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  1. #21
    Kayako

    AW: Silent Hill Zwielicht ~ Roman

    Sorry, morgen gehts weiter. Bin umgezogen und hatte keine Zeit neue Kapitel reinzustellen

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    AW: Silent Hill Zwielicht ~ Roman

    Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
  3. #22
    Moonwave Moonwave ist offline
    Avatar von Moonwave

    AW: Silent Hill Zwielicht ~ Roman

    ich freue mich schon darauf

  4. #23
    Kayako

    AW: Silent Hill Zwielicht ~ Roman

    Weiter gehts mit...

    Kapitel 5


    Ich sah eine junge Frau. Ich wusste nicht, wo genau ich mich befand, alles war dunkel. Ich näherte mich der jungen Frau und erkannte, dass es Anna war. Sie saß mit gesenktem Blick auf dem Boden und weinte. Vor ihr lag ein zerbrochener Spiegel.
    „Anna!“
    Euphorisch lief ich auf sie zu und drehte sie zu mir. Dann sah ich ihr Gesicht und war atemlos! Es waren keine Tränen, die aus ihren Augen flossen, es war zähflüssiges, feuerrotes Blut!

    Mit einem lauten Schrei erwachte ich schließlich aus dem Traum und fand mich auf dem Boden des Waldes wieder. So sehr ich über diese merkwürdige Vision auch nachdenken wollte, die Realität war abstoßender und erschreckender denn je!

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    Rein gar nichts mehr entsprach der Normalität eines Waldes. „A….a… nein! Das kann nicht sein!“ Der Waldboden war mit Blut und Ketten übersät, die von sämtlichen Bäumen hingen. Tausende Leichen hingen in den Bäumen und der faulige Geruch des Todes lag in der Luft. Aber das Verwunderlichste...
    Ich erwachte nicht an der Quelle, sondern auf dem Pfad in der Nähe des Brunnens, da wo ich schon einmal in Ohnmacht gefallen war. Aber wie konnte das sein? Lag ich die ganze Zeit dort? Fand das Treffen mit dem älteren Herrn nur in meinen Hirngespinsten oder in meiner Bewusstlosigkeit statt? War das alles nur ein Traum? Aber es konnte kein Traum gewesen sein. Ich hatte noch immer sowohl die Taschenlampe, als auch den Revolver in meinem Gepäck. Es war furchtbar! Konnte ich jetzt noch nicht einmal mehr meinem eigenen Verstand trauen? Ich konnte Traum und Realität nicht mehr auseinander halten.

    Erschöpft von den Bürden, die mich in den letzten Stunden ereilten, erhob ich mich in die aufrechte Position und erkundete meine neue Umgebung, die schlimmer war, als ich es mir hätte jemals vorstellen können. Der Himmel war pechschwarz, der Nebel war verflogen, umso so besser konnte ich nun den Boden des Waldes erkennen, zumindest das, was davon übrig geblieben war. „Das glaub ich einfach nicht!“ Wimmernd und fassungslos stand ich mit weit aufgerissenen Augen und geöffnetem Mund auf diesem Waldpfad. Nie hatte ich so etwas Entsetzliches gesehen. Konsterniert klopfte ich den Dreck von meiner Kleidung ohne dabei meinen Blick vom Boden abzuwenden.

    Mein erster Schritt wurde von einem krachenden Geräusch begleitet. Ich dachte, es sei ein brüchiger Ast gewesen, aber ich lag falsch. Das knacksende Geräusch kam von einem dünnen Knochen. Es hätte wirklich nicht viel schlimmer kommen können… Neben dem zerbrochenen Knochenstück lagen weitere längere Knochenstücke, die in einer Reihe angeordnet waren. Erst dann fiel mir auf, dass die Anordnung der Knochen einen Kreis ergab. In diesem Kreis war ein weiterer Kreis aus Knochen zu sehen, der ein seltsames Dreieck beinhaltete. Die Vorstellung, dass ich soeben noch inmitten dieses unheilvollen Gebildes lag, jagte mir einen eiskalten Schauer über den Rücken.
    „Was zum Teufel geht hier nur vor…“
    Es musste eine Erklärung für all diese Vorfälle gegeben haben.
    „Was… WAS PASSIERT MIT MIR? WAS WOLLT IHR?“
    Ich war verzweifelt… ich hätte nie von mir gedacht, dass ich in einer solchen Situation auch noch schreien könnte, schließlich konnte man mich hören und dann…. Dann würde mit mir wohl das gleiche passieren, wie mit all den toten Körpern in den Bäumen. Im Grunde sahen diese toten, entstellten Menschen alle gleich aus. Sowohl ihre Münder, als auch ihre Augen waren zugenäht. Wer könnte so etwas Schreckliches nur getan haben? Und warum wurde gerade ich mit diesem abstoßenden Horror bestraft? Warum? „AAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!“
    Ich schrie hemmungslos in den Wald hinein und trat die herumliegenden Knochen mitten in das Dickicht dieser verwucherten Hölle.
    „Verdammt! Dieser verdammte… AAAH!“
    In diesem Moment war mir alles egal. Ich ließ meiner Wut freien Lauf und brüllte umher wie ein Irrer. Erschöpft von der Raserei sank ich weinend zu Boden. Warum musste so etwas ausgerechnet mir passieren? Womit hatte ich das nur verdient?

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    Doch dann… dann hörte ich diese Schreie, die mitten aus dem Wald hallten. „Oh Gott… was zum…“
    Ich schrak auf und horchte den leiderfüllten Schreien in der Ferne. Es hörte sich so an, als ob jemand einer brutalen Folter unterliegen würde.
    „Nein… Gordon, du hörst das nicht! Du träumst!“ redete ich mir immer und immer wieder ein und erlitt Todesängste… vielleicht würde es mir bald genauso ergehen, aber ich durfte jetzt nicht an mich denken, schließlich brauchte jemand meine Hilfe.

    Mit der Taschenlampe in der einen Hand und dem Revolver in der anderen, folgte ich zielstrebig den Schreien des Opfers auf dem blutigen Pfad.
    Immer dann, wenn ich dachte, es könnte nicht schlimmer kommen, belehrte mich die Realität eines Besseren. War all das überhaupt real? Das war kein Wald mehr, sondern eine mit Blut überströmte Folterkammer, aus der es kein Entrinnen zu geben schien. Auch von dem Haus, in dem der alte Tölpel wohnte, war nur noch ein Haufen Schutt und Asche übrig. Stattdessen standen Käfige mit geschwärzten Leichen auf dem Fundament. Sie trugen seltsame weiße Augenbinden, die keineswegs geschwärzt oder ansatzweise verbrannt waren.

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    Ich kam mir vor wie in der Hölle. So gut wie alles war feuerrot, egal wo ich mit meiner Taschenlampe hinleuchtete. Aus den Tiefen des Waldes kamen diese furchtbare Schreie, als würde gerade ein Massaker, ein riesiges Blutbad stattfinden. Wie viel schlimmer konnte es noch werden? Als ich meinen Weg auf dem Pfad in die Tiefen des Waldes fortsetzte, hörte ich nun auch das Jammern einer Frauenstimme:
    „Ich will hier raus! Ich will frei sein! Bitte lass mich raus!“
    Das jammernde Flehen hallte, als ob es aus einer Höhle gekommen wäre.
    „Warum kann mich niemand hören? Lasst mich in Ruhe! Lasst mich alle endlich zufrieden…“
    Mir fiel es schwer, die Rufe der schreienden Frau zu orten. Einmal kam es aus weiter Ferne, ein anderes Mal kam es aus unmittelbarer Nähe, es war wirklich überall, aber anders als das vor Leid und Pein strotzende Geschrei mitten aus dem Wald, war das Jammern der Frau vertraut aber zugleich unscheinbar und geheimnisvoll.

    Nach wenigen Minuten erreichte ich auch den felsigen Abhang, wo ich zuvor die beiden hängenden Leichen im Baum entdeckt hatte. Die Felsen waren blutig und glitschig, doch mit Hilfe der herunterhängenden Ketten konnte ich unbeschadet den abgelegenen Boden erreichen, auch wenn es mir zuwider war, diese rostigen Ketten überhaupt zu berühren… Wo kamen diese Ketten bloß her? Welchen Sinn hatten diese Ketten, die wie Fesseln aus den Baumkronen herabhingen? Was wollte man damit erreichen oder zum Ausdruck bringen? Es hatte keinen Sinn, sich weiter darüber Gedanken zu machen.

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    Als ich unten angekommen war, war es wieder still. Der Wald war mit Leichen übersät. Wie auch bei den anderen Verstorbenen, waren Münder und Augen zugenäht, sodass mir gleich klar wurde, dass jemand nach striktem Motiv gnadenlos gemordet hatte. Die abgrundtiefe Bosheit, die den toten Menschen zuteil wurde, konnte nur das Werk des Teufels sein. Beinahe wäre mir die Galle hochgekommen. Wie zuvor ragten die mit Blut verschmierten und rostig erscheinenden Bäume dicht nach oben und verwehrten mir den Blick in den düsteren Himmel, der mir ohnehin kein Licht gespendet hätte. Zwischen dem rötlichen Laub auf dem Boden erstreckten sich die langen rostigen Ketten bis tief in den Wald. Und nur ein paar Schritte weiter kam auch schon der nächste Schreck. Es nahm einfach kein Ende, wie ein niemals endender Alptraum…

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    Vor meinen Augen erstreckte sich ein Weg, der von mehreren Wesen geradezu eingezäunt wurde. Bei jedem dieser Wesen handelte es sich um eines dieser Schattenwesen, von denen mich eines bereits wenige Minuten zuvor überrascht hatte. Oder waren es mehrere Stunden? Die schwarzen Schattenwesen hatten zwar kein Gesicht, zumindest konnte man keins erkennen, aber trotzdem spürte ich, dass sie mich anstarrten. Regungslos flackerten die schwarzen Ungeheuer vor sich hin und gaben hin und wieder einen dieser schrecklichen schrillen Laute von sich.
    Natürlich folgte ich dem Weg, der sich mir offenbarte und letztendlich merkte ich, wo genau ich mich befand. Es war der Ort, an dem ich einst die große Bestie antraf, deren Schritte ich hörte, als ich kreuz und quer durch den Wald gerannt war. Nur konnte ich dieses Mal nicht davonlaufen.

    Da entdeckte ich eine Lichtquelle, es war ein großes Lagerfeuer. Langsam und behutsam näherte ich mich dem Feuer, während ich versuchte, all diese Kreaturen im Auge zu behalten, aber was hätte mir das schon genützt? Sie waren in der Überzahl und hätten mich jederzeit angreifen können. Aber da erweckte etwas anderes meine Aufmerksamkeit! Inmitten des Feuers war ein riesiges Monster zu sehen, das ich aufgrund der Flammen nicht richtig erkennen konnte
    „Es wird wahrlich immer besser… Gott… wo bist du?“
    Verzweifelt schüttelte ich den Kopf und starrte das brennende Ungetüm an. Es hätte auch eine entstellte Leiche sein können, aber dafür war das Wesen einfach zu riesig. Doch wer hatte dieses Lagerfeuer entfacht? Hatte ich etwa eine Art Zeremonie gestört? Oder war das einfach nur die Art, wie hier miteinander umgegangen wurde?
    Vorsichtig sah ich mich um und beleuchtete jeden Winkel des Areals, das mich umgab. Die schwarzen Schatten starrten mich noch immer begierig an und beobachteten jeden Schritt den ich tat. Die Bäume wucherten mitsamt Kadavern, die darin verzweigt waren, über mir zusammen. Jenseits des Lagerfeuers war alles pechschwarz, die Tiefe einer endlos erscheinenden Dunkelheit.
    Um das Feuer herum waren mehr oder weniger okkulte Utensilien verstreut, unter anderem ein Skalpell, mehrere Medikamente, eine Kette, an der ein „Yin und Yang“-Anhänger hing, ein Kelch mit weißem Pulver und eine Notiz, die mit Blut geschrieben wurde:

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    „Warum starren sie mich an? Ist meine Erscheinung wirklich so furchtbar? Von meinem schweren Leid haben sie keinen blassen Schimmer, geschweige denn von Anstand und Wertebewusstsein. Dieses Tuscheln… dieses Anstarren! Ich hasse es! Es ist so ungerecht… Gott, ich ersuche Dich… Gebäre einen Richter und erlöse mich von dieser Qual. Der, der Böses tut und das Leben nicht zu schätzen weiß soll gerichtet werden. Buße für das sündige Pack, benebelte Gier, die Narren der Pseudo-Glückseligkeit, ihr seid alle blind und unwissend! Spüret den Zorn der Rache und das Licht weiset euch den Weg. Der Tag des Herrn wird kommen und dann werde ich glücklich sein. Möge Gott meiner Seele gnädig sein.“

    Zunächst wusste ich nicht was ich mit diesen Zeilen anfangen sollte, aber ich konnte auch nicht länger darüber nachgrübeln, weil ich bereits Gesellschaft hatte.

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    Ein lauter, luftzerreißender Schrei ertönte aus der Mitte des Lagerfeuers. Das Monster war bei vollem Bewusstsein und trat mit einem großen Schritt aus dem Feuer.
    „WOA…..AAA!“
    Mein Herz raste vor Aufregung und Angst! Der Schrei musste auch den Schattenwesen ordentlich zugesetzt haben. Lautlos lösten sich die schwarzen Wesen in Luft auf, als ob das riesige Monster sie darum gebeten hätte. Hatte ich es hier mit einem Oberhaupt zu tun? Zitternd vor Angst betrachtete ich das Monster, das nun in voller Größe vor mir stand und gierig schnaufte. Das linke Bein des Monsters war kürzer als das rechte. Anstelle von Füßen hatte es Hufe am Ende jeden Beines. Des Weiteren hatte das etwa drei Meter große Ungetüm ein riesiges Loch im Bauch, durch das ich die Flammen des Feuers empor steigen sah. Das Monster hatte eine schreckliche, gekrümmte Haltung. Der Kopf war weit nach vorne gebeugt und die Schultern des anwidernden Wesens waren über dem Hinterkopf miteinander verwachsen.
    Der Anblick seines Gesichts war aber am widerwärtigsten! Ich musste mich fast übergeben, so widerlich war es. Der Kopf des Monsters saß schief auf dem Rumpf, der Hals und der untere Teil des Gesichts fehlte völlig. Anstelle eines Kiefers war dort nur eine Einkerbung zu sehen, aus der pausenlos Blut strömte, das sich auf dem ganzen Körper verteilte. Die Augen des Monsters waren zugenäht, was mich sehr an die Leichen aus dem Wald erinnerte. Es wunderte mich, dass ich nicht sofort in Ohnmacht gefallen war.

    Schockiert ließ ich die Taschenlampe fallen und trat einige Schritte zurück, bis ich über einen Stein stolperte und infolgedessen zu Boden fiel. Nun war es aus! Ich war der Bestie schutzlos ausgeliefert. Hilflos hielt ich meinen linken Arm über mein Gesicht und wartete auf den Angriff des Monsters.

    Nach kurzer Wartezeit stellte ich aber fest, dass etwas nicht stimmte. Ich öffnete meine Augen und beobachtete verschwitzt und zitternd vor Angst das Verhalten des Monsters. Es übte unkoordinierte Luftschläge aus und gab wimmernde Töne von sich. Entweder wollte es mich in Ruhe lassen, oder es konnte meine Präsenz aufgrund seines Sichthandicaps nicht lokalisieren. Das war meine Chance, mich aus der misslichen Lage zu befreien und das Monster aus dem Hinterhalt anzugreifen! Panisch rollte ich mich auf die Seite und kroch um das lodernde Lagerfeuer herum.

    Jetzt war der perfekte Augenblick gekommen, die volle Schusskraft des Revolvers zu nutzen. Zielstrebig feuerte ich jeden Schuss auf den Körper des Mutanten und hörte an seinen Schreien, wie sich seine Lebenskraft dem Ende zuneigte.
    Als dann ein klickendes Geräusch aus dem Revolver ertönte, packte mich erneut die Todesangst! Das Monster krümmte sich auf dem Boden, aber der Spuk war noch nicht vorbei! Aus dem Wimmern des Ungetüms wurde ein tosendes Brummen.
    Das Monster bewegte sich nun auf allen Vieren fort und schien äußerst wütend zu sein. Das Lagerfeuer war der einzige Schutz, der sich mir in diesem Moment bot. Der Mutant schleifte sich blutend um das Feuer herum, auf der Suche nach dem Widersacher, der ihm diese Wunden zugefügt hatte. Auf den Revolver konnte ich jetzt verzichten, da die Munition mir in dieser lebensbedrohlichen Lage zuneige ging. Wie sollte ich diesen kräftezehrenden Kampf überleben?
    Das Feuer schien dem Ungeheuer nichts auszumachen, schließlich stand es zu Beginn inmitten der Feuersäule, aber dann wurde ich eines Besseren belehrt. Da das Monster seine Bewegungen nur schwerlich koordinieren konnte, driftete es kurz in das Feuer ab und zog sich scheinbar eine Verletzung zu, worauf der schmerzerfüllte Schrei des Monsters schließen ließ. Möglicherweise lag es an der Vorarbeit, die ich mit dem Revolver geleistet hatte. Solange ich also dafür sorgen konnte, dass das Feuer zwischen uns war, war ich in Sicherheit.

    Aber dieser Alptraum konnte ja nicht ewig währen. Mir musste schnell eine Lösung einfallen, oder meine geringe Ausdauer würde mir zum Verhängnis werden! Ich zögerte also folglich nicht lange und schnappte mir ein brennendes Stück Holz aus dem Lagerfeuer, um mir mit dem Mutanten einen tödlichen Zweikampf zu liefern, Auge um Auge, Zahn um Zahn. Nun ja… so makaber und unpassend die Bemerkung auch war, das Monster hatte nichts von beidem. Das Sichthindernis des Monsters kam mir in diesem Kampf sehr gelegen. Leise schlich ich mich von hinten an das Wesen heran und lockte es mit meinen Rufen in meine Richtung.
    „Na komm schon! Du widerwärtiges Dreckstück. Du wirst mich nicht töten, Neeeiheeeein. Na komm!“
    Trotz der bedrohlichen Sachlage hatte ich plötzlich erstaunlich viel Selbstbewusstsein, schließlich stand mein Leben auf dem Spiel. Das Monster stampfte wütend mit seinen beiden Hufen auf den Boden und gab einen fürchterlichen Schrei von sich. Aufgrund seiner Größe hatte ich sein Bewegungsverhalten deutlich unterschätzt. Blitzschnell drehte es sich zu mir um und brachte mich mit seinem bebenden Stampfen zu Fall. Nun war es hinter mir her und packte mit seinen ekelhaften Klauen mein rechtes Bein!
    „AAARGH! Lass… MICH!“

    [YOUTUBE]http://www.youtube.com/watch?v=T77oowK0XVo&feature=related[/YOUTUBE]

    Panisch zappelte ich mit beiden Beinen, um mich aus seinen Klauen befreien zu können, aber es war sinnlos… Gerade als es mich mit der anderen Klaue packen wollte stieß ich ihm das brennende Holzstück ins Gesicht. Mit einem tosenden, brüllenden Schrei ließ mich das Monster los, aber es wollte einfach nicht klein beigeben. Nachdem es das Holzstück entfernt hatte war es wieder hinter mir her! Jetzt steckte ich tief in Schwierigkeiten, das Ende war nah…
    Schwer verletzt kroch es schnaubend wie ein Stier hinter mir her, seine Fortbewegung glich der einer Spinne, was vor allem daran lag, dass seine Schultern über dem Kopf zusammengewachsen waren. Der Kopf war weit nach vorne gestreckt und das Gesicht blutete wie ein Wasserfall. Eine solche Ausgeburt der Hölle konnte ich mir in meinen schrecklichsten Alpträumen nicht vorstellen.
    Wenn ich nicht sofort gehandelt hätte, wäre mein Schicksal besiegelt gewesen. Also schnappte ich mir, ohne länger darüber nachzudenken, ein weiteres brennendes Stück Holz und steckte es vor mir fest schief in den Boden und verschränkte meine Arme vor meinem Gesicht. Dann nahm das Schicksal seinen Lauf. Der tosende Mutant kroch schnurstracks in den brennenden Pflock hinein, sodass sein Rumpf durch das Loch im Bauch von innen durchbohrt wurde.

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    Nun… war es still. Konnte ich meine Augen wieder öffnen? War der Horror endlich vorbei? Das Monster stützte sich noch immer in der Horizontalen auf dem Boden, doch das letzte Stöhnen kündigte seinen Tod an, bis es letztendlich zu Boden sank und starb.
    Keuchend starrte ich auf den entstellten Kadaver und dachte darüber nach, wie knapp ich dem Tode entgangen war. Es war wieder still im Wald. Lediglich das lodernde Feuer und mein vor Erschöpfung strotzendes Schnaufen waren noch zu hören. Fix und fertig lag ich einsam neben diesem Feuer und starrte in die verwesten Baumkronen direkt über mir.

    [YOUTUBE]http://www.youtube.com/watch?v=Z2CEJmFFDq4[/YOUTUBE]

    Bevor ich erneut vor Erschöpfung in Ohnmacht fiel, hörte ich wieder das Heulen der Sirene in der Ferne. Es war vorbei, mir schwanden die Sinne. Was… war das? Ich lag mit dem Rücken auf dem Boden und sah, wie sich eine junge Frau über mich beugte. Als meine Sehkraft klarer wurde, erkannte ich, dass es sich bei der jungen Frau wieder um Anna handelte. Sie blickte mir direkt in die Augen und sagte: „Danke…“

  5. #24
    Kayako

    AW: Silent Hill Zwielicht ~ Roman

    Kapitel 6

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    Als ich wieder erwachte, hörte ich das Plätschern der Quelle. Hatte ich den Alptraum wirklich überstanden? War diese Begegnung mit Anna nun echt oder lediglich eine weitere Vision? Zumindest schien der Wald wieder zur „Normalität“ zurückgekehrt zu sein.
    Die Nacht war vorüber, das Tageslicht erhellte die Tiefen des Waldes und erzeugte eine friedliche Atmosphäre. Der Nebel lag zwar noch immer in der Luft, aber das spielte in meinen Augen keine Rolle, weil es mich glücklich gemacht hatte, dass ich den Torturen in dieser Nacht doch nicht zum Verhängnis geworden war.
    In der Ferne hörte ich noch immer das Rauschen eines Flusses. Womöglich würde ich dort einen Weg finden, der mich aus diesem Wald geleitete.

    Es war wirklich unglaublich, dass mich der noch immer geisterhafte Zustand des Waldes dennoch so beruhigen und zufrieden stellen konnte. In Relation zu dem Horror, den ich in der letzten Nacht erlebt hatte, fühlte ich mich nahezu wie im Garten Eden.
    Die Bäume ragten aus dem seichten Nebel, verdorrte Baumstümpfe schienen auf dem dichtem Nebel zu gleiten, als ob der ganze Wald in der Nebelflut versinken würde. So unheimlich es auch gewesen war, das Naturschauspiel verblüffte mich mit dieser umwerfenden Kulisse. Die Konsequenz war, dass ich den Fußweg so gut wie gar nicht mehr erkennen konnte, aber ich war davon überzeug, dass das Rauschen des Flusses mich schon durch das Dickicht des Waldes geleitet und mich hoffentlich aus den Tiefen des Waldes geführt hätte. Eine weitere Nacht in diesem Wald hätte ich sicher nicht überstanden…

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    Auf meinem Weg dachte ich zurückblickend an die vergangene Nacht. Viele Dinge waren vorgefallen, die sicherlich mehr oder weniger eine wichtige Bedeutung hatten. Dieser hilfsbereite alte Kauz im kleinen Wasserradhaus, der Grabstein des verstorbenen Andrew, der Junge an der kleinen Quelle, die Notizen aus dem Wald… und sogar bei den Monstern hatte ich das Gefühl, dass mir eine Botschaft mitgeteilt werden sollte. Vielleicht würde ich bald weitere Hinweise darauf bekommen, welche Rolle ich in dieser Schaudergeschichte spielte.

    Nach einem etwas längeren Fußmarsch erreichte ich endlich eine Brücke, die über einen strömenden Fluss führte. Zu meiner Linken befand sich eine kleine Holzhütte mit einem kleinen Fenster neben der Tür. Der Schauplatz wirkte idyllisch und entspannend auf mein Gemüt, sodass meine Vorliebe für die Natur des Waldes, trotz der abstoßenden Nacht, wieder zurückkehrte und ein leichtes Lächeln auf mein Gesicht zauberte. Der Fluss musste etwa zehn Meter breit gewesen sein. Aber ich war neugierig, was im Innern der Hütte auf mich wartete, außerdem durfte ich mich von dem bezaubernden Anblick nicht beirren lassen und musste mich stets auf das Schlimmste gefasst machen.
    Im Innern der kleinen Hütte fand ich eine einfache, rein funktionalistische Kontrolleinrichtung vor, die sicher zur Überwachung des Areals diente. Auf dem Schreibtisch vor dem Fenster stand ein Namensschild mit der Aufschrift „Ranger Solid“ und ein Wirrwarr an verstreuten Unterlagen, die ich sofort auf nützliche Hinweise überprüfte.
    Auf den ersten Blick fiel mir ein bekannter Name auf. Ich fand weitere Seiten der Recherchen dieses Martin Sein, von dem ich bereits vor meiner Waldvisite einen Notizblock gefunden hatte:

    „Eintrag vom 26. November

    Ich befinde mich noch immer in den Wäldern von Silent Hill. Bei meinem Besuch im Wald stieß ich auf eine kleine Lagervorrichtung. Scheinbar wurde dort vor nicht allzu langer Zeit ein Lagerfeuer entfacht, worauf die noch frische Asche schließen ließ. Um das Lagerfeuer herum waren okkulte Gegenstände verstreut. Es ist zu vermuten, dass hier eine Zeremonie stattgefunden hatte. Den Utensilien nach zu urteilen, handelte es sich bei den Beteiligten um Anhänger einer alten Sekte, die sich zu Gründerzeiten der Stadt Silent Hill entwickelt hatte. Es war eine religiöse Sekte, die sich in der Stadt ansiedelte und eine Kirche gründete, in der mysteriöse Zeremonien praktiziert wurden. Dieser Verband wurde von der Öffentlichkeit verachtet. Dennoch führte der Verband die Religion im Geheimen weiter.
    Einer der Mitglieder, Jennifer Carroll wurde vom Volk
    wegen Hexerei zum Tode verurteilt.
    Aber der Kult hat ihr zu Ehren ein Denkmal errichtet, das
    im Rosewater Park, südlich des Toluca Lake steht.
    Auf ihm steht geschrieben:
    "Was hier vorgefallen war, darf nicht in Vergessenheit geraten."
    Man erzählt sich, dass diese Sekte noch immer aktiv sei. Es heisst sogar, dass der Segen der Götter von Silent Hill noch immer auf diesem Land liegen würde.
    Diese Stadt ist keine gewöhnliche Stadt. Seltsame Vorfälle prägten seither die Geschichte dieses Landes und viele glauben, dass die Götter noch immer über dieses, von den Siedlern entweihte Land wachen.
    Ich werde auch weiterhin am Ball bleiben und Antworten auf meine Fragen suchen. Diese Stadt… sie ist faszinierend. Oft habe ich das Gefühl, dass sie sogar einen eigenen Willen hat.
    Der Ranger war so freundlich, mir eine Bleibe für die Nacht zu gewähren. Im Wald hatte ich einen Teil meiner Ausrüstung verloren, aber das würde mich nicht daran hindern weiterzuforschen.“

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    Nachdem ich den Eintrag zu Ende gelesen hatte, musste ich an ein Gespräch denken, dass ich einst mit Anna geführt hatte. Es ging dabei um die Existenz Gottes und um das Leben nach dem Tod. Anna interessierte sich auch für paranormale Aktivitäten. Sie war der Ansicht, dass Energie nicht verloren gehen könnte und ein Leben nach dem Tod höchstwahrscheinlich sei. Wenn sich ein Leben dem Ende zuneigte, würde entweder die Seele des Menschen weiter existieren oder die freigesetzte Energie würde in eine Art „Pool“ wandern, in der sie sich mit anderen Energiepartikeln zusammensetzen und in einem anderen Körper wiedergeboren werden würde. So könnte man sich auch erklären, dass viele Menschen davon überzeugt sind, sie hätten gewisse Situationen auch bereits in einem früheren Leben erlebt.
    Der Lebenszyklus ist wahrhaftig nicht leicht gestrickt und niemand würde jemals herausfinden, ob es ein Leben nach dem Tod gibt oder nicht, geschweige denn, was eigentlich der Sinn des Lebens ist. Wie bereits erwähnt, glaubte ich an eine größere Macht, aber der Gedanke, dass wir nach dem Tode entweder im Paradies landeten oder schreiend zur Hölle fahren würden war in meinen Augen Humbug.

    Verträumt starrte ich auf den hölzernen Fußboden und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Dann wandte ich meinen Blick erneut auf den Schreibtisch des Waldaufsehers und entdeckte eine ältere Zeitung.

    „Drogenfahndung eingestellt“ lautete die Schlagzeile.
    „Nach dem großen Brand im Westen Silent Hills, nahm der Drogenhandel unermessliche Formen an. Die Ermittlungen wurden eingestellt, weder Quelle noch Handeltreibende konnten ausfindig gemacht werden.
    In Forschungslaboren wurde die Droge, die auch „PTV“ genannt wird und sich schon seit längerer Zeit in Umlauf befand, auf Wirkung und Zutaten untersucht. Nachforschungen ergaben, dass „PTV“ mit Hilfe der Pflanze „White Claudia“ geschaffen wurde. Bei der Droge handelt es sich um ein weißes Pulver, das eine halluzinogene Wirkung hat und bei der Einnahme Halluzinationen und Bewusstlosigkeitszustände hervorruft.
    Ob, und wie weit der Brand mit dem Drogenhandel in Verbindung steht ist noch nicht klar.“

    „Ein Brand?“ Der Zeitungsartikel verwirrte mich. Ich hatte keinerlei Vorstellung, was Drogenhandel mit all dem zu tun haben könnte. Andererseits hatte ich vielleicht eine egozentrische Phase, in der ich alles zwanghaft deuten musste, was mir in die Finger fiel.
    Es war jedenfalls erstaunlich, welche Geheimnise und Mysterien diese Stadt bereithielt. Kein Wunder, dass Anna so darauf versessen war diesen Ort zu besuchen. Vorletztes Jahr im Herbst war ich auf einer Messe in Richmond und verbrachte dort einige Tage bei meiner Familie. Anna und ich waren gerade einmal zwei Monate zusammen. Da Anna unter anderem mit ihrer Ausbildung beschäftigt war, war es ihr leider nicht möglich, mich nach Richmond zu begleiten. Sie nutzte die Zeit und machte einen Ausflug nach Silent Hill, weil Silent Hill allgemein als Urlaubsort bekannt und eine Menge Sehenswürdigkeiten zu bieten hatte. Anna erzählte mir nicht sonderlich viel von ihrem kleinen Ausflug. Der Toluca See schien es ihr sehr angetan zu haben. Sie muss allein am See eine Menge Zeit verbracht haben. Als ich wieder zurück nach Greenwich kam, hatte ich irgendwie das Gefühl, dass mit Anna etwas nicht stimmte. Sie verhielt sich verdächtig… Sie war nicht sehr kommunikativ und wechselte auch dauernd das Thema, wenn ich sie auf den Aufenthalt in Silent Hill angesprochen hatte. Fotos hatte sie keine geschossen und so war das Gesprächsthema Silent Hill auch recht schnell abgehandelt, weil ich ihr auch von meinem Aufenthalt in Richmond erzählen sollte. Es war schade, dass sie mich nicht mit nach Hause begleitet hatte, denn meine Eltern hatten Anna sehr ins Herz geschlossen und ihre bezaubernde Anwesenheit sehr vermisst.
    Das könnte auch der Grund gewesen sein, warum es mich in diese Stadt zog… vielleicht war Anna dort in Silent Hill… ich würde es sicher bald herausfinden, wenn ich dem unscheinbaren roten Faden folgte, der mich durch die Umgebung Silent Hills führte.

    Während ich noch immer auf den Zeitungsartikel starrte, ertönte plötzlich ein Schuss aus der Ferne. Der Knall war nicht sonderlich laut, was darauf schließen ließ, dass der Ort, an dem er abgefeuert wurde, noch relativ weit entfernt war.
    Konsequent ließ ich die Zeitung fallen und setzte meinen Weg, in Richtung des Schusses, fort. Es muss ein Schuss aus einer Pistole gewesen sein. Möglicherweise ein Überlebender, der sich auch durch das fleischgewordene Unheil kämpfen konnte.
    Also zögerte ich nicht lange und überquerte die schmale Brücke, die über den idyllischen Fluss führte. Am anderen Ende der Brücke führte der Weg links einen Berg hinauf, weg vom leicht benebelten Fluss. Es überraschte mich, dass nicht einmal die Fauna in diesem Walde präsent war… Auch hier gab es kein Vogelgezwitscher.

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    Wachsam stieg ich den Berg hinauf und beobachtete behutsam meine Umgebung. Der Nebel durchflutete das Gepränge des Waldes, die Luft war kühl und frisch und der Boden war mit heruntergefallen Blättern bedeckt. Hin und wieder trat ich bei meinem Aufstieg auf einen Ast und erschrak jedes Mal, weil ich an die Knochen aus dem Wald denken musste. Dieses kreisförmige Symbol auf dem Boden war äußerst bizarr. Ich fragte mich, welche Bedeutung es wohl hatte.

    Links von mir befand sich der Abhang, von dem aus man auf den Fluss hinab sehen konnte. Das Rauschen des Flusses wirkte beruhigend auf mein Gemüt, auch wenn der Nebel ein unheimliches, mysteriöses Flair erzeugte.
    Als ich an der oberen Ebene angekommen war, wurde der Pfad breiter, die Fülle des Hains nahm ab, das Licht drang stärker durch die Baumkronen hindurch und die Sicht wurde mit jedem Schritt klarer. Die Aussicht zauberte ein leichtes Lächeln auf mein Gesicht. Ich war mir im Klaren, dass ich den Wald bezwungen hatte und nicht länger ein Gefangener des Gehölzes sein würde.
    Grinsend warf ich einen Blick zurück auf die Wälder und dachte mir, wie gut ich mich in den letzten Stunden geschlagen hatte. „Jetzt aber weg von hier!“ Zielstrebig folgte ich dem steinigen Weg und orientierte mich am Fluss, der noch immer zu meiner Linken lag und sich in den Nebel schlängelte. Das Sichthindernis beunruhigte mich ein wenig, weil es unzähligen Gefahren ebenso ein Versteck bieten konnte.

    Da ich auf alles gefasst sein musste und stets meine Augen auf meine Umgebung richtete, fiel mir gar nicht auf, dass ich vom Weg abgekommen war. Der steinige Weg musste vor einer Weile abgezweigt sein, aber ich hielt es ohnehin für richtiger, mich am Verlauf des Flusses zu orientieren. Und schon nach ein paar Metern stieß ich auf einen weiteren Abhang, an dessen Fuß sich eine Straße erstreckte, möglicherweise eine Hauptstraße, an der ich ein Auto abfangen und die Insassen um Hilfe bitten konnte. Der Abhang war recht steil und rutschig. Wenn ich mir nicht auch noch ein Bein brechen wollte, musste ich bei meinem Abstieg vorsichtig sein. Doch wer hätte ahnen können, dass genau in diesem Augenblick von links ein PKW herannahte. Überrascht von der Fügung platzierte ich meinen Fuß am falschen Ort und rutschte den steilen Abhang hinab.
    „VERDAMMT NOCH MAL!“
    Bei dem Sturz kam es zu einer Schürfwunde am rechten Oberschenkel. Was mich aber weitaus mehr verärgerte, war die Tatsache, dass ich meine Chance verspielt und das Auto verpasst hatte. Nichts ahnend fuhr es direkt vor meiner Nase vorbei. „Ja, wirklich super!“ murmelte ich ironisch vor mich hin.
    Grimmig stützte ich mich an den Felsen hinter mir und erhob mich in die Vertikale.
    Wer weiß… wenn ich mich wirklich in Silent Hill befand, dann müsste die Innenstadt dort in der Nähe sein. Optimismus war wirklich nicht mein Ding, aber „die Hoffnung stirbt zuletzt“ wie man so schön sagt.

    Erwartungsvoll lief ich zur Straßenplanke und hielt nach dem PKW Ausschau.
    Wie erwartet war das Auto bereits nicht mehr in Sichtweite, was zum größten Teil aber auch an dem dichten Nebel lag. Vielleicht hatte ich es mir aber auch nur eingebildet… Zu meiner Linken war die Brücke zu sehen, die über den strömenden Fluss führte, aber das Überqueren dieser Brücke war nicht mein Ziel. Ich stieg über die Planke und folgte der Straße in Richtung des Pkws. Die Straße war trüb und leer, keine Menschenseele war in Sichtweite. Alles was ich hörte, waren meine Schritte auf dem harten Asphalt. Wenn ich Pech hatte, würde ich vielleicht mehrere Stunden auf diesem Highway umherirren.

    [YOUTUBE]http://www.youtube.com/watch?v=wqiR2G-XSgA&feature=PlayList&p=FF3E3CDA99AE5635&index=3[/YOUTUBE]

    Zielstrebig lief ich mit meiner Taschenlampe die Straße entlang, in der Hoffnung, ein herannahendes Auto würde mich erkennen und aufgabeln.
    Aber meinen bisherigen Erfahrungen nach zu urteilen, die ich an diesem Ort gemacht hatte, war es wohl eher unwahrscheinlich zwei Autos hintereinander anzutreffen. Doch auch diese Theorie wurde sogleich widerlegt, als ob das Schicksal meinen Verstand durchleuchten und sich über mich lustig machen würde. Aus dem Nichts raste ein LKW hupend direkt auf mich zu, um mich von der Straße zu scheuchen! Er war so schnell, dass es mir fast nicht möglich war, auszuweichen. Hastig stürzte ich mich auf die andere Straßenseite und entkam rechtzeitig der lebensbedrohlichen Gefahr.
    „ARSCHLOCH!“ rief ich dem rasenden LKW-Fahrer hinterher, obwohl ihn an diesem Vorfall eigentlich keine Schuld traf. Die Straße schien doch belebter zu sein als ich zunächst dachte. „Da trifft man ewig keine Menschenseele und dann so was. Ich hasse mein Pech!“ grummelte ich vor mich hin und schüttelte den Kopf.

    Als der LKW im dichten Nebel verschwunden war, richtete ich mich auf und klopfte den Dreck von meinen Hosen ab. Dann fiel mir sofort ein Straßenschild ins Auge. „Willkommen in South Vale – Stadtteil von Silent Hill“. Hoffnungsvoll atmete ich auf und bereitete mich seelisch auf das vor, was mich in der Innenstadt erwarten würde. In der Hoffnung, auf der anderen Straßenseite ebenfalls ein Schild zu finden, schaute ich mich um, entdeckte aber lediglich eine Werbetafel, die hinter einem größeren Busch zum Vorschein kam. „Lakeview Hotel“. Ein prächtiges Gebäude zierte die Werbetafel. Das Plakat war an einer Ecke etwas angekokelt, aber sonst war nichts Auffälliges zu entdecken, weswegen ich also meinen Weg auf der rechten Straßenseite fortsetzte, um einer weiteren Gefahr, wie ich sie Sekunden zuvor erlebt hatte, aus dem Weg zu gehen.

    Einige Meter weiter entfernt stand eine weitere Werbetafel am Straßenrand. Darauf war eine Frau und die Aufschrift „Heaven’s night“ zu erkennen, wohl ein Nachtclub in der Nähe… aber so etwas hatte ich noch nie nötig, schon gar nicht bei einer so reizenden, blendenden Schönheit wie Anna sie war. Außerdem war ich ziemlich sicher, dass ich in diesem Club KEINE entblößten, tanzenden Frauen zu Gesicht bekommen würde…
    Also verschwendete ich keine weiteren Gedanken an die Reklametafel und widmete mich wieder meiner schauerlichen Reise durch die Stadt Silent Hill.

    Die Einsamkeit war nicht auszuhalten, wann würde ich endlich auf einen Leidensgenossen treffen? Oder war es meine Bestimmung, diesen Alptraum allein zu durchleben? Noch nie zuvor hatte ich so dichten Nebel gesehen. Die Straße schien ins Nichts zu führen. Kampfbereit hielt ich Revolver und Taschenlampe in meinen Händen und lief auf dem grauen Asphalt des Highways entlang, bis ich dann letztendlich auf der linken Straßenseite ein Gebäude mit einem Parkplatz entdeckte. Ein Schild am Eingang des Gebäudes verriet den Namen der Einrichtung: „Silent Hill Historical Society“
    Hierbei handelte es sich wohl um einen Geschichtsforschungsverein, der sich mit den vergangenen Ereignissen der Stadt beschäftigte. Vielleicht konnte ich dort Näheres über die Stadt und meine Situation erfahren.
    Als ich mich der Tür näherte, hörte ich Stimmen im Innern des Gebäudes. Langsam öffnete ich die morsche, quietschende Tür und leuchtete mit meiner Taschenlampe den Raum ab.

    [YOUTUBE]http://www.youtube.com/watch?v=jGPs0u-zWYQ&feature=PlayList&p=FF3E3CDA99AE5635&index=19[/YOUTUBE]

    Der Raum war völlig abgedunkelt und von Menschen schien es keine Spur zu geben. Der Lichtschalter zur Linken der Eingangstür funktionierte natürlich nicht, aber das hinderte mich nicht daran, das Interieur auf nützliche Gegenstände und Informationen hin zu untersuchen.
    Zu meiner Linken stand ein Tresen, der wohl dazu diente, die Gäste zu empfangen, ihre Personalien aufzunehmen und den Gastbereich vom Archiv abzutrennen. In der Glasvitrine des Tresens lag ein Zeitungsartikel, aber der Inhalt des Textes schien keine besondere Bedeutung zu haben:

    „Große Jubiläumsfeier des Geschichtsforschungsvereins!

    Am 15. des Monats feierte die „Silent Hill Historical Society“ ihr großes Jubiläum und bot ihren Mitgliedern und Gästen eine informative und unterhaltsame Veranstaltung zur Geschichte Silent Hills.
    Auch die junge Gesellschaft beteiligte sich an der Gestaltung der Feier und unterhielt die anwesende Gemeinde mit Erzählungen und Legenden, die die Geschichte Silent Hills prägten und am Leben erhielten. Darüber hinaus…“

    Bla bla bla… der Rest des Artikels war ebenso wenig interessant und aufschlussreich, sodass ich das meiste überflog und letztendlich auf eine kleine Namensliste traf, in der die Mäzene der Veranstaltung aufgelistet waren:

    „Toby Archbolt – Große Unterstützung in der Finanzierung“
    „Charles McKay – Stifter weiterer Gelder für die Veranstaltung“
    „Michael Cassidy – Bereitstellung von Requisiten für die Vorstellung, Planung des Konzepts für die Feier“
    „Sarah Kappingham – Bereitstellung von Requisiten für die Vorstellung, Planung des Konzepts für die Feier“
    „Sharon Blake – Bereitstellung von Kuchen und Salaten für die Festlichkeit“
    „Sandra Locaine – Bereitstellung von Getränken und Süßigkeiten für die Festlichkeit“
    „Brittany Darson, Billy Locaine, Miriam Locaine, Embra Neals, Darrel Hardy – Kleines Kindertheater über den Einzug der Siedler in Silent Hill“
    „Die Mitglieder des Vereins…“

    „Nette Sache“ dachte ich mir und wendete mich erneut meinen Nachforschungen in der Institution zu. An den Wänden hingen Urkunden, Fotos und andere Schriften, die keine Bedeutung für mich hatten, also wandte ich mich der größeren Tür gegenüber vom Eingang zu, die mich in eine kleine Gallery führte. In der Mitte des Raums stand eine Vitrine mit weiteren Büchern und Errungenschaften, die die Geschichte der Stadt betrafen. Was mich weitaus mehr interessierte, waren die Gemälde, die an den Wänden zu sehen waren.
    „Uferlandschaft“ Auf dem Gemälde war ein idyllischer See zu sehen, an dessen Steg ein kleines Boot anlegte. Im Hintergrund konnte man prächtige Wälder und bezaubernde Blumenwiesen erkennen, ebenso eine Kirche mitten auf dem Wasser. Ich verstand ein bisschen was von Kunstgeschichte, aber in Sachen Praxis war das Fach der bildenden Kunst in der Schule wohl meine größte Schwäche, was man vorwiegend an meinen „Werken“ erkennen konnte. Aber das hieß noch lange nicht, dass ich mich nicht für Kunst interessierte. Ich wurde vielleicht nicht mit dem Pinsel in der Hand geboren, aber dennoch konnte ich anhand des Gemäldes erkennen, dass der Stil auf das 19. Jahrhundert zurückzuführen war.

    Direkt daneben war ein Bild eines größeren Gebäudes zu sehen. Laut dem Informationsschildchen handelte es sich dabei um ein Krankenhaus, dass in der Zeit des Bürgerkriegs errichtet wurde. Dann fiel mein Blick auf das Gemälde am anderen Ende des Raums, zur Linken des Eingangs. Auf dem Bild waren grob zwei konturunscharfe Figuren zu erkennen, die mit ihrer Umgebung zu verschmelzen schienen und daher nur schwer zu erkennen waren. Das Werk hatte einen expressionistischen Charakter, die Farben waren sehr ausdrucksstark und intensiv, vorwiegend warme Farben wurden benutzt. Die linke Person, vermutlich eine Frau, lag auf dem Boden, ihre Augen bluteten. Unmittelbar darüber stand eine weitere Figur mit weit aufgerissenen Augen und hoch erhobenen Armen. In dem ganzen Gemälde fehlte die Struktur, die Räumlichkeit und Stofflichkeit, was dem Werk vermutlich einen noch stärkeren Ausdruck verleihen sollte. Der Anblick des Bildes verstörte mich. In meinen Augen war diese Art von Expressionismus auch keine Kunst, sondern eher eine Ausrede dafür, dass man nicht richtig zeichnen konnte. „Fügung“ Meiner Meinung nach passte der Titel nicht wirklich und diente lediglich dazu, den Betrachter zu verwirren.

    Als nächstes wartete der Raum zur Rechten der Tür darauf erforscht zu werden. Die Tür knarrte, wie auch die Eingangstür, in einem alten morschen, quietschenden Ton. Dahinter verbarg sich ein kleinerer Raum als der zuvor. Mein Blick fiel sofort auf die linke Wand, auf der der folgende Satz groß und leserlich mit Handschrift geschrieben stand:

    „Nichts ist, wie es zu sein scheint. Warum verleugnet ihr den Ort unsäglichen Leids und die brutale menschenfeindliche Pest, die unter der Oberfläche dieses heiligen Landes liegt? Warum verleugnet ihr das Unheil, das ihr mit euren blutbefleckten Händen angerichtet habt? Warum ignoriert ihr die Schreie, die sich irrtümlich an euren nichtvorhandenen Menschenverstand richten? Die Zeit wird kommen, in der sich die Unterwelt aus ihrer Gefangenschaft erhebt und die Herrschaft Gottes zu Gunsten einer neuen Welt heraufbeschwört. Die Zeit ist reif!“

    Der Text an der Wand jagte mir tatsächlich einen kleinen Schauer über den Rücken… schließlich hatte ich kurz zuvor mehrere Stimmen vor der Eingangstür aus wahrgenommen.
    In der Mitte stand eine weitere Vitrine mit verschiedenen Schmuckstücken, unter anderem ein edler Becher aus Obsidian und eine Perlenkette aus Bronze. In der Ecke zur Linken der Botschaft auf der Wand befand sich ein Bücherregal, das literarische Werke und Geschichtsbücher beinhaltete. Auf der Ablage des Regals war auch bereits ein Buch aufgeschlagen:

    „Geister

    Wie kommt es zu Geistererscheinungen? Sind sie auf die Erde zurückkehrende Gespenster? Die Fortschritte der Parapsychologie haben uns einem Verständnis einiger Aspekte näher gebracht. Wir fassen nicht die Möglichkeit ins Auge, dass es vielleicht mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als wir wissen, oder die etablierten Wissenschaften akzeptieren.
    Es gibt Geister, die an bestimmten Orten spuken. Sie können "ortszentriert" sein, im Gegensatz zu "personzentrierten" Geistern, die keine Angst erzeugen und keinen bewussten Schaden anrichten. Dann gibt es noch Geister von Toten, die einige Zeit nach dem Tod der Person in Erscheinung treten. Des Weiteren gibt es Geistererscheinungen, bei denen ein Mensch in Erscheinung tritt, in dessen Leben im gleichen Augenblick ein schwerwiegendes Erlebnis stattgefunden hat. Dabei kann es sich um ein traumatisches Erlebnis handeln, eine tödliche Krankheit, ein mysteriöser oder gar tragischer Unfall und ebenso ein Suizidereignis. Oft glauben die Anhänger eines Toten, dass der Geist möglicherweise wegen einer unvollendeten Aufgabe oder zur Strafe, in seiner irdischen Umgebung gefangen sei. Viele Parapsychologen neigen auch zu der Theorie, dass Geisterphänomene in Erscheinung treten, weil eine Gewalttat verübt wurde oder starke Emotionen zum Ausbruch gekommen waren.“

    Ein interessanter Artikel wie ich fand und vielleicht eine Anspielung darauf, was mich in einer „Geisterstadt“ noch erwarten würde.
    Als ich das Buch zusammenklappte, entdeckte ich eine Karte, die mir auf der Suche nach der Wahrheit sicher große Dienste erweisen würde. Es war die Karte von South Vale, dem südlichen Stadtteil von Silent Hill. Aber das war nicht alles, denn auf der Karte waren einige Orte, unter anderem der Rosewater Park, markiert, an denen ich mich sicherlich orientieren sollte. Eine große Markierung kennzeichnete die „Matheson Highschool“ im südlichen Teil der Lindsey Street, im Osten von South Vale.

  6. #25
    Kayako

    AW: Silent Hill Zwielicht ~ Roman

    Die Karte aus dem vorigen Kapitel:


  7. #26
    Kayako

    AW: Silent Hill Zwielicht ~ Roman

    Kapitel 7


    Weiteres gab es hier scheinbar nicht zu tun. Ich hatte einen Anhaltspunkt, eine Karte, die mich womöglich zu weiteren Antworten führen könnte.
    Wissbegierig begab ich mich zur Eingangstür des Geschichtsforschungsvereins und steuerte mein neues Ziel an, die Matheson Highschool.
    Dem Stadtplan nach zu urteilen, befand ich mich auf der Nathan Avenue, einer Hauptstraße, die die beiden Stadtteile miteinander verband. Würde ich der Straße Richtung Osten folgen, würde ich schon bald an meinem Ziel ankommen.
    Also setzte ich meinen Weg auf der endlos erscheinenden Nathan Avenue fort und versank unterdessen in meinen Gedanken.

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    Der Besuch im Geschichtsforschungsverein erinnerte mich wieder daran, wie sehr Anna Kinder liebte. Vermutlich war es dieser Artikel über das Fest, der mich auf diesen Gedanken brachte.
    Anna erzählte mir so oft von ihrem Aufenthalt in der Kindertagesstätte, wie sehr sie die Gegenwart der kleinen Racker genoss, gute und schlechte Zeiten mit ihnen erlebte und wie gerne sie eigene Kinder haben wollte, wenn sie dazu bereit gewesen wäre. Aber wenn ich genau darüber nachdachte, wirkte sie dabei auch etwas wehmütig und besorgt. Ihre Hingabe zu Kindern schien doch sehr intensiv zu sein, als ob sie selbst gerne stets die volle Verantwortung für die Kinder übernommen hätte.
    Auch sonst wirkten ihre Launen etwas widersprüchlich und das war auch bei vielen weiteren Themen der Fall. Immer schien sie irgendetwas zu bedrücken. Hach… es war manchmal nicht leicht mit ihr. Aber ich merkte, wie sehr sie sich darum bemühte, dass mir ihre Bürden nicht zur Last fallen würden, aber selbst ein Blinder hätte gemerkt, dass ihr diese Sorgen schwer zu schaffen machte. Unzählige Male hatte ich sie gefragt, was ihr so viele Sorgen bereitete und jedes Mal fiel ihr ein Grund ein, der meine Neugier stillen sollte. Aber es war offensichtlich, dass es sich hierbei lediglich um Ausreden handelte, um meine Sorge zu mildern und der Wahrheit aus dem Weg zu gehen.
    Warum nur Anna… Sie wusste, dass sie mir alles sagen konnte. Immerfort hatte ich das Gefühl, dass alle ihre Sorgen miteinander in Verbindung standen. Und ich konnte sicher sein, dass Anna nicht wegen jedem Mist einen Aufstand machen würde. Sie war eine empfindliche, sensible Persönlichkeit, aber sie wusste, worauf es im Leben ankam. Sie wusste, dass es keinen Sinn machte, sich wegen belanglosen Angelegenheiten den Kopf zu zerbrechen. Anna war wertebewusst und scharfsinnig. Oft regte sie sich darüber auf, wie leichtsinnig die Menschen mit ihrem Leben umgingen und dass sie vieles nicht zu schätzen wüssten.
    Was diese Ansicht betraf, gab ich ihr Recht, aber es machte keinen Sinn sich darüber aufzuregen, weil man es ja doch nicht ändern konnte. Jeder war für sein eigenes Leben verantwortlich und tat das, was er für richtig hielt. Aber Anna konnte kein Verständnis für solche Menschen aufbringen. Es brachte sie geradezu in Rage, als ob sie die Menschen darum beneidet hätte, dass sie ihr Hab und Gut nicht zu schätzen wüssten. Anna war mir manchmal echt ein Rätsel…

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    Nach einigen Minuten erreichte ich endlich South Vale und somit die ersten Institutionen der Stadt. Zu meiner Rechten befand sich ein Bowlingcenter namens „Pete’s Bowlorama“. Bereits ein paar Schritte weiter fiel mein Blick auf die „Texxon-Gas“ – Tankstelle, die zunächst auch keine weitere Bedeutung für mich hatte.
    Doch dann hörte ich ein klapperndes Geräusch… es kam aus der Nähe der Zapfsäulen von der Tankstelle. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits eine Menge kurioser Situationen erlebt und musste stets auf der Hut sein. Konsequent zog ich meine Waffe und näherte mich wachsam der Tankstelle. Bereits nach wenigen Schritten bemerkte ich eine Zeichnung auf dem Boden, einen Pfeil, der meine Aufmerksamkeit auf eine Sammelbriefkastenbox am Gebäude lenken sollte. Einer der Briefkästen war geöffnet und beherbergte einen Stapel von Briefumschlägen, die allesamt mit den gleichen Adressen versehen waren.

    „Absender: Anna Mitchel, Midwich Street 9, Silent Hill
    Empfänger: Mathew Pattrick, Katz Street 17, Silent Hill – South Vale“

    Fassungslos hielt ich den Umschlag in meinen Händen und konnte nicht glauben was ich da sah. Anna zog vor zwei Jahren nach Charleston, wo ich sie dann auch kennen gelernt hatte. Allerdings erzählte sie mir, dass sie vor ihrem Umzug in Fairmont lebte… Entweder lebten Freunde oder Verwandte von Anna hier in Silent Hill, oder… sie hatte mich schlichtweg angeschwindelt… aber aus welchem Grund sollte sie so etwas tun? Und wer war dieser Mathew Patrick? Dann kam mir ein unangenehmer Gedanke in den Sinn… Vielleicht hatte sie eine Affäre mit diesem Mathew… Vielleicht traf sie sich mit ihm, als ich vor rund zwei Jahren meine Familie in Richmond besuchte…
    Es betrübte mich sehr, über diese Möglichkeit nachzudenken, zumal ich der Meinung war, Anna zu kennen. Niemals hätte sie mich betrogen, ich konnte ihr immer Vertrauen schenken. Außerdem liebte sie mich heiß und innig, es war einfach zu abstrus.
    Bei diesem Fund handelte es sich eindeutig um einen weiteren Hinweis. Die Adresse dieses Mathews hatte ich und laut Karte war ich auch nicht weit von seinem Wohnort entfernt, also grübelte ich nicht lange nach und machte mich auf den Weg zur Katz Street.

    Auf dem Weg dorthin ließ mich der Gedanke nicht los, dass Anna all die Zeit ein falsches Spiel mit mir getrieben haben könnte Hatte ich sie etwa falsch eingeschätzt? Niemals hatte ich nur einen Gedanken daran verschwendet, dass Anna mich betrügen könnte. Oder hatte sie mir nur etwas verheimlicht, vielleicht irrte ich mich ja auch. Vielleicht war es meine Gutgläubigkeit, aber ich war felsenfest davon überzeugt, dass es eine vernünftige Erklärung für diese Angelegenheit geben musste.

    Schon bald erreichte ich die Abzweigung zur Munson Street, die mich zur Katz Street geleiten würde, aber auch hier machte mir die Stadt einen Strich durch die Rechnung. Ein riesiger Abgrund blockierte die Munson Street, als ob ein Meteorit die Straße zerschmettert hätte. „Was soll das denn schon wieder…“ Verblüfft starrte ich den scheinbar endlosen und nebeldurchfluteten Abhang hinunter und überlegte, was diese Straße zerstört haben könnte. So etwas sah man schließlich auch nicht alle Tage. Der Zugang zur Katz Street blieb mir verwehrt. Mehr und mehr hatte ich das Gefühl, dass die Aura der Stadt einen Weg für mich vorhergesehen hatte, als ob sie mein fortwährender Begleiter gewesen wäre. Beängstigt fügte ich mich der unheilvollen Gewalt der Stadt und folgte dem Weg, den ich vor meiner Entdeckung an der Tankstelle einschlagen wollte.

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    Mein Vorhaben wurde jedoch von einer singenden Stimme unterbrochen. Sie kam direkt aus dem Park am Toluca See, der direkt an die Nathan Avenue grenzte. Hoffnungsfreudig eilte ich in den Park und folgte der bezaubernden Stimme, die mir sehr bekannt vorkam. Je näher ich der Quelle des betörenden, anmutigen Gesangs kam, desto mehr wurde mir klar, dass es sich bei dem lieblichen Gesang um die Stimme meines Engels handelte.

    Anna hatte eine wundervolle Stimme, so klar und rein… so besänftigend und angenehm wohlig. Ihre Stimme war wie Balsam für meine Seele.
    An meinem letzten Geburtstag sang Anna ein Lied für mich, dass sie selbst geschrieben hatte. Noch nie zuvor wurde ich so reichlich beschenkt wie von ihr… Sie hatte sich immer so viel Mühe gegeben, mich glücklich zu machen. Ihre Kreativität war großartig und zwar in jederlei Hinsicht, sei es in der Kunst, in der Musik, in der Liebe… Immer hatte sie ein Händchen dafür, zu zeigen, wie viel Liebe sie in ihre Werke gesteckt hatte.
    Im Zusammenhang dazu war es erwähnenswert, dass Anna einen Hang zum Perfektionismus hatte. Immer gab es etwas, was sie an ihrer Kunst bemängeln oder kritisieren konnte. Und gerade in der Liebe bestand sie darauf, dass alles ihren Vorstellungen entsprach. Ich sollte glücklich sein, an nichts sollte es mir fehlen. Oh Anna, wie sehr ich dich liebe mein Schatz. Sie war so selbstlos und aufopfernd und strebte immer nach dem Wohl ihrer Mitmenschen, nach Anerkennung und Liebe.

    Es war, als ob der Gesang meine Sinne trübte. Ich hatte noch nicht einmal bemerkt, dass meine Augen geschlossen waren. Verträumt öffnete ich meine Augen und sah mich um.
    Der Park war, wie nicht anders zu erwarten, in dichten Nebel gehüllt. Trotzdem war der idyllische Zauber allgegenwärtig. Die Blumen blühten, die Luft war frisch und rein, über das Geländer hinweg sah man das beruhigende, stille Gewässer des Toluca Sees…
    Dann sah ich die Gestalt neben einer Parkbank, die sich an das Geländer lehnte. Sie war der Quell des anmutigen Gesangs, der den Park in eine bezaubernde Atmosphäre hüllte. Doch anhand ihrer Silhouette erkannte ich, dass es sich nicht um Anna handeln konnte. Eine Erkenntnis, die mich stutzig machte, schließlich war mir Annas Gesang so vertraut und zugegen… Als ich mich der Person näherte verstummte ihr Gesang, dann verblasste die Silhouette der geheimnisvollen Gestalt. Sie war weg, einfach weg, als wäre sie nie da gewesen.
    Anstelle ihrer Anwesenheit entdeckte ich auf der Parkbank eine Buchseite. Es war… es war wahrhaftig eine Seite aus Annas Tagebuch! Aber wie um alles in der Welt kam diese Seite dorthin? Neugierig riss ich die Seite an mich und las wissensdurstig die geschriebenen Worte:

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    „Eintrag vom 26. April

    Lange habe ich darauf gewartet, wieder an diesen Ort zu zurück zu kehren… Der Tag ist gekommen, an dem ich Silent Hill besuche.
    Auch wenn diese Stadt so friedlich und idyllisch ist, so übermannt mich dennoch das Gefühl des Unbehagens. Es war eine schwere Zeit für mich, eine Zeit, in der mich schreckliche Gefühle plagten.
    Nie werde ich die Jahre vergessen, die mein Wesen so nachhaltig geprägt und mich zu dem gemacht haben, was ich jetzt bin.
    Nun sitze ich hier, ganz allein… und denke darüber nach, wie qualvoll es manchmal war, mich Tag für Tag durch dieses Leben zu quälen.
    Ich bin eine Fremde und dennoch lassen sich die Wurzeln meines Leids von diesem Ort nicht lösen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum es mir missfällt, mich auf diesem alten Terrain fortzubewegen, das mich an diese wehmütigen Tage erinnert. Aber ich musste hierher kommen, auch wenn ich diesen Lebensabschnitt einfach nur verdrängen will.
    Der See… er hatte schon immer eine besänftigende Wirkung auf mein getrübtes Gemüt. Wie oft ich hier wohl schon saß… Es ist einfach schön, hier zu sitzen, meine Augen zu schließen, zu spüren, wie der Wind mein Gesicht streichelt, wie das Rauschen der Baumkronen meine Ohren verwöhnt, das Zwitschern der Vögel…
    Ich habe das Gefühl, als ob ich mit der Natur in Verbindung stehen würde, als sei ich ein Teil des Ganzen geworden.
    Wenn ich die Vögel beobachte, denke ich mir, wie schön es wäre, frei wie ein Vogel durch die Lüfte gleiten zu können, frei von Sorgen zu sein, keine Pflichten zu haben und vor allen Problemen davon fliegen zu können… mmh…
    Aber nein, wie heißt es so schön: „Man soll vor seinen Problemen nicht davon laufen!“ Mein Gott, ich kann es nicht mehr hören. In meinen Augen sind das alles Schwätzer, die selbst keine schwerwiegenden Probleme haben, dann aber großkotzig, altkluge Töne spucken können, um zu zeigen, wie „reif“ „erfahren“ und „weise“ sie doch sind.
    Es gibt nun mal Dinge, die man nicht ändern kann. Und es gibt Dinge, mit denen man nicht leben kann.
    Aber die Menschen sind nun mal engstirnig und oberflächlich. Ich könnte ausrasten, wenn sich meine Kollegin aus der Kindertagesstätte darüber aufregt, dass sie trockenes Haar hat. Triviales, bedeutungsloses Geschwätz! Sie hat wenigstens schönes gesundes Haar auf dem Kopf…
    „Ohh, ich habe gestern meine Tischdecke mit Traubensaft bekleckert.“
    „Oh Anna, hast du auch manchmal das Problem, dass deine Fingernägel abbrechen? Ich finde das schrecklich!“ GOTT, wie ich das hasse! Solchen Leuten sollte man ohne jegliches Verständnis in den ***** treten. Es gibt so schwerwiegende Probleme im Leben und solche Menschen haben nichts Besseres zu tun, als sich über einen Pickel am ***** aufzuregen! Warum gibt es keine Gerechtigkeit…
    Auch wenn es mir sehr schlecht geht, weiß ich dennoch, dass es Menschen gibt, denen es weitaus schlimmer geht als mir. Menschen, die sich darüber freuen, wenn sie Brot und Wasser haben. Menschen, die noch nicht mal die Möglichkeit haben, sich zu artikulieren, weil sie keine Bildung genießen konnten und Menschen die so krank sind, dass sie noch nicht einmal in der Lage sind, das Wunder der Natur erleben zu dürfen.
    Mir mag es gesundheitlich gut gehen und dafür bin ich auch dankbar, aber…
    Gordon… hm, was er jetzt wohl gerade macht. Er verbringt seine Zeit mit seiner liebevollen Familie. Und ich… ich… niemand versteht mich, es gibt niemanden, an den ich mich wenden könnte, ich habe keine Familie.
    Vielleicht bin ich ein neiderfüllter Mensch, aber ich bin nicht der Ansicht, dass mein Verhalten unbegründet und ungerechtfertigt ist. Ich werde mich wohl daran gewöhnen müssen, dass das Leben ungerecht und traurig ist. Nicht jeder hat das Glück, eine Familie zu haben, die einen liebt, das Glück, ein glückliches Leben zu führen, das man auch verdient hat und die Vorzüge der kapitalistischen Konsumgesellschaft zu nutzen.
    Aber ich habe etwas, was mich wahrhaftig glücklich macht. Gordon, mein geliebter Schatz, der mich inbrünstig liebt und zu schätzen weiß, ein intelligenter, wertebewusster und liebevoller Mann, der sich der gesellschaftlichen Missstände bewusst ist und in seinem individuellen Glanz erstrahlt.
    Oh Gordon… du liebst mich, aber du weißt nicht alles über mich und das macht mir große Angst. Würdest du mich auch lieben, wenn…“

    Dann war der Eintrag zu Ende… Sie schrieb ihn zu dem Zeitpunkt, als ich bei meiner Familie in Richmond war. Es war falsch von mir, in Annas Privatsphäre einzudringen und einen Ausschnitt aus ihrem Tagebuch zu lesen, aber auch hierbei musste es sich um einen Hinweis handeln, vielleicht sogar von Anna selbst…

    Anna lebte in Silent Hill. Diese Frage meinerseits hatte sich nun geklärt.
    Aber warum hatte sie mir nie etwas davon erzählt? Und warum war sie vor 2 Jahren wirklich In Silent Hill? Nur weil sie ihre Heimat besuchen wollte? Laut ihrem Eintrag schien es ihr ja nicht wirklich leicht gefallen zu sein, dorthin zurückzukehren, also musste es einen weiteren Grund geben. Womöglich dieser Mathew Patrick oder… möglicherweise eine Verbindung zur Stadt? Auf religiöser Basis? Eine Verbindung zum Kult? Ihr Eintrag hatte mich total konfus gemacht. Wovor rannte sie davon? Hatte sie etwa eine dunkle Vergangenheit?
    Ich musste der ganzen Sache auf den Grund gehen. Jetzt wo ich wusste, dass Anna und die Stadt mehr als nur ein Urlaubsgefühl verband, war ich noch mehr darauf erpicht, Antworten auf meine Fragen zu finden.

    [YOUTUBE]http://www.youtube.com/watch?v=LYAb8Vj0Pog&feature=PlayList&p=FF3E3CDA99AE5635&inde x=18[/YOUTUBE]

    Mit meinen neuen Erkenntnissen begab ich mich zurück zur Nathan Avenue, um meinen Weg zur Matheson Highschool fortzusetzen.
    Im Park war es unheimlich still und die idyllische Aura des Parks war wie weggeblasen. Vorsichtig stieg ich die Stufen im Park hinauf und dachte dabei an die Worte meiner Anna auf der Tagebuchseite.
    Anna konnte manchmal so erschreckend kalt und verschmähend anderen gegenüber sein. Gerade bei Themen, bezüglich der Lebenseinstellung in der heutigen Gesellschaft kam sie richtig auf Touren und ließ ihrer Wut freien Lauf. Sie war manchmal gar nicht wieder zu erkennen und das machte mir Angst…Wenn ich es mir recht überlegte, konnte sie richtig verbittert und nichtsgönnerisch sein, sobald sie nur den Hauch von Ungerechtigkeit verspürte. Und trotzdem war sie ein herzensguter Mensch, auf den man sich immer verlassen konnte.
    Ja, ja… wie ich bereits erwähnte, Anna war mir schon immer ein Rätsel. Und im Moment galt es, dieses Rätsel zu lösen.

    Als ich am östlichen Eingang des Parks angekommen war, entdeckte ich auf der anderen Straße zu meiner Linken das Geldinstitut von Silent Hill, die Silent Hill Saving Bank. Ich war mir schon fast zu 100 Prozent sicher, dass ich auch dort Kurioses in Erfahrung bringen würde. Überdies fühlte ich mich wie ein „Nachwuchs-Sherlock Holmes“, der jeden Stein umdrehte, um sich mit Indizien einzudecken. So kam es mir auch verdächtig vor, dass die Tür zur Bank sperrangelweit offen stand. Meinen neu erworbenen Mut hatte ich meinen Fortschritten zu verdanken. Das erinnerte mich an die Situation im Wald, als meine Lage aussichtslos erschien und ich dennoch erfolgreich aus dem Kampf ums Überleben hervorgegangen war.

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    Erwartungsvoll betrat ich das Bankgebäude und beobachtete sorgfältig meine neue Umgebung. Der Raum war, wie bereits erwartet, menschenleer. Etwa vier Meter vor mir waren die Schalter zu sehen, Rechts daneben befand sich eine Tür, die vermutlich ins Büro oder in das Archiv führte. Zur Linken des Eingangs befanden sich Geldautomaten und Kontoauszugmaschinen für den eigenständigen Kunden. In einer der Kontoauszugsmaschinen steckte noch ein Auszug, den ein Kunde vermutlich vergessen hatte. Nicht zögerlich begab ich mich zum Automaten und nahm den Auszug wissbegierig entgegen.

    „Neuer Kontostand vom 31. 10. 1983
    S: –2019 $“

    Was besonders merkwürdig war… In der Zeile des Kontoinhabers stand „unbekannt“.
    Wer auch immer dieses Konto besaß, hatte laut Auszug eine Menge Schulden zu begleichen. Nun ja, andererseits war dieser Auszug auch nicht gerade aktuell.
    Nach diesem Fund wollte ich das Archiv aufsuchen, aber die Tür schien von innen blockiert worden zu sein, da sie sich keinen Zentimeter öffnen ließ.
    Somit hatte ich in diesem Geldinstitut auch nichts weiter verloren und setzte meinen Weg draußen fort.

    Als ich das Gebäude verließ, ereilte mich ein äußerst unangenehmes Gefühl. Mein Instinkt hatte mich bisher noch nie getäuscht und ich konnte mich in jeder Situation auf ihn verlasse. Und auch in diesem Moment hatte er mich nicht im Stich gelassen.

    [YOUTUBE]http://www.youtube.com/watch?v=raYnwu_yGmM&feature=related[/YOUTUBE]

    Die Zeit der Stille war vorbei. Aus der Ferne ertönte das Kichern mehrerer Stimmen. „Oh Mann…“ Ich hätte es wissen müssen. Lange Zeit war ich von den dunklen Kräften der Stadt verschont geblieben und das konnte kein Dauerzustand sein. Das Gelächter klang auch nicht wirklich einladend und sympathisch. Es kam näher und näher… Dann hörte ich auch plötzlich die Schritte der herannahenden Brut. Das niederträchtige Lachen hallte in meinem Kopf und ließ das Blut in meinen Adern gefrieren.

    Dann sah ich, welches Unheil sich aus dem Westen näherte, woher ich gekommen war. „Was zum…“ Bucklige, kleine, schwarze Wesen, die ein höhnisches, gemeines Gelächter von sich gaben! Mit einem Arm, der ihnen wohl zur Fortbewegung diente, stützten sie sich primatenartig auf dem Boden ab. Der andere Arm schien mit ihren Gesichtern verwachsen zu sein, sodass man ihr Angesicht nicht erkennen konnte. Einige der Wesen brannten lichterloh, als ob sie einem Feuer nicht rechtzeitig entkommen konnten.

    Zielstrebig hüpften die kleinen missgestalteten Monster auf mich zu! Panisch ergriff ich die Flucht, weil ich mir darüber im Klaren war, dass sie in der Überzahl waren. Es müssen 20 bis 25 Bucklige gewesen sein und da hatte ich mit meiner Pistole nicht die geringste Chance.
    "WAS JETZT?“
    Panisch tappte ich auf der Stelle vor der Bank herum, weil ich nicht wusste, was ich tun sollte, außer… Weglaufen! Völlig unkoordiniert hastete ich gen Osten durch die grauen Straßen der Stadt und suchte nach einem Schlupfwinkel, wo ich mich vorerst verstecken konnte. In einer Abzweigung versuchte ich die Höllenbrut abzuschütteln, aber die kleinen Kreaturen waren so dicht hinter mir, dass ich nicht schnell genug Fuß fassen konnte, um unbemerkt entkommen zu können.
    Ich rannte so schnell mich meine Füße nur tragen konnten! Ein Haus nach dem anderen rauschte an mir vorbei, ebenso die Straßenschilder, die ich bei der Hatz nicht lesen konnte. Hin und wieder blickte ich zurück und sah noch immer die Teufelsbrut, dir mich gnadenlos verfolgte. Die brennenden Biester waren besonders schnell und aggressiv, was man an ihren Lauten erkennen konnte.
    Meine Puste ging langsam zur Neige und ich musste meiner Kapitulation einsichtig entgegentreten, doch dann hörte ich die Stimme eines mir zurufenden Mannes! Er stand auf der linken Straßenseite vor einem Eckhaus und winkte mir zu:

    „Hey! Komm hierher! Beeil dich!“

    Konnte das die Möglichkeit sein? Es war tatsächlich ein Überlebender, ein Mensch und er schien daran interessiert zu sein, dass ich nicht mein Leben lassen musste. Schnurstracks steuerte ich den winkenden Retter an und rannte zu dem Gebäude am Ende der Straße. Hastig schlugen wir die Tür hinter uns zu und beobachteten die kleinen Biester, wie sie spöttisch kichernd an uns vorbeiliefen.
    Als sie letztendlich im Nebel verschwanden kehrte erneut Ruhe ein und die Gefahr war außer Sichtweite…

  8. #27
    Kayako

    AW: Silent Hill Zwielicht ~ Roman

    Kapitel 8

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    „Gott sei Dank… sie laufen weiter… vielleicht haben sie uns nicht gesehen.“ ächzte ich erleichtert vor mich hin.
    „Ja… diese brüllenden Weiber sind unerträglich, sie lassen Einen nicht zufrieden…“ erwiderte der Kerl, der mich in dieses Gebäude gelotst hatte.
    Er war von großer athletischer Statur, etwa fünf cm größer als meine Wenigkeit. Er hatte fingerlanges, braunes Haar, grüne Augen und ein ansatzweise eingefallenes Gesicht, markant und ausdrucksstark. Er trug enge Jeans und ein gestreiftes Hemd. Auffallend waren die Kratzer an seinem rechten Arm. Vom Erscheinungsbild her, hätte ich ihn auf Ende 20 geschätzt.

    „Brüllende Weiber? Ich frage mich woran du das erkennen konntest, schließlich waren ihre Gesichter bedeckt und wirklich feminin wirkten sie nun auch nicht, geschweige denn human.“
    Er öffnete seinen Mund, um darauf zu antworten, aber alles was er von sich gab war ein „hm…“. Er unterbrach sich sozusagen selbst und blickte grüblerisch auf die Fliesen des Bodens.
    Allem Anschein nach befanden wir uns in einer Art Bar, zumindest ließ die Theke, das Regal mit den Spirituosen und die Anordnung der Sitzplätze darauf schließen. Das Schild an der Wand über dem Regal bestätigte dann meine Annahme. „Neely’s Bar“

    Erschöpft von der Hatz setzte ich mich an einen Tisch auf eine Sitzbank am Fenster und wartete darauf, dass sich der Rhythmus meines Herzschlags wieder normalisierte.
    „Danke, dass du mich gerettet hast… Vermutlich wäre ich da draußen vor die Hunde gegangen, wenn du kein Signal gegeben hättest. Ich… stehe tief in deiner Schuld.“
    „Ich bin froh, dass ich dir rechtzeitig helfen konnte Kumpel.“
    Seine lässige Art lockerte die Stimmung auf und vermittelte mir den Eindruck, dass man auf ihn bauen konnte. Zügig zog er einen Stuhl am selben Tisch zurück und nahm eine nonchalante, ruppige Sitzhaltung ein.
    „Diese Stadt ist der reinste Alptraum… keine Menschenseele, überall lauern Gefahren… was zum Teufel ist hier passiert?“
    Kopfschüttelnd starrte er die Dekoration auf dem Tisch an.
    „Da fragst du mich was…“ entgegnete ich ihm.
    „Manchmal frage ich mich, ob das alles auch wirklich passiert, oder nur ein Hirngespinst ist, vielleicht ein niemals endender Traum.“ Dann herrschte vorerst Stille.
    „Du sag mal…“ fing er an.
    „Wie heißt du eigentlich? Und was hat dich in diese Geisterstadt getrieben?“ Aufgrund des ganzen Trubels vergaß ich sogar mich anstandsgemäß vorzustellen.
    „Mein Name ist Gordon. Ich bin auf der Suche nach meiner Freundin Anna… Ein mysteriöser Zug brachte mich in diese Stadt. Seither werde ich geradezu mit Hinweisen bombardiert, als ob diese Stadt mir etwas mitteilen wollte. Aber warum genau ich hier bin weiß ich selbst nicht, vermutlich gibt es eine Verbindung zwischen meiner geliebten Anna und dieser Stadt. Anna… vielleicht… vielleicht hast du sie gesehen? Sie ist etwa einen Kopf kleiner als ich, schlank, blondes Haar, 23 Jahre alt…"
    „So leid es mir tut mein Bester… du bist die erste Person, die ich in dieser Stadt antreffe, wenn man diese kleinen Quälgeister mal außen vor lässt.“
    Seine Antwort betrübte mich ein wenig. Auch wenn ich das Gefühl hatte, auf der richtigen Spur zu sein und daraus Kraft schöpfen zu können, dass Anna in Sicherheit war, so konnte ich dennoch nicht hundertprozentig sicher sein, ob sie auch wirklich noch am Leben war.
    „Hm… danke für die Auskunft…“ seufzte ich verzweifelt vor mich hin.
    „Und was ist mit dir? Wie lautet dein Name? Aus welchem Grund bist du in diese Stadt gekommen?“
    Ungeduldig starrte ich dem Typen, vor Neugier platzend, in sein bedächtiges, schmales Gesicht.
    „Ich heiße Bernard Harison. Ähm… Ja, ich bin 26 Jahre alt und arbeite als Lastkraftwagenfahrer. Alles, an was ich mich erinnern kann ist, dass ich einen langen Arbeitstag hinter mir hatte. Ach! Ja, ich musste einen Haufen Ware in Ashfield abholen. Dann war ich mit meiner Tour fertig und ging… noch zur… Kirche… Ich… ach, ich weiß auch nicht. Ich hab mich mit einer Bekannten unterhalten und plötzlich fand ich mich hier wieder. Äußerst verwirrend das Ganze.“
    Der Gute schien ganz schön durcheinander zu sein. Aber unter diesen Umständen war das nicht weiter verwunderlich. Plötzlich kam mir ein Gedanke in den Sinn.
    „LKW-Fahrer sagst du? Vor etwa einer Stunde bin ich auf der Nathan Avenue einem LKW begegnet. Könnte es sein, dass du der Fahrer dieses Gefährts gewesen bist?“
    „Ein LKW? Nein, das muss jemand anderes gewesen sein.“ erwiderte er entschlossen.

    Es folgte eine Schweigeminute, in der wir klare Gedanken fassen mussten. Wenn Bernard nicht der Fahrer des LKWs war, dann weilte in South Vale womöglich noch ein Mensch, der mir auf der Suche nach Anna helfen konnte.
    Ich erhob mich aus meiner Sitzposition und rückte meine Jacke zurecht.
    „Nun gut Bernard, ich bin dir jedenfalls sehr dankbar, dass du mich gerettet hast. Zu zweit sind unsere Überlebenschancen höher. Wenn du mich also begleiten möchtest, erhebe ich keine Einwände, ganz im Gegenteil, ich würde mich über Gesellschaft und geistigen Beistand tierisch freuen.“
    Nicht lange zögernd rutschte er mit dem Stuhl nach hinten, stand auf und antwortete:
    „Also da sage ich nicht nein. Aber wo gedenkst du hinzugehen? Wenn es nach mir ginge, würde ich zusehen, so schnell wie möglich aus dieser Stadt zu verschwinden…“
    Jeder Mensch, der noch bei Verstand war, hätte wohl den gleichen Gedanken gefasst wie er, aber ich konnte meine Anna nicht zurücklassen, zumal ich mir der Gefahren in dieser Stadt bewusst war und es mir als Ziel gesetzt hatte, sie zu finden, egal wie lange es dauern würde.
    „An dieser Entscheidung kann ich dich natürlich nicht hindern Bernard, aber wie du dir sicherlich denken kannst, werde ich diese Stadt nicht ohne meine Freundin verlassen. Ich setze meine Suche fort und gehe zur „Matheson Highschool“, die sich laut Karte im Süden der Lindsey Street befinden müsste. Es liegt an dir, ob du mich nun begleitest oder nicht.“
    Daraufhin dachte er kurz nach.
    „Die Richtung ist ja schon gar nicht mal so übel. Vielleicht finden wir ja dort den Typen, der den LKW gefahren hat.“
    Es dauerte nicht lange, bis mir an seiner Bemerkung etwas Merkwürdiges aufgefallen war.
    „Öhm, Bernard… woher willst du wissen, dass er hierher nach South Vale gefahren ist? Ich habe dir nichts davon erzählt.“
    Entrüstet sah er mich an und stutze vor sich hin.
    „Äh, also, naja, du sagtest doch, dass du den Kerl auf der Straße gesehen hättest. Und… jeder vernünftige Mensch wäre dem LKW doch gefolgt… zumindest hätte ich das getan…“
    Ein Blinder mit Krückstock hätte bemerkt, dass an der ganzen Sache etwas faul war, aber ich ließ mich nicht beirren und entgegnete:
    „Ah ok. Das klingt plausibel. Na dann, auf geht’s.“

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    Die Straßen waren leer und nebeldurchflutet. Am Straßenübergang konnte ich ein Straßenschild sehen: „Sanders Street“
    „Gordon, links lang. Müsste ein Katzensprung sein, um zur Lindsey Street zu gelangen.“ Lustigerweise sah ich mich beim Straßenübergang aus Gewohnheit nach Autos um.
    „Ha! Gordon, du bist gut. Denk aber daran, drei mal zu schauen, sonst könnte dir noch etwas zustoßen, hehe.“
    Zumindest hatte er Sinn für Humor, das lockerte die angespannte Situation etwas auf. Auf dem Weg zur Highschool kamen wir erneut ins Gespräch.
    „Wo kommst du eigentlich her Gordon? Du sagtest du wärst mit dem Zug angereist. War deine Freundin da auch dabei?“
    „Es ist sonderbar… Ich komme aus Charleston und bereits dort war alles anders. Anna war verschwunden, die Stadt war wie ausgestorben. Es gab keine Anhaltspunkte, was überhaupt vorgefallen sein könnte. Sehnsüchtig und besorgt suchte ich nach ihr. Auf ihrer Arbeit gab es ebenfalls keine Spur, lediglich eine arme Irre, die reinen Kauderwelsch gequasselt hat und das kam mir doch äußerst seltsam vor. Dann bin ich in diesen Zug eingestiegen, der mich in die Wälder von Silent Hill brachte. Und jetzt… ja, jetzt bin ich hier.“ Verwirrt stierte er mich an.
    „Das klingt aber wirklich verdammt irre. Dann liegt es nicht an dieser Stadt?“
    Dann folgte ein Moment der Stille.
    „Hey! Wer weiß, vielleicht sind wir die letzten Überlebenden einer verheerenden Katastrophe. Ein Supergau vielleicht? Eine Seuche? Vielleicht wurden wir von Außerirdischen angegriffen!“
    So langsam ging mir sein banales Gelaber ziemlich auf den Geist.
    „Ich bitte dich Bernard… Außerirdische? Unwahrscheinlich. Tz…“
    Selbstgefällig fuhr er mich an.
    „Ach, dann sag doch mal, wie du dir diese ganze Scheiße hier erklärst. Hm?“
    Auch wenn mir sein albernes Getue ganz schön auf den Senkel ging, so musste ich zugeben, dass er ein Talent dafür hatte, mir meine Ängste zu nehmen und die Stimmung zu enthemmen.
    „Ich kann ja auch nichts mit Sicherheit sagen, es ist reine Spekulation. Aber wäre es nicht möglich, dass es diese Stadt ist, die diese Zustände hervorgerufen und uns in ihre… wie soll ich sagen… in ihre eigene Welt gerufen hat? Dann gäbe es auch noch die Möglichkeit, dass sich das alles nur in unseren Köpfen abspielt. Naja, weißt du, es gibt viele Möglichkeiten, aber ich denke nicht, dass extraterrestrisches Leben etwas damit zu tun haben könnte.“
    Pikiert wandte er seinen Kopf ab und erwiderte:
    „Naja, deine Erklärung ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.“

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    Wie von einer Schlange gebissen blieben wir sofort stehen! Wie konnte das möglich sein? Da… da saß doch tatsächlich ein kleines Mädchen auf dem Bürgersteig und malte mit Kreide einen Vogel auf den Weg! Während ich völlig verdutzt, wie angewurzelt da stand, sprach Bernard sie hemmungslos und erheitert an:
    „Hey Kleine! Wie… wie bist du denn hierher gekommen?“
    Er beugte sich zu ihr und streichelte ihren Kopf, woraufhin sie mit einem strahlenden Lächeln entgegnete:
    „Oh hallo! Du fragst, wie ich hierher gekommen bin?“
    Skeptisch näherte ich mich dem kleinen Mädchen, das eine verdächtige Unschuld ausstrahlte. Es trug ein gelbes Kleidchen mit roten und blauen Blümchen. Sein Haar war schulterlang und weißblond. Was sollte ich von dieser Begegnung halten? Ein kleines Mädchen in einer verfluchten Stadt voller Bestien und Todesfallen. Wer würde da nicht auf die Idee kommen, dass an dieser Geschichte etwas faul war.
    „Ich bin auf der Suche nach meiner Mama. Habt ihr sie zufällig gesehen?“
    Hoffnungsvoll schaute sie uns mit ihren Kulleraugen an. Sie war wirklich ein süßer Fratz, dennoch wollte ich ihr in dieser Situation kein Vertrauen schenken. Um mir nichts anmerken zu lassen, spielte ich das Spielchen mit und ging auf sie ein.
    „Hm, nein, tut mir Leid, da muss ich dich leider enttäuschen. Um ehrlich zu sein, du bist das erste Mädchen, das uns in dieser Stadt begegnet. Könntest du vielleicht ihrer Mutter begegnet sein Bernard?“
    Bernard schüttelte den Kopf, woraufhin das Mädchen traurig seinen Kopf zum Boden senkte.
    „Hey, sei nicht traurig.“
    Bernard legte seine Hand tröstlich auf ihre Schulter und fuhr fort.
    „Wir werden deine Mama schon finden, da brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen.“
    Daraufhin konnte sie wieder lächeln. Hatte ich Bernard falsch eingeschätzt? Er hatte wirklich ein Händchen dafür, die Sorgen anderer Menschen zu besänftigen, egal wie aussichtslos die Lage schien.
    „Ja, er hat Recht. Wir helfen dir auch bei der Suche. Aber es wäre vielleicht besser, wenn du vorerst nach Hause gehen würdest. In den Straßen dieser Stadt ist es gefährlich, weißt du? Wir begleiten dich auch, damit du nicht allein bist. Bist du einverstanden?“
    Es dauerte einen Moment, bis das kleine Mädchen auf meinen Vorschlag reagierte.
    „Nein… das darf ich nicht. Meine Mama sagt immer, dass man nicht mit Fremden mitgehen darf.“
    Bernard und ich sahen uns lächelnd an. Das Mädchen war den Monstern hilflos ausgesetzt, aber unsere Hilfe durfte es natürlich nicht annehmen. Es verwunderte mich ohnehin, dass das Mädchen völlig unversehrt war.
    „Nun weißt du, wir möchten dich auch nur ein kleines Stück begleiten. Deine Mama hat natürlich Recht. Man darf nie mit Fremden mitgehen, weil man nie wissen kann, wie gefährlich diese Menschen sind.“
    Das Mädchen sah mir lächelnd in die Augen und nickte.
    „Ich mach dir einen Vorschlag. Wir gehen ein paar Schritte zusammen, damit du uns ein bisschen näher kennen lernen kannst. Wir werden dich auch nicht nach Hause begleiten, da brauchst du wirklich keeeine Angst zu haben. In dieser Stadt kann dir schnell etwas zustoßen und wir wollen uns keine Sorgen um dich machen, verstehst du das? Ich denke, deine Mama hätte nichts dagegen.“
    In kindgerechter Sprache versuchte ich dem kleinen Mädchen klar zu machen, dass wir ihr nichts Böses wollten. Sie dachte einen Moment nach, bis sie entschlossen erwiderte:
    „Na gut. Aber wirklich nur ein kleines Stück, ok? Und bietet mir keine Schokolade an!“
    Dieser überaus forsche Einwurf brachte mich sehr zum Lachen. Die Kleine war für ihr Alter ziemlich gewitzt und furchtlos. Bernard hingegen lachte eher mit Zurückhaltung.

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    Fürsorglich nahm ich das Mädchen an der Hand und setzte mit ihr und Bernard meinen Weg fort. Man merkte ihr schnell an, dass sie ein wenig verunsichert war. Bernard setzte aus diesem Grund ein Gespräch in Gang, um ihr die Angst zu nehmen.
    „Darf ich fragen wie du heißt?“
    Sie schüttelte lautlos den Kopf und meinte:
    „Das darf ich auch nicht sagen. Bitte nicht enttäuscht sein.“
    Ihre höfliche und liebliche Art zauberte erneut ein Lächeln auf mein Gesicht. Hartnäckig hielt sie anstellig an ihren Prinzipien fest, was ihrem forschen Charakter zusätzlich Ausdruck verlieh.
    „Das ist schon ok. Wenn du willst, kannst du mich Bernard nennen. Ich wohne schon sehr lange in Silent Hill.“ fügte er hinzu, woraufhin sie beschwingt erwiderte:
    „Oh, mein Bär heißt auch Bernard! Das ist ja lustig. Der hat auch braunes Haar, genau wie du.“ Herzlich lachend hüpfte sie auf der Stelle und beherzte uns mit ihrer fidelen kindlichen Art. Das Mädchen hatte im Sturm mein Herz erobert. Vergnügt fragte ich sie:
    „Hast du auch ein Kuscheltier, das Gordon heißt? Das ist nämlich mein Name.“
    Frech grinste sie mich an.
    „Neeee, der Name ist komisch hihi. Aber, ich füttere meine Kuscheltiere jeden Tag, damit sie groß und stark werden.“

    Ihre kindliche Lebensfreude hatte mir jegliche Angst genommen. Ich war voll und ganz ihrem infantilen Charme verfallen. Darüber hinaus hatte ich ein enormes Verantwortungsgefühl für die Kleine, als ob sie mein eigenes Kind gewesen wäre. Ich konnte gut verstehen, warum Anna Kinder so sehr liebte. Sie waren so unschuldig und unberührt von den Bürden, die das Leben mit sich brachte. Es war einfach schön mitanzusehen, wie Kinder ihre kindliche Naivität in vollen Zügen auslebten und den Glauben an ihre Träume festhielten.
    Es war zu früh darüber nachzudenken, aber hin und wieder kam auch mir der Gedanke in den Sinn, wie schön es werden würde, mit Anna eine Familie zu gründen. Zu sehen, wie in ihrem Bauch ein Kind heranwachsen würde. Ein Kind, in dem sich unsere Züge widerspiegelten… Ein neues Leben, in dem ein Teil von uns weiter leben konnte. Ein wundervoller Gedanke…

    Während ich nahezu in meinen Gedanken versunken war, fiel mir das Restaurant auf der anderen Straßenseite ins Blickfeld.
    „Oh, „Gonzales Mexican Restaurant“. Hört sich ziemlich gut an.“
    „Ja, schmeckt auch gar nicht so übel. Letzte Woche hab ich mir dort mit ein paar Kollegen den Bauch voll geschlagen. „Chicarron“ nannte sich das Gericht auf meinem Teller und es schmeckte wahnsinnig delikat. Kann ich dir nur empfehlen. Aber der Besuch auf der Schüssel danach… Mann, das brennt dir den Hintern weg!“
    Über diesen Kommentar mussten wir, insbesondere das kleine Mädchen, sehr lachen. Nachdem Bernard zu Ende gesprochen hatte, waren wir bereits an der Kreuzung angekommen. Grüblerisch dachte ich über das nach, was er gerade von sich gegeben hatte und bemerkte:
    „Jetzt wo du es sagst… irgendwie sonderbar, dass ich nach all der Zeit kein bisschen hungrig bin. Ich habe lange Zeit nichts gegessen.“

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    Dann fiel mir auf, dass Bernard nicht mehr neben uns stand und wir einige Schritte ohne ihn weitergegangen waren. Verwundert drehte ich mich zu ihm um und erblickte sein mit Angst und Schrecken gepeinigtes Gesicht.
    „Bernard? Was ist los? Warum…“
    Ich versuchte seinen Blicken zu folgen, aber da war nichts zu sehen. Es war still und grau. Es wehte kein Lüftchen. Diese Wendung hatte auch dem kleinen Mädchen eine Heidenangst eingejagt.
    „Der… der macht mir Angst Gordon… Sag ihm, er soll aufhören!“
    Schluchzend versteckte sie sich hinter meinen Beinen und klammerte sich fest.
    Bernards nächste Reaktion jagte mir einen riesen Schrecken ein.
    „OH GOTT! Was willst du von mir! Nein…“ Wollte er uns einen Streich spielen? Und das auch noch in der Gegenwart eines kleinen ängstlichen Kindes? Besonders lustig fand ich das nicht. Aber es kam noch schlimmer. Als er anfing zu schluchzen, wusste ich, dass etwas nicht stimmte.
    „Wie… Warum bist du hier… das kann… nicht… ah.. ah..“ Was zum Teufel ging in diesem Moment vor sich?
    „Bernard! Da ist nichts! Du machst uns Angst, was zum Geier ist denn da?“

    Es war mucksmäuschenstill, weit und breit war niemand zu sehen. Das Mädchen schluchzte unaufhörlich. Hatte Bernard etwa psychische Probleme? Ich konnte mir sein Verhalten in keinster Weise erklären.
    „Lass mich endlich zufrieden! VERDAMMT!“
    Das war der Augenblick, als es unserer kleinen Begleiterin zu viel wurde. Sie rannte weg, so schnell sie ihre Beine trugen und verschwand in Richtung Schule.
    „HEY WARTE! BITTE BLEIB HIER!“ rief ich ihr hinterher. Aber ich konnte ihr nicht folgen, Bernard schien in großer Gefahr zu sein. Außerdem schien das Mädchen einen Schutzengel zu haben, schließlich hatte sie noch nicht einmal einen Kratzer. Bernard stotterte, als ob er einen Geist gesehen hätte.
    „NEIN! Du kannst nicht hier sein! Nein… AH..AAAAAAAA!“ Bernard ging kontinuierlich mehrere Schritte zurück, bis er letztendlich schreiend das Weite suchte und mich allein im Regen stehen ließ.

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    Es jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken. Wie angewurzelt stand ich zitternd auf dem Bürgersteig und hatte Angst davor, mich zu bewegen. Konnte man nicht einmal mehr seinen eigenen Augen trauen? Hatte Bernard eine Wahnvorstellung oder sah er tatsächlich eine Gefahr… eine Gefahr die noch immer dort lauern konnte? Eines war sicher, mein ganzer Mut war verflogen und es gab nichts, was mich an diesem Ort noch halten konnte.
    Es hatte keinen Sinn Bernard hinterher zu laufen, er war längst über alle Berge. Aber der Verbleib des Mädchens bereitete mir große Sorgen. Würde sie allein zurechtkommen? Konnte ich ihrer zweifelhaften Erscheinung überhaupt trauen?
    Da ich in der Highschool ohnehin eine Aufgabe zu erledigen hatte, lief ich ihr nach. Vorsichtshalber nahm ich meine Pistole zur Hand und folgte wachsam der Lindsey Street, bis ich an meinem Ziel ankam.

    Auf dem Weg zur Matheson Highschool entdeckte ich auf dem Bürgersteig ein kleines Heftchen. Es schien sich dabei um eine Broschüre handeln.

    „Willkommen in Silent Hill!

    Silent Hill, ein an einem See gelegener ruhiger kleiner Erholungsort.
    Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Machen Sie mal Pause von Ihrem hektischen Alltag und genießen Sie einen entspannenden Urlaub bei uns.

    Straße an Straße mit malerischen alten Häusern, eingebettet in eine großartige Gebirgslandschaft. Und ein See, der im Verlauf des Tages verschiedene Seiten seiner Schönheit offenbart, vom Sonnenaufgang über den Nachmittag bis zum Sonnenuntergang.
    Silent Hill wird Sie berühren und mit einem Gefühl tieferen Friedens erfüllen. Ich hoffe, Sie haben einen angenehmen Aufenthalt, der für immer in Ihren Erinnerungen bleiben wird.

    Redakteur: Roger Widmark“

    „Tz!“ grinste ich hämisch vor mich hin.
    „Ha! Ein Gefühl tieferen Friedens.“ Aber eines stimmte mit Sicherheit, so schnell würde ich dieses Erlebnis wirklich nicht vergessen.
    Silent Hill war als Urlaubsort sehr bekannt. Man konnte auch nicht abstreiten, dass dieser Ort eine Menge Sehenswürdigkeiten und Erholungsmöglichkeiten für Touristen zu bieten hatte, aber für mich war es nichts weiter als die reinste Hölle. Sobald ich meine Arbeit hier erledigt hatte, würde ich diesen Ort meiden und zwar für den Rest meines Lebens. Gestresst und genervt ließ ich die Broschüre auf den Boden fallen und lief weiter in Richtung des Schulgebäudes.

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    Bereits nach wenigen Schritten konnte ich das Grundstück der High School, trotz des dichten Nebels, in seiner ganzen Pracht bewundern. Es erstreckte sich zur Rechten der Straße auf einer höher gelegenen Ebene, davor ein größeres Blumenbeet, das im seichten Nebel blass und trüb erschien.
    Der Baustil der Schule ließ darauf schließen, dass das Gebäude schon älter war und bereits saniert wurde. Die Schule machte nicht wirklich den Eindruck einer typischen amerikanischen High School. Der Hof war zwar recht groß, aber heutzutage gab es prachtvollere Gebäude, die in ihrem Baustil aufwendiger und vor allem symmetrischer aufgebaut waren.
    Diese Schule wirkte auf den ersten Blick etwas bescheiden. Bei näherer Betrachtung fielen mir dann aber schmückende Figuren auf der Eingangsstrebe auf. Des Weiteren erkannte ich auch weitere Querstreben, die den Etagenbau betonten. Es hatte einen klassizistischen Touch und gefiel mir eigentlich ziemlich gut. Vielleicht verwunderte mich der ungewöhnliche Grundriss auch deswegen, weil die Schule, die ich früher besuchte voluminöser, großräumiger und symmetrisch aufgebaut war, so wie man es auch aus klischeehaften amerikanischen Filmstreifen kannte, aber man sollte auch bedenken, dass Charleston im Gegensatz zu Silent Hill eine Großstadt war.

    Langsam stieg ich die Stufen zum Haupteingang des Gebäudes hinauf und entdeckte das andere größere Gebäude links vom Schulgebäude. Es schien sich hierbei um die Turnhalle der High School zu handeln, aber das Interieur hatte momentan weniger Bedeutung für mich. Vor dem Eingang las ich das Marmorschild zu meiner Rechten:

    „Matheson Highschool
    Gegründet 1872 und gewidmet James Matheson (1823 – 1865),
    der sich für das öffentliche Bildungssystem einsetzte, das es zu der damaligen Zeit nur in rudimentären Ansätzen gab.
    Er lehnte sich gegen die Ungerechtigkeit auf, die Angehörigen der Oberschicht das Privileg gewährte, an Privatschulen für ihre Aufgaben bestens ausgebildet zu werden, während sich die Bürgermittelschicht mit einer rückständigen und mangelhaften Schulbildung zufrieden geben musste.
    1865 starb James Matheson im Bürgerkrieg für die Freiheit und für die Zukunft unseres Volkes. Möge er in unseren Herzen weiterleben.“

    Nachdem ich die Widmung zu Ende gelesen hatte, fiel mir das Gemälde im „Silent Hill Historical Society“ – Geschichtsforschungsverein ein, das ein Krankenhaus zeigte, welches im Bürgerkrieg errichtet wurde. Soweit ich mich erinnern konnte, hörte ich auch davon, dass es in Silent Hill ein Kriegsgefangenenlager gab, ebenso eine Justizvollzugsanstalt, die zu damaligen Zeiten geschlossen wurde. Scheinbar war auch Silent Hill stark in die Ereignisse des Bürgerkriegs eingebunden.
    Nun galt es aber, andere Geheimnisse zu lüften und das Schulgebäude zu betreten. Ehrfürchtig öffnete ich die Tür ins Ungewisse….

  9. #28
    Kayako

    AW: Silent Hill Zwielicht ~ Roman

    Hab mir gerade was überlegt.
    Ich sehe, dass mich die Leute, die Interesse haben, sowieso per PN anschreiben.
    Hab gestern auch mal 2 Kapitel reingestellt, weil jemand lieb nachgefragt hat ^^
    Trotzdem ist es Zeit, an dieser Stelle Schluss zu machen.
    Die anderen Kapitel (noch 20 Stück) stell ich nicht mehr hier rein, sondern werde sie auf Anfrage gerne weiterleiten, denn... wirklich HELFEN - sprich Korrektur und Verbesseurngsvorschläge - können mir hier nur 2. Die anderen lesen zwar, was mich auch freut, aber das ist ja nicht der Sinn der Sache.
    Werde auch weiter mit Youtube-Videos arbeiten.

    Die PDF-Version meines Buchs ist kostenlos. Sollte jemand Interesse haben, kann er mir gern eine Mail schreiben:

    cheryl1@gmx.net

    Ist übrigens nicht meine Hauptadresse. Wer spammen oder nerven möchte kann dies gerne tun, stört mich bei der Adresse da eh nicht.

    So, ich bin dann mal weg
    Machts gut Leute und... danke an die Leute, die mich unterstützt haben

    Eure Jenny

  10. #29
    DaniAlves DaniAlves ist offline

    AW: Silent Hill Zwielicht ~ Roman

    Hab die Kapitel gelesen die du hier reingestellt hast und ich muss sagen: RESPEKT! Ich hab mich extra hier angemeldet weil ich doch sehr an der Fortsetzung deiner Geschichte interessiert bin, weiss aber nicht wie hier PN zu senden gehen. Hoffe auf baldige Antwort, will wissen wie es weitergeht

  11. #30
    Yukino Miyazawa

    AW: Silent Hill Zwielicht ~ Roman

    Hey Dani Danke für dein Interesse!
    Ich bin die Autorin, allerdings unter einem anderen Nickname unterwegs.
    Habe sehr viele Anfragen in meiner Abwesenheit bekommen.
    Die Mailadresse, die ich oben angegeben habe, ist aber nicht mehr aktuell. Schreibt mir bei Interesse bitte eine private Nachricht.
    Lg*
    Jenny aka Cheryl aka Kayako aka Yukino

  12. #31
    verhaltensgestört verhaltensgestört ist offline
    Avatar von verhaltensgestört

    AW: Silent Hill Zwielicht ~ Roman

    Zitat Kayako Beitrag anzeigen
    Hab mir gerade was überlegt.
    Ich sehe, dass mich die Leute, die Interesse haben, sowieso per PN anschreiben.
    Hab gestern auch mal 2 Kapitel reingestellt, weil jemand lieb nachgefragt hat ^^
    Trotzdem ist es Zeit, an dieser Stelle Schluss zu machen.
    Die anderen Kapitel (noch 20 Stück) stell ich nicht mehr hier rein, sondern werde sie auf Anfrage gerne weiterleiten, denn... wirklich HELFEN - sprich Korrektur und Verbesseurngsvorschläge - können mir hier nur 2. Die anderen lesen zwar, was mich auch freut, aber das ist ja nicht der Sinn der Sache.
    Werde auch weiter mit Youtube-Videos arbeiten.

    Die PDF-Version meines Buchs ist kostenlos. Sollte jemand Interesse haben, kann er mir gern eine Mail schreiben:

    cheryl1@gmx.net

    Ist übrigens nicht meine Hauptadresse. Wer spammen oder nerven möchte kann dies gerne tun, stört mich bei der Adresse da eh nicht.

    So, ich bin dann mal weg
    Machts gut Leute und... danke an die Leute, die mich unterstützt haben

    Eure Jenny

    Jo moinsen ich bin verhaltensgestört und bin der noie hier im forum also eigetnlich bin ich nur wegen den roman hier und wollte wissen ob jemand ne pdf datei für mich hat damit ich weiterlesen kann!?
    jenny lebst du noch wenn ja es ist ein notfall silent hill ist wie heroin und ich brauch dringend einen noien schuss horror und gänsehautfeeling XD ich würde mir das buch sogar kaufen aber eigentlich will ich nur weiterlesen erstmal und kotz voll ab da ich das netzteil meiner x-box zerschotet hab kann ich auch nich zocken
    Wo wir gerade beim thema sind der noie film ist auch sehr zu emfehlen und ich find die haben den dritten teil sogar ganz gut umgesetzt hab dennoilich erst durchgezockt und kann da mitreden
    jenny wenn du noch lebst so geb mir ein zeichen und lass mir bitte ne pdf zu kommen ?????

  13. #32
    Beatrix Kiddo Beatrix Kiddo ist offline
    Avatar von Beatrix Kiddo

    AW: Silent Hill Zwielicht ~ Roman

    Silent Hill Zwielicht ~ RomanSilent Hill Zwielicht ~ RomanSilent Hill Zwielicht ~ Roman

    Hallo Leute,


    Long time ago, aber lieber spät als nie. ^^
    Es hat sich einiges getan. Letztendlich habe ich mich dazu entschieden, meine Exemplare an Interessenten zu verkaufen. Bisher kann ich mich auch nicht beklagen, aber auch mit dem Wissen, dass das Projekt nie so viel Aufmerksamkeit erhalten wird, wie ich es mir gewünscht hatte.
    Ich habe alle Infos dazu auf einer Homepage veröffentlicht. Wer Details dazu erfahren möchte, lest euch das bitte dort durch.

    Es gibt seit kurzem auch einen Trailer auf Youtube. Auf der Homepage findet ihr einen Link dazu.

    Hier die Homepage:
    Main / FAQ - silenthillzwielichts Webseite!

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