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  1. #21
    Blau Blau ist offline
    Avatar von Blau

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Ich finde es müsste auch etwas gegen die steigenden Bildungsanforderungen getan werden. Ich meine es kann doch nicht sein, dass bald eine Reinigungskraft Matura/Abitur braucht. Wenn wer nicht studieren will und lieber eine Ausbildung machen will, dann sollte auch ein niederer Abschluss genügen so wie noch vor 20 Jahren und da gabs ja auch keine Probleme.

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    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
  3. #22
    TheBRS TheBRS ist offline
    Avatar von TheBRS

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Zitat Blau Beitrag anzeigen
    Ich finde es müsste auch etwas gegen die steigenden Bildungsanforderungen getan werden. Ich meine es kann doch nicht sein, dass bald eine Reinigungskraft Matura/Abitur braucht.
    Ist auch nicht so.

    Zitat Blau Beitrag anzeigen
    Wenn wer nicht studieren will und lieber eine Ausbildung machen will, dann sollte auch ein niederer Abschluss genügen so wie noch vor 20 Jahren und da gabs ja auch keine Probleme.
    Gibt auch heute keine Probleme, nur braucht sich Dennis von der Hauptschule Neu-Münd mit einem Durchschnitt von 3.5 und einer 3 in Deutsch sowie einer 4 in Mathe nicht bei der Deutschen Bank bewerben.

    Wenn die Entwicklung denn wirklich so wäre wie du sie hier darstellst, dann kann das nur zwei Ursachen haben. Entweder die Nachfrage von potentiellen Putzkräften/Azubis übersteigt das Angebot an verfügbaren Stellen oder aber die erworbenen Bildungsabschlüsse sind nichts mehr Wert... gut eine dritte Alternative wäre, dass die Unternehmen schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht haben. Grundsätzlich ist es in Deutschland aber doch so, dass die Betriebe Probleme haben ihre Azubi Stelle zu besetzen - "Fachkräftemangel" - weil es X Möglichkeiten gibt, irgendein minderwertiges Abitur über drei verschiedene Schulen nachzuholen um dann an einer FH Mediendesign & Kommunikationssoziologie oder eine Abart von BWL/VWL zu studieren.

  4. #23
    Teilchen Teilchen ist offline

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Steigende Bildungsanforderungen sind ein Zeichen für eine schleichend schlechter werdende Wirtschaft -> Es gibt mehr Bewerber als Arbeitsplätze.

  5. #24
    TrueValue TrueValue ist gerade online
    Avatar von TrueValue

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Zitat Blau Beitrag anzeigen
    Ich finde es müsste auch etwas gegen die steigenden Bildungsanforderungen getan werden. Ich meine es kann doch nicht sein, dass bald eine Reinigungskraft Matura/Abitur braucht. Wenn wer nicht studieren will und lieber eine Ausbildung machen will, dann sollte auch ein niederer Abschluss genügen so wie noch vor 20 Jahren und da gabs ja auch keine Probleme.
    Ich habe das Gefühl genau das Gegenteil ist der Fall. Mittlerweile bekommt jeder das Abitur hinterhergeschmissen und die Universitäten quellen über, weil es so viele neue Studenten gibt. Und dann wird sich danach beschwert, dass man keinen Job ergattert, kein Wunder, bei tausenden Leuten, die dasselbe studieren.

  6. #25
    Krankfried Krankfried ist offline
    Avatar von Krankfried

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Zitat TrueValue Beitrag anzeigen
    Ich habe das Gefühl genau das Gegenteil ist der Fall. Mittlerweile bekommt jeder das Abitur hinterhergeschmissen und die Universitäten quellen über, weil es so viele neue Studenten gibt. Und dann wird sich danach beschwert, dass man keinen Job ergattert, kein Wunder, bei tausenden Leuten, die dasselbe studieren.
    A-Aber mein Soziologieabschluss sollte genau so viel wert sein wie der Doktor der Medizin!!!!!!

  7. #26
    Teilchen Teilchen ist offline

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Zitat TrueValue Beitrag anzeigen
    Ich habe das Gefühl genau das Gegenteil ist der Fall. Mittlerweile bekommt jeder das Abitur hinterhergeschmissen und die Universitäten quellen über, weil es so viele neue Studenten gibt. Und dann wird sich danach beschwert, dass man keinen Job ergattert, kein Wunder, bei tausenden Leuten, die dasselbe studieren.
    Ich kenne Niemanden der von sich behauptet, sein Abitur sei hinterhergeschmissen. Ich kenne hingegen tausende Leute die sich darüber beschweren, dass andere es hinterhergeschmissen bekommen haben. Natürlich möchte Niemand mit gutem Beispiel vorran gehen und etwas anderes als das Studium probieren, weil sich dafür natürlich jeder berufen führt - nur die Anderen, die sollen es bitte nicht machen. Dafür soll nun früher selektiert werden, damit eine bestimmte Gruppe es einfacher hat - einen Anderen Grund gibt es nicht, das Gesamtproblem, dass es gar nicht genügend Jobs gibt, egal in welcher Bildungsschicht man sich bewegt, ist damit noch lange nicht gelöst. Man könnte auch böse sagen: Warum spuckt die Universität überhaupt zu 99% Leute in die Wirtschaft aus? Eine Universität ist keine Berufsausbildung und soll Wissenschaftler hervorbringen. Alles Andere ist gar nicht Aufgabe der Universität. Sollen die doch harte Aufnahmeprüfungen machen, statt dass man darüber nachdenkt Menschen die Allgemeinbildung zu verwehren ... Hält man die Leute allerdings aus der Universität raus, verlagert man aber nur das Problem, denn irgendwo müssen die Leute ja eine Ausbildung bekommen und einen Arbeitsplatz. Wo sollen die her kommen? Sollen Hunderttausende potentielle Studenten dann um die jährlichen paar tausend übrig gebliebenen unbesetzten Ausbildungsplätze konkurrieren? Na Prost Mahlzeit. Es schreiben ja schon heute viele hunderte Bewerbungen um einen gescheiten Ausbildungsplatz zu bekommen, von dem man nicht früher oder später auf Zuwendungen vom Staat angewiesen ist.

    Natürlich tut jeder nur das , wobei er sich selbst die besten Chancen ausmalt. Es ist allerdings ein wirtschaftliches (es gibt nicht genügend Jobs) und gesellschaftliches Poblem (es gibt nicht nur nicht genügend Jobs, es muss einfach gar nicht jeder mehr jeder arbeiten damit alle leben können - sonst würde es ja schließlich die Jobs geben weil der Bedarf da wäre).

    Irgendwie zu selektieren, damit löst man keine Probleme. Vielleicht das Problem bestimmter Einzelschicksale, aber nicht der Grundgesamtheit - und um die sollte es gehen.

  8. #27
    HardAndSoft HardAndSoft ist offline
    Avatar von HardAndSoft

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Zitat TrueValue Beitrag anzeigen
    Hey

    was haltet ihr von einem Bedingungslosen Grundeinkommen von z.B 1000 Euro wie Götz Werner, der Erfinder der DM Drogerie Kette, es fordert?
    Das bedeutet: Jeder Mensch von 0 Jahren bis zu seinem Tod bekommt jeden Monat 1000 Euro auf sein Konto überwiesen. Egal ob er arbeitet oder nicht.
    Was denkt ihr darüber? Totaler Quatsch oder realisierbar?
    Um auf die Ausgangsfrage zurück zum kommen:
    Hartz IV ist bereits ein Grundeinkommen. Allerdings an Bedingungen geknüpft und mit einem riesigen Verwaltungsaufwand versehen. Aber es ist ja nicht nur Hartz IV.
    Dazu kommen weitere Leistungen wie Wohngeld, Grundsicherung, Lastenausgleich, Bildungs- und Teilhabepaket, BaföG, Sozialermäßigungen, Elterngeld, Herdprämie, Unterhaltsvorschuss, ergänzende Sozialhilfe, usw. usf.
    Das Sozialgesetzbuch kennt sehr viele solcher Leistungen.
    Und jede dieser Leistungen wird von einer anderen Behörde mit anderen Mitarbeitern und nach anderen Vorschriften vergeben.
    Und jede dieser Behörden hat mindestens eine übergeordnete Behörde. Die ganzen Sozialgerichte sollten wir auch nicht vergessen.

    Alles abschaffen.

    Ich möchte wetten, die Abschaffung all dieser Behörden, Prüfungen, Amtswege und mehr oder weniger versteckten Umverteilungen immer im Kreis herum erspart wesentlich mehr als es kostet, jedem Bürger monatlich 1.000 EUR in die Hand zu drücken. Dazu kommt, dass die Leute weder tricksen können noch sich gedemütigt fühlen.

    Bildung sollte weiterhin in den meisten Fällen gratis erhältlich sein. Wer also aufsteigen möchte, der ist dazu in der Lage. Wer lieber zu Hause vor der Xbox vergammeln möchte, der kann das auch tun und stört die Motivierten nicht.

  9. #28
    frable frable ist offline
    Avatar von frable

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Zitat TrueValue Beitrag anzeigen
    Ich habe das Gefühl genau das Gegenteil ist der Fall. Mittlerweile bekommt jeder das Abitur hinterhergeschmissen und die Universitäten quellen über, weil es so viele neue Studenten gibt. Und dann wird sich danach beschwert, dass man keinen Job ergattert, kein Wunder, bei tausenden Leuten, die dasselbe studieren.
    Was das Abitur angeht. Das geht besonders vielen Leuten z.B. in NRW so. Leute aus Brandenburg werden dir was völlig anderes berichten.

  10. #29
    Teilchen Teilchen ist offline

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Zitat frable Beitrag anzeigen
    Was das Abitur angeht. Das geht besonders vielen Leuten z.B. in NRW so. Leute aus Brandenburg werden dir was völlig anderes berichten.
    Das sind nur Gerüchte mit NRW. Die Durchschnittsnoten im Zentralabitur sind in NRW schlechter als in vielen anderen Bundesländern

  11. #30
    keldana keldana ist offline
    Avatar von keldana

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Wir hatten vor einer Weile hier einen Praktikanten, der für die Uni eine Arbeit gemacht hat. Chef meinte nachher: "das war gar nichts, aber ich denke mal der Prof wird ihm nicht schlechter als 4 geben". Die Mitarbeiter bei dachten "na super, Leistung 6 und man kriegt ne 4 dafür". Ende vom Lied war: Note 2.

    Denn der Prof meinte, mit ner 4 würde er den Schnitt versauen und das darf nicht passieren.

    Einzelfall ? Vielleicht ... aber stärkt nicht gerade das Vertrauen in die Benotung.

  12. #31
    frable frable ist offline
    Avatar von frable

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Zitat Teilchen Beitrag anzeigen
    Das sind nur Gerüchte mit NRW. Die Durchschnittsnoten im Zentralabitur sind in NRW schlechter als in vielen anderen Bundesländern
    Es ging doch überhaupt nicht um Noten! Es ging doch nur um die Anzahl der Abiturienten.

    Wobei ich mal recherchiert habe und das statistisch auch nicht ganz korrekt war, was ich weiter oben geschrieben habe. Zwar haben mir Leute aus Brandenburg gegenteiliges berichtet, aber statistisch ist der Unterschied zu NRW nur marginal.

    Die Benotung im Studium ist je nach Studienfach anders. Je weniger Prüfungsleistungen du hast, desto willkürlicher kann die Benotung natürlich sein. Dazu kommt das System mit den ECTS Punkten, welches auch nicht das gelbe vom Ei ist ^^.

  13. #32
    Kakashi Hatake Kakashi Hatake ist offline
    Avatar von Kakashi Hatake

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Zitat Teilchen Beitrag anzeigen
    Ich kenne Niemanden der von sich behauptet, sein Abitur sei hinterhergeschmissen. Ich kenne hingegen tausende Leute die sich darüber beschweren, dass andere es hinterhergeschmissen bekommen haben. Natürlich möchte Niemand mit gutem Beispiel vorran gehen und etwas anderes als das Studium probieren, weil sich dafür natürlich jeder berufen führt
    das ist doch nun sehr übertrieben, nicht jeder der Abbi hat Studiert auch, und das Studenten oder Leute, die gerade mit der Uni fertig sind keine Ahnung vom echten arbeiten haben weiß jede Firma. Zudem muss ich sagen, mein ABI (NRW) war wirklich sehr leicht. Sojemandem würde ich auch keinen produktiven Job geben.
    @Blau: Bei uns bekommen die Hartz IV Empfänger 400 € für den persönlichen Gebrauch, Heizkosten, Miete und noch viele andere Zuschläge kommen noch oben drauf. Ich habe das mal ausgerechnet, als ich in meiner Ausbildung war. Mein damaliger freund war auch Langzeitarbeitsloser. Ich habe in der Ausbildung im 3. Jahr ca. 800 € verdient, davon ging Miete, Lebensmittel Auto usw... weg. Danach haben wir von ihm mal alles zusammengerechnet, was er so bekommt. Mit Miete, Heizkosten usw... kam er auf 950€. Das finde ich nicht so wirklich gerecht.

    Genau so sehe ich das beim BGE. Das Geld dafür muss erstmal aufgebracht werden. Entweder durch immense Steuererhöhungen oder anderen Einsparungen im sozialen Bereich. Zudem haben die Leute keinen Anreiz mehr ihren Teil dazu bei zu tragen.
    Nehmen wir mal das genannte Beispiel mit den Bäckern. Wenn es keine Bäcker mehr gibt, aber die Leute dennoch Brötchen wollen werden keine kleinen Bäckereien eröffnet. Es wird eine automatisierte Großbäckerei gebaut, die mit wenig personal viele Brötchen backt und teuer verkaufen kann. Da hat außer dem Besitzer niemand was bei gewonnen.
    Mit Menschenwürde hat ein BGE meiner Meinung nach auch nicht viel zu tun. Wieso schmälert es meine Würde, wenn ich für Geld arbeiten muss?
    Für mich unverständlich.

  14. #33
    keldana keldana ist offline
    Avatar von keldana

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Genau so sehe ich das beim BGE. Das Geld dafür muss erstmal aufgebracht werden. Entweder durch immense Steuererhöhungen oder anderen Einsparungen im sozialen Bereich. Zudem haben die Leute keinen Anreiz mehr ihren Teil dazu bei zu tragen.
    Nehmen wir mal das genannte Beispiel mit den Bäckern. Wenn es keine Bäcker mehr gibt, aber die Leute dennoch Brötchen wollen werden keine kleinen Bäckereien eröffnet. Es wird eine automatisierte Großbäckerei gebaut, die mit wenig personal viele Brötchen backt und teuer verkaufen kann. Da hat außer dem Besitzer niemand was bei gewonnen.
    Mit Menschenwürde hat ein BGE meiner Meinung nach auch nicht viel zu tun. Wieso schmälert es meine Würde, wenn ich für Geld arbeiten muss?
    Für mich unverständlich.
    1.) Wieso Steuererhöhungen oder große Einsparungen ? Betrüge das BGE pro Person 100 Euro (pro Monat), wäre mehr als genug Geld vorhanden. Bei 1500 Euro natürlich nicht. Bevor man also so eine Aussage treffen könnte, wäre es notwendig zu wissen, von welcher Höhe des BGE man überhuapt redet.

    2.) Im BGE würde man generell alle Sozialleistungen zusammen fassen. Wohngeld, Kinderzuschuß, whatever ... die Verwaltung könnte massiv reduziert werden, was alleine schon einen riesigen Batzen Geld frei machen würde.

    3.) Ein BGE hätte in soweit mit der Menschenwürde zu tun, als das die Stigmatisierung als Hartz-4-Empfänger geringer werden würde. Zudem könnte ohne Sorgen jeder sich den Beruf aussuchen, den er am liebsten machen will. Mit weniger Gedanken darum, wieviel Geld man dabei verdient.

    4.) Kein Mensch redet davon, das es die Würde schmälern würde, für Geld arbeiten zu müssen. Es könnte sich halt nur jeder komplett frei entscheiden, ob Er / Sie arbeiten MÖCHTE, um eben mehr Geld als das BGE zu verdienen. Das bringt die Arbeitnehmer in eine bessere Position den Arbeitgebern gegenüber. Denn die Angst, Hartz-4ler zu werden würde weniger stark sein und somit würden sich Arbeitnehmer weniger mieses Verhalten der Arbeitgeber gefallen lassen müssen.

  15. #34
    Mr. Burns Mr. Burns ist offline
    Avatar von Mr. Burns

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Ich möchte dieses Thema mal wieder hochholen, da es wegen einer Abstimmung in der Schweiz darüber wieder aktuell ist.
    Persönlich finde ich die Gedankenspiele zum bedingungslosen Grundeinkommen sehr interessant. Hier ein guter Artikel dazu: Bedingungsloses Grundeinkommen: Das Ende der Arbeit? - DIE WELT

    Der Hintergrund dieser Überlegungen ist, dass durch die Digitalisierung der Arbeitswelt in den nächsten Jahrzehnten viele Jobs wegfallen, da Menschen durch Maschinen ersetzt werden.
    Die Vorteile des BGE hat mein Vorposter @keldana schon gut zusammengefasst. Der Hauptkritikpunkt dürfte wohl die Frage der Finanzierung sein. Auch würde das Ganze wenn überhaupt nur funktionieren, wenn man die Grenzen dicht macht bzw. das Geld nur an deutsche Staatsbürger zahlt. Ansonsten würden wir wohl von Wirtschaftsflüchtlingen überschwemmt werden.

    Spannendes Thema - Meinungen dazu?

  16. #35
    Scrypton Scrypton ist offline

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Zitat Mr. Burns Beitrag anzeigen
    Der Hintergrund dieser Überlegungen ist, dass durch die Digitalisierung der Arbeitswelt in den nächsten Jahrzehnten viele Jobs wegfallen
    Das relativiert sich, da ebenso auch neue Jobs entstehen.
    Maschinen, die Arbeiten übernehmen, wollen zuvor entwickelt als auch gebaut werden.

  17. #36
    Mr. Burns Mr. Burns ist offline
    Avatar von Mr. Burns

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Zitat Scrypton Beitrag anzeigen
    Das relativiert sich, da ebenso auch neue Jobs entstehen.
    Maschinen, die Arbeiten übernehmen, wollen zuvor entwickelt als auch gebaut werden.
    Die werden aber nicht von den einfachen Arbeitern entwickelt und gebaut, die ihre Jobs verlieren, sondern von den MINT-Absolventen, die unabhängig von der Digitalisierung hervorragende berufliche Zukunftsaussichten haben.

  18. #37
    Scrypton Scrypton ist offline

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Zitat Mr. Burns Beitrag anzeigen
    Die werden aber nicht von den einfachen Arbeitern entwickelt und gebaut, die ihre Jobs verlieren, sondern von den MINT-Absolventen, die unabhängig von der Digitalisierung hervorragende berufliche Zukunftsaussichten haben.
    Entwickelt? Ja
    Gebaut werden sie aber sicherlich NICHT von diesen Absolventen...

  19. #38
    Sleeping Dragon Sleeping Dragon ist offline
    Avatar von Sleeping Dragon

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Zitat Mr. Burns Beitrag anzeigen
    Ich möchte dieses Thema mal wieder hochholen, da es wegen einer Abstimmung in der Schweiz darüber wieder aktuell ist.
    Persönlich finde ich die Gedankenspiele zum bedingungslosen Grundeinkommen sehr interessant. Hier ein guter Artikel dazu: Bedingungsloses Grundeinkommen: Das Ende der Arbeit? - DIE WELT

    Der Hintergrund dieser Überlegungen ist, dass durch die Digitalisierung der Arbeitswelt in den nächsten Jahrzehnten viele Jobs wegfallen, da Menschen durch Maschinen ersetzt werden.
    Die Vorteile des BGE hat mein Vorposter @keldana schon gut zusammengefasst. Der Hauptkritikpunkt dürfte wohl die Frage der Finanzierung sein. Auch würde das Ganze wenn überhaupt nur funktionieren, wenn man die Grenzen dicht macht bzw. das Geld nur an deutsche Staatsbürger zahlt. Ansonsten würden wir wohl von Wirtschaftsflüchtlingen überschwemmt werden.

    Spannendes Thema - Meinungen dazu?
    Hmm...ich bin mir eigentlich sicher hier schon mal etwas zum BGE geschrieben zu haben, aber scheinbar nicht in diesem Thema!? Komisch.

    Naja, jedenfalls rechne ich schon damit, dass früher oder später ein BGE in Europa üblich sein wird, allerdings wird es wohl erst in 10 bis 20 Jahren so weit sein. Tatsächlich würde ich mir sogar sehr wünschen, dass dieses Konzept tatsächlich funktioniert, da es durchaus enorm dazu beitragen könnte die Menschlichkeit in unsere Gesellschaft zurückkehren zu lassen, allerdings ist es wohl lediglich eine nette Träumerei.

    Damit ein BGE tatsächlich Erfolg hätte, müsste es ja nicht nur an keine formalen Bedingungen genüpft sein, sondern zudem höher als Hartz IV bzw. vergleichbare Sozialleistungen ausfallen. Das wäre natürlich grundsätzlich erst einmal schwierig, da die Sozialsysteme hier ja so schon überlastet sind, also müssten die Gelder ja auf anderem Wege in die Kassen gelangen. Das Problem dabei ist jedoch, dass sich die Wirtschaft stets am Einkommen der Geringverdiener orientieren wird, da sie darauf abzielt den größtmöglichen Profit zu erwirtschaften. Wenn also z.B. die günstigsten Wohnungen sich heute an der Obergrenze dessen orientieren was die Jobcenter zu zahlen bereit sind, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass die zu zahlenden Preise zusammen mit dem BGE mitsteigen würden. Natürlich nicht auf einen Schlag, aber kontiniuerlich würde sich sämtliche Preise den neuen Vermögensverhältnissen der ärmsten Bevölkerungsmitglieder anpassen. Relativ betrachtet würde ein Mensch, der sich auf das BGE verlässt, schon bald ungefähr den Lebensstandard eines Hartz-IV-Empfängers aufweisen, da Unternehmen die Preise und der Staat die Steuern erhöhen müssten um den Menschen mehr auszahlen zu können. Das ist ungefähr vergleichbar mit den Preiserhöhungen nach der Einführung des Euros. Durch die höhere Wertigkeit der neuen Währung kamen den Konsumenten die in Zahlen niedriger gewordenen Preise positiv vor, obwohl in vielen Bereichen tatsächlich Preiserhöhungen stattfanden und wir heute wohl sogar für so manches Produkt mittlerweile mehr in Euro zahlen als wir es früher in DM getan haben. Auch bei der Einführung des BGEs würde halt so ziemlich alles teurer werden, was ja nun nicht der erhoffte Effekt dieser Maßnahme wäre.

    Hilft das BGE wenigstens gegen die Stigmatisierung arbeitsloser Menschen? Hmmm. Wenn überhaupt, dann nur dadurch, dass die Zahl der nicht arbeitenden Personen so groß werden würde, dass es fast schon normal wäre. Aber wenn ich aus der aktuellen Perspektive mal darüber nachdenke...wer ist sympathischer? Ein arbeitsloser Hartz IV-Empfänger, der sich vielleicht nicht mehr aktiv um Arbeit bemüht, aber es nachweislich über Jahre hinweg erfolglos getan hat? Oder ein arbeitsunwilliger BGE-Empfänger, der frei heraus zugibt an Erwerbsarbeit kein Interesse zu haben und sich mit seinem Geld ein schönes Leben macht? Das BGE würde wahrscheinlich interessante Ergebnisse bezüglich des Moralverständnisses unserer Gesellschaft zu Tage bringen, aber ob es das tatsächlich wert ist? Die Kluft zwischen den Menschen könnte sogar noch größer werden, wenn Arbeitsunwilligkeit salonfähig gemacht wird.

    Auf das Individuum sollte das BGE allerdings zumindest kurzfristig einen positiven Effekt haben, da es tatsächlich eine offenere Lebensgestaltung ermöglichen würde. Mit ein wenig mehr Geld zur freien Verfügung und ohne den sozialen Druck direkt zu spüren, würden womöglich bessere Voraussetzungen für Selbstständigkeiten getroffen werden. Die Menschen könnten mehr ausprobieren ohne zu schwere Konsequenzen fürchten zu müssen. Eine Abkehr von den immer monopolistischer agierenden Großkonzernen, bei denen viele Leute nur der sicheren Bezahlung wegen arbeiten, wäre sicherlich begrüßenswert. Unternehmen stünden vor der Aufgabe ihre Stellenangebote endlich wieder attraktiver zu gestalten, wenn sie konkurrenzfähig bleiben wollten. Sie könnten nicht mehr lediglich an ihren 20 steif formulierten Jobvoraussetzungen festhalten und immer mehr fordern, denn die Menschen wären nicht länger gezwungen sich auf Stellen zu bewerben, die sich nicht aufgrund der Tätigkeit selbst gern machen würden.

    Aber ja, natürlich müsste man auch die Frage stellen welche Personen überhaupt ein BGE erhaltendürften. Wenn es nur für deutsche Staatsbürger vorgesehen wäre, gäbe es doch direkt wieder Ärger und irgendwelche Rassismusvorwürfe. Doch selbst wenn z.B. Personen, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen, nicht in diese Maßnahme inkludiert werden, müssten sich diese Leistungen zwangsläufig auch erhöhen, denn ansonsten könnten sich diese Menschen hier auch nicht mehr richtig versorgen, wenn im Zuge des BGE alles teurer werden würde. Es würde also alles einen riesigen Rattenschwanz nach sich ziehen. Und wenn Deutschland noch mehr Geld auszahlt, dann versuchen nur noch mehr Menschen aus wirtschaftlichen Gründen irgendwie hier Unterschlupf zu finden usw.

    Das BGE wäre ein großer, schwer umkehrbarer Schritt und ist derzeit einfach noch nicht realistisch, aufgrund seiner Nachteile wird es wohl frühestens eingeführt sobald die Arbeitslosenquote bei 20%+ liegt und der deutsche Staat ist ja ein Meister darin menschenunwürdige Teilzeitstellen zu schaffen und die Menschen dann als in Arbeit zu titulieren, obwohl sie größtenteils doch Hilfsgelder empfangen, also dauert das wohl noch eine Weile. Tatsächlich würde mir eine Verkürzung der Regelarbeitszeit doch deutlich mehr zusagen, da auf diese Weise die Folgen leichter absehbar sind und leichter korrigiert werden könnten.

  20. #39
    Vachyn Vachyn ist offline
    Avatar von Vachyn

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Zitat Scrypton Beitrag anzeigen
    Das relativiert sich, da ebenso auch neue Jobs entstehen.
    Maschinen, die Arbeiten übernehmen, wollen zuvor entwickelt als auch gebaut werden.
    Die neuen Jobs kompensieren die verloren gegangenen nur bedingt. Va im Niedriglohnsektor schwinden Arbeitsplätze. Beispiele sind Kassen in verschiedensten Läden, die mehr und mehr durch Selbstbedienung ersetzt werden. Siehe etwa Ikea und Supermärkte in den USA. Auch in der Produktion wird mehr und mehr automatisiert. Die Anzahl an Arbeitern, die durch eine Maschine ersetzt werden, ist fast immer höher als die der Menschen, die diese Maschine wiederum bauen.
    Im Prinzip könnte man sogar schon viel mehr automatisieren. Wozu genau benötigen etwa Schienenfahrzeuge einen Fahrer? Eine Maschine bleibt immer aufmerksam, wird nicht müde und nie abgelenkt. Zudem kann sie viel schneller reagieren. Auf kurz oder lang werden wohl auch Zugführer ersetzt.

    Ich glaube schon, dass diese Sorge real ist. Die Möglichkeiten, die man hat, sind entweder künstlich neue Arbeit zu schaffen oder ein BGE. Ich favorisiere Zweiteres.

  21. #40
    Blau Blau ist offline
    Avatar von Blau

    AW: Bedingungsloses Grundeinkommen

    Ich habe eher das Gefühl, dass dann Menschen, die nicht "gescheit" genug für die Gesellschaft sind und keine höheren Jobs annehmen können beiseite geschafft werden und ihr wisst ja was ich mit beseite schaffen meine entweder aus der Gesellschaft verbannen oder töten. Somit spart sich der zukünftige Weltstaat Geldausgaben und Ressourcen.

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