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  1. #61
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist offline
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor

    Zitat martin-josef Beitrag anzeigen
    wie den die Batterie entsorgt werden kann.
    Gar nicht, die werden aufbereitet/recycelt. Siehe neue VW Konzeptfabrik.

    Habe gestern meinen ersten Plug-in Hybrid mit 70km Rein-Elektro Reichweite geordert, bin sehr gespannt wie sich das langfrsitig fahren lässt (kenne es nur von Mietwagen als Voll-Elektro). Wallbox warte ich noch bis 2022, da die Fördermittel in NRW aufgebraucht sind. Öko Tarif habe ich schon (Voraussetzung für Förderung), da muss ich nix ändern

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    AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor

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  3. #62
    Oral B Sonic Compl Oral B Sonic Compl ist offline
    Avatar von Oral B Sonic Compl

    Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor

    Porsche sieht das übrigens nicht als Zukunft. Zumindest nicht für den 911. Der Rest darf elektro werden, man geht von bis zu 70% der eigenen Palette mit ohne Benziner aus - nur der 911er wird weiterhin vor sich hin röhren dürfen. Wäre auch schade um Hochdrehzahl-Konzepte wie den GT3, der irgendwo auch von seinem Motor lebt. Dazu baut Porsche mit einigen Partnern in Chile eine Biotreibstoffanlage mit Windrädern, die aus 2 GW Energie im Jahr etwas mehr als eine Million Tonnen Methanol erzeugen soll - woraus man dann einen Brennstoff synthetisiert, der wie Benzin funktioniert.

    https://newsroom.porsche.com/de/2020...els-23020.html

    Das besondere an der Anlage: Sie ist durch die Anden isoliert, die Windräder werden tatsächlich nur für die Kraftstoffgewinnung relevant sein, weil dort niemand wohnt.

  4. #63
    ccommander81 ccommander81 ist offline
    Avatar von ccommander81

    Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor

    Zitat HardAndSoft Beitrag anzeigen
    Mit anderen Worten: E-Autos sind klasse, sie werden zur Zeit nur falsch betankt. Das ist ein politisches Problem, für das die Technik nichts kann. War da nicht mal die Idee, alle Neubauten und größere Dachumbauten mit Solarmodulen zu bestücken? Dann könnte der Strom für's eigene Auto selbst erzeugt werden.
    Dann müsste man aber zum Vergleich auch den Verbrenner mit synthetischen CO2-neutralen Kraftstoffen betanken und schauen, wie die Energie-Bilanz dann aussieht. Ansätze für solche Kraftstoffe gibt es ja viele, sind sie halt bislang teuerer, als Erdölbasierte.

  5. #64
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor

    Zitat ccommander81 Beitrag anzeigen
    Dann müsste man aber zum Vergleich auch den Verbrenner mit synthetischen CO2-neutralen Kraftstoffen betanken und schauen, wie die Energie-Bilanz dann aussieht. Ansätze für solche Kraftstoffe gibt es ja viele, sind sie halt bislang teuerer, als Erdölbasierte.
    Sie werden aus EE-produziert - im Gegensatz zu Strom heute - auch immer teurer bleiben, denn synthetische Kraftstoffe brauchen Unmengen an Strom zur Herstellung. Der Wirkungsgrad bei der direkten Verwendung von EE-Strom in einem E-Motor und Akku ist halt einfach höher, als der eines Verbrennungsmotors. Der Akku hat einen Wirkungsgrad im Bereich von 93-95% bei normalen Temperaturen und einen Wirkungsgrad von 89-92% bei kalten Temperaturen. Der E-Motor hat einen Wirkungsgrad im Bereich von ca. 90-95%.

    Ein Verbrennungsmotor hat einen Wirkungsgrad im realen Betrieb von zwischen 20% und 30% - je nach Anwendungszweck, Motorgröße. Synthetischen Kraftstoff aus Erneuerbaren Strom passiert mit Umwandlungsprozessen - Power to Liquid, indem erst Wasserstoff erzeugt wird mittels Elektrolyse und dann Wasserstoff und CO2 zu langkettigen Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden. Jeder Schritt ist Energieintensiv und hat Verluste im Wirkungsgrad - um ihn dann wieder in einem PKW-Motor mit niedrigen Wirkungsgrad verfeuern zu können, ist das einfach zu energieintensiv.
    Ein Auto, das 8 Liter Benzin auf 100km braucht, hat einen Energieverbrauch von 68kwh/100km. Wird der oben genannte Power to Liquid Prozess mit einem Wirkungsgrad von 50% geschafft, verdoppelt sich der Energieverbrauch auf 136kwh/100km.
    Ein E-Auto kann man auch mit 20kwh/100km betreiben, inkl. Ladeverlust - ist also knapp 7 mal besser - oder mit der selben Energiemenge für den Power to Liquid Prozess für 100km Reichweite bei 8 Liter Benzinverbrauch lassen sich fast 7 E-Autos zu jeweils 100km betreiben - das ist offensichtlich, dass das E-Auto hier der günstigere Weg sein wird.

    Interessant wird nur, wie der Großteil der Hersteller deren Werkstatt-Netzwerk aufrecht erhalten will dann - der Kunde wird sicher nicht gern alle 30.000km zur Werkstatt fahren, damit der Werkstattmeister eine halbe Stunde lang ums Auto rumgeht und durch die Gegend schaut - und dann werden dafür 400 Euro fällig. Ein E-Auto braucht keinen Ölwechsel, genauso wenig gibt es einen Ölfilterwechsel, es gibt kein Ventilspiel, das kontrolliert werden muss, keine Zündkerzen, die getauscht werden müssen - das Ding ist ein "Staubsauger mit 4 Rädern".

  6. #65
    HardAndSoft HardAndSoft ist offline
    Avatar von HardAndSoft

    Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    Interessant wird nur, wie der Großteil der Hersteller deren Werkstatt-Netzwerk aufrecht erhalten will dann - der Kunde wird sicher nicht gern alle 30.000km zur Werkstatt fahren, damit der Werkstattmeister eine halbe Stunde lang ums Auto rumgeht und durch die Gegend schaut - und dann werden dafür 400 Euro fällig. Ein E-Auto braucht keinen Ölwechsel, genauso wenig gibt es einen Ölfilterwechsel, es gibt kein Ventilspiel, das kontrolliert werden muss, keine Zündkerzen, die getauscht werden müssen - das Ding ist ein "Staubsauger mit 4 Rädern".
    Sehe ich genauso. Bis auf die Bremsen und die Reifen hat so ein E-Mobil keine nennenswerten Verschleissteile. Was wird aus der Zulieferindustrie? Auch die Gelddruckmaschine "AU" wird entfallen - E-Autos haben keinen Auspuff. Was habe ich in meinem Leben schon für Endschalldämpfer und KATs bezahlt... Die gesamte Auspuffindustrie wird zusammenbrechen. Kühler entfallen ebenfalls.
    Und das gesamte Tankstellennetz wird sich neu erfinden müssen. Das Modell "Tanksäule mit kleinem Supermarkt" wird dann nicht mehr funktionieren. Denn aus dem bisherigen Kurzaufenthalt mit Snickers-Snack könnte dann ein etwas längerer Aufenthalt werden, so dass der Supermarkt zum Cafe mutieren wird. In Summe wird aber ein Grossteil der Tankstellen wegfallen, weil alle Haus- oder Garagenbesitzer ihr Auto an der heimischen Steckdose aufladen werden - das geht mit Benzin bisher nicht. Wahrscheinlich wird es nur noch in Grossstädten und an der Autobahn Tankstellen bzw. Ladestellen geben; angeschlossen an einen grossen Supermarkt.

    Es gibt also viel Planungsbedarf, sowohl bei den Autoherstellern als auch bei der Reisebranche. Da werden viele Menschen unterschiedlichster Ausbildungsgänge freigesetzt. Was machen wir mit denen? In der Elektromobilität liegt ganz viel sozialer Sprengstoff begraben.

  7. #66
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor

    IdR gibt es doch auch in nicht ganz kleinen Dörfern oder Kleinststädten auch noch einige Mehrfamilien-/Mietshäuser. Die Frage ist, ob da die Eigentümer für jeden eine Ladesäule nachrüsten wollen/werden? Ansonsten könnte es statt der Tanke im Dorf dann halt einen Parkplatz mit entsprechender Ladeinfrastruktur geben, wo man sein Auto am Abend abstellt und in der Früh wieder vollgeladen abholt. Möglicherweise eben mehrere pro "Dorf", damit der Fußweg nach Hause nicht zu lang ausfällt.

    Ansonsten werden im Dunstkreis von Überland-"Tanken" dann halt andere Dienstleister angesiedelt sein, als eben wie bisher nur der Snackshop und das Sanifair-Klo. Gut, Friseure und Maniküre etc. ist vermutlich eher eine "Vertrauensfrage", aber es gibt genügend andere Dienstleistungen, die man in Anspruch nehmen könnte, wenn man halt irgendwie eine halbe Stunde totschlagen müsste. Man stelle ein paar Playsen irgendwo hin und verlange 10 Euro für die halbe Stunde und die Eltern zahlen das garantiert, damit die Kids beschäftigt sind.

  8. #67
    HardAndSoft HardAndSoft ist offline
    Avatar von HardAndSoft

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    Zitat Jonny Knox Beitrag anzeigen
    IdR gibt es doch auch in nicht ganz kleinen Dörfern oder Kleinststädten auch noch einige Mehrfamilien-/Mietshäuser. Die Frage ist, ob da die Eigentümer für jeden eine Ladesäule nachrüsten wollen/werden? Ansonsten könnte es statt der Tanke im Dorf dann halt einen Parkplatz mit entsprechender Ladeinfrastruktur geben, wo man sein Auto am Abend abstellt und in der Früh wieder vollgeladen abholt. Möglicherweise eben mehrere pro "Dorf", damit der Fußweg nach Hause nicht zu lang ausfällt.
    In den Kleinstädten gibt es tatsächlich noch Wettbewerb der Vermieter. Da ist eine Lademöglichkeit für das Auto früher oder später ein grosses Plus bei der Vermietung.
    Sprich: Das wird tatsächlich der Markt regeln.

  9. #68
    Oral B Sonic Compl Oral B Sonic Compl ist offline
    Avatar von Oral B Sonic Compl

    Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    Sie werden aus EE-produziert - im Gegensatz zu Strom heute - auch immer teurer bleiben, denn synthetische Kraftstoffe brauchen Unmengen an Strom zur Herstellung. Der Wirkungsgrad bei der direkten Verwendung von EE-Strom in einem E-Motor und Akku ist halt einfach höher, als der eines Verbrennungsmotors. Der Akku hat einen Wirkungsgrad im Bereich von 93-95% bei normalen Temperaturen und einen Wirkungsgrad von 89-92% bei kalten Temperaturen. Der E-Motor hat einen Wirkungsgrad im Bereich von ca. 90-95%.

    Ein Verbrennungsmotor hat einen Wirkungsgrad im realen Betrieb von zwischen 20% und 30% - je nach Anwendungszweck, Motorgröße. Synthetischen Kraftstoff aus Erneuerbaren Strom passiert mit Umwandlungsprozessen - Power to Liquid, indem erst Wasserstoff erzeugt wird mittels Elektrolyse und dann Wasserstoff und CO2 zu langkettigen Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden. Jeder Schritt ist Energieintensiv und hat Verluste im Wirkungsgrad - um ihn dann wieder in einem PKW-Motor mit niedrigen Wirkungsgrad verfeuern zu können, ist das einfach zu energieintensiv.
    Ein Auto, das 8 Liter Benzin auf 100km braucht, hat einen Energieverbrauch von 68kwh/100km. Wird der oben genannte Power to Liquid Prozess mit einem Wirkungsgrad von 50% geschafft, verdoppelt sich der Energieverbrauch auf 136kwh/100km.
    Ein E-Auto kann man auch mit 20kwh/100km betreiben, inkl. Ladeverlust - ist also knapp 7 mal besser - oder mit der selben Energiemenge für den Power to Liquid Prozess für 100km Reichweite bei 8 Liter Benzinverbrauch lassen sich fast 7 E-Autos zu jeweils 100km betreiben - das ist offensichtlich, dass das E-Auto hier der günstigere Weg sein wird.

    Interessant wird nur, wie der Großteil der Hersteller deren Werkstatt-Netzwerk aufrecht erhalten will dann - der Kunde wird sicher nicht gern alle 30.000km zur Werkstatt fahren, damit der Werkstattmeister eine halbe Stunde lang ums Auto rumgeht und durch die Gegend schaut - und dann werden dafür 400 Euro fällig. Ein E-Auto braucht keinen Ölwechsel, genauso wenig gibt es einen Ölfilterwechsel, es gibt kein Ventilspiel, das kontrolliert werden muss, keine Zündkerzen, die getauscht werden müssen - das Ding ist ein "Staubsauger mit 4 Rädern".
    Porsche rechnet bei voller Ausbaustufe der Anlage von 1€ pro Liter vor Steuern von der Anlage bis zur Zapfsäule.
    Da wäre die Frage, wieviel der Staat da noch an "Mineralöl"-Steuer draufschlägt, dennmit E-Mobilität etc. brechen ja signifikante Einnahmen weg.
    Dem klassischen 911er-Fahrer wird es vermutlich egal sein.
    Spannend ist auch, wie die das Methanolproblem in Bezug auf Öl lösen. Im Gegensatz zu Benzin verdampft E100 bei 80°C nämlich nicht. Das heißt, was an Blowby an den Kolbenringen vorbeifliegt, bleibt dauerhaft im Öl.
    Wobei man natürlich festhalten muss - Dadurch, das sie komplett synthetisieren, können sie ihr Produkt natürlich frei wählen. Einfach nur IsoOktan, also Sprit mit 100 ROZ zu produzieren, der ansonsten normalem Benzin gleicht, steht ihnen frei. Die Abgaswerte würden natürlich besser werden.

  10. #69
    ccommander81 ccommander81 ist offline
    Avatar von ccommander81

    Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    Power to Liquid, indem erst Wasserstoff erzeugt wird mittels Elektrolyse und dann Wasserstoff und CO2 zu langkettigen Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden.
    Neben diesen Verfahren, die ja auch insbesondere dort überlegt werden, wo CO2 in rauen Mengen anfällt (z.B. Zementindustrie, die jährlich 50% soviel CO2 produziert wie de Straßenverkehr), arbeitet man auch an biochemischen Prozessen, in denen Sonnenlicht direkt zu Kraftstoffen umgewandelt werden könnte. Es gibt Ideen über genmanipulierte Algen direkt flüssige Kraftstoffe in großen Salzwasserbecken zu erzeugen.

    Sind bei den 20 kWh/100 km schon die zusätzlichen Energiemengen für die Herstellung und Wiederaufbereitung der Akkus mit drin?

    Was den Verschleiß angeht, ist ja nun ein Elektromotor auch nicht absolut wartungsfrei. Aber klar, sicher deutlich Wartungsärmer als ein moderner Verbrenner. Verschleiß an Fahrwerk, Bremsen und elektronischer Fahrzeugausstattung bleibt ja auch erhalten. Hinzu kommen dann Angriffspunkte wie etwaige Energierückgewinnungssysteme und die ganze zusätzliche Elektronik einschließlich Softwareupdates.

    Ich bin wirklich gespannt, wie es in 10 Jahren hier aussieht. Ich selbst kann mich bislang noch nicht mit einem E-Auto anfreunden. Da wir aber auch gerade ein Photovoltaikanlage für unser Haus planen, ist ein E-Auto vielleicht eine willkommene Senke aber da gäbe es ja auch noch andere Möglichkeiten, wie Cryptomining

  11. #70
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor

    Zitat ccommander81 Beitrag anzeigen
    Neben diesen Verfahren, die ja auch insbesondere dort überlegt werden, wo CO2 in rauen Mengen anfällt (z.B. Zementindustrie, die jährlich 50% soviel CO2 produziert wie de Straßenverkehr), arbeitet man auch an biochemischen Prozessen, in denen Sonnenlicht direkt zu Kraftstoffen umgewandelt werden könnte. Es gibt Ideen über genmanipulierte Algen direkt flüssige Kraftstoffe in großen Salzwasserbecken zu erzeugen.
    Nur ist das halt nicht klimaneutral. Ein Beispiel: CO2 aus einem Kohlekraftwerk abgeschieden und zur Spritherstellung verwendet, ist nur ein Umweg von fossiler Verbrennung zu CO2 Ausstoß über eine weitere Ecke - am Kernproblem hat sich nichts verändert.
    Auch die Zementproduktion kann sich CO2-neutral realisieren lassen. Was ich damit sagen möchte: Es ist eine Milchmädchenrechnung.

    Sind bei den 20 kWh/100 km schon die zusätzlichen Energiemengen für die Herstellung und Wiederaufbereitung der Akkus mit drin?
    Die 20kwh nenne ich, weil es ein guter Richtwert ist. Der Verbrauch bei mir liegt aktuell bei 19,9kwh/100km, in einem Fahrzeug, das nicht auf maximale Effizienz ausgelegt ist und auch hin und wieder die 170 oder 180 auf der Autobahn zeigen muss. Dazu kommen noch Ladeverluste und auch Standby-Verluste. Es gibt aber auch Fahrzeuge, die weniger verbrauchen, genauso, wie es Fahrzeuge gibt, die mehr verbrauchen. Speziell die Aerodynamik und die Fahrgeschwindigkeit sind hier entscheidend.
    Die Produktion einer kwh Akku verbraucht ungefähr 100kwh Energie bei einer Energiedichte von 115wh/kg - zumindest laut des Berichts "Batterieproduktion in China
    Einzelaspekte der Ökobilanzierung" vom Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestags. Das ist die Energiemenge von etwas weniger als 12 Litern Benzin - oder mit Wirkungsgrad 50% synthetisch hergestellten Benzin sind es dann weniger als 6 Liter. Der Akku von mir hat 82kwh Energieinhalt - wir sprechen also bei einem Verbrauch von 8 Litern/100km dann von etwas über 6000km Fahrleistung mit synthetisch hergestellten Benzin, sofern es auch ein Fahrzeug ist, das mit 8 Litern Super / Super Plus/100km auskommt.

    Was den Verschleiß angeht, ist ja nun ein Elektromotor auch nicht absolut wartungsfrei. Aber klar, sicher deutlich Wartungsärmer als ein moderner Verbrenner. Verschleiß an Fahrwerk, Bremsen und elektronischer Fahrzeugausstattung bleibt ja auch erhalten. Hinzu kommen dann Angriffspunkte wie etwaige Energierückgewinnungssysteme und die ganze zusätzliche Elektronik einschließlich Softwareupdates.
    Bremsen: Nein. Bei den Bremsen sollte man sogar aufpassen, dass sie nicht vergammeln. Wenn ein Auto mit 1C rekuperiert - typische Handyakku-Ladeleistung - dann sind im Falle von meinem Auto 80kw Bremsleistung möglich. Das ist eine ganze Menge. Im normalen Straßenverkehr brauch ich die Bremse nahezu überhaupt nicht. Wenn man sich mal in Foren so umsieht bei Leuten, die deren Fahrzeugstatus überwachen, wie viele kwh Energie die wieder über Rekuperation zurückgewinnen, von denen ein großer Teil sonst über die Bremse in Abwärme umgewandelt wurden, dann staunt man nicht schlecht.
    VW meine ich verbaute beim E-Golf sogar Bremssysteme, die immer mal wieder minimal bremsen, damit die Bremsen eben nicht vergammeln.

    Energierückgewinnungssysteme - Der E-Motor, der ansonsten Energie aufwendet, um das Fahrzeug zu beschleunigen, wird zum Generator und die dadurch gewonnene Energie wieder in den Akku zurück gespeist.
    Hier ist eigentlich einzig und allein ausschlaggebend, für wie viele Kilometer/Betriebsstunden der Hersteller die Bauteile des Fahrzeugs auslegen will - auch Bauteile der Leistungselektronik wie beispielsweise den Inverter.

    Interessant wird eher das Thema Ladeinfrastruktur werden. Zum Einen in den Städten - Ladesäulenbetreiber betreiben Ladesäulen ja i.d.R. nicht zwecks der Gaudi, da wird der Strom sicherlich teurer werden, als bei privaten Lademöglichkeiten - und zum Anderen natürlich auch der ganze Altbestand. Es fällt mir schwer zu glauben, dass 20 oder 25 Jahre alte Häuser mit Hausanschluss und Co dafür ausgelegt wurden, dass da mehrere E-Autos gleichzeitig laden können mit 11kw. Zeitgleich bedeutet die Installation einer Wallbox bei einem Stellplatz, dass man irgendwo draußen Kabel verlegen muss - im Erdreich, in 60-80cm Tiefe i.d.R. - obendrein ist dann natürlich noch die Frage, wie es im Gebäude selbst aussieht und wie hoch der Aufwand hier noch ist.

  12. #71
    HardAndSoft HardAndSoft ist offline
    Avatar von HardAndSoft

    Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    Interessant wird eher das Thema Ladeinfrastruktur werden. Zum Einen in den Städten - Ladesäulenbetreiber betreiben Ladesäulen ja i.d.R. nicht zwecks der Gaudi, da wird der Strom sicherlich teurer werden, als bei privaten Lademöglichkeiten - und zum Anderen natürlich auch der ganze Altbestand. Es fällt mir schwer zu glauben, dass 20 oder 25 Jahre alte Häuser mit Hausanschluss und Co dafür ausgelegt wurden, dass da mehrere E-Autos gleichzeitig laden können mit 11kw. Zeitgleich bedeutet die Installation einer Wallbox bei einem Stellplatz, dass man irgendwo draußen Kabel verlegen muss - im Erdreich, in 60-80cm Tiefe i.d.R. - obendrein ist dann natürlich noch die Frage, wie es im Gebäude selbst aussieht und wie hoch der Aufwand hier noch ist.
    Ich habe gelesen, dass man das Auto auch mit weniger Anschlussleistung aufladen kann, das dauert dann nur länger.
    Da die meisten Autos in der Regel nachts ca. 8 bis 10 Stunden rumstehen und der Weg zur Arbeit wohl bei den wenigsten länger als 100 KM ist, sehe ich alte Hauselektrik nicht als wesentliches Problem.

    Unsicher wäre ich mir eher, ob unsere jetzt schon ausgelastete Bauwirtschaft die erforderlichen Umbauten rechtzeitig stemmen kann...

  13. #72
    Oral B Sonic Compl Oral B Sonic Compl ist offline
    Avatar von Oral B Sonic Compl

    Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    Interessant wird eher das Thema Ladeinfrastruktur werden. Zum Einen in den Städten - Ladesäulenbetreiber betreiben Ladesäulen ja i.d.R. nicht zwecks der Gaudi, da wird der Strom sicherlich teurer werden, als bei privaten Lademöglichkeiten - und zum Anderen natürlich auch der ganze Altbestand.
    Japp. Gerade bei Wohnsiedlungen, bei denen nicht immer direkt ein Anschluss an die Straße gegeben ist. Hinterhöfe, Reihenhaussiedlungen und so Zeugs. Bei den großen klassischen Mietshäusern ist es tatsächlich weniger spannend, der Ertrag pro Grundfläche macht zumindest die Finanzierung weniger wild, die geringe KFZ-Dichte entschärft auch. Hauptproblem ist eher, das meist zwischen Parkplätzen vor dem Haus und dem Grundstück selbst der Gehweg im Weg ist.
    Bei Grünflächen zwischen Gehweg und Haus sieht es dann schon wieder anders aus. Ganz besonders blöd sind Alleen mit Mittelstreifen, auf dem geparkt wird. Da werden dann die Säulenanbieter zum Zuge kommen. Grundsätzlich liegen die Drehstromleitungen für die richtigen Ladegeräte ja in den meisten Gebäuden bereits an, weil die klassische 230V Leitung nur eine teilweise verwendete Variante der 400V-Drehstromleitung ist. Die dann zu verlegen ist Sache des Elektrikers, wobei ich aus eigener Erfahrung weiß, das die 60-80cm Tiefe gerade im Altbaubereich eher Wunschdenken denn Realität sind. Bei mir vor der Wohnung sind es maximal 40cm.
    Das Hauptptroblem in den Großstädten ist eher, den Elektriker dafür zu finden. Die haben nämlich Aufträge ohne Ende.
    Mal zur Referenz: Ein normaler Elektroherd schafft auch seine 11 kw. Google spuckt mir schnell Sicherungen für 400V 80A aus, wobei aufgrund von Drehstrom hier nicht U*I=P, da aufgrund der drei Phasen das dann irgendwie anders berechnet wird. Ich hab U*I*sqr(3)=P gelesen. Keine Ahnung. Aus 400V und 16A kann man so wohl 11kw ziehen und nicht die rechnerisch mit einer Phase logischen 6,4kw. Aber ich bin da auch echt Laie. Das impliziert jedoch für mich, das die Leitungen sowas schon verkraften würden, ohne das die Regenwürmer in 10m Umkreis gekocht werden, weil die Leitung gerade sich dem Urzustand annähert.

  14. #73
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

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    Zitat Oral B Sonic Compl Beitrag anzeigen
    wobei aufgrund von Drehstrom hier nicht U*I=P, da aufgrund der drei Phasen das dann irgendwie anders berechnet wird. Ich hab U*I*sqr(3)=P gelesen. Keine Ahnung. Aus 400V und 16A kann man so wohl 11kw ziehen und nicht die rechnerisch mit einer Phase logischen 6,4kw. Aber ich bin da auch echt Laie. Das impliziert jedoch für mich, das die Leitungen sowas schon verkraften würden, ohne das die Regenwürmer in 10m Umkreis gekocht werden, weil die Leitung gerade sich dem Urzustand annähert.
    230 Volt ist die Spannung von Phase zu Neutralleiter - 400 Volt von Phase zu Phase. Unterm Strich sind 230 Volt * 16 Ampere * 3 Phasen 11kw, genauso wie 400 Volt * 16 Ampere * Wurzel(3)

  15. #74
    ccommander81 ccommander81 ist offline
    Avatar von ccommander81

    Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    Nur ist das halt nicht klimaneutral. Ein Beispiel: CO2 aus einem Kohlekraftwerk abgeschieden und zur Spritherstellung verwendet, ist nur ein Umweg von fossiler Verbrennung zu CO2 Ausstoß über eine weitere Ecke - am Kernproblem hat sich nichts verändert.
    Auch die Zementproduktion kann sich CO2-neutral realisieren lassen. Was ich damit sagen möchte: Es ist eine Milchmädchenrechnung.
    Doch eins von beiden ist dann klimaneutral, entweder der Zement oder der Kraftstoff.

    Noch mal generell zu dem Thema. Mir scheint es ein wenig so, als macht man derzeit den zweiten Schritt vor dem ersten. Solange die Elektroenergieversorgung nicht vollständig CO2-neutral realisiert werden kann, braucht man doch m.E. noch nicht mit der E-Mobilltät anfangen. Ich mein, wenn der Straßenverkehr komplett auf Elektroenergie angewiesen sein wird, müssten die derzeitigen EE-Quellen etwa vervier- oder verfünffacht werden. Dabei machen 30% der EEs bereits Biomasse und Wasserkraft aus, welche nicht mehr großartig an Kapazität zulegen können. Die anderen 60% sind Wind- und Solar-Kraft. Diese müssten also dann sogar um etwa den Faktor 8 zulegen, wen wir nicht noch irgendetwas ganz anderes dazuerfinden. Eine Verachtfachung für Wind- und SOlar-Kraft kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Aber irgendwie muss es ja wohl gehen.

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    Quelle: BMU

  16. #75
    Oral B Sonic Compl Oral B Sonic Compl ist offline
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    Zitat ccommander81 Beitrag anzeigen
    Aber irgendwie muss es ja wohl gehen.
    Rischtiiiisch, Kernkraftwerke. So machen es unsere Nachbarn. Das Modell Norwegen klappt hier eben geographisch bedingt nicht.
    https://www.electricitymap.org/map
    visualisiert das sehr cool.

    Aber das führt dann in Richtung des Atomstromthreads.

  17. #76
    HardAndSoft HardAndSoft ist offline
    Avatar von HardAndSoft

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    Zitat ccommander81 Beitrag anzeigen
    Mir scheint es ein wenig so, als macht man derzeit den zweiten Schritt vor dem ersten. Solange die Elektroenergieversorgung nicht vollständig CO2-neutral realisiert werden kann, braucht man doch m.E. noch nicht mit der E-Mobilltät anfangen. Ich mein, wenn der Straßenverkehr komplett auf Elektroenergie angewiesen sein wird, müssten die derzeitigen EE-Quellen etwa vervier- oder verfünffacht werden.
    Es spricht aber doch nichts dagegen, beide Schritte parallel anzugehen. Und angesichts der Dringlichkeit des Themas haben wir dabei auch gar keine andere Wahl. Ich sehe nur die Gefahr, dass die CDU tatsächlich meint, mit E-Autos sei es schon getan.

    Dass das nicht stimmt, musste jetzt auch Wirtschaftsminister Altmaier eingestehen. Noch im vorigen Jahr hatte er eine Strombedarfsschätzung bis zum Jahr 2030 verteidigt, die für Experten damals schon um beträchtliche Werte zu gering ausfiel. Danach sollte der Stromverbrauch stagnieren. Kurz vor der Wahl schätzt dasselbe Institut plötzlich gut 10% mehr Strombedarf, u.a. durch die Elektrifizierung des Verkehrs. Da hat man schon den Verdacht, dass Zahlen schön gerechnet wurden, um einen Grund für einschneidende Veränderungen im Energiesektor kleinzureden.

    Letztes Jahr wäre das noch Altmaiers Problem gewesen. Jetzt muss sich halt die nächste Regierung damit herumschlagen.

    Quelle 1: https://www.welt.de/wirtschaft/artic...it-heraus.html
    Quelle 2: https://www.rnd.de/politik/altmaier-...HOLMOZHOY.html

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