Ikarus - Wahrheit ist die neue verbotene Substanz [Netflix-Doku]

[Eisuke261990]

Ich hab den Film auf Empfehlung meines Bruders um Weihnachten herum angesehen und dachte mir: "Joa, gute Doku zum Thema."
Und da er nun zum Wochenende auch einen Oscar als beste Dokumentation bekommen hat, sollte er auch seinen eigenen Thread bekommen.

Worum geht es in der Doku eigentlich?
Bryan Fogel ist als Dramaturg des Theaterstücks Jewtopia um 2003 herum bekannt, welche 2012 auch verfilmt wurde. Nebenbei ist er aber auch ein leidenschaftlicher Radfahrer, der jedes Jahr in Europa an einer Art "Tour de France" für Hobby-Radfahrer teilnimmt.

Im Rahmen der Veröffentlichung um Lance Armstrong und dessen Dopingskandals wollte Fogel im Selbstversuch testen bzw. beweisen, wie einfach es ist das Anti-Dopingsystem der Wada zu umgehen. Er suchte daher für eine Dokumentation nach Fachärzten, die ihn dabei unterstützen könnten. Aufgrund der heiklen Situation und der Problematik seinen Ruf zu verlieren fand Fogel später aber doch unterstützende Hilfe beim russischen "Anti-Doping Arzt" und "Vorsitzenden der Anti-Doping Organisation in Russland" Grigorie Rodtschenkow.

Im Rahmen der Dokumentation begannen aber die ersten Stimmen, dass es in Russland einen Doping-Skandal geben haben könnte, laut zu werden. ARD zeigte dazu eine Reportage mit einigen Whistle Blowern, die dies belegen sollte. Und Rodtschenkow, der schon damals als Chef der Anti-Doping Behörde in Russland tätig war und auch während Olympia hohe Aufgaben übernommen hatte, soll davon gewusst haben.

Ab hier beginnt die Dokumentation sowohl thematisch als auch von der Stimmung her eine schlagartige Wendung zu nehmen und zieht den Zuschauer in den Bann.



Selbst für Leute, die sich nicht unbedingt für Sport aber für Politik (in Russland) interessieren, ist diese Dokumentation zu empfehlen.

[Knollo]

Ich stelle mir so eine Dokumentation unglaublich trocken vor aber wenn du sagst, diese ist spannend gestaltet, dann gebe ich dem vielleicht einmal die Chance.

[Eisuke261990]

Ich stelle mir so eine Dokumentation unglaublich trocken vor aber wenn du sagst, diese ist spannend gestaltet, dann gebe ich dem vielleicht einmal die Chance.

Man muss aber auch sagen, dass die Dokumentation ihre Längen hat. Sobald es aber zu diesem "Twist" kommt, der so wohl selten bei Dokumentationen und Reportagen zu sehen ist, wird die Dokumentation auf einmal völlig anders.

Erst wirkte noch alles so "happy" aber trotzdem ernst, weil es um die Wahrnehmung der Wada und ihre interne Problematik geht und man denkt, man guckt eben eine normale Reportage zum Sport und auf einmal gehts düster und ernst zu, weil es plötzlich um Staatsdoping und im wahrsten Sinne des Wortes rollende Köpfe geht, wovon die Doku direkt betroffen ist.