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Thema: Alternative für Deutschland
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04.10.2025, 23:28 #8781Blizzard_Black
Alternative für Deutschland
Wie kommst du darauf, ich würde mich unermüdlich für die Belange und das Ansehen der AfD einsetzen? Du hast doch angefangen, einen Skandal draus drehen zu wollen, dass AfD Leute das Deutschlandlied sangen. Das ist nicht verboten, das Lied hat nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun, das Lied entstand weit bevor es den Nationalsozialismus überhaupt gab und das Lied wurde zur deutschen Nationalhymne just zu dem Zeitpunkt, als wir hier in Deutschland die erste Demokratie hatten. Wenn dir das unbekannt war, dann pack dich für deine Unwissenheit an der eigenen Nase - und wenn dir das bekannt war, dann versuch einfach das nächste Mal keinen Skandal aus etwas stricken zu wollen, wo einfach kein Skandal ist.
Man kann Rechtsextremismus natürlich kritisieren, sollte man auch - aber das hier ist lächerlich. Die ersten beiden Strophen des Deutschlandlieds waren nämlich nie verpönt wegen "Nazi", sondern weil die Grenzen Deutschlands bzw. des Deutschen Bundes von damals eben nicht mehr an den jeweiligen Flüssen enden. Oder hätten Millionen von Vertriebener von Ostpreußen, Pommern und Schlesien fortwährend die alten Grenzen Deutschlands mit der Memel als Fluss besingen sollen? Und die Österreicher identifizieren sich heute wohl auch kaum mehr als "Deutsche". Und Südtirol, wo die Etsch liegt, spricht zwar noch Deutsch, gehört aber zu keinem Staat mit der deutschen Nationalsprache. Das war halt alles vor gut 100 Jahren noch anders.
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05.10.2025, 00:08 #8782Anarky
Alternative für Deutschland
Naja, die erste Strophe des Deutschlandliedes wird ja nicht grundlos nicht mehr gesungen. Zwar war der ursprüngliche Gedanke des Textes, dass nationale Einheit erreicht werden soll. In der NS-Zeit hat man aber die erste Strophe mit dem Horst-Wessel-Lied verbunden, der eigentlich intendierte Gedanke hinter „Deutschland über alles“ wurde durch die Veranschaulichung deutscher Überlegenheit und nationalsozialistischem Größenwahn ersetzt. Da ist es doch naheliegend, dass der ursprüngliche Sinn des Liedes durch den Missbrauch der Nazis verdrängt wurde. Wir nutzen ja auch kein Hakenkreuz mehr, obwohl es sich hierbei eigentlich um ein Jahrtausende altes Glückssymbol handelt. Man kann sich jetzt natürlich sperrig stellen und darauf beharren, alle 3 Strophen auch heute noch zu singen. Wenn Zeilen des Liedes aber so eng mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte verbunden sind, erscheint das aus meiner Sicht doch ein wenig fragwürdig. Insbesondere, wenn man selbst als Sänger des Liedes Teil einer rechtsextremen Partei ist, deren Anhänger die historische Verantwortung Deutschlands mit Bezeichnungen wie „Vogelschiss in der Geschichte“ relativieren. Da ist es vielleicht gar nicht mehr so wichtig, was von Fallersleben damals im 19. Jahrhundert ausdrücken wollte.
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05.10.2025, 00:39 #8783Blizzard_Black
Alternative für Deutschland
Nur: Das Hakenkreuz und das Horst-Wessel Lied sind halt verboten. Das Deutschlandlied nicht. Keine der 3 Strophen. Man hätte vor 80 Jahren auch die ersten beiden Strophen des Deutschlandliedes verbieten können. Hat man aber nicht. Anders als das Hakenkreuz und andere nationalsozialistische Kennzeichen.
Man findet heute in nahezu jedem Lebensbereich sogar noch Dinge, die die Nazis explizit selbst geschaffen haben. Der Meisterzwang, dass Selbstständige den Meistertitel haben müssen, oder das Staatsangehörigkeitsrecht, das seit 1934 nicht mehr Ländersache ist - man ist heute also nicht mehr "Bayer" oder "Preuße", sondern "Deutscher". Das und noch vieles mehr sind Dinge, die die Nazis explizit selbst eingeführt haben, nach der Nazi-Zeit aber nicht verboten wurde und es stört sich komischerweise keiner dran. Wenn aber die ersten 2 Strophen des Deutschlandliedes gesungen werden, dann holla die Waldfee... Passt für mich irgendwie nicht zusammen und wirkt auf mich nicht sehr stringent.
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05.10.2025, 01:13 #8784Anarky
Alternative für Deutschland
Das Deutschlandlied wurde doch sogar zeitweise von den Amis in deren Besatzungszone verboten. Unabhängig davon sagt ein Verbot ja nichts über die veränderte Zielwirkung des Liedes aus. Theodor Heuss hat ja 1950 schon gesagt, der Text sei in seinem Ursprung Teil der deutschen Geschichte, aber
das ungeheure Schicksal, das die staatlichen Zusammenhänge zerschlug, schuf einen Geschichtseinschnitt, der mit dem alten Sinn- und Wortvorrat nicht mehr umfasst werden kann.
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05.10.2025, 01:19 #8785Blizzard_Black
Alternative für Deutschland
Fair enough. War scheinbar sogar wie das Horst-Wessel Lied vom alliierten Kontrollrat verboten worden. Genauso wie der Meisterzwang auch. Hat man sich aber halt bei den beiden Dingen relativ schnell nach der Eigenständigkeit der BRD aber umentschieden und das Verbot dazu aufgehoben. Man hätte beides auch verboten lassen können... - was man beim Horst Wessel Lied und anderer NS-Kennzeichen ja auch tat.
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05.10.2025, 01:39 #8786Jonny Knox
Alternative für Deutschland
Wo habe ich denn "einen Skandal daraus drehen wollen"? Ich habe eine Nachricht, die darüber erschienen ist, wiedergegeben. Und ja, ich finde es bedenklich und von AfD-Seite auch ziemlich dumm, wenn man als rechtsextremer Verdachtsfall gilt, dann die erste Strophe des Lied der Deutschen mitzusingen, und dann auch noch zu meinen, man würde dies "natürlich" tun. Denn "natürlich" ist es nach dem 2. Weltkrieg mitnichten, alle drei Strophen des Liedes zu singen.
Und mir ist die Geschichte des Liedes durchaus bekannt und natürlich auch, dass es nicht verboten ist - insofern geht dein Versuch, meinen Beitrag als uninformierte Meinung eines Ungebildeten darzustellen, ins Leere. Macht es das jetzt aber wirklich besser? Um die Belastung der Strophen durch die Nazis sollte man als Politiker wissen (bzw allgemein als erwachsener Mensch) und schon allein deshalb einen großen Bogen darum machen, wenn man nicht in gewissen Ecken verortet werden möchte. Und genau wie ich jetzt nicht unbedingt "Szenekleidung" tragen muss, nur weil sie ja nicht verboten ist, so muss man als demokratischer Politiker, der man ja nach außen gern sein möchte, auch keine von den Nazis zur Veranschaulichung ihrer vermeintlichen Überlegenheit geträllerter Lieder mitsingen.
Wenn du das anders siehst, ist das natürtlich dein gutes Recht und soll so sein. Dann wirkt es auf mich aber eben so, als würdest du - mal wieder - Verhalten von AfD-Politikern verharmlosen und relativieren und - auch mal wieder - ihnen stets nur die für sie am wohlwollendste Auslegung anwenden, obwohl es ja nun mal stichhaltige Anhaltspunkte gibt, dass deren Gedankengut diese nicht begründet.
Stimmt, "Deutschland über alles in der Welt" wurde von den Nazis natürlich nicht so umgedeutet und interpretiert und auch propagandistisch so genutzt, dass das "3. Reich" allen anderen Nationen und Arier allen anderen Menschen überlegen gewesen sein sollen.
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05.10.2025, 01:55 #8787Blizzard_Black
Alternative für Deutschland
Es ist für mich auch nicht "natürlich", "Deutschland verrecke" und "Bullenhelme sollen fliegen" und andere Textpassagen zu singen. Manche Politiker finden die Bands dazu aber trotzdem mega geil.
Das kann man alles so sehen, wenn man dem Lied oder dem ersten Absatz unbedingt eine Nazi-Bedeutung zumessen will. Die Bedeutung des Liedes erstreckt sich aber halt nicht in "Nazi". Die Bedeutung des Liedes ist eine ganz andere, eine historische, und eine, die mit der Nazizeit schon allein wegen der ungefähr 100 Jahre vorherigen Entstehung des Liedes überhaupt nichts zu tun haben kann und will. Wenn das alles so ganz schlimm Nazi ist, hätte man die ersten beiden Strophen halt auch einfach verboten lassen können und nicht kurz nach dem Verbot durch die Allierten mit der Gründung der BRD direkt wieder das Verbot dazu aufzuheben. Scheint also doch deutlich mehr zu sein, als nur "Nazi". Anderes aus der Nazi-Zeit blieb halt verboten. Du kannst dich ja an deinen Abgeordneten in deinem Wahlkreis wenden und für ein Verbot der ersten beiden Passagen einsetzen, weil "Nazi". Wenn das fruchtet und der Änderungsgesetzgeber dazu tätig wird, bin ich bereit, das zu verurteilen. Davor nicht. Und solange sehe ich darin auch keinen "Skandal". Da gibt es tatsächlich andere Kritik, die man an der AfD üben kann und die auch berechtigt ist.
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05.10.2025, 05:20 #8788Thaddaeus
Alternative für Deutschland
Juristisch hast du völlig recht... trotzdem vermischt du hier... vermutlich bewusst... Dinge die nicht vergleichbar sind.
Die erste Strophe des Deutschlandliedes ist nicht irgendein Überbleibsel aus der Nazi-Zeit wie ein Gesetz oder eine Verwaltungsregel, sondern ein hochsymbolisches Identitätssymbol welches in der NS-Zeit massiv missbraucht und dadurch unleugbar dauerhaft belastet wurde. Deshalb ist es völlig konsequent, nur die dritte Strophe als Hymne zu akzeptieren - auch wenn das Singen der anderen rechtlich nicht verboten ist. Das ist logisch wie konsequent, dort wo die "Nazi-Belastung" auch heute eine starke symbolische Wirkung entfaltet eine klare Grenze zu ziehen. Zumal deine übernommenen Beispiele (Meisterzwang, Staatsangehörigkeitsrecht) ziemlich entnazifiziert (also: reformiert) wurden... sie existieren in der Struktur fort, aber einen direkten Bezug zum Nationalsozialismus... gibt es praktisch eigentlich nicht mehr. Das lässt sich bei Liedern, Symbolen oder auch Ritualen eher nicht so einfach bewerkstelligen, die historische Verwendung bleibt... lange jedenfalls...
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05.10.2025, 08:17 #8789Jonny Knox
Alternative für Deutschland
Und durch ein Verbot bekäme das Lied also plötzlich eine andere Bedeutung, sodass es - abgesehen von der Widerrechtlichkeit (die in den USA ja sowieso nicht gelten würde...), die ja aber für dich (siehe Corona) eigentlich kein Grund sein kann, ein Verhalten per se zu verurteilen - verurteilenswert wird?
Dass das Lied ursprünglich eine andere Intention hatte, ist ja klar. Wenn aber etwas, das eigentlich gut ist, durch schlechte Menschen gekapert und für deren Zwecke missbraucht wird, dann ist es danach eben nicht mehr so "unschuldig" gut und positiv, sondern hat eben auch eine andere Seite - nämlich die von den schlechten Menschen. Dadurch ist die erste Strophe des Liedes aufgrund der Geschichte ganz einfach auch (!) untrennbar mit dem Nationalsozialismus verbunden. Ganz egal, ob die ursprüngliche Intention knapp 100 Jahre vorher eine andere war.
Und wenn dich nicht stört, wenn Abgeordnete des Deutschen Bundestages in der Welt rumrennen und als Nationalhymne "Deutschland Deutschland über alles" mitsingen, dann ist das ja schön für dich. Mich stört das aber. Ich finde es halt nicht knorke und dufte, wenn extrem rechte Politiker einer extrem rechten Partei die erste Strophe vom Deutschlandliedes "natürlich" mitsingen.
Fadenscheinig wurde das ja mit "Na man wolle dem Gastgeber ja nicht vor den Kopf stoßen" begründet. Von demokratischen Politikern, die das Grundgesetz ehren und veerteidigen sollen, erwarte ich mir halt im Ausland schon zumindest den Hinweis, dass das Lied der Deutschen aber nicht zur Gänze die Nationalhymne des eigenen Landes ist. Auch wen ndie AfD aus der Geschichte jetzt natürlich wieder eine Hymnen-Diskussion am Beginnen ist und man dort halt offensichtlich zumindest vereinzelt gern wieder alle drei Strophen als Nationalhymne verankert haben will. Da ist einfach Null Sensibilität für geschichtliche Vorgänge vorhanden.
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05.10.2025, 11:13 #8790vieraeugigerZyklop
Alternative für Deutschland
Kleinere Debatte dazu:
L'amour Toujours von Gigi Dagostino. Ich mag das Lied eigentlich sehr obwohls nicht mal meine Musikrichtung ist. Ich kann es nach Sylt aber nicht mehr unbefangen hören. Man hört es sogar nicht mal mehr im Radio. Ich zumindest nicht und Radio Brocken bei uns hat das sonst alle Nase lang gespielt
Gibt ja sogar mittlerweile Aufkleber mit Döp dödö dööp....da weisste auch was Sache ist.
Im Ursprung nicht Rechtsextrem aber gekapert von eben jenen.
Das ist natürlich nur mein persönliches Empfinden.
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05.10.2025, 14:38 #8791Blizzard_Black
Alternative für Deutschland
Du, da stimme ich dir völlig zu. Es geht mir ja auch nicht darum, die deutsche Nationalhymne auf alle 3 Strophen abändern zu wollen. Das macht ja, wie von mir auch schon genannt, auch überhaupt keinen Sinn, weil die Grenzen Deutschlands nicht im Entferntesten mehr dort liegen, wo sie einmal lagen - siehe Etsch und Memel / mit Südtirol, der Identitätswechsel der Österreicher, die sich heute auch nicht mehr als "deutsch" identifizieren, der Verlust der Ostgebiete nach dem zweiten Weltkrieg.
Ausgangspunkt war doch das, dass die ersten 2 Strophen "natürlich" "mitgesungen" wurden. Und das ist halt nun einmal klar erlaubt, weil nicht verboten. Wenn es dem Gesetzgeber wichtig ist, hätte er es ja verbieten oder verboten sein lassen können. Das hat er mit vielen anderen Dingen, die er unweigerlich "Nazi" zuordnet, auch getan.
Da bin ich anderer Meinung. Wenn man heute in die Fußgängerzone geht und 100 zufälligen Personen die ersten zwei Strophen des Deutschlandliedes lesen lässt und das Entstehungsjahr daneben einblendet und fragt, was die Bedeutung des Liedes ist - ich bezweifle stark, dass da der Großteil der Leute überhaupt auf "Nazi" kommen würde. Der Großteil der Leute würde wohl noch nicht einmal - geschichtlich ungebildet, wie sie nun einmal sind - darauf kommen, dass es um das Ende der Kleinstaaterei aller deutschen Staaten gehen soll.
Das kann man so pauschal nicht sagen.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/h...en-617701.html
Auch das stimmt so pauschal nicht. Natürlich ist man als Bürger an die jeweiligen gesetzlichen Regelungen des Staates gebunden, solange sie gelten. Und wenn man dagegen verstößt, setzt man sich dem Risiko aus, dass Konsequenzen drohen, sofern nicht festgestellt wird, dass die Norm, gegen die man verstößt, selbst nicht rechtmäßig ist.
Der Verstoß gegen Corona Regeln löste aber - meines Wissens - keine Strafbarkeit aus. Das waren halt bußgeldbewehrte Ordnungswidrigkeiten. Das ist zwar rechtswidrig, hat Konsequenzen zur Folge, steht aber halt in Sachen "schwerwiegend" unter dem Strafrecht.
Bei Corona ging es doch darum, dass man sich die Frage stellen muss, ob die von mir kritisierten Regeln überhaupt ihren Zweck erfüllen. Das frage ich mich jedes Mal bei den genannten Regelungen in Bezug auf Corona, frage ich mich aber auch jedes Mal, wenn ich Nachts, seelenallein auf einer einspurigen oder im Wechsel 1-spurig/zweispurigen Bundesstraße als Kraftfahrstraße, die entlang der gesamten Strecke über einen Wildzaun verfügt, nur 100 fahren darf vom Gesetz aus. Da gibt es Leute, die halten sich brav dran, weil sie Sprit sparen möchten, dann gibt es Leute, die halten sich dran, weil es halt vorgeschrieben ist, dann gibt es Leute, die halten sich dran, weil sie kein Bußgeld im Falle eines Verstoßes bekommen wollen - und dann gibt es Leute, die setzen sich darüber hinweg, weil sie den Sinn im Verbot nicht erkennen können, wie die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 100kmh an der Stelle, an der überhaupt niemand anderes unterwegs ist, andere Leute überhaupt schützen kann vor den Gefahren des Straßenverkehrs. Und dann überschreiten diese Leute halt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bis zu dem Maß, das sie für vertretbar erachten in Sachen Gefährlichkeit oder in Sachen Konsequenzen, wenn man erwischt wird. Jetzt kann man natürlich dastehen und sagen, Übertretung ist Übertretung - das finde ich persönlich aber halt nicht. Da muss man schon unterscheiden, ob ich Nachts, weil ich cool sein will, am Altstadtring mit meiner tiefergelegten Kiste Vollgas von der Ampel losdüse und dann mit 90 oder 100 durch die Altstadt brettere, zu einer Zeit, zu der Leute schlafen möchten, oder zum Feiern gehen, vom Kino heimkommen oder vom Feiern zurückkehren, möglicherweise noch besoffen - oder ob ich auf jener Bundesstraße, seelenallein mit gutem Blick und Fernlicht, mit Wildzaun, ohne der Gefahr anderer Verkehrsteilnehmer dann mit 140 oder 150 unterwegs bin. Beides eine Geschwindigkeitsübertretung, die in kmh dasselbe ist, die Gefahren, die sich daraus ergeben, sind aber elementar anders.
Das ist aber eine Folge der Pauschalität der Verkehrsregeln. "Es gilt pauschal 100 außerorts auf allen einspurigen Straßen". Egal, in welchem Zustand die Straßen sind - baulich wie aus den 1960ern und 1970ern, weder mit Leitlinie noch mit Fahrstreifenbegrenzung, deutlich schmäler als moderne Straßen - oder ob modern, breit, kreuzungsfrei, ... ; und egal, wie vielbefahren die Straße überhaupt ist, ob mit anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen ist - Mofas, Fahrrädern, Fußgängern - oder ob daneben Fahrradwege sind oder es sich sogar um eine Kraftfahrstraße handelt, auf der langsamer Verkehr gar nicht unterwegs sein darf, die aber gern ausgeschildert wird auch auf einspurigen Straßen wegen der dann anfallenden Mautpflicht afaik.
Diese Pauschalität wurde vor ca. 50 Jahren festgelegt, bis dahin galt außerorts gar kein generelles Tempolimit, und basiert auch nicht auf irgendeiner wissenschaftlichen Grundlage. Sondern man hat Pi mal Daumen eben gesagt, das ist die Höchstgeschwindigkeit, die man auf normalen, nicht autobahnähnlichen Straßen grundsätzlich zulässt. Das könnte auch anders sein. Die Geschwindigkeit könnte höher oder niedriger sein, die Geschwindigkeit könnte stärker differenziert werden - Landstraße, Bundesstraße, Kraftfahrstraße... - die Geschwindigkeit könnte auch situativer sein, anhand der tatsächlichen Verkehrslage oder anhand der tatsächlichen Witterungslage, dazu hat man sich aber halt nicht entschieden. Geradezu letzteres wäre aber von der Sinnhaftigkeit deutlich sinnvoller, logischerweise. Es spricht nämlich kaum etwas dagegen, mit 150 auf einer gut ausgebauten Landstraße fahren zu dürfen, bei Zeiten, zu denen nichts los ist und die Straße das eben baulich hergibt - es spricht aber vieles dagegen, mit 100 auf der Landstraße zu fahren, auf der Schnee oder Glatteis liegt. Bei ersterem übertrete ich derzeit die erlaubte Höchstgeschwindigkeit, obwohl das wohl gefahrlos möglich wäre - bei letzterem halte ich die erlaubte Höchstgeschwindigkeit ein, obwohl das definitiv nicht gefahrlos ist.
Ich schon. Verstehe auch nicht, wieso man etwas für sich selbst kaputt macht, nur weil andere Leute es irgendwie mit einem Text "remixen". Als ob man irgendein gutes Originallied wegen eines schlechten Remixes eines heutigen Sängers nicht mehr hören kann.
Wenn du dem Lied eine zweckentfremdete Bedeutung zumisst, ist das Lied nicht das Problem...
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06.10.2025, 10:11 #8792Eisuke261990
Alternative für Deutschland
Ich höre es immer noch sehr gerne. Aber ja, es hat seit einiger Zeit einen komischen Beigeschmack, wenn man es im Radio oder aktiv hört, besonders da es schnell immer eine Erinnerung an den Aufschrei und die Videos erzeugt.
Als F1 und Ferrari Fan habe ich immerhin die Möglichkeit meinen Kopf direkt auf die Coverversion "CHARLES, CHARLES LECLERC..." einzustimmen, so dass ich dann nicht mehr an diesen Sylt Vorfall denken muss (auch wenn das weiterhin kein Einzelfall war und dieses Lied in seiner rassistischen Version weiterhin ziemlich oft gegrölt wird).
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06.10.2025, 18:18 #8793Thaddaeus
Alternative für Deutschland
Ah okay... ja da gehe ich dann auch mit. Ging entweder aus deinem letzten Beitrag nicht hervor... oder ich habe alles davor Geschriebene zu wischiwaschi überflogen nur...

Finde zwar trotzdem... dass das in den meisten (nicht allen!) Fällen ganz bewusst getan wird, in dem Wissen also dass... das... wie später gleich noch erklärt... eher nicht so "fein" ist. Aber ja, strafrechtlich für etwas belangt zu werden das nicht explizit verboten ist... geht halt mal nicht. Jedenfalls meist...
Meiner Meinung nach geht es dabei erstmal nicht darum, was der "Durchschnittsbürger spontan assoziiert", wenn man ihm die ersten zwei Strophen auf der Straße zeigen würde... sondern darum welche historische und symbolische Bedeutung diese im öffentlichen Raum hat zum einen und zum anderen, wer diese dann auch tatsächlich kennt.
Wer sie nicht kennt, kann sie eher auch nicht im Takt spontan mitsingen... oder was meinst du?
Wenn beispielsweise ein "rechtsextremer Politiker" bewusst alle drei Strophen singt, dann tut er das nicht, weil er so geschichtlich gebildet oder ungebildet ist, sondern weil er ein Signal senden will: "Wir holen uns die 'ganze' Nation zurück."
Es geht um Signalwirkung und weniger um Alltagswissen.
Dass viele die ersten zwei Strophen nicht kennen zeigt sowieso mehr finde ich, dass die heute einfach überhaupt keine (positive) Rolle mehr spielen... und die Entscheitung, nur die dritte zu verwenden, genau richtig war.
Und um auf das Vorherige zurück zu kommen... nein... ein Gesetzgeber muss natürlich nicht alles was ihm "wichtig" ist direkt verbieten, ist ein Trugschluss. Nicht alles was problematisch ist wird oder muss überhaupt verboten werden - das tut er in der Regel nur bei einer erheblichen Gefahr für die öffentliche Ordnung (oder den Rechtsstaat selbst natürlich).
Man hat sich aber sehr bewusst dazu entschieden, es nicht zu verbieten sondern symbolisch zu "ersetzen", das war meiner Meinung nach auch sehr Klug nach der Zeit um 1945. Das Lied wurde nicht komplett aufgegeben, während die belasteten Teile verworfen wurden, abgetrennt sozusagen... 1952 durch Bundeskanzler Adenauer und 1991 bestätigt. Generell gab es nach dem Kreig keine Verbotswelle... alles... das Hakenkreuz, das Horst-Wessel-Lied, der Hitlergruß... alles wurde erst nach und nach geächtet und später auch gesetzlich verboten, weil sie nach und nach von Rechtsextremen missbraucht/benutzt wurden. Generell differenziert der Gesetzgeber stetig, was als "Nazi-Nah" verboten wird... und unterscheidet zwischen Missbrauch und strukturelle Überbleibsel.
Alles sehr schwierig... sehr komplex. Je nach Fall, nach Symbolik, nach Person/Hintergründe, ... so lange es eben nicht explizit verboten ist.
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08.10.2025, 08:02 #8794vieraeugigerZyklop
Alternative für Deutschland
Müller, Böttcher, Backwerk und co sind Unterstützer der Rechstextremen.
https://blog.campact.de/2025/09/muel...rechtsextreme/
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08.10.2025, 09:44 #8795Eisuke261990
Alternative für Deutschland
Lustig - Backwerk gehört dem Handelsunternehmen Valora, Valora hat seinen Sitz in der Schweiz und ist seit 2022 aber im Besitz des mexikanischen Unternehmens FEMSA.
Bei Böttcher hingegen verwundert es weniger, die sind schon 2024 damit aufgefallen Artikel über Wahlumfragen zu Thüringen zur AfD und ähnliches auf Social Media geteilt zu haben - und wie man weiß, sitzt da gerade der härtere Kern der AfD und die "Höcke Jugend".
Aber wie hier schon mal erwähnt - ist kein Zufall. Auch die NSDAP und Hitler hatten damals starke Unterstützer in der Wirtschaft und bei Unternehmern - Arbeitnehmerrechte sollten geschwächt werden usw. und man sah die Hoffnung in der damaligen NSDAP.
Es kommt also immer wieder dazu, dass Wirtschaftsunternehmen sich an Rechte klammern, wenn ihnen ihre eigenen Pflichten zu lästig werden. Ganz brutal gesagt:
Der Arbeitnehmer soll schließlich nur arbeiten und nicht so viel Aufwand und Geld kosten.
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08.10.2025, 11:53 #8796vieraeugigerZyklop
Alternative für Deutschland
Da kann ich, mindestens was das angeht, meinen Arbeitgeber in Schutz nehmen: Die stehen hier für Toleranz u.ä. ein und positionieren sich gegen die AfD. Was aber da wieder sauer aufstößt: Der US Ableger hat vor Trump und dem Diversitätsgesetz bzw. das was da weggenommen wurde das Bückstück gemacht. Das wirft den Beigeschmack auf was passiert wenn jemand ähnmiches dann hier dasselbe macht.
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08.10.2025, 12:08 #8797Eisuke261990
Alternative für Deutschland
Ja gut - Konzerne machen eben schnell ein Bückstück wenn die Regierung ihnen ansonsten AKTIV und gezielt in den Karren fahren kann, so wie es unter Trump ja nun Gang und Gäbe ist. Man ist eben mittlerweile klar auf dem Wege hin zu einer Autokratie und man verschleiert es ja auch seitens Trump nicht mal wirklich, dass das schon sein Wunschziel wäre. Das führt nun aber wieder alles zu weit und wäre wieder zu sehr OT - hier geht es schließlich um die AfD.
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08.10.2025, 12:30 #8798vieraeugigerZyklop
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09.10.2025, 18:01 #8799Jonny Knox
Alternative für Deutschland
Das ist schon hart, wenn man dumm ist und offensichtliche KI-Bilder verbreitet und sich dazu auch noch eine Fake-Story erspinnt und die dann verbreitet.
Hat also vermutlich seinen Grund, warum der Typ in der Hamburgwahl nur 6 % der Stimmen bekommen hat...
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10.10.2025, 10:17 #8800Eisuke261990
Alternative für Deutschland
Beleidigung und Hitlergruß: Bundestag hebt Immunität zweier AfD-Abgeordneter auf
Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Bundesta...e26086732.htmlDer Bundestag hebt die Immunität zweier AfD-Abgeordneter auf. Stephan Brandner wird Beleidigung vorgeworfen, Matthias Moosdorf ein Hitlergruß. Gegen Moosdorf kann nun ermittelt, gegen Brandner eine verhängte Strafe vollstreckt werden.
Der Bundestag hat die Immunität der beiden AfD-Abgeordneten Stephan Brandner und Matthias Moosdorf aufgehoben. Die Abgeordneten von Union, SPD, Grünen und Linken stimmten am Abend dafür, die AfD enthielt sich. Damit können Strafen vollstreckt werden, die gegen Brandner verhängt worden sind. Gegen Moosdorf kann damit ein Strafverfahren geführt werden. Nach Angaben eines AfD-Fraktionssprechers geht es in Brandners Fall um die mutmaßliche Beleidigung einer Journalistin und bei Moosdorf um einen mutmaßlichen Hitlergruß. [...]
Bei Brandner ist es insoweit interessant, weil er dahingehend juristisch schon zurechtgewiesen wurde und trotz einer juristischen Verfügung immer wieder die Juristin anging.
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