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  1. #21
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Deswegen sind Handwerker auc hhandwerker und krankenhäuser Krankenhäuser.

    Natürlich bestehen Krankenhäuser wegen der nachfrage. Es ging ja nicht um die nachfrage, sondern wie man das finanziert. Und das passiert bei Krankenhäusern nun mal durch die Patienten und die sind zum Teil X (keine AHnung wie groß dieser ist) nun mal gesetzlich pflichtversichert. Uhnd mit diesen Beiträgen der Solidargemeinschaft werden die Äruzte bezahlt und die Stromrechnungen bezahlt. Z.B. auch mit meinen. Auch wenn ich seit 25 Jahren in keinem Krankenhaus mehr gewesen bin.

    Aber okay, offensichtlich willst du es nicht verstehen oder ich bin schlecht im Erklären. Aber für im Kreis drehen ist mir meine Zeit dann doch in diesem Fall zu wertvoll.

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    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
  3. #22
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat Jonny Knox Beitrag anzeigen
    Deswegen sind Handwerker auc hhandwerker und krankenhäuser Krankenhäuser.

    Natürlich bestehen Krankenhäuser wegen der nachfrage. Es ging ja nicht um die nachfrage, sondern wie man das finanziert. Und das passiert bei Krankenhäusern nun mal durch die Patienten und die sind zum Teil X (keine AHnung wie groß dieser ist) nun mal gesetzlich pflichtversichert. Uhnd mit diesen Beiträgen der Solidargemeinschaft werden die Äruzte bezahlt und die Stromrechnungen bezahlt. Z.B. auch mit meinen. Auch wenn ich seit 25 Jahren in keinem Krankenhaus mehr gewesen bin.

    Aber okay, offensichtlich willst du es nicht verstehen oder ich bin schlecht im Erklären. Aber für im Kreis drehen ist mir meine Zeit dann doch in diesem Fall zu wertvoll.
    Also ich sehe da wenig Unterschied. Der Grund, wieso der Handwerker Handwerker ist und nicht Arbeitslos oder Pfarrer, liegt darin, dass beim Handwerker vom Kunden ausgehend eine Nachfrage nach handwerklichen Dienstleistungen existiert. Der eine baut ein Haus, der nächste will seine 30 Jahre alte Fassade gestrichen bekommen und wieder der nächste will ein neues Dach, weil die Ziegel 60 Jahre alt sind und undicht sind. Der Handwerker bedient diese Nachfrage, indem er die Aufträge von Kunden abarbeitet und mit diesem Erlös dann hoffentlich seine Betriebskosten und seinen kalkulatorischen Unternehmerlohn deckt.

    Wie macht das das Krankenhaus oder die Arztpraxis? Die existiert, weil eine Nachfrage nach dem Gut "Gesundheit" existiert. Ich hab mir beim Holz schneiden mit der Axt die Hälfte vom Finger abgetrennt oder mich hat's beim Fahrradfahren auf die Fresse gelegt oder nen Herzinfarkt? Dann geh ich ins Krankenhaus - das Krankenhaus arbeitet den "Auftrag" des "Kunden" nach seinen Wunsch für Gesundheit ab und bekommt hierfür von der gesetzlichen Krankenkasse Geld - oder wenn er Privatpatient ist, dann vom Patienten direkt oder über seine Krankenversicherung. Einen großartigen Unterschied sehe ich hier nicht. Die Krankenhäuser und Ärzte existieren nicht wegen den Versicherungsbeiträgen, sondern wegen der zu behandelnden Krankheiten. Wären nur ein Viertel der Leute Krank, wäre der Großteil der Krankenhäuser und Arztpraxen zu. Die Versicherungsbeiträge sind dazu da, die Kosten für die Gesundheitsversorgung zu bewerkstelligen - weniger Kosten, weniger Versicherungsbeitrag, mehr Kosten, mehr Versicherungsbeitrag - sowohl bei der Gesetzlichen, wie auch bei der Privaten. Natürlich gibt es eine gewisse Steuerung der Nachfrage - wenn die Budgetierung vom Hausarzt vom Quartal schon voll ist, bekommt der Kassenpatient beim derzeitigen Vergütungssystem halt erst im nächsten Quartal einen Termin und man vergibt vorrangig Termine für Privatpatienten - oder wer arbeitet freiwillig kostenlos? Aber der Grund, wieso der Arzt Kundschaft hat und seine Daseinsberechtigung hat, ist der Wunsch nach Gesundheit und nicht der Versicherungsbeitrag.

  4. #23
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    Also ich sehe da wenig Unterschied. Der Grund, wieso der Handwerker Handwerker ist und nicht Arbeitslos oder Pfarrer, liegt darin, dass beim Handwerker vom Kunden ausgehend eine Nachfrage nach handwerklichen Dienstleistungen existiert. Der eine baut ein Haus, der nächste will seine 30 Jahre alte Fassade gestrichen bekommen und wieder der nächste will ein neues Dach, weil die Ziegel 60 Jahre alt sind und undicht sind. Der Handwerker bedient diese Nachfrage, indem er die Aufträge von Kunden abarbeitet und mit diesem Erlös dann hoffentlich seine Betriebskosten und seinen kalkulatorischen Unternehmerlohn deckt.

    Wie macht das das Krankenhaus oder die Arztpraxis? Die existiert, weil eine Nachfrage nach dem Gut "Gesundheit" existiert. Ich hab mir beim Holz schneiden mit der Axt die Hälfte vom Finger abgetrennt oder mich hat's beim Fahrradfahren auf die Fresse gelegt oder nen Herzinfarkt? Dann geh ich ins Krankenhaus - das Krankenhaus arbeitet den "Auftrag" des "Kunden" nach seinen Wunsch für Gesundheit ab und bekommt hierfür von der gesetzlichen Krankenkasse Geld - oder wenn er Privatpatient ist, dann vom Patienten direkt oder über seine Krankenversicherung. Einen großartigen Unterschied sehe ich hier nicht. Die Krankenhäuser und Ärzte existieren nicht wegen den Versicherungsbeiträgen, sondern wegen der zu behandelnden Krankheiten. Wären nur ein Viertel der Leute Krank, wäre der Großteil der Krankenhäuser und Arztpraxen zu. Die Versicherungsbeiträge sind dazu da, die Kosten für die Gesundheitsversorgung zu bewerkstelligen - weniger Kosten, weniger Versicherungsbeitrag, mehr Kosten, mehr Versicherungsbeitrag - sowohl bei der Gesetzlichen, wie auch bei der Privaten. Natürlich gibt es eine gewisse Steuerung der Nachfrage - wenn die Budgetierung vom Hausarzt vom Quartal schon voll ist, bekommt der Kassenpatient beim derzeitigen Vergütungssystem halt erst im nächsten Quartal einen Termin und man vergibt vorrangig Termine für Privatpatienten - oder wer arbeitet freiwillig kostenlos? Aber der Grund, wieso der Arzt Kundschaft hat und seine Daseinsberechtigung hat, ist der Wunsch nach Gesundheit und nicht der Versicherungsbeitrag.
    Irgendwie glaube ich, reden wir aneinander vorbei, meinen aber genau das gleiche. Natürlich ist der Arzt da, weil es Patienten zu behandeln gibt. Aber die Kosten dafür tragen halt die Versicherungen. D.h. finanziert wird der Arzt von den Versicherungsbeiträgen. Und zwar natürlich von gesetzlich wie privat Versicherten. Aber ohne dass die gesetzlich Versicherten ihre Beiträge zahlen, bekäme der Arzt eben auch sein Geld nicht (bzw deutlich weniger) und wäre dann halt auch nicht da, wenn es einen Privatpatienten die Kreissäge ins Bein haut. Daher profitieren auch Privatversicherte von der Solidargemeinschaft, weil ja Abermillionen gesetzlich Versicherte die Finanzierung der Krankenhäuser und Ärzte sicherstellen (genau wie Privatversicherte natürlich ihren Beitrag dazu leisten).

  5. #24
    Ezio Ezio ist offline
    Avatar von Ezio

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Habe für mich und meinen Hund eins geholt, in Schleswig-Holstein ist das Ticket glücklicherweise auch für Hunde nutzbar. In erster Linie freue ich mich darauf, spontan verschiedene Orte zu besuchen. Hamburg ist mit dem Auto beispielsweise eine echte Zerreißprobe. Wie gut man jetzt noch an die Ostsee kommt, wird sich zeigen. Da waren die Öffis schon vor dem Ticket immer so brechend voll, dass zu bestimmten Zeiten nicht jeder mit konnte. Was allerdings auch wenig verwunderlich ist, wenn man nur 2 Waggons einsetzt.
    Da wir in der Stadt mit der teuersten Tageskarte in ganz Deutschland leben und die Fahrkarten hier generell so unverschämt teuer sind und in keinster Weise den dafür gebotenen "Service" rechtfertigen, nutze ich die Busse hier sonst wirklich nur im Notfall. Für die 9 Euro werde ich jetzt sicherlich öfter fahren. Ist halt super praktisch, wenn man spontan irgendwohin möchte...sofern der Bus dann auch wirklich kommt.
    Morgen werde ich das Ticket zum ersten Mal im Berufsverkehr nutzen. Bin schon gespannt, ob die Züge jetzt deutlich überfüllt sein werden. Wäre natürlich unglücklich, wenn die regelmäßigen Berufspendler jetzt plötzlich Probleme bekommen oder gar nicht mehr mitgenommen werden können, weil so ein Andrang ist. Muss man abwarten.
    Der Lübecker Stadtverkehr ist schon mehr als unter aller Kanone. Ich weiß noch, dass für die 4 Haltestellen die ich fahren musste (8km von zu Hause weg) die teuerste Monatskarte kaufen musste, die letztlich 1,5x so teuer war wie das Benzin zur Arbeit und ich mir deshalb wieder ein Auto gekauft habe. Alleine die Taktungen für Anschlusslinien, hat nie funktioniert, habe die direkten Anschlussbusse nie gekriegt. Für 9 Euro bin ich bereit über die Probleme des HL Stadtverkehrs hinwegzusehen.

    Ansonsten fahre ich jetzt mit Autokraft. Ich muss im Nachbarort 1x umsteigen, aber die Linien warten hier immer aufeinander!! Das ist topp, da der Bus sonst immer nur stündlich fährt, aber sonst komme ich aus meinem jetztigen Wohnort gut weg. Theoretisch kann ich auch mit dem Bus nach Bad Oldesloe zum Bahnhof fahren und dort dann in den Zug steigen, wenn ich nach Lübeck oder halt Hamburg möchte. Ich denke da bietet sich für mich jetzt einiges an Unternehmungen für meinen Urlaub ab Montag.

    Trotzdem habe ich gestern auch mein Auto getankt. Nichts ist schlimmer als Lebensmittel einkaufen und diese in den Bus zu schleppen. Würde mich aber trotzdem freuen, wenn Bus und Bahn fahren immer so günstig bleibt oder zumindest lohnend günstiger werden würde. Mit den regulären Preisen ziehe ich das Auto schlicht vor.

  6. #25
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Ich bin heute zum ersten Mal mit dem Ticket gefahren und morgens war noch alles entspannt und angenehm leer in den Zügen. Später zwischen 15 und 17 Uhr dann die Apokalypse. Ohne Witz, in meinem ganzen Leben habe ich die Bahnhöfe in Lübeck und Oldesloe so brechend voll gesehen wie heute. Das Blöde war, dass es wohl von Hamburg ausgehend zu mehreren Verspätungen und Zugausfällen kam, wodurch sich alles gestaut hat. Im Zug selbst ging es sogar, da es nicht so ungewöhnlich ist, dass die Leute auch mal stehen müssen, aber an den Bahnhöfen war es echt gruselig. Wie auf einem Rolling Stones Konzert. Die stärker frequentierten Abschnitte Richtung Hamburg und Ostsee waren extrem voll. Viele Menschen auch mit Reisekoffern. Ich hoffe mal, dass das heute nur eine Verkettung diverser Umstände war. Ansonsten freue ich mich schon auf meine Office-Tage in den kommenden Wochen.

  7. #26
    Steve Steve ist offline
    Avatar von Steve

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Das Ticket (oder der Tankrabatt) soll eine Entlastung für das gebeutelte DE sein? Und wie ich las, gilt das nur für 3 Monate? Ist dann nach 3 Monaten auch alles andere wieder beim alten?

  8. #27
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Faszinierend ist, wie still es doch um das 9 Euro Ticket geworden ist. Waren bis vor einer Woche noch lauter Jubelmeldungen gemeldet worden, wie viele Tickets schon verkauft wurden für 9 Euro - hauptsächlich natürlich Monatskarten, die aufs 9 Euro Ticket umgestellt wurden, aber hey, so genau wird schon keiner recherchieren... - und jeder linksgrüne Metropolbewohner hat schon die Verkehrswende heraufbeschwört, es bräuchte nur genug günstige Tickets (der Preis für ÖPNV ist immer der Selbe, egal ob der Staat oder der Nutzer ihn bezahlt, werden Leute mit so einer Gesinnung nie verstehen...) - so ist es jetzt um die gemeldeten Verkaufszahlen sehr still geworden. Vielleicht ist es doch etwas peinlich, wie wenig das Ganze nachgefragt wird, vor allem außerhalb der klassischen Metropolen? Selbst der "Freibier"-ÖPNV wird also nicht stark genug nachgefragt für die Verkehrswende, bei genauerer Betrachtung. Freunde von mir haben sich das 9 Euro Ticket mal gesichert, weil "bei 9 Euro nicht viel kaputt ist" - genutzt wurde es in den letzten 8 Tagen bisher nicht. Ich möchte nicht wissen, wie viele solcher ungenutzter Tickets in den Haushalten rumliegen, die man später zu hanebüchenen Begründung verwenden wird, um die Verkehrswende, finanziert durch den Steuerzahler - und zwar durch den ländlichen Steuerzahler - und eben nicht durch den Nutzer, und zwar den Nutzer in den Metropolen - begründen wird.

  9. #28
    Rufflemuffin

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    Faszinierend ist, wie still es doch um das 9 Euro Ticket geworden ist. Waren bis vor einer Woche noch lauter Jubelmeldungen gemeldet worden, wie viele Tickets schon verkauft wurden für 9 Euro - hauptsächlich natürlich Monatskarten, die aufs 9 Euro Ticket umgestellt wurden, aber hey, so genau wird schon keiner recherchieren... - und jeder linksgrüne Metropolbewohner hat schon die Verkehrswende heraufbeschwört, es bräuchte nur genug günstige Tickets (der Preis für ÖPNV ist immer der Selbe, egal ob der Staat oder der Nutzer ihn bezahlt, werden Leute mit so einer Gesinnung nie verstehen...) - so ist es jetzt um die gemeldeten Verkaufszahlen sehr still geworden. Vielleicht ist es doch etwas peinlich, wie wenig das Ganze nachgefragt wird, vor allem außerhalb der klassischen Metropolen? Selbst der "Freibier"-ÖPNV wird also nicht stark genug nachgefragt für die Verkehrswende, bei genauerer Betrachtung. Freunde von mir haben sich das 9 Euro Ticket mal gesichert, weil "bei 9 Euro nicht viel kaputt ist" - genutzt wurde es in den letzten 8 Tagen bisher nicht. Ich möchte nicht wissen, wie viele solcher ungenutzter Tickets in den Haushalten rumliegen, die man später zu hanebüchenen Begründung verwenden wird, um die Verkehrswende, finanziert durch den Steuerzahler - und zwar durch den ländlichen Steuerzahler - und eben nicht durch den Nutzer, und zwar den Nutzer in den Metropolen - begründen wird.
    Wo ist es denn bitte still um das 9 Euro Ticket geworden? Mein Feed ist voll mit Berichten darüber, wobei ich manche nicht ernst nehmen kann, z.B. wenn versucht wird, das jährliche Pfingstchaos gänzlich auf das Ticket zu schieben, obwohl es da eh immer am vollsten ist. Ich denke, das Problem war eher, dass das erste 9-Euro-Ticket-Wochenende gleichzeitig das Pfingstwochenende war. Oder das Zugunglück, obwohl dieser Zug nicht einmal besonders voll war. Ich nehme das Gegenteil wahr (nicht, dass es kein Chaos gab, sondern dass das Ticket sehr beliebt ist) und hoffe, dass es zur Verkehrswende kommt, denn die Zahlen sprechen, zumindest hier in NRW, für sich. Es braucht günstigere Tickets und einen vernünftig ausgebauten Nahverkehr mit mehr Bussen und Bahnen. Der Fehler liegt darin, dass man den ÖPNV so lange vernachlässigt hat. Ich nutze mein Ticket morgen das erste Mal. War letztes Wochenende halt nicht weg (u.a. in weiser Voraussicht) und Pendler werden es über die Feiertage wohl auch nicht großartig gebraucht haben. Das Ticket lohnt sich hier schon ab nur 3 Fahrten mit dem Bus und eine Metropole sind wir mit Sicherheit nicht.

    Mein Mann hat ein Studententicket und musste sich das 9 Euro Ticket logischerweise nicht holen. Er bekommt das Geld für's nächste Semester gutgeschrieben. Ich weiß jetzt nicht, ob er seinen Ausweis dadurch jetzt auch für Fahrten außerhalb NRWs nutzen kann, aber Studierende würden so in die Anzahl verkaufter Tickets ja ohnehin schon nicht reingerechnet werden.

  10. #29
    hayate.sama hayate.sama ist offline
    Avatar von hayate.sama

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    Faszinierend ist, wie still es doch um das 9 Euro Ticket geworden ist. Waren bis vor einer Woche noch lauter Jubelmeldungen gemeldet worden, wie viele Tickets schon verkauft wurden für 9 Euro - hauptsächlich natürlich Monatskarten, die aufs 9 Euro Ticket umgestellt wurden, aber hey, so genau wird schon keiner recherchieren... - und jeder linksgrüne Metropolbewohner hat schon die Verkehrswende heraufbeschwört, es bräuchte nur genug günstige Tickets (der Preis für ÖPNV ist immer der Selbe, egal ob der Staat oder der Nutzer ihn bezahlt, werden Leute mit so einer Gesinnung nie verstehen...) - so ist es jetzt um die gemeldeten Verkaufszahlen sehr still geworden. Vielleicht ist es doch etwas peinlich, wie wenig das Ganze nachgefragt wird, vor allem außerhalb der klassischen Metropolen? Selbst der "Freibier"-ÖPNV wird also nicht stark genug nachgefragt für die Verkehrswende, bei genauerer Betrachtung. Freunde von mir haben sich das 9 Euro Ticket mal gesichert, weil "bei 9 Euro nicht viel kaputt ist" - genutzt wurde es in den letzten 8 Tagen bisher nicht. Ich möchte nicht wissen, wie viele solcher ungenutzter Tickets in den Haushalten rumliegen, die man später zu hanebüchenen Begründung verwenden wird, um die Verkehrswende, finanziert durch den Steuerzahler - und zwar durch den ländlichen Steuerzahler - und eben nicht durch den Nutzer, und zwar den Nutzer in den Metropolen - begründen wird.
    Es macht auch wirklich keinen Spaß, mit überfüllten Busse/Züge zu fahren. Selbst wenn man dafür bezahlt werden würde...

  11. #30
    daywalker2609 daywalker2609 ist offline
    Avatar von daywalker2609

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    Faszinierend ist, wie still es doch um das 9 Euro Ticket geworden ist. Waren bis vor einer Woche noch lauter Jubelmeldungen gemeldet worden, wie viele Tickets schon verkauft wurden für 9 Euro - hauptsächlich natürlich Monatskarten, die aufs 9 Euro Ticket umgestellt wurden, aber hey, so genau wird schon keiner recherchieren... - und jeder linksgrüne Metropolbewohner hat schon die Verkehrswende heraufbeschwört, es bräuchte nur genug günstige Tickets (der Preis für ÖPNV ist immer der Selbe, egal ob der Staat oder der Nutzer ihn bezahlt, werden Leute mit so einer Gesinnung nie verstehen...) - so ist es jetzt um die gemeldeten Verkaufszahlen sehr still geworden. Vielleicht ist es doch etwas peinlich, wie wenig das Ganze nachgefragt wird, vor allem außerhalb der klassischen Metropolen? Selbst der "Freibier"-ÖPNV wird also nicht stark genug nachgefragt für die Verkehrswende, bei genauerer Betrachtung. Freunde von mir haben sich das 9 Euro Ticket mal gesichert, weil "bei 9 Euro nicht viel kaputt ist" - genutzt wurde es in den letzten 8 Tagen bisher nicht. Ich möchte nicht wissen, wie viele solcher ungenutzter Tickets in den Haushalten rumliegen, die man später zu hanebüchenen Begründung verwenden wird, um die Verkehrswende, finanziert durch den Steuerzahler - und zwar durch den ländlichen Steuerzahler - und eben nicht durch den Nutzer, und zwar den Nutzer in den Metropolen - begründen wird.
    Hab ich hier irgendwas verpasst ? Bzw was erwartet man denn ? Das die Bürger auf die Straße gehen und riesengroße Siegesparaden für das 9 Euro Ticket durchführen ?
    Mal ganz abgesehen davon das auch keine Ferien sind und die meisten Menschen unter der Woche arbeiten müssen, was sowieso keine großen Entdecker/Spaßfahrten zulässt.
    Hier mal vom Betriebsrat die Lage am Pfingstwochenende bezüglich Fahrgästen :
    https://www.zeit.de/mobilitaet/2022-...w.google.de%2F

    Und in Berlin wurden fast schon 1 Millionen Euro Tickets verkauft (nicht umgeschrieben von einer Monatskarte )
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/s.../28401566.html

  12. #31
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    um die Verkehrswende, finanziert durch den Steuerzahler - und zwar durch den ländlichen Steuerzahler - und eben nicht durch den Nutzer, und zwar den Nutzer in den Metropolen - begründen wird.
    Stimmt, weil Menschen in den Großstädten ja keine Steuern zahlen. Deine Großstadt-Aversion wird mittlerweile fast schon lächerlich.

  13. #32
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat daywalker2609 Beitrag anzeigen
    Hab ich hier irgendwas verpasst ? Bzw was erwartet man denn ? Das die Bürger auf die Straße gehen und riesengroße Siegesparaden für das 9 Euro Ticket durchführen ?
    Mal ganz abgesehen davon das auch keine Ferien sind und die meisten Menschen unter der Woche arbeiten müssen, was sowieso keine großen Entdecker/Spaßfahrten zulässt.
    Hier mal vom Betriebsrat die Lage am Pfingstwochenende bezüglich Fahrgästen :
    Es geht um die verkauften Tickets selbst in der Anzahl. Vor dem Start des 9 Euro Tickets wurden beinahe täglich neue Höchststände gemeldet an Verkaufszahlen und kurz nach dem Start ebenso. 7 Millionen war der Höchststand, den ich vernommen hatte, seitdem ist Ruhe im Karton. Ich hatte mit durchaus mehr gerechnet, in Deutschland leben 84 Millionen Menschen.
    Fahrgäste sind in der Betrachtung völlig egal. Das 9 Euro Ticket ist kein Einmal-Ticket, sondern gilt von "Altötting bis auf Sylt" und ich kann so oft fahren, wie ich will - selbst wenn ich jeden Tag ne Städtereise mache, ist dies mit ein und dem selben Ticket möglich. Wird sicherlich tausendfach in Deutschland gemacht aktuell.

    Zitat daywalker2609 Beitrag anzeigen
    Und in Berlin wurden fast schon 1 Millionen Euro Tickets verkauft (nicht umgeschrieben von einer Monatskarte )
    Ich kenn mich mit dem System der "Monatskarte" in Berlin nicht gänzlich aus, weigere mich aber zu glauben, dass jeder, der in Berlin ne Monatskarte gekauft hatte, automatisch ein "Abo" abgeschlossen hat. Berlin stellt es einem frei, die Monatskarte immer wieder zu erwerben, oder als Abo abzuschließen. In dem von dir genannten Bericht heißt es auch:

    Denn die BVG wisse nicht, welche Tickets mögliche Umsteiger und Umsteigerinnen zuvor genutzt hätten. Das könnten auch Einzelfahrscheine sein, Vier-Fahrten-Karten, Tages- oder Wochentickets gewesen sein.
    Und bestätigt doch erneut, dass das Ticket hauptsächlich in den Metropolen gekauft und verwendet wird. Gerade Berlin ist doch ein Beispiel von einem "failed State" - bekäme Berlin nicht alle Jahre wieder den Länderfinanzausgleich in Milliardenhöhe - die letzten Jahre zwischen 3,5 Milliarden und 4,5 Milliarden !pro Jahr! - wär die Party in Berlin schon längst vorbei, wenn sich auch dieses "Bundesland" selbst finanzieren müsste und nicht immer von den anderen durchgefüttert werden würde.

    Zitat Jonny Knox Beitrag anzeigen
    Stimmt, weil Menschen in den Großstädten ja keine Steuern zahlen. Deine Großstadt-Aversion wird mittlerweile fast schon lächerlich.
    Wieso wird das lächerlich? Nur weil dir das nicht schmeckt? Ich hab nie behauptet, die Menschen in den Großstädten würden keine Steuern bezahlen. Wenn die Leute in den Großstädten in deren Verkehrsverbund günstige Ticketpreise wollen für sich selbst, können sie das doch selbst etablieren - aber auf ihre eigenen Kosten. Dann muss die jeweilige Stadt halt Grundsteuer, Wasser/Abwassergebühr, was auch immer erhöhen und den Leuten ein günstiges Ticket zu Verfügung stellen oder halt auf andere Ausgaben verzichten, wenn man sich's als Metropole finanziell leisten kann - Wolfsburg soll ja finanziell sehr gut dastehen . Aber die Diskussion geht doch im Netz - und das war schon vor einer Woche zu erwarten - schon los, dass günstiger ÖPNV (der ja nur in der Stadt sinnvoll genutzt werden kann, wir hatten die Diskussion bereits) jetzt als Argument für die "Verkehrswende" rangezogen werden soll und die Betreiber des ÖPNVs natürlich gern die Taschen aufhalten, statt sich selbst mit Kundschaft finanzieren zu müssen, während in den Metropolen auf Kosten der restlichen Bevölkerung des Landes der Freibier-ÖPNV eingeführt werden soll. So geht's ja nun auch grad nicht.

    Wenn Italien, Griechenland oder Frankreich Geld von Deutschland wollen und ansonsten die Deutsche Flagge anzünden und Nazi schreien, ist hier auch niemand begeistert - gut, außer die typischen Gutmenschen halt. Dann heißt es auch, die sollen sich doch selber finanzieren und nicht Deutschland auf der Tasche liegen - mal Renteneintrittsalter erhöhen oder.. Wenn man innerdeutsch dann auf sinnvolle Verwendung von Steuergeld hinweist, heißt es dann, man hätte eine Aversion gegen die Großstadt. Nein, ich hab eine Aversion gegen Zwangsgebühren auf etwas, was ich selbst nicht nutzen kann - ich hab auch eine Aversion gegen GEZ-Gebühren und hätte auch eine Aversion gegen Krankenkassengebühren, die Leuten in der Großstadt eine Krankenversorgung ermöglicht, der restlichen Bevölkerung aber nicht - aber von allen dafür ihre Gebühr will - genauso hab ich eine Aversion gegen eine Rentenversicherung, die Steuergeld dafür entfremdet, Rentenbeiträge zu finanzieren - auch dieses System muss ich eigentlich selbst finanzieren und nicht dauerhaft steuerlich bezuschusst werden

  14. #33
    Rufflemuffin

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Wir finanzieren als Steuerzahler doch sehr viele lokale Projekte, auch Straßen und Autobahnen, die wir niemals nutzen werden. Das Ticket gilt bundesweit und betrifft eben nicht nur den Stadtverkehr. Es zeigt sich, dass viele Menschen einen günstigeren ÖPNV nutzen würden und langfristig sollten auch ländliche Gebiete besser angebunden werden. Nun wird man auf dem Land vielleicht nicht täglich mit dem Bus fahren, dennoch wird es auch dort Menschen geben, für die die Bahn für Ausflüge oder Urlaube attraktiver wäre, da sie für alle zu leisten ist. Denen käme es auch zu gute, wenn sie statt 20-30€ nur mal 9€ zahlen müssten und jedes Nahverkehrsmittel nutzen könnten. Das ist für mich persönlich ein sehr guter Verwendungszweck für meine Steuern. Ich brauche den ÖPNV jetzt auch nicht täglich, um zur Arbeit zu kommen. Meine Schule ist zu Fuß 10 Minuten entfernt.

  15. #34
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat Rufflemuffin Beitrag anzeigen
    Wir finanzieren als Steuerzahler doch sehr viele lokale Projekte, auch Straßen und Autobahnen, die wir niemals nutzen werden.
    Für Straßen und Autobahnen (nutzt das nicht auch der ÖPNV, oder wo fährt der Bus?) gibt es die "KFZ-Steuer", und wenn man dann noch so frei ist, kann man Energiesteuern auf Autostrom und Diesel und Benzin auch noch mit rechnen, sowie die LKW Maut (wobei die LKWs meines Wissens die Hauptverursacher sind von Straßenschäden). Der Autofahrer wird dafür adäquat zur Kasse gebeten, dass ihm diese Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird - im Gegenteil, es wäre schön, wenn diese Steuern und Abgaben auch entsprechend für die Infrastruktur für Autofahrer sinnvoll eingesetzt werden würde. Wenn ich bös wäre, würde ich jetzt sagen, dass auch Radfahrer und Fußgänger von dieser Infrastruktur profitieren, die sich aber an den Kosten dieser Infrastruktur überhaupt nicht beteiligen - gibt keine KFZ Steuer für Radfahrer und auch kein Versicherungskennzeichen für Radfahrer - schön wärs, würden sich sicherlich mehr an die Verkehrsregeln halten.
    Ich wüsste nicht, dass meine Freundin, die kein Auto besitzt, einen finanziellen Beitrag zum Straßenbau leistet. Die wohnt in einer etwas größeren Stadt - also etwas, was man auch als Stadt bezeichnen kann - und nutzt ausschließlich den ÖPNV, oder halt dann mit mir das Auto. Ein eigenes Auto besitzt sie nicht - wie auch immer mehr Menschen in den Metropolen. Wo glaubst du, ist die Führerscheindichte höher, gerade bei jüngeren? In Metropolen oder größeren Städten, oder am platten Land?

    Und das unterscheidet den Straßenbau vom ÖPNV. Der ÖPNV kann sich mit den aktuellen Fahrpreisen schon nicht finanzieren und wird in jetziger Form schon steuerlich subventioniert. Die "Beiträge" der ÖPNV-Nutzer reichen für die zur Verfügung gestellte Infrastruktur nicht aus. Das ist beim Autofahrer sogar gegenteilig, die Beiträge, die Autofahrer leisten, werden für andere Dinge "zweckentfremdet" - in Anführungszeichen, weil die Abgaben nicht zweckgebunden sind. Schön wärs.

    Mir persönlich wärs lieber gewesen, man hätte Tankrabatt und 9 Euro Ticket als Kostenblock lieber genommen und in die Infrastruktur investiert. Meinetwegen auch in grüne Infrastruktur - die restlichen Bahnstrecken elektrifiziert oder Diesel-Busse in den Innenstädten durch E-Busse ersetzt. Wär 1000 mal sinnvoller gewesen, als den Leuten das Gefühl zu geben, ÖPNV kostet kein Geld - denn das tut er, egal wie hoch der Ticketpreis am Papier steht. Wenn da 0 drauf steht, kostet der ÖPNV trotzdem das Gleiche, wie davor - es zahlt nur jemand anderes.

  16. #35
    Rufflemuffin

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    Für Straßen und Autobahnen (nutzt das nicht auch der ÖPNV, oder wo fährt der Bus?)gibt es die "KFZ-Steuer" und wenn man dann noch so frei ist, kann man Energiesteuern auf Autostrom und Diesel und Benzin auch noch mit rechnen, sowie die LKW Maut (wobei die LKWs meines Wissens die Hauptverursacher sind von Straßenschäden). Der Autofahrer wird dafür adäquat zur Kasse gebeten, dass ihm diese Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird - im Gegenteil, es wäre schön, wenn diese Steuern und Abgaben auch entsprechend für die Infrastruktur für Autofahrer eingesetzt werden würde.
    Die Autofahrer kriegen doch schon am meisten dafür. Es wäre schön, wenn mehr in unser Schienennetz investiert würde, damit niemand mehr in Oberhausen strandet und zwei Stunden mit dem Schienenersatzverkehr nach Hause braucht. Oder damit der Zug ausweichen kann, wenn sich eine Kuh auf die Gleise setzt und ich keine Bescheiningung der DB für meine dadurch versäumte Klausur bräuchte. Wenn es etwas gibt, wovon man in deutschen Innenstädten nicht noch mehr braucht, dann sind das Autos. Für das, was man da abgibt, kriegt man auch genug. Dafür, dass der ÖPNV im Grundgesetz steht, gibt es dafür viel zu wenig.

    Wenn ich bös wäre, würde ich jetzt sagen, dass auch Radfahrer und Fußgänger von dieser Infrastruktur profitieren, die sich aber an den Kosten dieser Infrastruktur überhaupt nicht beteiligen - gibt keine KFZ Steuer für Radfahrer und auch kein Versicherungskennzeichen für Radfahrer - schön wärs, würden sich sicherlich mehr an die Verkehrsregeln halten.
    Und wenn ich ehrlich bin, klingt das wie ein schlechter Scherz. Radfahrspuren enden einfach irgendwo mittendrin. Autos parken auf Radwegen, manchmal werden da einfach Pöller drauf gebaut. Auf manchen viel befahrenen, schnellen Straßen gibt es nicht mal Radwege und das Beste ist, wenn ein Radweg wegen einer Baustelle zu ist, es auf der gegenüberliegenden Straßeseite keinen Radweg gibt, man kurz auf die Straße ausweichen muss, und dann ausgehupt und angebrüllt wird, während die Autos den verdammten Sicherheitsabstand nicht einhalten.

    Seit ich umgezogen bin, fahre ich nicht mehr soviel Fahrrad, aber ich bin 9 Jahre lang täglich mit dem Fahrrad zur Schule gefahren und danach noch ein paar Jahre mit Bus oder Fahrrad zum Bahnhof, um mit dem Zug zur Uni kommen. Ich habe ein Auto, aber bis auf ein paar Ausnahmesituationen, in denen der Radfahrer sich unter aller Kanone verhalten hat, habe ich eher Mitleid mit ihnen als dass ich ihnen böse bin. Die Situation in Deutschland ist da kein Spaß. Dabei sind Fahrräder so nett und verpesten und verstopfen keine Städte.


    Und das unterscheidet den Straßenbau vom ÖPNV. Der ÖPNV kann sich mit den aktuellen Fahrpreisen schon nicht finanzieren und wird in jetziger Form schon steuerlich subventioniert. Die "Beiträge" der ÖPNV-Nutzer reichen für die zur Verfügung gestellte Infrastruktur nicht aus. Das ist beim Autofahrer sogar gegenteilig, die Beiträge, die Autofahrer leisten, werden für andere Dinge "zweckentfremdet" - in Anführungszeichen, weil die Abgaben nicht zweckgebunden sind. Schön wärs.
    Wie soll sich denn ein überteuerter ÖPNV auch großartig selbst finanzieren, wenn die Menschen das Angebot wegen der Preise nicht nutzen? Natürlich fahr ich Auto, wenn die Zugfahrt dreimal soviel kostet. Natürlich fahr ich lieber Auto, wenn die Deutsche Bahn ein schlechter Witz ist. Wie bereits gesagt, sehe ich das Problem eher darin, dass der ÖPNV in der Vergangenheit viel zu stiefmütterlich behandelt und insgesamt viel zu autozentriert gehandelt wurde. Wie es gehen kann, sieht man in sovielen Ländern. Da hat der ÖPNV auch nicht so einen beschissenen Ruf und er ist für viel mehr Menschen eine Alternative. Dafür muss aber eine solche Wende halt her. Und dass sie so teuer werden würde, liegt daran, dass man viel zu lang geschlafen und alles hat verkommen lassen.

  17. #36
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat Rufflemuffin Beitrag anzeigen
    Die Autofahrer kriegen schon am meisten dafür. Es wäre schön, wenn mehr in unser Schienennetz investiert würde, damit niemand mehr in Oberhausen strandet und zwei Stunden mit dem Schienenersatzverkehr nach Hause braucht. Oder damit der Zug ausweichen kann, wenn sich eine Kuh auf die Gleise setzt und ich keine Bescheiningung der DB für meine dadurch versäumte Klausur bräuchte. Wenn es etwas gibt, wovon man in deutschen Innenstädten nicht noch mehr braucht, dann sind das Autos. Für das, was man da abgibt, kriegt man auch genug.
    Wieso soll der Autofahrer für Schienen zur Kasse gebeten werden? Der Nutzer des Schienenverkehrs - also Fernverkehr Bahn, Nahverkehr Bahn - muss für die Instandhaltung und den Ausbau des Schienenverkehrs aufkommen. Deshalb ist es ja so problematisch, dem ÖPNV Nutzer "kostenlosen" oder "günstigen" ÖPNV zu versprechen, der aber nicht "kostenlos" oder "günstig" ist. Das hatten wir schon mal: Die Rente ist sicher!

    Wie soll sich denn ein überteuerter ÖPNV auch großartig selbst finanzieren, wenn die Menschen das Angebot wegen der Preise nicht nutzen?
    Das ist doch das Problem vom Anbieter? Ein Produkt, dessen Preis der Kunde nicht bereit ist zu zahlen, ist einfach ein scheiß Produkt, oder? Und das wird auch nicht besser, wenn man nach staatlicher Subvention für das Produkt schreit. Und wenn sich ein Produkt gegenüber dem Wettbewerb nicht durchsetzen kann, ist das Produkt halt auch scheiße?

  18. #37
    Rufflemuffin

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    Wieso soll der Autofahrer für Schienen zur Kasse gebeten werden? Der Nutzer des Schienenverkehrs - also Fernverkehr Bahn, Nahverkehr Bahn - muss für die Instandhaltung und den Ausbau des Schienenverkehrs aufkommen. Deshalb ist es ja so problematisch, dem ÖPNV Nutzer "kostenlosen" oder "günstigen" ÖPNV zu versprechen, der aber nicht "kostenlos" oder "günstig" ist. Das hatten wir schon mal: Die Rente ist sicher!

    Das ist doch das Problem vom Anbieter? Ein Produkt, dessen Preis der Kunde nicht bereit ist zu zahlen, ist einfach ein scheiß Produkt, oder? Und das wird auch nicht besser, wenn man nach staatlicher Subvention für das Produkt schreit. Und wenn sich ein Produkt gegenüber dem Wettbewerb nicht durchsetzen kann, ist das Produkt halt auch scheiße?
    Das ist doch Quatsch. Der Autofahrer hat ebenso Zugang zum ÖPNV. Man nutzt doch nicht nur das eine oder das andere. Es gibt sehr viele Menschen, die sich ein Auto nicht leisten können. Es gibt viele Autofahrer, die die Bahn nutzen, da sie in großen Städten arbeiten und sich den Verkehr nicht antun wollen. Teilt man sich ein Auto, hat man es nicht immer zur Verfügung und eine vierköpfige Familie braucht keine vier Autos, wo kommen wir denn dahin? Muss das Auto in die Werkstatt, nimmt man entweder den Leihwagen oder weicht auf die Öffis aus. Und und und. Der ÖPNV ist im Notfall wirklich für jeden da. Da lohnen sich Steuerausgaben meiner Ansicht nach und es gibt deutlich schlechte Verwendungszwecke. Wie viele das Angebot annehmen würden, vor allem wenn es besser ausgestaltet ist, sieht man ja. Zumal es auf Dauer einfach nachhaltiger ist und die Städte entlastet und weniger verstopft.

    Die Bahn war mal der Hit. Man hat sie verkommen lassen. Sie muss nicht scheiße sein. Es gibt weltweit mehr als genug Beispiele dafür, aber dafür muss man etwas tun. Und das sollte man auch, denn man braucht einen gut funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr. Ich denke, deshalb steht der Bumms auch im Grundgesetz.

    Ich erkenne aber auch den Sinn eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks und habe kein Problem mit der GEZ. Von daher ticken wir hier wohl einfach grundlegend anders.

  19. #38
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat Rufflemuffin Beitrag anzeigen
    Das ist doch Quatsch. Der Autofahrer hat ebenso Zugang zum ÖPNV. Man nutzt doch nicht nur das eine oder das andere.
    Also ich nutze den ÖPNV nicht - und wenn ich ihn nutzen würde, würde ich dafür bezahlen - das macht der Autofahrer über KFZ Steuern und Energiesteuern doch auch? Ich hab mit 16 schon nicht mehr den Bus genutzt - den kostenlosen Schulbus -, weil meine Busverbindung so scheiße war zur Schule und wieder heim, dass ich lieber mit der 125er hingefahren bin, auch im Winter bei -10 Grad - und für die 125er die Kosten tragen musste, und nicht der Staat. Den Sprit hab ich bezahlt, die KFZ-Steuer hab ich bezahlt, Versicherung dafür hab ich bezahlt.

    Das ist doch ein ganz einfaches Verursacherprinzip, dass der für die Kosten aufkommen soll, der das Ding auch nutzen will.

    Zitat Rufflemuffin Beitrag anzeigen
    Ich erkenne aber auch den Sinn eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks und habe kein Problem mit der GEZ. Von daher ticken wir hier wohl einfach grundlegend anders.
    Zweifellos. Die politisch unterschiedlichen Vorstellungen zwischen Selbstständigen/Unternehmern und Beamten/Lehrern sind ja auch kein großes Geheimnis.

    EDIT: Sicherlich ist der von dir genannte Sinn eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks auch der, dass er unabhängig und objektiv ist. Unser unabhängiger und objektiver Rundfunk hat sicherlich nicht aus Eigeninteresse nicht darüber berichtet, dass der Rundfunkbeitrag in Frankreich und Großbritannien abgeschafft wird. Und irgend ne Soko oder Böhmermann oder Heute Show gehört sicherlich nicht zum "öffentlichen Auftrag".

  20. #39
    Rufflemuffin

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    Also ich nutze den ÖPNV nicht - und wenn ich ihn nutzen würde, würde ich dafür bezahlen - das macht der Autofahrer über KFZ Steuern und Energiesteuern doch auch? Ich hab mit 16 schon nicht mehr den Bus genutzt, weil meine Busverbindung so scheiße war zur Schule, dass ich lieber mit der 125er hingefahren bin, auch im Winter bei -10 Grad - und für die 125er die Kosten tragen musste, und nicht der Staat. Den Sprit hab ich bezahlt, die KFZ-Steuer hab ich bezahlt, Versicherung dafür hab ich bezahlt.

    Das ist doch ein ganz einfaches Verursacherprinzip, dass der für die Kosten aufkommen soll, der das Ding auch nutzen will.
    Das ist schön für dich. Die Dorfkinder aus meiner Schulzeit sind mit dem Bus gefahren, obwohl die Verbindung kacke war. Und ich bin sehr froh darum, dass man die Leute, die darauf angewiesen sind, nicht mit den Kosten alleine lässt. Mir wäre es aber lieber, man würde so investieren, dass die Verbindungen einfach weniger kacke sind. Aber es werden wohl die Wünsche von keinem hier erfüllt werden.

  21. #40
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Das 9-Euro-Ticket - Von Altötting bis auf Sylt

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    EDIT: Sicherlich ist der von dir genannte Sinn eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks auch der, dass er unabhängig und objektiv ist. Unser unabhängiger und objektiver Rundfunk hat sicherlich nicht aus Eigeninteresse nicht darüber berichtet, dass der Rundfunkbeitrag in Frankreich und Großbritannien abgeschafft wird. Und irgend ne Soko oder Böhmermann oder Heute Show gehört sicherlich nicht zum "öffentlichen Auftrag".
    Unabhängig davon, dass zumindest über das Vorhaben in Großbritannien sehr wohl vom ÖRR berichtet wurde, stellt sich ja auch die Frage, ob die Umstellungen in GB und Frankreich der Weisheit letzter Schluss sind.
    In GB wird die Finanzierung zukünftig über Steuern geregelt statt über einen Beitrag, den nur die mit emfpangsbereiten Geräten und Streaming-Boxen zahlen. Und soweit ich mich erinnere, hast dich du hier im Thread sehr stark kritisiert, dass etwas über Steuern von Leuten finanziert werden soll, die die Sache gar nicht nutzen?
    Und in Frankreich wird es halt auch über Steuern finanziert, von Kürzungen der Mittel für den ÖRR ist nichts zu lesen. Ein klassischer "linke Tasche, rechte Tasche"-Trick also, der einfach nur der Politik mehr Einfluss auf den ÖRR schafft. Ob man über so einen ÖRR dann noch sagen kann, er sei unabhängig und frei in seinem Auftrag, darf bezweifelt werden. Denn die, denen der ÖRR als Medium auf die Hände schauen soll, bestimmt dann, wie viel Geld es noch gibt.

    Und warum genau sollten Heute Show, Soko XY und Böhmermann nicht Teil des "öffentlichen Versorgungsauftrags" sein? Heute Show und Böhmermann haben ohne Zweifel eine (teilweise nicht unerhebliche) informative Komponente.
    Und selbst wenn nicht, dann hat der ÖRR eben nicht nur die Aufgabe, eine Minimalversorgung sicherzustellen, sondern ein umfassendes Programm zu gewährleisten. Denn die "Grundversorgung", auf du die hier womöglich anspielst, ist eben keine Minimalversorgung. Dazu kann man sich gern die entsprechenden höchstrichterlichen Urteile des Bundesverfassungsgerichts zu Gemüte führen.

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