Thema: Berlin deckelt die Mieten

Naja, Bund und Ländersache ist nicht immer so einfach selbst zu klären, wie man sich das vorstellt. Besonders, weils da immer zwischen Bund und Länder unterschiedliche Ansichten zu unterschiedlichen Themen gibt.

Daher sind ja dann Verfassungsgerichte da um dies dann endgültig zu entscheiden/klären.

Müssen RRG dies halt in ihre Wahlkampfprogramme für die Bundestagswahl aufnehmen und es dann über den Bund bundesweit einbringen.

Eisuke261990

Müssen RRG dies halt in ihre Wahlkampfprogramme für die Bundestagswahl aufnehmen und es dann über den Bund bundesweit einbringen.

Da es Verfassungswidrig ist und gegen die Interessen von CDU, FDP und ich rate mal das die AfD da aus Prinzip schon nein sagt - wird nix.

AndiBcool

Hmm, jetzt müsste man nur noch klären, machen das die Politiker mit Absicht oder sind Sie zu blöd? Wie man es dreht und wendet bleibt es einfach nur traurig/erschreckend immer wieder zu sehen wie unfähig unsere Politiker sind.

Ich hätte da sooo gerne mal eine Statistik zu. Welche Parteien durchschnittlich wieviel Blödsinn pro Legislaturperiode und Wahlergebnis verzapfen.

Oral B Sonic Compl

Da es Verfassungswidrig ist […]

Äh … schön, dass du gelesen hast, dass das Verfassungswidrig ist... aber BITTE guck nochmal nach, warum das Gericht so entschieden hat. Das ist nicht verfassungswidrig, weil es gegen die Verfassung ist einen Mietdeckel einzuführen ... sondern weil es zur "Bund über Länder"-Sache durch ein Gesetz von 2015 (durch das Mietrechtsnovellierungsgesetz) wurde, welches durch die große Koalition, sprich CDU, CSU & (!!!) SPD, beschlossen wurde.

Sprich, um dies also doch bewerkstelligen zu können, muss man es nun über den Bund regeln.

und gegen die Interessen von CDU, FDP und ich rate mal das die AfD da aus Prinzip schon nein sagt - wird nix.

Ja und nein, da muss man halt erstmal gucken, was sich bei der BTW ergibt und was sich bei den Ländern in Sachen Bundesrat noch tut. Je nachdem würde dann schon was passieren. Aber einfach wäre dies nicht - dies ist soweit richtig.

...

Ab hier wird's für mich allerdings vorab schon ganz absurd, weil die SPD in Berlin sich als Feindbild die CDU und FDP raussucht und als Schuldigen darstellt, aber komplett verdrängt, dass sie sich dieses Ding selbst eingebrockt hat. Entweder ist dies politisches Kalkül für kommende Wahlen … oder einfach nur unglaublich inkompetente Politik - was mir als Linkliberaler schon weh tut.

Oral B Sonic Compl

Ich hätte da sooo gerne mal eine Statistik zu. Welche Parteien durchschnittlich wieviel Blödsinn pro Legislaturperiode und Wahlergebnis verzapfen.

Kein Poblem. Der Bundestag führt eine Liste der für verfassungswidrig oder nichtig erklärten Bundesgesetze. Da kommt ordentlich was zusammen.
https://www.bundestag.de/resource/bl...e-pdf-data.pdf

Eisuke261990

oder einfach nur unglaublich inkompetente Politik

Es ist das hier. Vielleicht habe ich auch zu lange und zu viel Weltraumaffen geschaut, aber normalerweise ist es bei der SPD entweder Inkompetenz oder komisches Geklüngel.
Schade um die Partei der Massen. Vor allem, weil das ja früher eher ein Ding des Clubs der Deutschen Unternehmer war.

Für mich kratzt der Mietendeckel doch sehr an dem Grundsatz der Vertragsfreiheit. Aber ich stehe normalerweise auch, zwar nur als AN, auf der "bösen" Seite der Mietverträge, daher bin ich da vorbelastet.

Gut so. Wieso sollten Vermieter die alleinigen Leidtragenden der Niedrigzinspolitk sein?

Jonny Knox

Als temporäre "Sofortmaßnahme", die aber etwas Zeit für ausgereifte Konzepte schafft, sehe ich keine dramatischen negativen Auswirkungen.

Wie vorhergesagt war das Ergebnis absolut kontraproduktiv. Getroffen hat es private Vermieter, die "großen" haben daran verdient. Wieder mal zeigt sich, das "gut gemeint" in Berlin und von RRG meist nichts mit "gut gemacht" zu tun hat.

Die Auswirkungen des Mietendeckels bezeichneten die Autoren der IW-Studie, über die der Spiegel zuerst berichtet hatte, als enorm. Das Angebot an Mietwohnungen war während der Gültigkeit des Gesetzes laut Studie um 51,8 Prozent zurückgegangen. Vermieter hätten verstärkt private Kontakte genutzt, um Mieter für ihre Immobilien zu finden. (...)

Von den Mindereinnahmen besonders betroffen waren laut Studie kleine Vermieter. 15 Prozent der insgesamt 283 befragten privaten Mietwohnungs- und Hausbesitzer mussten demnach starke Einschränkungen hinnehmen, um den Schuldendienst für ihre Immobilien zu bewältigen. (...)

Die Gewinner des Mietendeckels waren gerade die Unternehmen, auf die der Mietendeckel eigentlich gerichtet war, wie der Spiegel den Studienautor Michael Voigtländer zitierte. Große Immobilienfirmen seien im Gegensatz zu kleinen Vermietern so liquide, dass sie auch eine Periode mit niedrigeren Mieteinnahmen überstehen könnten. Sie hätten angesichts der gestiegenen Nachfrage auf "erhebliche Wertsteigerungen ihrer Immobilien spekulieren" können.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-...-wohnungsmarkt

Quietscheente

Wieder mal zeigt sich, das "gut gemeint" in Berlin und von RRG meist nichts mit "gut gemacht" zu tun hat.

The road to hell is paved with good intentions.

Quietscheente

https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-...-wohnungsmarkt

Es ist fast so, als ob der Trick bei solchen Sachen nicht Regulierung ist, sondern in die Hände von Angebot und Nachfrage zu spielen - und den Neubau zu subventionieren. Nur macht das aktuell wenig Sinn, weil die Handwerker absurd viel Geld nehmen müssen - das Material wird immer teurer, weil Transport immer teurer wird. Die Anfahrt wird teuerer, die Werkzeuge werden teurer - Die CO2-Steuer wird sich in allem und jedem Niederschalgen, weil die Bahn keine passende Alternative ist und ElektroLKWs auch nicht. Man MUSS per LKW liefern lassen, oder per Schiff. Beides wird teurer - und die Gehälter müssen auch hochgehen, weil die Energiekosten weiter steigen.
Die Grünen fahren eine Politik, die die Linke nicht unterstützen kann - zumindest nicht langfristig. Frau Wagenknecht ist das auch schon aufgefallen.

Ifo: Berliner Mietendeckel reduzierte Wohnungsangebot massiv

Der mittlerweile vom Bundesverfassungsgericht gekippte Mietendeckel hat das Angebot an Mietwohnungen in Berlin um bis zu 60 Prozent verknappt. Auf diesem Niveau verharre das Angebot seitdem, teilten Forscher des Münchner Ifo-Instituts unter Verweis auf eine neue Studie mit. "Bereits nach der Ankündigung des Mietendeckels ist das Angebot an Berliner Wohnungen stark zurückgegangen", so Ifo-Experte Mathias Dolls.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_b...e23261465.html

Wer sich der Realität verschließen will, den holt sie früher oder später halt ein. Aber ich finde dieses Neoliberale Geschwätz einfach zum Kotzen, wem geht's auch so?

Blizzard_Black

https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_b...e23261465.html

Wer sich der Realität verschließen will, den holt sie früher oder später halt ein. Aber ich finde dieses Neoliberale Geschwätz einfach zum Kotzen, wem geht's auch so?

Die Mieten seien durch die Abschaffung des Deckels bei den davon betroffenen Wohnungen wieder deutlich angestiegen. "Ein Nachholeffekt ist zwar zu beobachten. Allerdings sind die Mietpreise noch nicht auf dem Niveau, auf dem sie wären, wenn es den Mietendeckel nicht gegeben hätte", sagte Ifo-Forscher Florian Neumeier.

Mögliche Interpretation: Immobilienhaie bekommen für Ihre Bruchbude noch nicht die völlig überzogenen Mieten, die sie gern hätten, daher werfen sie die Wohnungen noch nicht auf den Markt.
Aber eh klar, dass für die Wohnungsknappheit natürlich in keinster Weise die Eigentümer Schuld sein können, sondern die ja gezwungen wurden, ihre Wohnungen nicht mehr zu vermieten, wenn man keine völlig überteuerten Mieten verlangen darf.

Jonny Knox

Aber eh klar, dass für die Wohnungsknappheit natürlich in keinster Weise die Eigentümer Schuld sein können, sondern die ja gezwungen wurden, ihre Wohnungen nicht mehr zu vermieten, wenn man keine völlig überteuerten Mieten verlangen darf.

Ist doch ganz einfach, wenn ich rein renditeorientiert bin verkauf ich die Bude und sie wird zur Eigentumswohnung, wenn die Wunschrendite (zu der ich auch bei Kaufentscheidung meine Finanzierung aufgesetzt habe) nicht über den Mietmarkt eingeholt werden kann. Verschiebt in erster Linie die Preise nach oben weil das Angebot nicht erhöht wird und für Mieter sinkt der verfügbare Wohnraum weiter.

Quietscheente

Ist doch ganz einfach, wenn ich rein renditeorientiert bin verkauf ich die Bude und sie wird zur Eigentumswohnung, wenn die Wunschrendite (zu der ich auch bei Kaufentscheidung meine Finanzierung aufgesetzt habe) nicht über den Mietmarkt eingeholt werden kann. Verschiebt in erster Linie die Preise nach oben weil das Angebot nicht erhöht wird und für Mieter sinkt der verfügbare Wohnraum weiter.

Müssten dann nicht die Preise für Eigentumswohnungen(nicht Miete) in Berlin sinken? Mehr Angebot an Eigentumswohnungen, selbe Nachfrage.

gamefreake89

Müssten dann nicht die Preise für Eigentumswohnungen(nicht Miete) in Berlin sinken? Mehr Angebot an Eigentumswohnungen, selbe Nachfrage.

Für institutionelle Anleger oder (Neu-)Vermieter wird der Markt unattraktiver, was preismindernd wirken kann. Da die Preisentwicklung aber multikriteriell ist (die EZB-Politik treibt die Preise z.B. relativ entkoppelt von Miet-Kauf-Verhältnissen, wenn Du dir mal die Multiples anschaust) und das nicht der einzige Preistreiber ist, muss sich das nicht in einer spürbaren Preissenkung bemerkbar machen. Allein die Wachstumsrate der Stadt und der gigantische Nachfrageüberhang auf der Käuferseite dürften den Effekt schon nicht mehr spürbar machen.