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    Böse Die Psychologie unserer Abgründe

    Böse Die Psychologie unserer Abgründe



    Das Buch Böse Die Psychologie unserer Abgründe der Kriminalpsychologin Doktor Julia Shaw befasst sich wie der Name schon vermuten lässt mit dem Aspekt des Bösen, besser gesagt was wir in unserer Gesellschaft alles als böse empfinden, denn was böse ist, ist wie die Shaw berichtet rein subjektiv. Sodass jeder von uns für eine andere Person böse sein kann. Erschienen ist das Werk als Taschenbuch, sowie als eBook 2018.

    Zu beginn geht Shaw darauf ein was überhaupt „böse“ ist, dass es das Böse nicht gibt, da es immer subjektiv ist und jeder Mensch andere Vorstellungen von Böse hat. So finden beispielsweise Vegetarier es verwerflich Fleisch zu essen. Anhand dieses und weiterer Beispiele zeigt Shaw auf dass jeder Mensch potenziell von anderen als böse tituliert werden kann. Anschließend befasst sich die Autorin in 8 Kapiteln mit unterschiedlichen Aspekten des Bösen. So befasst sich das erste Kapitel mit der Frage ob man Böse geboren wird oder durch äußere Einflüsse böse wird. Desweiteren stellt sie an dem Leser die Frage, ob man, wenn man die Chance dazu hätte, Hitler als Baby töten würde und wenn man als Leser die Frage mit „ja“ beantworten würde, man nicht dann selbst böse sei, weil man ein unschuldiges Baby ermordet hätte. Immerhin hatte Hitler die Taten die ihm zu einem der schlimmsten Diktatoren machten, erst im Erwachsenenalter begangen, es könnte also, so Shaw, moralisch verwerflich sein den in diesem Fall noch kleinen Hitler zu töten. Auch geht die Autorin darauf ein wie es möglich ist, dass Menschen anderen Menschen Leid zufügen, dies beginne mit der Entmenschlichung anderer, wer also anderen Menschen ihre Menschlichkeit abspricht, in dem er z. B. ganze Gruppen als asozial abstempelt, der mache damit den ersten Schritt, genau so wie es die Nazis und Kommunisten getan haben. Desweiteren würde Schwarz-Weiß Denken dazuführen dass man nur noch Extreme kennt, so wie unter anderem Hitler der ebenfalls nur in solchen Extremen dachte und keine Graustufen kannte.
    Im nächsten Kapitel kommt Shaw auf den täglichen Sadismus zu sprechen, mit diesem meint sie nicht die typischen Gehässigkeiten von Menschen, sondern hier runter fallen Dinge wie das in die Wange kneifen eines Babys oder das zu feste Drücken eines Kindes oder Tieres. Dies sei aber ganz normal, da unser Gehirn sich damit vor zu starken Emotionen zu schützen versuche indem es mit gegensätzlichen Emotionen gegensteuert, so die Autorin. Es hört sich für mich persönlich zwar irgendwie seltsam an, aber da die Autorin sich mit der Psyche des Menschen befasst wird sie damit schon richtig liegen.
    Ferner geht Shaw dann auf die Faszination für Serienmörder ein und dass Gegenstände die Serienmörder benutzt haben oder besessen haben sogar gute Verkaufsschlager sind auf Murder Auctions Seiten. Sie erklärt das insbesondere in den USA, Serienmörder nach ihrer Verhaftung so etwas wie Stars sind, des Weiteren zeigt sie auf das es in den USA die höchste Rate an Morden und Amokläufen gibt, stand 2018 jedoch wird sich da sicher nicht allzu viel getan haben. Auch geht Shaw der Frage nach ob es nicht einen evolutionären Vorteil hatte einen gewissen Spaß am Töten zu haben um eben Tiere erlegen zu können die als Rohstofflieferant dienten und das Töten unter Umständen sinnvoll sein könnte. Auch die Frage mit wem man eher retten würde, einen Menschen opfern um fünf weitere zu retten kommt in verschiedenen Versionen vor. So unter anderem auch in der Version, ob man einen geliebten Menschen (Ehepartner, Eltern, Geschwister oder eigenes Kind) opfert um mehrere einem unbekannte Menschen zu retten. Na, wie würdet ihr euch in diesem scheinbar moralischen Dilemma entscheiden?
    Im weiteren Verlauf des Buches geht Shaw auch auf das Milgram Experiment ein und zeigt anhand von diesem, dass wir Menschen dazu neigen den Anweisungen autoritärer Personen folge zu leisten. An der Aussage „Ich habe nur Befehle befolgt“ ist also doch mehr dran als man erwarten würde. Auch das Stanford-Prison-Experiment wird beleuchtet, eines der anschaulichsten Beispiele wie schnell Macht korrumpieren kann. Dies und weitere Dinge wie Pädophilie, Zoophilie, Sklaverei werden in den späteren Kapiteln erläutert.

    Mein Fazit

    „Böse Die Psychologie unserer Abgründe“ ist ein meiner Meinung nach gutes Einstiegsbuch in die Thematik rund um das Böse. Doktor Shaw geht auf viele verschiedene Aspekte ein was in unserer Gesellschaft als vermeintlich böse betitelt wird und wie sich dies auch in den Jahren geändert hat. Für Leute die sich für dieses Thema interessieren können denke ich bei diesem Buch ohne Bedenken zugreifen. Ich fand es jedenfalls sehr interessant zu lesen und habe den Kauf nicht bereut.

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    Böse Die Psychologie unserer Abgründe

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  3. #2
    gamefreake89 gamefreake89 ist offline
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    Böse Die Psychologie unserer Abgründe

    Zu der Thematik kann ich die Bücher von Lydia Benecke empfehlen

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