Cowboys & Aliens

[Gringolo]

Comicverfilmung / USA 2010

Quelle: Cowboys & Aliens: Iron Man-Star Robert Downey Jr. in der Hauptrolle? | Filmnews | MovieGod.de

Wem hauts bei dieser News vom Hocker - bitte melden

[BadRenbow]

Handlung!

1873. Die Wüste von Arizona. Ein Mann ohne Namen und Gedächtnis (Daniel Craig) taucht in dem kleinen Städtchen Absolution auf. Eine eigenartige Metallmanschette an seinem linken Unterarm macht ihn für alle Einwohner der kleinen Wüstenstadt zu einem mysteriösen Fremden, dem sie nicht trauen wollen. Eindringlinge sind in der Stadt nicht willkommen, denn die Bürger haben Angst, jede noch so kleine, falsche Bewegung könnte den Zorn des drakonischen Colonel Dolarhyde (Harrison Ford) wecken, der die Gemeinde mit eiserner Faust regiert.
Doch als die Stadt ohne Vorwarnung von Außerirdischen attackiert wird, werden die Karten neu gemischt. Der Fremde, mittlerweile bekannt als Jake Lonergan, ist die letzte Hoffnung: Denn er trägt ein Geheimnis mit sich, mit dem man den übermächtigen Aliens die Stirn bieten kann. Mit Hilfe der undurchschaubaren Reisenden Ella (Olivia Wilde) treibt er eine Gruppe mutiger Outlaws zusammen, die bereit sind, den außerirdischen Angreifern in einem noch nie dagewesenen Kampf erbitterten Widerstand zu leisten ...

Hier ist auch eine Kritik:

Cowboys & Aliens‘ ist ein solider Actionfilm mit einem Heldenduo, dass leider zu wenig miteinander interagiert, da sich das Drehbuch über weite Strecken zu sehr auf Nebencharaktere und unnötige Handlungsstränge konzentriert. Eine gelungene Atmosphäre sowie die coolen Charaktere von Harrison Ford und Daniel Craig sorgen dafür, dass der Film dennoch unterhält. Letztendlich hätte man sich aber doch etwas mehr Aliens neben den Cowboys gewünscht.

Wer den Rest auch lesen will, kann ja den Spoiler öffnen.

Spoiler öffnen

Endlich etwas Neues auf diversen Karnevalsveranstaltungen! Endlich neue Abenteuer auf dem Kinderspielplatz! Cowboy gegen Indianer spielen ist anscheinend so „90er“, dass Iron Man Regisseur Jon Favreau die Abenteuer der altbekannten Kuhhirten um eine neue Facette erweitert und altgediente Themen wie Glücksspiel, Postkutschenraub und dem Schutz des eigenen Skalps lieber durch den Kampf gegen Aliens ersetzt. Der dementsprechende Filmtitel „Cowboys & Aliens“ verspricht somit einen trashigen Actionspaß, wurde allerdings weniger Konsequent umgesetzt, als man es sich zuvor erhofft hat.

Favreau beginnt sein Genre-Crossover vielversprechend mit dem ratlos erwachenden Daniel Craig. In Form einer ihm unbekannten Apparatur am Handgelenk und einer Wunde am Oberkörper offenbaren sich ihm Wissenslücken zu seiner jüngeren Vergangenheit. Nachdem er sich im Eiltempo neue Kleidung besorgt (zum Glück hatten die 3 Schurken seine Konfektionsgröße), entert er das kleine Städtchen Absolution. Nachdem dort einige Charaktere eingeführt werden und schließlich die Aliens mithilfe kleiner Bomber angreifen und sogar noch zahlreiche Bewohner verschleppen, reitet ein mutiger Trupp los um der Sache auf den Grund zu gehen und die Gefangenen zu retten.

"Cowboys, ihr Anhang & Aliens"

Die Story klingt zwar nicht atemberaubend, aber ebenso spaßig wie der Titel des Films. Dennoch offenbart sich leider in genau in dem Rettungstrupp die größte Schwäche des Films. Mit Harrison Ford und Daniel Craig konnten die Produzenten zwei wahre Filmikonen gewinnen und ihnen auch sehr charismatische Charaktere auf den Leib schneidern. Harrison Ford spielt einen harten Hund, der immer für einen coolen oder witzigen Spruch zu haben ist und Daniel Craig nutzt den gleichen rauen Charme, mit dem er in seinen James Bond Filmen die Herzen der Zuschauer erobert hat. Diese beiden Haudegen gemeinsam gegen die Aliens kämpfen zu sehen war der Wunsch vieler Fans, doch anscheinend vertraute Favreau diesem "Buddy-Movie" Ansatz nicht genug und installiert eine Fülle an Nebencharakteren die alles tun um den Zuschauer vom versprochenen Thema Cowboys und Aliens abzulenken. Während der begnadete Sam Rockwell die Rolle als verschüchterter Barkeeper, der am Ende doch noch ein bisschen aufdreht, zugeschrieben bekommt und in erster Linie durch Berechenbarkeit glänzt, entwickelt sich bei der Betrachtung von Paul Denos Auftritt großer Unmut darüber, dass ein solch talentierter Schauspieler (unvergessen seine Performance in ‚There Will be Blood‘) für eine starke 3-Minütige Szene zu Beginn genutzt wird und danach nur noch ein Lückenfüller im Drehbuch ist. Im Falle von Deno und Rockwell kann man bei Cowboys & Aliens schlichtweg von Talentverschwendung sprechen. Doch Favreau hat noch einen ganz besonderen Joker in der Hand um Harrison Fords Aufmerksamkeit von Daniel Craig abzulenken; die großväterliche Zuneigung zu einem kleinen Jungen, der ebenfalls in dem Trupp reitet (?) und das Messer, dass er ihm überreicht ist unglaublich abgedroschen. Was wird er wohl im Finale mit diesem Messer tun? Lass wir uns Überraschen!

Olivia Wilde nimmt im Laufe der Story eine Schlüsselposition im Kampf gegen die Außerirdischen ein und sorgt für einen kleinen Storytwist, den man als Zuschauer einfach mal hinnimmt, da man sich ja schließlich im Sci-Fi Genre bewegt. Sie wertet den Film optisch auf und liefert Hintergrundinformationen über die Invasion. Daseinsberechtigung erteilt! Durch den belanglosen Mittelteil des Films freut man sich dann letztendlich umso mehr auf das große Finale und wird nicht enttäuscht. Zwar birgt das Design der Aliens keine großen Überraschungen, in der finalen Schlacht stellen sie aber dennoch einen bedrohlichen Gegner dar und sorgen dafür, dass unsere ausgiebig eingeführten Helden einen actiongeladenen und würdigen Endkampf bekommen. Jon Favreau versteht es definitiv, gute Actionszenen zu inszenieren, der Film hätte aber speziell im Mittelteil noch ein paar adrenalingeschwängerte Minuten mehr vertragen können.

In Punkten Kamera, Setdesign, Ausstattung und Musik gibt es wenig bis nichts auszusetzen, alles andere war beim Budget von 150 Mio Dollar auch nicht zu erwarten. Die Effekte fügen sich gut in das Western-Szenario ein, auch wenn man sicherlich jeden Effekt irgendwo schon einmal besser gesehen hat. Letztendlich kann man es so sehen, dass Favreau sich tolle Vorrausetzungen für seine Erzählung geschaffen hat, sich aber ähnlich wie in Iron Man 2 in Nebensächlichkeiten verheddert und so der große „Wow-Effekt“ ausbleibt.