einer Katze verabreden sie sich zum nächsten Tag bei Subaru. Nana bringt so neue Ideen ins Haus und Harus Rationen werden reduziert. Nach dem sie gegangen ist fällt Subaru auf, dass sie ihren Hausschlüssel vergessen hatte. An diesen ist ein Anhänger mit Fell dran, in dem sich Harus Krallen verfangen haben. Also nimmt er spontan Katze samt Schlüssel in die Hand und läuft Nana hinterher. Der Schlüssel lässt sich jedoch nicht so leicht entfernen, also gehen sie zu Nanas Wohnung.
Aus Subarus Sicht ist unklar, warum Haru so auf den Schlüsselanhänger fixiert ist und diesen nicht hergeben will. Doch im Kapitel zu ihrer Sicht wird klar, dass daran ein Geruch haftet, der ihr sehr vertraut ist. Nana hat selbst zwei Katzen. Die jüngere kommt um die Ecke und traut ihren Augen nicht. Denn Haru ist ihre große Schwester.

Was für ein wunderschöner und süßer Band. Jetzt beim erneuten Lesen ist mir eine kurze Szene aufgefallen, die im nächsten Band noch relavant wird, aber so wichtig ist die nicht. Dennoch schön zu sehen. Rührend ist dieser Cliffhanger, der mich aus dem Nichts erwischte. So eine Entwicklung hätte ich dem Manga gar nicht zugetraut.

Spoiler öffnen: Band 3

Haru hat nun also ihr kleines Brüderchen wiedergefunden. Etwas später zur Szenerie gesellt sich noch Nanas jüngerer Bruder Yuugo. Zufällig stellt sich heraus, dass er das Magazin liest, indem Subarus Roman erscheint. Nana mag diesen auch sehr, doch Subaru fällt es schwer, hier einen Dialog zu führen und verabschiedet sich schnell. Derweil hat Haru gelernt, was ihr Name bedeutet und das dies nicht das Rufzeichen für Fresschen ist.

Im nächsten Kapitel ist wieder Atsushi vom Verlag zu Besuch und es wird das Coverbild für die kommende Taschenbuchausgabe besprochen. Doch Hiroto kommt spontan mit seinen jüngeren Geschwistern vorbei. Das ist eine leicht jüngere Schwester, die Subaru noch von früher kennt, sowie drei kleine Lolis. Die Lolis wollen natürlich sofort die Katze sehen, was Atsushi so sehr ablenkt, dass er eine Pause benötigt. Schließlich wird Ramen bei einem örtlichen Laden bestellt. Es stellt sich heraus, dass dieser kleine familäre Betrieb früher Haru fütterte, als sie noch eine Streunerin war.

Am Ende des Bandes ist Haru plötzlich allein zu Hause und fängt sogar an, Subaru zu vermissen. Dieser befindet sich nun auf einer Signierstunde in einer örtlichen Buchhandlung. Die Interaktionen mit Fans bringen den jungen Autor zu neuen Erkenntnissen und er versucht sich etwas zu öffnen. Der letzte Besucher entpuppt sich als Nana, die verblüffend feststellt, das sie den Autor bereits kennt. Zum größeren Dialog kommt es jedoch noch nicht.

Ich bin froh, dass ich zum Manga gegriffen habe. Nach drei Bänden ist der mir bekannte Stand vom Anime zwar immer noch nicht erreicht, doch es gefällt mir einfach. Subaru ist etwas unzugänglich, aber nicht unsympatisch. Die Missverständnisse mit Haru können die Reihe nicht auf Dauer tragen, da ist es schön, dass beide mehr Hintergrund bekommen und weitere Charaktere hinzustoßen. Bei dem Ende möchte ich sofort weiterlesen, aber der vierte Band ist noch nicht draußen.

Spoiler öffnen: Band 4

Es direkt in der Buchhandlung weiter. Von der Situation erschlagen kommt es zu einen nur sehr zögerlichen Dialog zwischen Nana und Subaru. Beide entschuldigen sich für die Missverständnisse aus dem letzten Band. Eine schöne Szene. Derweil ist Haru weiter allein zu Hause und lässt ihre Unruhe schon mal an der Einrichtung aus.

Einige Tage später schließt Subaru die Arbeiten an seinen neuen Buch ab. Er hat bis spät in die Nacht gearbeitet und wacht daher erst am Nachmittag wieder auf. Dadurch hat er eine SMS von Hiroto übersehen, der den Besuch seiner Schwester Narumi ankündigte. Diese steht bereits mit ihrer Freundin Haru (Tochter von der Restaurantbesitzerin) vor der Tür und klingelt. Die beiden möchten unbedingt Haru (Katze) sehen. Sie haben aber auch Essen mitgebracht und Haru zeigt Subaru, wie man ihrer Namensvetterin etwas Schönes kochen kann. Die Katze ist davon sehr begeistert, sorgt sich aber gleichzeitig darum, dass Subaru in letzter Zeit zu wenig gegessen hat.

Im letzten Kapitel kommt Yuugo vorbei und entschuldigt sich für sein Verhalten bei der ersten Begegnung bei Subaru. Subaru selbst probiert sich am Rezept von der einen Haru für die andere Haru, doch die Katze mag nicht mal einen Bissen kosten. Das ist natürlich etwas niederschlagend, doch aus der anderen Perspektive erkennt man, dass Haru vorher einfach die neue Lieferung an Trockenfutter plünderte. Nana kommt noch hinzu um aufzupassen, dass ihr Bruder sich auch benimmt.
Als der Besuch wieder geht, wollte eigentlich Nagisa ebenfalls kurz Subaru vorbeikommen und sich für ein ausgeliehendes Buch mit selbstgemachten Keksen bedanken. Doch als sie aus der Ferne Nana an der Türschwelle sieht, wittert sie Konkurrenz. Sie hat sich wohl in den jungen Autor verliebt.

Hach, auch dieser Band hat mir wieder richtig gut gefallen. Es gibt diesmal nur drei Kapitel statt vier, am Ende folgt noch eine Übersicht aller Charaktere in Relation zueinander. Auch wird ein Charakter näher vorgestellt, was schon bei den vorherigen Bänden der Fall war, ich nur kaum beachtete.

Ich möchte meinen, der Manga ist hiermit weiter als die Animeadaption. Eines der ersten Kapitel wurde im Anime als Finale genommen und etwas verändert. Das bringt einen ein bisschen durcheinander, was denn nun noch davor passierte. Jedenfalls mag ich den Manga mehr, er vermittelt ein schönes Wohlfühlgefühl, ideal zum Sonntag.