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    Der Erste Weltkrieg und das Ende Habsburger Monarchie

    Diese Rezension bezieht sich auf das Buch Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburger Monarchie von Manfried Rauchensteiner.

    Der Erste Weltkrieg und das Ende Habsburger Monarchie

    Vorwort

    Das Buch ist eine Neuauflage des 1994 erschienen Buches Der Tod des Doppeladlers und erschien 2013, also fast 20 Jahre später, so das es dem neueren Wissensstand entspricht. Das Buch dreht sich ausschließlich um die K.u.K. Monarchie im Krieg und wie sie nach und nach in die völlige Abhängigkeit des Deutschen Kaiserreiches geriet, daher werden die anderen Mittelmächte Bulgarien und Osmanisches Reich kaum bzw. gar nicht erwähnt. Es handelt sich um das Standartwerk wenn es um den Ersten Weltkrieg und die Doppelmonarchie geht.

    Inhalt des Buches

    Das Buch beschreibt recht detailliert die Geschehnisse der K. u. K. Monarchie im Ersten Weltkrieg, auch die Vorgeschichte wird beleuchtet. Es wird beleuchtet das Ö-U bereits Pläne hatte und das man sich wohl bewusst war das es einen Zweifrontenkrieg gegen Serbien und Russland geben würde. Der ganze Plan Ö-U basierte darauf das das Deutsche Reich an seiner Seite stünde, denn man wusste, alleine würde man versagen. Der Stand der K. u. K. Armee wird ebenfalls sehr genau dargestellt, dass diese Armee mit am schlechtesten auf den von ihr herbeigesehnten Krieg vorbereitet war. Die Defiziente der K. u. K. Armee bei der Truppenausstattung und der Vielvölkerhaufen aus dem diese Armee bestand taten ihr übriges dafür zu sorgen das sie letztlich so schlecht kämpfte. Es wird dargestellt das die Weichen für den Untergang der Donaumonarchie bereits 1914 gestellt wurden mit der Niederlage in Galizien. Denn die verlässlichsten Truppen und das Offizierskorps wurden von Deutsch-Österreichern und Ungarn gestellt, aber jene beiden Völker erlitten in dieser Schlacht die schwersten Verluste so das man gezwungen war auf zweit und drittklassige Soldaten des Vielvölkerstaates zurückzugreifen, deren Motivation alles andere als hoch war. Einer der Namen der in diesem Buch immer wieder auftaucht ist der von Franz Conrad von Hötzendorf, der ab 1915 Oberbefehlshaber der K. u. K. Truppen wurde. In mehreren Kapiteln wird die Abwärtsspirale der Donaumonarchie nach der Schlacht von Galizien beschrieben, wie die Monarchie nach und nach immer mehr in Abhängigkeit des Deutschen Reiches kam und letztlich bis auf die Südtiroler Offensive 1916 keine eigene Offensive mehr ohne deutsche Hilfe auf die Beine stellte. Auch die Inneren Zwistigkeiten des Vielvölkerstaates werden aufgezeigt. Das Misstrauen der Österreicher und Ungarn gegen die Slawischen Völker der Monarchie war bereits vor dem Krieg groß, doch im Zuge der Desertation ganze Einheiten dieser Völker verstärkte sich die Abneigung noch, während die Slawischen Völker mehr und mehr ihre Unabhängigkeit forderten, was letztlich in der Ausrufung eigener Staaten und gipfelte die von den Alliierten auch anerkannt wurden. Auch die Unstimmigkeiten zwischen Österreicher und Ungarn wurde im Zuge der sich verschlechternden Lage immer größer, bis der Bruch schließlich 1918 vollständig war als die Ungarischen Truppen einfach die Front verließen um ihr Kernland vor einer möglichen Invasion zu verteidigen. Das Buch geht auch auf die finanzielle und rohstoffliche Lage der Donaumonarchie ein in den betroffenen Kapiteln wird sehr gut dargelegt wie schwer es die Monarchie hatte diesen von ihr herbeigesehnten Krieg zu finanzieren.

    Mein Fazit

    Es wird sehr gut beschrieben wie sich die Doppelmonarchie im Krieg geschlagen hat, oder besser gesagt wie sie sich nicht geschlagen hat, nämlich gut. Es wird sehr viel offensichtlicher warum das Kartenhaus am Ende eingestürzt ist und das es eigentlich ein Wunder war das die Monarchie nicht schon vorher zusammengeklappt ist. Die ganzen Defizite der K.u.K. Armee werden aufgeklärt und wieso die Armee der Doppelmonarchie letztlich so im Krieg versagte wie sie es tat. Für die Donaumonarchie war der Erste Weltkrieg ein einziger 4-jähriger Todeskampf und selbst im Falle eines Sieges wäre ihre Zukunft alles andere als rosig gewesen. Also wer sich für den Ersten Weltkrieg interessiert und für einen der Hauptverantwortlichen dem kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es wirft ein doch viel klareres Bild auf das morsche Kartenhaus auf dem Balkan.

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