Thema: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau

Stellt euch einmal folgendes vor: ihr seid mehr als 2 Jahre von zu Hause weg und bereist die Welt, inklusive sehr armen Ländern. Nebenbei beschäftigt ihr euch in diversen Internetforen um den Anschluss nicht zu verlieren, aber auch um ein wenig den Grundtenor in der Heimat zu erfahren.
Bei diesen Aktivitäten lernt ihr vieles. So besteht zum Beispiel ein exorbitante Kluft zwischen Arm und Reich, die deutschen Wurzeln laufen Gefahr verloren zu sein - vor allem in den Großstädten - und ueberhaupt herrscht Verzweiflung in der deutschen Gesellschaft, die sich in ihrer Existenz bedroht sieht.

Nun ist es soweit, das der Tag der Heimkehr vor der Tür steht. Mit einem angstvollem Lächeln landet ihr in Frankfurt, vorbereitet auf das schlimmste. Doch was ist das, der Zöllner spricht immer noch deutsch und heißt Rotmann! Ihr geht also von einer perfiden Falle aus und wittert die Gefahr im Hinterhalt. Um schnellstmöglich in Sicherheit zu kommen, besteigt ihr euren Leihwagen der euch schnell über die erstklassig ausgebaute Autobahn nach Norden bringt. Da kein Verkehr herrscht, entscheidet ihr euch für einen kleinen Imbiss an der Raststelle und bereitet euch auf den so viel gehörten Preisschock vor. Doch Potzblitz, die Bockwurst bei Shell kostet immer noch 2,20 Euro, genau wie noch vor 3 Jahren!? Und auch der freundliche Herr Monsberg hinter der Theke war eurer Sprache mächtig!

Nun ist es an der Zeit ein paar Freunde zu treffen, die euch sicherlich mehr Auskunft über diese Missstände geben können. Nachdem ihr mehr über ihre max. 40 Stunden Woche, den 50 Zoll TV und 3 Wochen krank feiern bei vollem Lohnausgleich in diesem Jahr erfahren habt, fragt ihr also: ja wo geht es denn nun bergab in Deutschland? Die Antwort kommt prompt: die Politiker und die Banken sind an allem Schuld, auch der Euro hat dazu beigetragen! Dann die Gegenfrage: wozu? Und die finale Antwort: jaaaaa, das werden wir schon noch sehen, wenn es hier erst mal so richtig bergab geht!

Nunja, also liegt die große Rezession noch in der Ferne, Glück gehabt! Macht ihr euch also auf in den Ostteil der Republik, samt Provinz und Hauptstadt. In der Provinz liegt laut Internet ja so einiges im Argen. Als Ausländer muss man erwarten tot geschlagen zu werden, Kommis wollen die Zone wieder und ueberhaupt ist alles ganz fürchterlich in der SBZ! An der Ostsee angekommen (ohne wegen Rassenschande zusammengetreten zu werden) bietet sich ein anderes Bild. Menschen flanieren in den Osterferien herum, großkalibrige Kapitalautos dominieren die Straße, jeder scheint zufrieden. Gut, hier das kann auch ein Einzelfall sein, fahrt lieber zurück nach Berlin, das Epizentrum der Armut und Ausländerkriminalität.
Dort angekommen, kommt auch gleich ein schwarz haariger Mensch zu euch und ihr bereitet euch darauf vor schmerzvoll zu sterben. Doch was ist das, in perfektem Deutsch fragt er euch, ob ihr nicht für die Initiative "Stoppt Gewalt, nie wieder ein Fall Jonny" unterschreiben möchtet?! Verblüfft und verwirrt setzt ihr euren Kürzel auf das Blatt Papier und seid froh, noch einmal mit dem Leben davon gekommen zu sein. Am Bahnhof dann endlich wird euch das geboten was ihr erwartet habt: bettelnde Menschen! Allerdings passen diese nicht ganz ins Gemeinbild. Wie sich herausstellt sind dies entweder deutsche Jugendliche die darin ihr Lebensideal realisiert sehen (kurz: Punks) oder gestrandete Existenzen die wohl einen nicht irrelevante Teilschuld an ihrem Schicksal haben. Allein mengenmäßig jedenfalls reichen zweistellige Zahlen um sie zu erfassen. Nach dieser Erfahrung geht es dann in der sauberen und pünktlichen S-Bahn in den sicheren Berliner Vorort wo erst einmal gegessen wird. Dort, in einem schönen mittelpreisigen italienischen Restaurant wirst du dann Ohrenzeuge von einem Gespräch zwischen 4 lustigen, wenn auch alkoholisierten, Gesellen an der Bar. Der Gesprächsverlauf im groben Abriss:

Opfer 1: Die Schlampe aufm' Amt wollt mir keene Kohle jeben.
Opfer 2: Wolltse mit mir och abziehen, die broch mal een aufs Maul!
Opfer 3: Bist halt keen Kanacke, die kriegen alles innen *****.
Opfer 4: *lall*
O1: Eenes Tages leg ich da mal wen um, schwoer ik dir!
O3: Nee, bringt och nix. Hab jetze nen' Fuffi mehr im Monat durch meine Invalidenrente, da geht auch mal ein Nordhaueser.
O1: Du hast et jut. Ikke muss morgen wieder früh raus, so gegen 10. 5 Stunden malochen und 20 Minuten mitm Bus zu diesen Sklaventreiber.
O2: watt denn, kriegst doch Kohle!
O1: Na und, ist weniger als ich noch auf Tasche lach. Scheissamt zwingt mir doch!
O4: *lall*
O3: Kommt Jungens, machen wer noch ne' Runde!
O4: *lall*

Also auch hier kein Notstand. Wo sonst kann man sich schließlich als Arbeitsloser in einem Restaurant derart zulaufen lassen? Enttäuscht macht ihr euch auf nach Hause, vorbei an den hübschen Einfamilienhäusern, durch sichere Straßen und mit der Gewissheit morgen friedlich auf zu wachen. Der Albtraum vom 3. Welt Land inmitten Europas hat sich nicht bewahrheitet und vielleicht, aber auch nur vielleicht, ist doch gar nicht alles so schlimm wie man es im Internet liest. Denn, der Mensch neigt zur Übertreibung, das wusste bereits Goethe.

Anmerkung des Schmieds: natürlich habt ihr bei eurer Reise auch Zigeunerbanden gesehen die beim Hütchenspiel am Checkpoint Charlie Touristen abzocken oder Wohngettos in den Rentner ohne Perspektive vor sich dahinvegetieren. Worum es euch geht ist die Relevanz und Relation! Manches Mal könnte man beim studieren des Internets meinen, der Abgesang Europas stehe vor der Tür.


Ich hoffe ich trete niemanden auf den wohl geformten Schlips mit diesem Text und falls doch...ist es mir egal. Get a spine.

Im Grunde ist Dein Post korrekt - Du betrachtest es lediglich aus nur einer Perspektive und da liegt Dein Fehler.
Nicht überall kostet ne Bratwurst 2,20 €
Nicht überall hat ein Arbeitsloser nen "fetten 50 Zoller" und nicht überall wird Deutsch gesprochen.

Deutschland ist im großen und ganzen - da hast Du Recht - ein Land der Meckerer (man sieht es ja allein in den Spielediskussionen^^) - es gibt aber weitaus mehr Elend als man vielleicht am Frankfurter Flughafen sehen möchte.

Übrigens: Welcome Back in Germany - have a good Time!

PS: Jeder 6te Deutsche lebt an der Armutsgrenze. Überspringe die 6 nicht und schau mal links und rechts.

iSimulacron3

Du betrachtest es lediglich aus nur einer Perspektive und da liegt Dein Fehler.
Nicht überall kostet ne Bratwurst 2,20

Da behaupte ich einmal, das ich mir einen guten Überblick verpassen konnte. Ich war in 6 Bundesländern, in Ost als auch West, habe privat hausiert und im Hotel, bin selber gefahren und habe Oeffis benutzt, war essen und auch einkaufen. Im Prinzip also viele Ebenen des alltäglichen Lebens innerhalb kurzer Zeit erlebt.

iSimulacron3

es gibt aber weitaus mehr Elend als man vielleicht am Frankfurter Flughafen sehen möchte.

Deswegen der weite Trip, denn ich hatte jemanden dabei dem ich alle Facetten zeigen wollte.

iSimulacron3

Übrigens: Welcome Back in Germany - have a good Time!

Seit gestern wieder zurück und glaube mir, in D wäre ich lieber.

iSimulacron3

PS: Jeder 6te Deutsche lebt an der Armutsgrenze. Überspringe die 6 nicht und schau mal links und rechts.

Die ominöse Armutsgrenze ist einen eigenen Thread wert mit Erstellungsmerkmalen und Erhebung, wenn du mich fragst.

Der Schmied von Kochel

Da behaupte ich einmal, das ich mir einen guten Überblick verpassen konnte. Ich war in 6 Bundesländern, in Ost als auch West, habe privat hausiert und im Hotel, bin selber gefahren und habe Oeffis benutzt, war essen und auch einkaufen. Im Prinzip also viele Ebenen des alltäglichen Lebens innerhalb kurzer Zeit erlebt.



Deswegen der weite Trip, denn ich hatte jemanden dabei dem ich alle Facetten zeigen wollte.



Seit gestern wieder zurück und glaube mir, in D wäre ich lieber.


Die ominöse Armutsgrenze ist einen eigenen Thread wert mit Erstellungsmerkmalen und Erhebung, wenn du mich fragst.

Es gibt eine Grauzone zwischen schwarz und weiß.
Das Du viel rumgekommen bist zweifelt keiner an - Glückwunsch. Bin fast ein wenig neidisch; da Neid aber nicht zu meinen Charakterzügen gehört: Respekt!

Aber auch ich komme - zumindest geistig - viel rum und gehe mit offenen Ohren und Augen durch die Welt. Ich schaue links und rechts vorbei und bilde mir dann ein Urteil.
Ne Bratwurst kann 1 Euro (bei uns am Kaufland "beim Freddy") kosten, aber auch 7,50 € (an der Raste bei den Dammer Bergen)
Wenn Du beispielsweise in einer indischen "Senke" unterwegs warst und danach in Dortmund Husen am Bahnhof, dann kommt Dir der Husener Bahnhof vor wie ein 5 * Hotel.

Reine Ansichtssache. Deine Ansicht ist nach Deiner "Welttournee" nun vielleicht ein wenig aufgeklart und somit auch vernebelt worden.

iSimulacron3

Ne Bratwurst kann 1 Euro (bei uns am Kaufland "beim Freddy") kosten, aber auch 7,50 € (an der Raste bei den Dammer Bergen)

Das kann ich toppen, parken für eine Nacht 50 Cent in "Rudolstadt" und 32 Euro in Frankfurt Airport. Aber, daran wird Europa nicht vergehen

Jammern gehört in Deutschland nunmal mittlerweile zum Geschäft, obwohl es den meisten im Verhältnis zum Ausland gut geht oder gut gehen könnte, wenn sie sich nicht selbst das Leben schwer machen würden ...

Im Granteln nähert sich der gemeine Deutsche immer mehr dem Österreicher an

Problematisch ist es, wenn die Zufriedenen nur noch zur schweigenden Mehrheit gehören und die Grantler in den Medien immer lauter werden. Dann wird ein völlig falscher Eindruck vermittelt ...

@ Isso

richtig, deshalb sollten wir den anderen in Europa einfach unsere Kontonr. samt Pin geben und es könnte alles so schön sein , der Helmut hätte da drum nicht so ein Gewese gemacht

Topas

@ Isso

richtig, deshalb sollten wir den anderen in Europa einfach unsere Kontonr. samt Pin geben und es könnte alles so schön sein , der Helmut hätte da drum nicht so ein Gewese gemacht

Wenn du Kohl meinst, der hat Spenden immer gern angenommen

Issomad

Wenn du Kohl meinst, der hat Spenden immer gern angenommen

ja, der war aber auch immer sehr freigiebig im verbraten der deutschen Steuergelder

Überall jammern die Menschen...und das Problem ist,das die leute halt HIER leben und deshalb über die Dinge HIER jammern,nach dem Motto:"Was kümmert mich die 3.Welt,ich hab eigene Probleme..."
Lasst sie doch

Hier das Lied zum o.g. Motto

Jeder hat halt andere probleme in afrika allgemein mit nahrung und trinkwasser und wir ebend mit der zulässigen profiltiefe von autoreifen.

Is doch in ordnung, geht halt nach dem stand des landes in der heutigen welt.

ich glaube auch, dass der unmut zum verfall europas oder deutschlands daher rührt, dass es nicht verständlich ist, wieso milliarden und noch mehr milliarden und sonstige monetären hilfen ausgegeben werden, solange hier vor der tür nur noch einer arm dran ist, auch wenn das "arm dran" sein hierzulande eine hohe hürde hat, ab der "arm dran sein" anfängt.

wir leben nun mal in einem hohen standard, das brauchen wir nicht diskutieren. es ist auch nicht zu diskutieren, dass hier eigentlich keiner verhungern brauch, es ist auch nicht zu diskutieren, dass hier viel gemeckert wird. aber durch einen hohen standard innerhalb der gesellschaft, wächst natülrich das verlangen nach selbstverständlichkeiten, die aus anderer perspektive gar keine sind.

somit stellt sich das verlangen auf, trotz leben in hier definierten armut, wenigstens mal ein wochenende im jahr mit den kindern in den urlaub fahren zu wollen. ist natürlich keine notwendigkeit, aber wegen dem standard erstrebenswert. d.h. dinge die eigentlich keiner brauch werden zum standard und können von denen, die in armut leben, nicht erreicht werden. somit beginnt die spirale der ungerechtigkeit, bzw. dessen empfindung.

gleiches gilt beim thema ausländer. obwohl ich da nicht wirklich gerne drauf eingehen will. aber manche fragen sich natürlich schon, wieso leben ausländer hier, die hier nach lust und laune leuten auf die fresse hauen? wenn sie "nur" dafür hier sind, sollen sie das bitte in ihrer heimat tun. denen werden dann auch noch ohne gegenzug leistungen gegeben und gewilligt, wo auf der anderern seite in manchen ländern strenge und, sind wir ehrlich, sinnvolle barrieren für eine einwanderung geschaffen werden (qualifikationsnachweis, nachweis arbeitsstelle etc.). es wird dann quasi im dummen affekt ausgeblendet, dass es genau solche auch auf der seite der einheimischen gibt, die nach lust und laune leuten auf die fresse hauen, oder den ganzen tag nur auf der parkbank sitzen und hansa bier aus der dose saufen und ab und an zum automaten oder zum schlater gehen und sich den hartz 4 satz ziehen. aber die letzteren sind ja nicht eingewandert.

ich glaube viele quellen der unzufriedenheit liegen in dem gefühl der ungleichbehandlung und des neides. was aber durchaus in meinen augen verständlich ist. wieso müssen denn unbedingt andere staaten aus der staatskasse gerettet werden, die teilweise auch selbst verschuldete probleme haben, oder probleme haben, die wegen betruges zu stande kamen, wenn es vor der tür soviele möglichkeiten gäbe, dinge zu verbessern und das allgemein wohl zu erhöhen? das lässt sich einfach nicht mehr so richtig vermitteln. wo werden denn die öffentlichen finanzlöcher im eingangspost erwähnt, die es nicht mehr erlauben bäder, museen oder sonstige einrichtungen zu öffnen, straßen zu flicken, marode schulen zu sanieren usw.?
ist doch klar, dass man lieber erst mal sowas geklärt haben will, als die maroden banken und staatskassen im ausland.

Ich verstehe was du meinst @Der Schmied von Kochel. Deutschland ist absolut ein Meckerland was man, wie @iSimulacron3 schon schrieb, hier an den Gamesthreads sieht wo ein Spiel runtergemacht wird und alles scheisse iat bevor es rauskommt und nur ein bissl was bekannt ist. Ist nur ein Beispiel.

Jedoch musst man immer die andere Seite betrachten. Klarbgeht uns vergleichsweise gut, selbst mit einem 400€ Job. Aber hierzulande ist das halt nicht viel. Was hast du davon wenn man jeden Cent dreimal umdrehen muss? Ich weiss leider wie das ist.
Aber im großen und ganzen gebe ich dir Recht nur noch einen Teil hast du nicht beachtet....du hast halt im Internet gelesen

iSimulacron3

PS: Jeder 6te Deutsche lebt an der Armutsgrenze. Überspringe die 6 nicht und schau mal links und rechts.

Bis auf das, dass die Armutsgrenze ein statistischer Wert ala "Wenn jeder in Deutschland Lamborghini Aventador und Bugatti Veyron fährt, ist der mit dem Audi A8 3.0 TDI arm", hast du natürlich recht.
In Deutschland muss keiner Hungern, wir haben hier im Endeffekt eine Grundsicherung ala Hartz 4. Dem ist nunmal so, und das sichert nunmal auch Existenzen. Der Rest sind Luxusprobleme, die es zwar auch bedarf, aber nur relativ sind - das ganze heißt ja auch Armutsgrenze und nicht Überlebensgrenze, nur wird das gut und gern auch wieder in den Medien übertrieben dargestellt.
Ich möchte hier an diesem Punkt nur mal erwähnen: Ich persönlich bin selbstständig neben meinem Studium und verdiene momentan nach all meinen Abzügen, die es als Selbstständiger bedarf (private Krankenversicherung beispielsweise) deutlich weniger als das Existenzminimum - gut geht's mir trotzdem, wenngleich ich auch bei meinen Eltern wohne. Das ist dann eben die Kluft, die man als "armer Mensch" eingeht, dass man sich gewisse Dinge eben nicht leistet oder nicht leisten kann - wie beispielsweise eine eigene Wohnung - oder um noch einen draufzusetzen: Eine eigene Wohnung in Uni-Nähe mit Sauftouren jedes Wochenende und zum Teil unter der Woche, wie z.B. viele anderen Studenten das handhaben.
Und auch hier wird gern beim Thema Studiengebühren das Ding mit "armer Student" vorgeschoben - wenn man dann zur Weihnachtszeit mal sieht, wer sich alles mit Glühwein noch und nöcher besauft und wie in den Kantinen so gespeist wird und wer aller in Urlaub fährt und fliegt - nunja - arm ist relativ, wie schon gesagt.
Und das ist eben auch jene Entdeckung, die man als "Schmied von Kochel" dann macht, wenn man ein wenig weg ist und nur selten hier zu Lande ist. Aber denk dir nix, das Meckern kommt schon wieder . Ist ja eine Grundeigenschaft der Deutschen - und ich nehm mich da natürlich auch nicht aus.
Und im Grunde hast du's ja sogar schon wieder erfüllt - indem du nur über die Meckereien der Deutschen meckerst ...

@Gilli

die Groß und Kleinschreibung wird heute schon nicht mehr gelehrt???

Franticer

Jeder hat halt andere probleme in afrika allgemein mit nahrung und trinkwasser und wir ebend mit der zulässigen profiltiefe von autoreifen.

Is doch in ordnung, geht halt nach dem stand des landes in der heutigen welt.

Es gibt aber auch einen Zusammenhang zwischen unserer Wohlstandsgesellschaft und den Problemen der Dritten Welt. Dazu muss man sich mal klarmachen, wo die meisten 'deutschen' Produkte inzwischen gefertigt werden und welchen Wohlstandsmüll man noch versucht, der Dritten Welt anzudrehen (leider mit Erfolg) ...

Topas

die Groß und Kleinschreibung wird heute schon nicht mehr gelehrt???

auch dir vogel sollte schon lange aufgefallen sein, dass ich das noch nie hier beachtet habe. also spar dir die mühe...

Issomad

Es gibt aber auch einen Zusammenhang zwischen unserer Wohlstandsgesellschaft und den Problemen der Dritten Welt. Dazu muss man sich mal klarmachen, wo die meisten 'deutschen' Produkte inzwischen gefertigt werden und welchen Wohlstandsmüll man noch versucht, der Dritten Welt anzudrehen (leider mit Erfolg) ...

Das liegt aber auch mit an der Ausbeutung während der Kolonialzeit von den jeweiligen Kolonialmächten bzw. der Ausbeutung noch heute und Politischen Intrigen. Die Länder dort haben halt nie wirklich gelernt auf eigenen Beinen zustehen bzw. es wurde ihnen nie die Chance dazu gegeben.

Ich wohne in Zürich (Schweiz) und war bisher nur in Hamburg und Berlin unterwegs. Hamburg war nicht so prickelnd. Ich fühlte mich aufgrund der Infrastruktur der Stadt eher wie in einem Dorf. Berlin fand ich wieder einigermassen zivilisiert. Wenn du also meckern willst, würde ich vorschlagen 2 Wochen in Zürich zu verbringen und dann nach Hamburg zu fahren.

Blizzard_Black

Bis auf das, dass die Armutsgrenze ein statistischer Wert ala "Wenn jeder in Deutschland Lamborghini Aventador und Bugatti Veyron fährt, ist der mit dem Audi A8 3.0 TDI arm", hast du natürlich recht.
In Deutschland muss keiner Hungern, wir haben hier im Endeffekt eine Grundsicherung ala Hartz 4. Dem ist nunmal so, und das sichert nunmal auch Existenzen. Der Rest sind Luxusprobleme, die es zwar auch bedarf, aber nur relativ sind - das ganze heißt ja auch Armutsgrenze und nicht Überlebensgrenze, nur wird das gut und gern auch wieder in den Medien übertrieben dargestellt.
Ich möchte hier an diesem Punkt nur mal erwähnen: Ich persönlich bin selbstständig neben meinem Studium und verdiene momentan nach all meinen Abzügen, die es als Selbstständiger bedarf (private Krankenversicherung beispielsweise) deutlich weniger als das Existenzminimum - gut geht's mir trotzdem, wenngleich ich auch bei meinen Eltern wohne. Das ist dann eben die Kluft, die man als "armer Mensch" eingeht, dass man sich gewisse Dinge eben nicht leistet oder nicht leisten kann - wie beispielsweise eine eigene Wohnung - oder um noch einen draufzusetzen: Eine eigene Wohnung in Uni-Nähe mit Sauftouren jedes Wochenende und zum Teil unter der Woche, wie z.B. viele anderen Studenten das handhaben.
Und auch hier wird gern beim Thema Studiengebühren das Ding mit "armer Student" vorgeschoben - wenn man dann zur Weihnachtszeit mal sieht, wer sich alles mit Glühwein noch und nöcher besauft und wie in den Kantinen so gespeist wird und wer aller in Urlaub fährt und fliegt - nunja - arm ist relativ, wie schon gesagt.
Und das ist eben auch jene Entdeckung, die man als "Schmied von Kochel" dann macht, wenn man ein wenig weg ist und nur selten hier zu Lande ist. Aber denk dir nix, das Meckern kommt schon wieder . Ist ja eine Grundeigenschaft der Deutschen - und ich nehm mich da natürlich auch nicht aus.
Und im Grunde hast du's ja sogar schon wieder erfüllt - indem du nur über die Meckereien der Deutschen meckerst ...

Erst mal viele Dank für Deine sehr ausführliche Antwort.
Ich kann Deinen Standpunkt nachvollziehen und auch verstehen.
Wie ein "indischer Obdachloser" muss hier in D auch keiner leben; korrekt! Aber es gibt hier relative Armut... und damit meine (!) ich echte Armut! Bis hin zum Hunger! Auch das gibt es auch in Deutschland.
Der Veyron und A8 Vergleich ist nun ein bisschen arg überzogen und karrikiert.