Thema: Forensische Tierversuche

Hallo liebe Userschaft.
In diesen Thread soll es mal nicht um Flüchtlinge und damit zusammenhängenden thematiken gehen.
Sondern um Tierversuche welche der Forensischen Forschung Dienen. Wichtig
wir reden hier nicht von Tierversuchen aus Medizinischen (welche ich als ethisch vertretbar und sogar geboten empfinde) oder Kosmetischen(welche ich ablehne) gründen.

Die Forensische Wissenschaft dient der Verbesserung der Aufklärung von Straftaten und anderen, rechtlich relevanten Sachverhalten und häufig nur sehr indirekt dem Schutz oder der Gesundheit des Menschen.

Sollte man also überhaupt Tierversuche durchführen um die Forensische Wissenschaft weiterzubringen?

Der Forensiker Bernard Knight hat sich 1992 zu dem thema Positioniert:

"eine große Menge des publizierten Materials, welches Tierexperimente umfaßt, scheint wenig praktische Relevanz zu haben, außer den Lebenslauf und die Karriereaussichten der jeweiligen Wissenschaftler zu verbessern“ (Übersetzung CC)

Er beklagt das die Versuchstiere ,zumeist ohne betäubung, Schmerzhafte und verkrüppelnde Experimente über sich ergehen lassen müssen. Welche nur wenige aussagekräftige Daten zu rechtsmedizinischen Problemen erzeugen.
Er Plädierte dafür das Manuskripte von Forensische Tierversuche nur noch angenommen werden sollen,wenn es wirklich überzeugende Gründe für diese Experimente gab und daraus wichtige Forschritte in der praktischen forensischen Wissenschaft zu erwarten seien.

In der Zeitschrift „Forensic Science International“, haben nun kürzlich Cattaneo und Kollegen untersucht, ob Knights Appell irgend eine Wirkung hatte. Das Ergebniss war leider Ernüchternd.Bei ihrer suche fanden sie zahlreiche artikel mit grausamen Experimente:Es wurden Pestizide an Tieren verabreicht, ihnen wurden tödliche Hirntraumata und stumpfe Herztraumata beigebracht oder Luftembolien, Stich- und Schußwunden verursacht .Die Auswirkungen von Elektroschocks, Strangulation durch Hängen, Asphyxie, Ertrinken, hypovolämischem Schock waren oft gegenstand der Studien.In einer studie aus china zb. wurden Kaninchen aus 40m höhe fallen gelassen ,verbrannt, vergiftet und erstickt . In einer Japanischen studie hat man den effekt von Sarin auf ratten untersucht dieser versuche löste einen qualvollen Tod aus.

In den 404 Artikel ,welche die suche ergab, wurden 8203 Tiere getötet, meistens Ratten und Mäuse aber auch Hunde und Affen waren dabei. 69,1 % der Tiere würde extra für bzw durch die Experimente getötet, in 84 % davon wurde an lebenden und nur in 16 % an getöteten Tieren experimentiert.


Leider wurde nur bei 60,8 % all dieser tiere die angabe gemacht das sie zuvor eine Betäubung erhielten. In eine vielzahl der studien Fehlte die angabe ob die Tiere eine betäubung erhielten oder nicht.Auch sieht es aktuell eher so aus das die zahl der Experimente steigt statt sinkt

Gesamtzahl der in Experimenten eingesetzten Tiere

Ein weiteres problem mit Tierversuchen aus Forensischen Gründen ergibt sich daraus das sich die Gewonnen daten nur selten auf den Menschen übertragen lassen. So besitzt ein Hase nunmal einen anderen Knochenbau als ein Mensch.


Was haltet ihr von Tierversuchen aus Forensischen Gründen?
Würdet ihr sie unter strengen auflagen bejahen oder komplett verneinen?



Quellen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Bernard_Knight
Forensic science and animal rights
http://www.fsijournal.org/article/S0...259-5/abstract
http://www.fsijournal.org/article/S0...9-5/references
Tierversuche in den forensischen Wissenschaften – blooDNAcid
The effects of sarin-like and soman-like organophosphorus agents ...: ingentaconnect
https://de.wikipedia.org/wiki/Sarin

gamefreake89

Was haltet ihr von Tierversuchen aus Forensischen Gründen?
Würdet ihr sie unter strengen auflagen bejahen oder komplett verneinen?

Ich bin allgemein gegen alles, wo Tiere zu Tode "gequält" werden. Ob es nun aus medizinischen, oder forensichen Zwecken passiert ist mir relativ egal. Wenn es hingegen schnell geht, sage ich nichts dagegen.

gamefreake89

Ein weiteres problem mit Tierversuchen aus Forensischen Gründen ergibt sich daraus das sich die Gewonnen daten nur selten auf den Menschen übertragen lassen.

Ich lehne Tierversuche im forensischen Bereich ebenso ab wie im medizinischen Bereich; die Begründung ist die selbe: Ergebnisse lassen sich nicht auf den Menschen übertragen.

Dahingehend muss nicht unterschieden werden zwischen forensisch und medizinisch; beides ist fatal und führt zu Erkenntnissen, die beim Menschen schlicht nicht zutreffend sind.

gamefreake89

Ein weiteres problem mit Tierversuchen aus Forensischen Gründen ergibt sich daraus das sich die Gewonnen daten nur selten auf den Menschen übertragen lassen. So besitzt ein Hase nunmal einen anderen Knochenbau als ein Mensch.

Genau das habe ich mir auch gedacht, weswegen die Sache eher sinnlos erscheint. Und wenn ich dann noch deine Erzählung durchlese, wird mir kotzübel. Man muss schon ein ziemlich sadistisches, gefühlloses Dreckstück sein, um empfindenden Wesen soetwas anzutun und dann in aller Dreistigkeit zu behaupten, es würde der Wissenschaft dienen.
Ich würde sowas komplett verbieten, wenn ich könnte, da es für mich wie skrupellose Quälerei aussieht.
Ich weiß nichtmal, ob ich es erlauben würde, wenn es hilfreiche Ergebnisse bringen würde. Man kann doch nicht allen Ernstes grausame Verbrechen bekämpfen wollen, indem man selbst auch solche Verbrechen begeht (wenn auch "nur" gegen Kleintiere), um dann die Auswirkugen zu beobachten. Wer sowas tut, ist in meinen Augen genau so abstoßend wie die Menschen, gegen die er angeblich vorgehen will.