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  1. #1
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist offline
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    2022: Olympiade in Peking

    Die Creme der Creme hat sich wieder durchgesetzt, die Winterolympiade kommt nach China. Als einziger Mitkonkurrent war noch Kasachstan mit im Rennen, beide Länder teilen sie ehrenhafte Erwähnungen in den Top 10 der Menschenrechtsverletzungen in Amnesty International's Tabelle der Unmenschlichkeiten. Nach einer WM in Katar, ist einfach alles möglich.

    Neben der humanen Perspektive, kommt auch noch die klimatische. Zwar hat Peking diverse Sportstätten von der Olympiade 2008 übrig und will diese auch nutzen, doch das Klima im Winter ist dort alles andere als ideal:
    A: es wird zwar kalt, doch es ist trocken. Schneefall sieht man kaum in den Wintermonaten. Berge sind ebenfalls Mangelware.
    B: die ohnehin berüchtigte schlechte Luft in der Stadt ist im Winter noch viel extremer und erreicht den Höhepunkt zwischen November und Februar.

    Hinzu kommen zusätzliche Belastungen durch Kunstschneeherstellung (Energieaufwand) und die langen Reisen zu anderen Sportstätten die wiederum mehr Emissionen verursachen. Was also kann wohl der Auslöser für die Entscheidung sein? Ein Schelm der böses dabei denkt. In Europa (u.a. München/Garmisch) haben sich Bürger gegen die Austragung entschieden, so blieben nur diese beiden Kandidaten übrig. Sind wir schlauer oder bequemer als der Rest der Welt? Neben den immensen Kosten spielen bei so etwas natürlich Prestige und Völkerverständigung mit ein. Etwas, was wir in Europa evtl. just in dieser Zeit bitter brauchen könnten.

    P.S. es geht um die politische/gesellschaftliche Komponente, nicht den Sport. Deswegen hier im P&G.

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    2022: Olympiade in Peking

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  3. #2
    Ole2

    AW: 2022: Olympiade in Peking

    Was höre ich gerade im Radio? Die Sportstätten sollen nachhaltig genutzt werden. Bei so vielen Menschen im Land wäre es auch gelacht, wenn es niemanden gäbe, der sich nicht auch noch nach Olympia 2022 für Sport interessieren würde. Viel wichtiger wäre einstweilen, die Luft zu verbessern, damit sich niemand etwas an der Lunge weg holt. Greenpeace meckerte auch gerade herum, dass sie darauf drängen werden, dass die Bedingungen dafür so geschaffen werden müssen, damit Olympia auch verspricht, was man den Verantwortlichen versprach. Ich wollte sowieso mal nach Peking, jedoch nicht, bevor die Luft rein ist, aber wird man das je erleben?

  4. #3
    daywalker2609 daywalker2609 ist offline
    Avatar von daywalker2609

    AW: 2022: Olympiade in Peking

    Ich finde es halt nur lustig das sich jetzt die westliche Welt darüber aufregt. Aber jeder Interessent aus Europa ( Barcelona,Krakau,Lemberg,München,St Moritz, Stockholm und Oslo ) hat sein Interesse zurück gezogen. Jetzt wird gemeckert das die olympischen Winterspiele in Peking stattfinden? Man darf sich doch nicht beschweren wenn man alles zurückzieht und dann nur die Wahl zwischen Pest oder Cholera hat.

  5. #4
    Sleeping Dragon Sleeping Dragon ist offline
    Avatar von Sleeping Dragon

    AW: 2022: Olympiade in Peking

    Hm? Es sind wohl die Olympischen Winterspiele gemeint, oder? Als Olympiade bezeichnet man eigentlich nur den Zeitraum zwischen zwei Austragungen, nicht die Veranstaltung selbst :>

    Ich bin ja eigentlich großer Wintersport-Fan, aber das ist total an mir vorbei gegangen. China als Austragungsort gefällt mir ehrlich gesagt überhaupt nicht, denn China möchte bestimmt auch gerne in möglichst vielen Sportarten konkurrenzfähig sein. Mir würde spontan eigentlich nur die Disziplin Eisschnelllauf einfallen, in der die chinesischen Athleten mit der Weltspitze mithalten können. Ein Land wie China hat allerdings ganz andere Ambitionen und wird sich wahrscheinlich mal wieder gezielt Sportler für diesen Anlass heranzüchten - sicherlich nicht nur mit legalen Mitteln. Ich erinnere mich noch gut...vor ein paar Jahren begannen die chinesischen Sportler im Biathlon die Weltspitze zu erreichen und Weltcup-Rennen zu gewinnen, dann wurden die Anti-Doping-Gesetze verschärft und urplötzlich waren alle Chinesen wieder in der Versenkung verschwunden. Ich habe da kein gutes Gefühl bei.

    Almaty wäre im Zweifelsfall schon der bessere Austragungsort gewesen, dort werden ja mittlerweile sogar einige Weltcups ausgetragen, auch wenn es natürlich noch längst Ort ist, in dem man einen Rennklassiker suchen sollte. Aber die letzten Vergaben der Winterspiele waren ja mit Russland und Südkorea auch schon etwas zweifelhaft. Diese Nationen stecken halt unglaubliche Summen in diese Veranstaltungen, da sie immer und immer wieder versuchen sich im zeremoniellen Bereich zu übertrümpfen. Ich kann schon verstehen, dass die Europäer damit ungern konkurrieren möchten und die Befürchtung haben, dass eine weniger aufwendig gestaltete Austragung ihnen eher schlechte Kritiken einbringen würde, anstatt Werbung für die Region zu machen.

    Dabei sollte bei den Olympischen Spielen doch eigentlich der Sport im Vordergrund stehen, es interessiert mich überhaupt nicht was z.B. bei der Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung passiert. Der Fokus liegt halt leider längst nicht mehr auf dem reibungslosen Ablauf der Wettkämpfe, sondern auf bloßer politischer Inszenierung. Man hat ja schon letztes Jahr in Russland gesehen, dass Unerfahrenheit seitens der Veranstalter vieles kaputt machen kann, oftmals erschien es eher so als sei der Sport ein notwendiges Übel um das Land in den Fokus der Welt zu rücken. Das wird in China wohl kaum anders aussehen, mit dem Olympischen Gedanken hat das jedenfalls nichts mehr zu tun.

    Damit wieder erfahrenere Nationen, die man auch mit Wintersport verbindet, ihre Bewerbungen durchziehen, müsste man schon eine finanzielle Obergrenze einführen, ansonsten wird allenfalls noch die USA mit den asiatischen Staaten konkurrieren wollen. Die ganzen Bürgerentscheide sind ja in ganz Europa nicht so negativ ausgefallen, weil die Menschen keine Lust auf den Sport haben, sondern weil die Kosten um dem erwarteten Programm gerecht zu werden bei ungefähr drei Milliarden Euro liegen. Das IOC will halt lieber Spektakel als Spitzensport, in Zukunft werden die Winterspiele wohl nicht mehr das Highlight eines Winters sein, sondern ein notwendiges Übel, das weder Athleten noch Zuschauern irgendwie Freude bereitet. Denn es ist auch die Sportler natürlich ein anderes Gefühl, ob sie jetzt eine Goldmedaille auf einer Traditionsstrecke erlangen oder auf einer kurz mal aus dem Boden gestampften Retortenbahn, auf der sie womöglich nie wieder antreten werden. Es verliert einfach als deutlich an Wert und das finde ich sehr traurig.