Thema: Bundestagswahl 2021 - wer beerbt Merkel?

HardAndSoft

man könne der Wissenschaft nicht über den Weg trauen

Wer sich einmal mit theologischen Seite von Laschet beschäftigt hat wundert sich über solche Aussagen gar nicht mehr. Pray away the gay und so...

HardAndSoft

Einer der Auslöser war, dass Laschet vor kurzem der AfD recht gegeben hatte, als sinngemäß gesagt wurde, man könne der Wissenschaft nicht über den Weg trauen. Auch die Tatsache, dass CDU-Spitzenkandidat Hans-Georg Maaßen Gesinnungstests für den öffentlich-rechtlichen Journalismus fordert und Laschet ihn nicht zurückgepfiffen hat, kam nicht gut an.

Das hat er nicht gesagt. Er hat gemeint, dass die Überhöhung "der Wissenschaft" zu einer Autorität kritisch zu hinterfragen ist. Und da hat er recht. Ich hab es gestern schon beschrieben, die Lifestyle-Twitterlinken deren Bildung bestenfalls aus Abitur in Berlin und abgebrochenem Soziologiestudium besteht, sollen mal Popper lesen. Den Wissensstand zur Wahrheit zu erhöhen ist ein teurer Irrweg.

Der Schmied von Kochel

Wer sich einmal mit theologischen Seite von Laschet beschäftigt hat wundert sich über solche Aussagen gar nicht mehr. Pray away the gay und so...

Dass der Typ ne Katastrophe ist, kann man ja losgelöst betrachten. In dem Punkt hat er allerdings recht und das sieht jeder, der sich mit solchen Dogmen auseinander setzt. Der Mensch ist in seiner Fähigkeit zur Erkenntnis der Welt durch seine Wahrnehmung begrenzt und das gilt ganz besonders auch für den Stand der Forschung.

Quietscheente

Das hat er nicht gesagt. Er hat gemeint, dass die Überhöhung "der Wissenschaft" zu einer Autorität kritisch zu hinterfragen ist. Und da hat er recht. Ich hab es gestern schon beschrieben, die Lifestyle-Twitterlinken deren Bildung bestenfalls aus Abitur in Berlin und abgebrochenem Soziologiestudium besteht, sollen mal Popper lesen. Den Wissensstand zur Wahrheit zu erhöhen ist ein teurer Irrweg.

Genau genommen sagte Laschet folgendes:

Die AfD, so Laschet, habe in der Debatte „einen wahren Satz“ gesagt. Immer wenn jemand verallgemeinernd „die Wissenschaft“ sage, sei man klug beraten zu hinterfragen, was diese Person „gerade im Schilde führt“, sagte Laschet.

Das kann man als generelles Misstrauen gegenüber Wissenschaft und Wissenschaftlern interpretieren. Und so wurde es im Landtag anscheinend auch aufgefasst. Und wenn jetzt jemand sagt, das sei Haarspalterei: Das sind genau dieselben Massstäbe, die die CDU bei Frau Baerbock und den Grünen anlegt.

Quelle: https://www.ruhr24.de/nrw/nrw-armin-...-90839010.html

HardAndSoft

Das kann man als generelles Misstrauen gegenüber Wissenschaft und Wissenschaftlern interpretieren.

Wenn man Fan einfacher Wahrheiten ist, mag man das so interpretieren. Ich seh das als Bezug zum kritischen Rationalismus und Kritik des Autoritätsarguments. Es gibt einen Durst nach wissenschaftlicher Eindeutigkeit und einfachen Wahrheiten in Deutschland, gerade z.B. in der Klimapolitik sichtbar. Soetwas gibt es aber nicht. Das ist aber nicht Laschets Problem, sondern das derer, die das nicht verstehen.

Manchmal sind Wahrheiten und Wissenschaft einfach und eindeutig. Etwas dagegen zu tun dann im Gegenzug u.U. allerdings nicht.

Allgemein hinzustellen das es soetwas nicht gibt ist mindestens genau so naiv.

vieraeugigerZyklop

Manchmal sind Wahrheiten und Wissenschaft einfach und eindeutig.

Nein, in der empirischen Wissenschaft gibt es nur stützende Beobachtungen, aus denen sich Schlüsse ableiten können. Hypothesen lassen sich empirisch nur widerlegen, aber niemals unumstößlich beweisen. Bestes Beispiel ist Einsteins Relativitätstheorie, die Newton in vielen Belangen widerlegt hat. Nichtmal Axiome müssen richtig sein, bzw. man kann ihre Richtigkeit nicht beweisen.

vieraeugigerZyklop

Allgemein hinzustellen das es soetwas nicht gibt ist mindestens genau so naiv.

Na dann, erleuchte uns.

Das erinnert mich an die Anstalt. 1+1=3

Quietscheente

Nein, in der empirischen Wissenschaft gibt es nur stützende Beobachtungen, aus denen sich Schlüsse ableiten können. Hypothesen lassen sich empirisch nur widerlegen, aber niemals unumstößlich beweisen. Bestes Beispiel ist Einsteins Relativitätstheorie, die Newton in vielen Belangen widerlegt hat. Nichtmal Axiome müssen richtig sein, bzw. man kann ihre Richtigkeit nicht beweisen.



Na dann, erleuchte uns.

Zhao Yun hat dazu bereits das einfachste Beispiel gebracht: Naturwissenschaft, was ja Mathe am nähesten wäre: 1+1 =2. Sinnbildlich für das was ich meine. Eine einfache unumstößliche Wahrheit.

Genau so gibt es einen einfachen ( grob ausgedrückt), wissenschaftlichen Konsens über den derzeitigen Klimawandel: Wir sind Schuld. Zimindest an der Geschwindigkeit.

Weitere einfache Wahrheiten muss ich an der Stelle glaube ich nicht erklären: Kugelerde etc

vieraeugigerZyklop

Zhao Yun hat dazu bereits das einfachste Beispiel gebracht: Naturwissenschaft, was ja Mathe am nähesten wäre: 1+1 =2. Sinnbildlich für das was ich meine. Eine einfache unumstößliche Wahrheit.

Seit wann ist die Mathematik eine empirische Wissenschaft? Das ist Formalwissenschaft, die aus Axiomen Ableitungen trifft, womit wir wieder beim Gödelsche Unvollständigkeitssatz sind. Ihr habt einfach eine komplett naive Vorstellung des Wahrheitsbegriffs.

vieraeugigerZyklop

grob ausgedrückt

Und um dieser Unschärfe menschlichen Erfassens gerecht zu werden braucht es kritischen Rationalismus, statt reiner Wissenschaftsgläubigkeit. Empirie ist schließen aus Beobachtungen. Das kann per Definition keine Wahrheit hervorbringen. Deshalb ist Wissenschaftshörigkeit gefährlich.

Übrigens ist die Erde keine Kugel. Das ist eben die Unschärfe einfacher Wahrheiten.

Quietscheente

Seit wann ist die Mathematik eine empirische Wissenschaft? Das ist Formalwissenschaft, die aus Axiomen Ableitungen trifft, womit wir wieder beim Gödelsche Unvollständigkeitssatz sind. Ihr habt einfach eine komplett naive Vorstellung des Wahrheitsbegriffs.



Und um dieser Unschärfe menschlichen Erfassens gerecht zu werden braucht es kritischen Rationalismus, statt reiner Wissenschaftsgläubigkeit. Empirie ist schließen aus Beobachten. Das kann per Definition keine Wahrheit hervorbringen. Deshalb ist Wissenschaftshörigkeit gefährlich.

Du hast von Wissenschaften gesprochen und es nicht näher definiert

vieraeugigerZyklop

Du hast von Wissenschaften gesprochen und es nicht näher definiert

Welche Bedeutung haben Erkenntnisse in der Mathematik denn für deinen Alltag? Ist doch klar, was Laschet meint. Es geht um Erkenntnisse aus empirischer Forschung.

Quietscheente

statt reiner Wissenschaftsgläubigkeit.

Auch hier wieder: Im Westen nichts neues. Zu Zeiten meiner Großeltern liefen Diskussionen noch ab ala "Aber der Apotheker hat gesagt" - "Aber der Pfarrer hat gesagt" - "Aber der Lehrer hat gesagt".
Jetzt ist es - als ein Beispiel hierfür - der Quaschning.

Quietscheente

estes Beispiel ist Einsteins Relativitätstheorie, die Newton in vielen Belangen widerlegt hat.

Ich würde ja nicht "wiederlegt" sagen. Einstein hat vielmehr die Grenzen der Newtonschen Physik offenbart und die Beschreibung der Natur entsprechend erweitert.

Ich weiß nicht auf was Du hinauswillst. Ich habe den Eindruck, Du hast ein Buch gelesen, was Dich so fasziniert hat, dass Du nun sehr viel darauf auslegst. Es ist ja richtig, dass vollständige Wissenschaftsgläubigkeit gefährlich ist, vor allem dann, wenn Aussagen bzw. Standpunkte der Wissenschaft eine Aussage zur Wahrscheinlichkeit der "Richtigkeit" und ihrer Grenzen schuldig bleiben.

Die Wissenschaft bietet aber auch sehr viele Vorhersagen, die mit sehr hohen Wahrscheinlichkeiten eintreffen. Wieso sollte man die Politik nicht an sicheren Vorhersagen ausrichten?

ccommander81

Ich weiß nicht auf was Du hinauswillst.

HardAndSoft

Einer der Auslöser war, dass Laschet vor kurzem der AfD recht gegeben hatte, als sinngemäß gesagt wurde, man könne der Wissenschaft nicht über den Weg trauen.

Was ich bezwecken will ist kein kürzlich gelesenes Buch zu rezitieren, sondern die Aussage von Laschet einzuordnen. Die Reaktionen sprechen ja Bände.

ccommander81

Die Wissenschaft bietet aber auch sehr viele Vorhersagen, die mit sehr hohen Wahrscheinlichkeiten eintreffen. Wieso sollte man die Politik nicht an sicheren Vorhersagen ausrichten?

Selbstverständlich sollte "die Wissenschaft" in die politische Entscheidungsfindung miteinbezogen werden. Als Autoritätsargument taugt sie aber wenig und da bin ich ganz bei Laschet (wenn auch sonst nicht).

Die Scientists for future konkretisieren ihre Kritik am Laschet-Zitat:

Natürlich sollte man NICHT alles über oder von Wissenschaft/Wissenschaftler:innen kritiklos annehmen. Aber die Reaktion sollte eine kritische Auseinandersetzung mit dem Wissensstand sein, nicht die Unterstellung, jene führten IMMER etwas im Schilde.

Man fühlt sich also unter Generalverdacht gestellt. Das ist zur Zeit übrigens genau der Kurs unserer Innenpolitik.

Quelle: https://mobile.twitter.com/sciforfut...69881355472898

Da Frau Baerbock ja relativ stark unter Beschuss stand/steht, grade auch von den Medien sollte man sich nur mal die Skandale von Armin Laschet hervorrufen. Und da gab es auch einige, nicht nur das unangemessene Verhalten bei der Steinmeier Pressekonferenz :

https://www.t-online.de/nachrichten/...andidaten.html

daywalker2609

Da Frau Baerbock ja relativ stark unter Beschuss stand/steht, grade auch von den Medien sollte man sich nur mal die Skandale von Armin Laschet hervorrufen. Und da gab es auch einige, nicht nur das unangemessene Verhalten bei der Steinmeier Pressekonferenz :

https://www.t-online.de/nachrichten/...andidaten.html

Gab es da nicht mal noch so einen der Kanzler werden wollte? Wie hieß der nur...ich komm nicht drauf...so ein grauer emotionsloser Fleischsack von so einer Randpartei.

daywalker2609

Da Frau Baerbock ja relativ stark unter Beschuss stand/steht, grade auch von den Medien sollte man sich nur mal die Skandale von Armin Laschet hervorrufen. Und da gab es auch einige, nicht nur das unangemessene Verhalten bei der Steinmeier Pressekonferenz :

https://www.t-online.de/nachrichten/...andidaten.html

Zumal das von Baerbock ein Furz im Wind ist. Selbst der Urheber der Studie sagt, dass es kein Plagiat ist und im Lebenslauf ist nichts dazu gedichtet nur unglücklich formuliert.

Naja schaut euch mal die CDU Skandale allgemein an.

Gab ne witzige Folge der Anstalt.

Die beiden sollten alle Skandale der CDU auflisten.

Sie haben das als Wettstreit ausgegeben.

Und da kam ne Menge zusammen.

https://www.zdf.de/comedy/die-anstal...-2021-100.html

daywalker2609

Da Frau Baerbock ja relativ stark unter Beschuss stand/steht, grade auch von den Medien sollte man sich nur mal die Skandale von Armin Laschet hervorrufen. Und da gab es auch einige, nicht nur das unangemessene Verhalten bei der Steinmeier Pressekonferenz :

https://www.t-online.de/nachrichten/...andidaten.html

Interessant, wie viele Skandale man schon vergessen hat. Zum Beispiel den ersten in dem Artikel: Da wurde kurz nach Laschets Regierungsantritt in NRW ausgerechnet die erfolgreiche und angesehene Stabsstelle "Umweltkriminalität" aufgelöst. Reiner Zufall, dass die zuvor ermittelt hatten gegen zwei von Laschets neuen NRW-Ministern und einen CDU-Granden, und die Ermittlungen dann nicht mehr abschließen konnten.

Auch Laschets Konspiration mit RWE im Hambacher Forst hatte ich schon verdrängt - anscheinend zählt ein Coronajahr für das Gedächtnis wie 10 Menschenjahre.

Was ich im Artikel vermisst hatte, war noch der Skandal mit den ausgewürfelten Klausurnoten, nachdem die Klausuren seiner Studenten unter ungeklärten Umständen verschwunden waren. Aber das war, bevor er Ministerpräsident war...