neue Filme: Kunst oder Massenverdummung?

[Plautze]

mir ist aufgefallen, dass das niveau der filme die produziert werden immer weiter sinkt. während ich früher noch ins kino getigert bin um einen film zu sehen, vergeht mir heute die lust auf den kinobesuch schnell und das liegt nicht nur an den gepfefferten preisen. die filme sind einfach nur dermaßen schlecht geworden das man sich die garnicht mehr angucken möcht geschweige denn soviel geld dafür zu bezahlen. gute neuerscheinungen sind soselten das man nichtmal alle fünf fingerbraucht um die eines jahres zusammen zu zählen.
alles schwachsinnige einheitskost ohne den geringsten anspruch an den zuschauer.
langerede kurzer sinn ich hätte gerne eure meinung dazu gewusst.

[tomsan]

Glaube das Verhältnis schlechte Filme/ gute Filme/ Klassiker war schon immer das Gleiche. Wenn ich so überlege, fallen mir gerade zu den 70ern entsetzliche Filme ein!
Und Perlen die Abseits vom Mainstream laufen, findet man auch sehr oft. Gerade auch manche TV Produktionen haben Kinoniveau (spontan fällt mir "Wut" ein).

Allerdings fallen die Schundfilme wohl eher auf, weil Budget und Marketing ziemlich gestiegen sind.

...ergo fehlt mir eine Antwortmöglichkeit in der ziemlich polarisierten Auswahl

[Kelshan]

Na ja, Kunst ist das mehr oder weniger alles noch. Aber wie in allen anderen künstlerischen Bereichen auch, gibt es bei Filmen eben herausragende, weniger herausragende und einfach schlechte Werke. Trotzdem ist es so, dass ich nur Filme wirklich als "Kunstwerke" beschreibe, die für mich herausragend sind. Hier steht "Kunstwerk" dann eben eher für etwas "Besonderes" und "besonders Gutes", und impliziert nicht, dass alle anderen Filme keine Kunst sind.

Öhm ... wo war ich? Na ja, ich hoffe ihr wisst, was ich meine.

Es gibt durchaus auch noch aktuelle Filme, die ich als Kunstwerk bezeichnen würde. In der Regel sind das zugegebenermaßen außergewöhnliche Werke, wie Pulp Fiction, und die meisten sind ganz sicher auch Geschmackssache. Aber in welcher Kunstform ist das nicht so? Ich würde mir die Bilder vieler berühmter Maler z.B. auch nicht unbedingt ins Zimmer hängen wollen.

Natürlich gibt es auch viel "Massenverdummungsware" im Moment - ich stimme jedoch zu, dass es die auch schon immer gab. Und - ich geb's zu - so ab und an schaue ich das auch mal gerne.

[Coint]

Ich schließe mich da teilweise tomsan an.
Auch unter Berücksichtigung vergangener Ären muss ich sagen, dass sich gute und schlechte Filme sehr die Waage halten.
Ich finde auch, dass z.Z. sehr viel Remakes und Aufgüsse verbreitet werden. Das finde ich schade.
Nur muss man halt berücksichtigen, dass sich die Sehgewohnheiten mit der Zeit ändern. Die Masse hat zu jeder Zeit das bekommen, was sie auch frisst. Ist jetzt vielleicht ein bisschen roh ausgedrückt, trifft aber denke ich zu. Heutzutage wird eben mehr Wert auf Action und leider Comedy gelegt. Ein anspruchsvoller Experimentalfilm (ich sage hier absichtlich nicht Kunstfilm), wie sie z.B. in der Kino Kontrovers Reihe erscheinen, würde an den Kassen höchstwahrscheinlich floppen.
Das heißt allerdings nicht, dass alles was erscheint der gleiche Einheitsbrei sein muss. Es gibt unter den Neuerscheinungen durchaus Filme mit sehr viel Potenzial, die sowohl den "fortgeschrittenen" als auch den Mainstream Geschmack bedienen. Hier sehr löblich zu erwähnen wäre "Brügge sehen ...und sterben".
In unserer Zeit nimmt eben das kurzeitige "No Brain Entertainment" einen sehr hohen Stellenwert ein. Aber mal Hand aufs Herz: Wer will sich nicht einfach nur mal treiben und berieseln lassen? Und genau solche Zwecke bedient das Filmbuisness. Das war schon immer so, und wird auch immer so bleiben.

Auch glaube ich, gibt es sehr viele Filme aus älteren Tagen, die man heute aufgrund eines gewissen Nostalgiewertes oder wegen dem belustigenden Trashfaktor gut findet. Hätte man die Filme damals gesehen, wäre man höchstwahrscheinlich auch entteuscht gewesen.

Die Filmbranche wächst und fällt mit den Konsumenten. Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Ist es momentan die Toture-Porn Welle, die den ganzen Planeten verschlingt, ist es morgen vielleicht schon das anspruchsvolle Themenkino. Ein Genre wird immer solange ausgeschlachtet, bis der Konsument dessen überdrüssig ist und die Einnahmen in den Keller gehen.
Spätestens dann wird sich mit Sicherheit ein Regisseur finden, welcher mal wieder etwas Abwechslung und Innovation ins Kino bringt. Die Cineasten werden jubeln und spätestens ein Jahr danach, wenn das x-te Remake oder die 5000. Kopie erschienen sind, wird der Ruf nach etwas anspruchsvollerer Kost laut.

That´s the way of the Cinema...


MfG
Coint

[Topenga]

Ich möchte mehrere Auswahlmöglichkeiten ankreuzen, es gibt halt solche und solche - das kann man so nicht verallgemeinern.
Ich sag mal Gaußsche Normalverteilung; ein paar sehr gute, ein paar sehr schlechte und in der Mitte tummeln sich viele gute Durchschnittsfilme.

[Raul Endymion]

Anteilsmäßig hat sich dameines Erachtens nach sogar gar nicht viel geändert.
Das Verhältnis von Schwachfug, Unterhaltung und anspruchsvollen Filmen war immer recht gleich.
Auch in den 70er und 80er gab es unglaublich viel Müll
Ich denke aber es gibt 2 wesentliche Unterscheide warum einem (zumindest mir geht es so) das verhältnis von miesen Filmen höher vorkommt.

1. Diese ganze Remake-Welle
Es ist den Filmemachern ja wirklich nichts mehr heilig. Es wird alles nur nochmal warm aufgegossen und auch nur mit der schnellen gewinnabsicht eines zugkräftigen Titels runtergefilmt. Dies ist vorallemfürdie älteren Filmfreunde schade, da viele Ideen einfach schon so allgemein bekannt und ausgelutscht sind, dass die Begeisterung von vornherein im Keim erstickt wird.
Das finde ich einfach nur Schade, da viele gute Produktionen dadurch im Hintergrunde untergehen.

2. Der übertriebene Werbe Hype.
Wenn der Film schon nichts zu bieten hat so werfe ich noch Millionen in die Special Effects und noch mehr Millionen in die Werbekampagne. Man wird überflutet und teilweise sogar schon belästigt von nerviger Werbung für kommende "Blockbuster". Dadurch baut sich unterbewußt eine gewisse Erwartungshaltung auf, die dann aber leider nur noch die wenigsten dieserStreifen halten können. Die Enttäuschung ist dadurch nur noch umso größer. Und 1,2 gute Produktionen sind leider wieder unbeachtet an einem
vorbeigezogen.

Es gibt "da draußen" immer noch eine ganze Menge an sehr guten und anspruchsvollen Filmen, aber auch viel Murks und herzloser Kommerzkram.
Subjektiv kommt es mir so vor als gäbe es mehr schrottige Filme, objektiv betrachtet werden es jedoch ungefähr soviel sein wie immer. Nur der "gefühlte Anteil" hat zugenommen.

[$!TH_Player]

Es ist ganz normal dass es mal bessere und schlechtere Filme gibt.

JO die Remakes oder 4. Teile von irgendwelchen großen Filmen sind alle nur noch Geldmacherei immer diese aufgewärmten Filme. Solange die Filme gut sind sollen sie Remaken oder neue Filme von Filmlegenden machen aber meisten kommt ja nur Mist raus.

[Eisuke261990]

Es geht, einmal gibt es Filme, die haben zwar eine gute Story, doch leider ist die Umsetzung Katastrophal, dann gibt es Remakes, die man nicht sehen will^^, dann gibt es aber auch filme, bei denen die Story zwar total scheiße ist, der der Film sehr gut gemacht worden ist!

Ich finde man sollte sich vorhe rimmer genügent informieren bevor man einen Film gucken will

[Schwens85]

Wir reden hier über so ziemlich die gleiche Thematik, die in vielen anderen Bereichen auch immer bemängelt wird.

Man bekommt oft den subjektiven Eindruck einer Verschlimmerung verschiedenster Bereiche des alltäglichen Lebens aufgrund der stark gestiegenen Medienpräsenz beispielsweise was die Berichterstattung bei Mordfällen, Gewalt, Unwettern und eben auch im Filmbereich angeht.

Hier ist die nicht die Qualität das entscheidende Kriterium sondern die Quantität.
Es gibt nicht immer mehr Morde oder drastisch ausufernde Gewalt wie es in den Medien suggeriert zu werden scheint, sondern es wird einfach immer mehr darüber berichtet, was die Menschen sehen möchten und das ist nunmal z.B. Mord & Totschlag oder ähnliche Sensationsmeldungen.

Ähnlich verhält es sich auch bei Filmen.
Heutzutage werden viel mehr Filme produziert als es noch vor 10 oder 20 Jahren der Fall war. Das Medium Film ist viel massentauglicher und ein Teil des modernen Lifestyles geworden. Dementsprechend werden Sequels von erfolgreichen Konzepten gedreht bis zu Vergasung. Siehe z.B. Fluch der Karibik. Als Trilogie angedacht, aber denkste, jetzt folgen noch ein paar...

Wie meine Vorredner schon erwähnten gab es schon immer schlechte Filme und sie überwiegen auch schon immer im Gegensatz zu den "wirklich" Guten.
Noch vor 10 Jahren ging ich in die Videothek und konnte mit 6 Filmen pro Monat sicher sein, dass ich alles Sehenswerte abgedeckt habe. Inzwischen reicht das längst nicht mehr aus und in manchen Wochen erscheinen schon 6 Filme, die man als sehenswert einstufen könnte.

Ich schaue seit Jahren die Oscarverleihung und muss sagen, dass die Qualität der Filme welche sich einen der begehrten Preise verdienen, keineswegs abgenommen hätte. Ganz im Gegenteil, ich sehe heutzutage mehr Kunstwerke denn je in der Filmbranche. Aber eben auch mindestens genausoviel, wenn nicht mehr Schund.

Deswegen enthalte ich mich einer Antwortmöglichkeit und lasse mein Geschriebenes als Antwort hier stehen.

MfG Schwens