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  1. #21
    keldana keldana ist offline
    Avatar von keldana

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    *hust*

    Mindestlohn zahlt sich in England aus

    In England hatte der Mindestlohn nicht die befürchteten Effekte und das trotz erheblicher Steigerung in den letzten Jahren. Gut, man ist dort nicht gleich so hoch eingestiegen, aber ich halte diese ganze Schwarzmalerei für ein typisch deutsches Problem. Was der Deutsche nicht kennt, will er nicht ...

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    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
  3. #22
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Zitat keldana Beitrag anzeigen
    *hust*

    Mindestlohn zahlt sich in England aus

    In England hatte der Mindestlohn nicht die befürchteten Effekte und das trotz erheblicher Steigerung in den letzten Jahren. Gut, man ist dort nicht gleich so hoch eingestiegen, aber ich halte diese ganze Schwarzmalerei für ein typisch deutsches Problem. Was der Deutsche nicht kennt, will er nicht ...
    Das liegt aber vermutlich evtl. auch an einem anderen System? Ich bin gespannt, wenn die Preise beim Friseur um 35-45% steigen und man für eine Farbbehandlung in Zukunft anstatt 60 Euro dann nun 85-90 Euro zahlen soll, ob sich dann nicht der Deutsche die Billig-Farbe vom Rossmann draufklatscht.
    Die Branchen, in denen es einen so niedrigen Lohn gibt, sind Trinkgeldbasiert und da läuft sehr viel Schwarzarbeit drüber. Wie soll man einem Friseur, der nichtmal eine anständige Lohnabrechnung machen muss, nachvollziehen können, ob er nur 17.500 Euro Umsatz umsatzsteuerbefreit macht, oder ob er nicht 30.000 Euro Umsatz im Jahr umsatzsteuerbefreit macht? Gibt's sowas auch in England? Gibt es diese Menge an Schwarzarbeit auch in England? Einen Zoll, der sich kaum darüber in diesen Branchen kümmert?
    Ein Mindestlohn birgt in Deutschland sehr viel Risiken. Und wenn man die Umsatzzahlen von kleinen Betrieben in dieser Kategorie kennt, dann weiß man, dass die 3000 Euro Bruttomehrumsatz zum Teil 50% vom Gesamtumsatz sein können und dass Gehaltszahlungen in dieser Größenordnung in manchen Betrieben den derzeitigen Nettoumsatz fast übersteigen. Ohne eine saftige Preiserhöhung oder Mitarbeiterentlassungen geht's dann nicht - sorry, wie soll man denn sonst diese 3000 Euro ohne Arbeitgeberanteil an den Sozialversicherungen bezahlen? Bei gerade einmal pi mal Daumen 6 Mitarbeiter, was 1000 Arbeitsstunden ungefähr sind?
    Das ist kein typisch Deutsches Problem, sondern ein auf einen Schlag unlösbares Problem. Ich gebe mich definitiv nicht gegen einen Mindestlohn, solange er sinnvoll und nachhaltig eingeführt wird. Das wird aber hier nicht betrieben. Das ist ein simples "Ich bin die Größenwahn-SPD und will das auf Teufel komm raus" - solange die anderen Dinge nicht bekämpft werden, die ich oben gelistet hab - Wettbewerbsverzerrung durch Umsatzsteuerbefreiung bis 17.500 Euro, Schwarzarbeit in diesen Branchen etc. - halte ich von diesem Mindestlohn leider nix und er wird dazu führen, dass etliche Arbeitsplätze in dieser Branche draufgehen und einige (kleine!) Unternehmer natürlich auch - nicht Millionäre und Milliardäre...
    Zumal: Friseur beispielsweise ist eine Lohnintensive Branche - muss aber 19% Umsatzsteuer abführen und konkurriert mit kleinen Unternehmen mit Umsatzsteuerbefreiung - Lebensmittelhandel ist ein lohnintensives Unternehmen, zahlt aber nur 7% Umsatzsteuer. Hotel ist lohnintensiv und zahlt auch nur 7%. Wieso geht's dann nicht auch beim Friseur, wenn der lohnintensiv ist? Dort kämpft man schon für Jahren dafür und erzielt keinen Erfolg, weil man in der Branche mit allgemein niedrigen Verdienst halt leider keine "Millionenspenden" als Lobbyarbeit zahlen kann - anders als im Hotelgewerbe, hm?
    Gerechtigkeit sieht anders aus!

  4. #23
    Justine Justine ist offline

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Zitat keldana Beitrag anzeigen

    In England hatte der Mindestlohn nicht die befürchteten Effekte und das trotz erheblicher Steigerung in den letzten Jahren. Gut, man ist dort nicht gleich so hoch eingestiegen, aber ich halte diese ganze Schwarzmalerei für ein typisch deutsches Problem. Was der Deutsche nicht kennt, will er nicht ...
    Man darf aber nicht vergessen, was der Mindestlohn bewirken soll. Verbesserungen für Geringverdiener! Und die hat es in England in nur kaum wahrnehmbaren Maße gebracht! Das wurde schon Ende 2011 von der London School of Economics (LSE) veröffentlicht.“ Der Wirksamkeit dieses Instruments seien vergleichsweise enge Grenzen gesetzt: „Man muss den Mindestlohn behutsam einsetzen. Wenn er zu hoch ist, hilft er den Betroffenen nicht, sondern kostet sie ihren Arbeitsplatz.“ Außerdem betrug der Mindestlohn dort bei der Einführung nur gut 45% des mittleren Einkommens. Auf Deutschland übertragen wären das gerade einmal 5,80! Unter Strich heisst das, dass die Auswirkungen bei uns erheblich umfassender werden als der wirtschaftlich eher moderate Mindestlohn in England.

    Für Deutschland bedeutet ein Mindestlohn von 8,50 das gut 13% der Arbeitnehmer im Schnitt ca. 40% Lohnerhöhung bekommen (DIW 5.11.) Schlußendlich bleibt der Mindestlohn wie er jetzt zur Debatte steht nichts als Verteilungspolitik. Die Preise werden zwangsläufig steigen, damit auch die Schwarzarbeit. Hinzu kommt, das viele der potentiellen Mindestlohnempfänger ohnehin nicht nur durch den Lohn ihr Haushaltseinkommen finanzieren. Diesen Aufstockern bringt der Mindestlohn gar nichts, da alle einkommensabhängigen Transferleistungen im gleichen Maße gekürzt werden.

  5. #24
    Gilligan Gilligan ist offline
    Avatar von Gilligan

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    bleiben nur die fragen, was tun gegen altersarmut auf grund von zu geringem einkommen, da das verdiente nicht ausreicht um eine rente über der armutsgrenze zu finanzieren? was tun gegen steigende lebenshaltungskosten, gerade bei existenziellen gütern wie strom, gas und miete oder medizinische versorgung, wenn der lohn dafür nicht ausreicht und leute einen zweiten job brauchen? was tun gegen die große zahl der aufstocker, die das amt besuchen, weil deren lohn zum leben nicht reicht?

    was soll getan werden, wenn der mindestlohn als nicht geeignet gilt?

  6. #25
    keldana keldana ist offline
    Avatar von keldana

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Heute morgen hieß es, daß ein ranghoher in der CDU hat durchblicken lassen, daß die 8,50 Euro irgendwie im Koalitionsvertrag drinstehen werden. Also warten wir es erst einmal ab. Wer weiß ... vielleicht stehen die 8,50 Euro ja erst am Ende der Koalitionszeit nach 4 Jahren ??? Sprich man fängt mit 6 Euro an und steigert dann jedes Jahr.

    Also abwarten und Tee trinken ...

  7. #26
    Justine Justine ist offline

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Zitat Gilligan Beitrag anzeigen
    bleiben nur die fragen, was tun gegen altersarmut auf grund von zu geringem einkommen, da das verdiente nicht ausreicht um eine rente über der armutsgrenze zu finanzieren? was tun gegen steigende lebenshaltungskosten, gerade bei existenziellen gütern wie strom, gas und miete oder medizinische versorgung, wenn der lohn dafür nicht ausreicht und leute einen zweiten job brauchen? was tun gegen die große zahl der aufstocker, die das amt besuchen, weil deren lohn zum leben nicht reicht?

    was soll getan werden, wenn der mindestlohn als nicht geeignet gilt?
    Gute Fragen, die wenigstens Denkansätze geben gegen was vorgegangen werden muss. Altersarmut ist wie Mindestlohn so ein Schlagwort das bei genauer Betrachtung gar nicht so dramatisch ist, zumindest derzeit. Wir haben aktuell mehr Kinder die von Stütze leben müssen als Rentner. Und das obwohl die Gruppe der Rentner größer ist.

    Natürlich sind geringe Löhne ein Problem, aber mit "nur" höheren Löhnen ist dieses Problem nicht gelöst. Eine der Schlüsselvoraussetzung ist eine Ausbildung die zu einem anständig bezahlten Job reicht. Ein Mindestlohn von 8,50 steigert automatisch auch die Arbeitskosten, ein Unternehmer wird sich also zweimal fragen ob er einen gering qualifizierten zusätzlich einstellt.

    Die Punkte Gas, Miete, Strom sind typische Dinge die man steuerfinanziert bezuschussen könnte. Wobei es ja Wohngeld bereits gibt. Meiner Meinung nach müsste ein Ansatz gefunden werden, der die Unternehmen ab einer bestimmten Größe besonders in die Pflicht nimmt. Große Unternehmen haben eigene Anwälte und Steuerfachleute und nutzen so großzügig die (legalen) Möglichkeiten der Steuervermeidung aus. Das viel genannte Rückgrat der deutschen Wirtschaft, die klein und mittelständigen Betriebe können sich dsa gar nicht leisten. VW & Co eröffnen Briefkastenfirmen in Steueroasen wie in Delaware/USA und verlagern dorthin einen Teil der Gewinne. Würde man solche Schlupflöcher schließen könnte man damit mehr Sozialbedarf decken. Ansätze gäbe es genug.

  8. #27
    Gilligan Gilligan ist offline
    Avatar von Gilligan

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Zitat Justine Beitrag anzeigen
    Natürlich sind geringe Löhne ein Problem, aber mit "nur" höheren Löhnen ist dieses Problem nicht gelöst. Eine der Schlüsselvoraussetzung ist eine Ausbildung die zu einem anständig bezahlten Job reicht. Ein Mindestlohn von 8,50 steigert automatisch auch die Arbeitskosten, ein Unternehmer wird sich also zweimal fragen ob er einen gering qualifizierten zusätzlich einstellt.
    .
    Ohne die Notwendigkeit einer guten ausbildung in frage stellen zu wollen,aber eine hohe qualifikation eines jeden wäre nicht der Schlüssel zur Lösung des problems.die arbeiten der Frisöre oder reinigungskräfte will auch dann noch getan werden, wenn wir nur noch akademiker für den Arbeitsmarkt produzieren. Gut qualifizierte lassen diese schlechtbezahlten jobs nicht verschwinden bzw. Lassen sie nicht weniger notwendig werden.d.h. also es muss immer leute geben die diese jobs ausführen. Bleibt der lohn dafür niedrig stockt auch der noch so gut ausgebildete weiterhin auf und auch der noch so gut qualifizierte kann dann weiterhin nicht für die Rente vorsorgen.

    Aber ich bin auch der meinung, dass durch eine bessere und durchdachte umverteilung ein ansatz geleistet werden könnte um anderweitig zu subventionieren.

  9. #28
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Zitat keldana Beitrag anzeigen
    Heute morgen hieß es, daß ein ranghoher in der CDU hat durchblicken lassen, daß die 8,50 Euro irgendwie im Koalitionsvertrag drinstehen werden. Also warten wir es erst einmal ab. Wer weiß ... vielleicht stehen die 8,50 Euro ja erst am Ende der Koalitionszeit nach 4 Jahren ??? Sprich man fängt mit 6 Euro an und steigert dann jedes Jahr.

    Also abwarten und Tee trinken ...
    Das wäre natürlich eine Möglichkeit. Ich bin trotzdem der Meinung, dass gegen die Schwarzarbeit etc. viel zu wenig getan wird - sorry. Unter diesem Gesichtspunkt mit all den Möglichkeiten, die ich hier gelistet hatte, bleibt das ganze für Mittelständler und deren Personal schwer, und für Leute die am Staat vorbeiarbeiten ein leichtes. Nützen tut es dann nur dem etwas, der schwarz arbeitet und mit seiner Umsatzsteuerbefreiung, die ohnehin Wettbewerbsverzerrung Hoch 3 in Niedrigpreisbranchen ist.
    Ein Mindestlohn von 8,50 Euro wird auch in 4 Jahren nichts an der Situation ändern, solange nicht gegen die von mir oben genannten Dinge etwas getan wird.
    @Gilligan: Gegenbeispiel: Wieso führt man keinen Freibetrag auf die Sozialversicherungen ein? Wir haben hier in DE - lächerlicherweise! - eine Beitragsbemessungsgrundlage, ab der man keinen Cent mehr in dieses System einzahlt, anstatt dass Gering- und Wenigverdiener entlastet werden und Leute zum Sozialsystem beitragen, die es sich leisten können dort auch angezapft zu werden. Stattdessen knallt man denen einen Steuersatz von 42% oder 45% drauf und verschwendet es in Wowereits befreundeten Bauunternehmer und Architekten im Flughafen Berlin Brandenburg... Was wohl wirklich überhaupt nicht sinnvoll und zielführend ist.

  10. #29
    Gilligan Gilligan ist offline
    Avatar von Gilligan

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Ja eben.eine Möglichkeit weiteres kapital zu generieren und entsprechend umzuverteilen.sag ich ja indirekt.

  11. #30
    Justine Justine ist offline

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Zitat Gilligan Beitrag anzeigen
    Ohne die Notwendigkeit einer guten ausbildung in frage stellen zu wollen,aber eine hohe qualifikation eines jeden wäre nicht der Schlüssel zur Lösung des problems.
    Das ist auch wahrlich nur ein hochtheoritisches Szenario. Sieh dir mal die Anzahl der Menschen ohen Schulabschluss oder Ausbildungsabschluss an.

    Zitat Gilligan Beitrag anzeigen
    Gut qualifizierte lassen diese schlechtbezahlten jobs nicht verschwinden bzw. Lassen sie nicht weniger notwendig werden.d.h. also es muss immer leute geben die diese jobs ausführen. Bleibt der lohn dafür niedrig stockt auch der noch so gut ausgebildete weiterhin auf und auch der noch so gut qualifizierte kann dann weiterhin nicht für die Rente vorsorgen.
    Lassen sie nicht, dáccord! Nur würde es dann dieses selbstgefällige Verlangen nach Unterstützung nicht geben!
    Ich bekomme von 4.000 Brutto mit drei Kindern gut 2.400 ausgezahlt. Eine 5-köpfige Familie - die ich von meinem Gehalt durch Arbeit finanzieren muss - bekommt allein durch HartzIV gut 2.000€. Ohne die Last jeden Morgen zur Arbeit zu gehen, die Fahrt dahin zu finanzieren oder mich im Vorfeld gar qualifizieren zu müssen. Und 4.000€ Monats-Brutto sind schon nicht so schlecht. Welchen Anreiz also gibt es sich zu qualifizieren oder gar Arbeit zu finden. Die gleiche Familie mit 3.000 Brutto eines Einzelverdieners schneidet deutlich schlechter ab. Wir haben also kein Problem mit niedrigen Löhnen an sich, sondern mit extrem ungleicher Verteilung. Und mit einseitiger Belastung von angeblich besser Verdienenden.

    Natürloich sieht ein Mindestlohn- oder Hartz IV Empfänger neidisch auf Menschen mit 60.000/anno. Aber die haben eben auch in ihre Ausbildung investiert und stehen trotzdem nicht im entsprechenden Maße besser wenn man Familie hat.

    Es wird gerne vergessen, dass Hartz IV meist nur die Überweisung an den Empfänger umfasst, Heizungs- und Wohnkosten die ebenfalls gezahlt werden, werden selten erwähnt. Der Mensch der 4.000 € Brutto verdient zahlt seine geschätzt 800-1.000€ Miete selbst.Und schon sind aus 2.400€ nur noch 1.400€ übrig. Eine Situation die kein Hartz IV Empfänger kennt. Von diesen 1.400 € muss oft mehr als 200€ Benzinkosten für den Arbeitsweg aufgebracht werden, bleiben 1.200 €.

    Irgendwie erinnert mich das System an das berühmte "Abkindern" in der Zone. Es gibt - außer persönlicher Motivation eigentlich keinen Grund mehr zu arbeiten. Man sucht sich einen Partner, zeugt ein paar Kinder und ist fnanziell versorgt wie ein Dipl.-Ing. in Arbeit. Völlig ohne die Last sich einen familienkompatiblen Job suchen zu müssen oder gar die Schaufel zu benutzen. Außerdem hat man die Linke Rückendeckung die ausgebildeten Besserverdiener als Profiteure Egomanen zu beschimpfen.

    Während die Betriebe keine ausbildungsfähigen Nachwuchs mehr finden - weil eben das Leben so simpel finanzierbar ist.

  12. #31
    Gilligan Gilligan ist offline
    Avatar von Gilligan

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Zitat Justine Beitrag anzeigen
    Das ist auch wahrlich nur ein hochtheoritisches Szenario. Sieh dir mal die Anzahl der Menschen ohen Schulabschluss oder Ausbildungsabschluss an.



    Lassen sie nicht, dáccord! Nur würde es dann dieses selbstgefällige Verlangen nach Unterstützung nicht geben!
    Ich bekomme von 4.000 Brutto mit drei Kindern gut 2.400 ausgezahlt. Eine 5-köpfige Familie - die ich von meinem Gehalt durch Arbeit finanzieren muss - bekommt allein durch HartzIV gut 2.000€. Ohne die Last jeden Morgen zur Arbeit zu gehen, die Fahrt dahin zu finanzieren oder mich im Vorfeld gar qualifizieren zu müssen. Und 4.000€ Monats-Brutto sind schon nicht so schlecht. Welchen Anreiz also gibt es sich zu qualifizieren oder gar Arbeit zu finden. Die gleiche Familie mit 3.000 Brutto eines Einzelverdieners schneidet deutlich schlechter ab. Wir haben also kein Problem mit niedrigen Löhnen an sich, sondern mit extrem ungleicher Verteilung. Und mit einseitiger Belastung von angeblich besser Verdienenden.

    Natürloich sieht ein Mindestlohn- oder Hartz IV Empfänger neidisch auf Menschen mit 60.000/anno. Aber die haben eben auch in ihre Ausbildung investiert und stehen trotzdem nicht im entsprechenden Maße besser wenn man Familie hat.

    Es wird gerne vergessen, dass Hartz IV meist nur die Überweisung an den Empfänger umfasst, Heizungs- und Wohnkosten die ebenfalls gezahlt werden, werden selten erwähnt. Der Mensch der 4.000 € Brutto verdient zahlt seine geschätzt 800-1.000€ Miete selbst.Und schon sind aus 2.400€ nur noch 1.400€ übrig. Eine Situation die kein Hartz IV Empfänger kennt. Von diesen 1.400 € muss oft mehr als 200€ Benzinkosten für den Arbeitsweg aufgebracht werden, bleiben 1.200 €.

    Irgendwie erinnert mich das System an das berühmte "Abkindern" in der Zone. Es gibt - außer persönlicher Motivation eigentlich keinen Grund mehr zu arbeiten. Man sucht sich einen Partner, zeugt ein paar Kinder und ist fnanziell versorgt wie ein Dipl.-Ing. in Arbeit. Völlig ohne die Last sich einen familienkompatiblen Job suchen zu müssen oder gar die Schaufel zu benutzen. Außerdem hat man die Linke Rückendeckung die ausgebildeten Besserverdiener als Profiteure Egomanen zu beschimpfen.

    Während die Betriebe keine ausbildungsfähigen Nachwuchs mehr finden - weil eben das Leben so simpel finanzierbar ist.
    ich stimm dem ganzen im grunde zu. darum gehts aber doch eigentlich nicht. und ist der vergleich nicht richtig passend. denn derjenige, der als frisör arbeitet, oder sonst irgendeinen niedriglohnjob ausübt, ist ja nicht das gleiche wie der arbeitslose hartz 4 empfänger mit frau und drei kindern, den du oben als beispiel bringst. ohne die konkreten zaheln so parat auf dem schirm zu haben wie du, glaube ich nicht, dass die fünf-köpfige familie, in der der vater im niedriglohnsektor arbeitet und aufstocken muss, dass gleiche zur verfügung hat, wie die fünf-köpfige absolut arbeitslose familie. das wird meines wissens alles angerechnet. der staat muss also weniger hinzusteuern.

    dass das nicht unbedingt förderlich hinsichtlich der motivation ist, ist klar. aber das ist ein anderes schlachtfeld. zudem zeigt es aber auch, dass eben genau höhere löhne bezwecken würden, dass die leute motiviert wären zu arbeiten.

    aber wodrum es doch eigentlich geht ist, dass die leute in arbeit, weg von staatlicher hilfe kommen sollen und ihre rente ansparen können, sodass sie im alter keine armut erleben müssen. eine bessere bildung reicht da also nicht, wie wir einvernehmlich festgestellt haben. was denn tun, wenn keine höheren löhne?

    was ich im bezug zur koalition übrigens ebenfalls furchteinflößend finde, ist die idee der union die wohl bevorstehenden KK-beitragserhöhungen bzw. die wohl großen zusatzbeiträge ab 2015, auf die versicherten abzuwälzen. da sieht man mal wieder die sehr kluge vorgehensweise des letzten bundestages. anstatt so doof zu sein und die praxisgebühr abzuschaffen, hätte man mal hirn beweisen sollen, und diese beibehalten sollen. war doch logisch, dass die abschaffung nur ein hohler, dummer, versuch war, sich bei den wählern als doch so tolle regierung darstellen zu wollen. ist doch logisch gewesen, dass das geld gebraucht wird. aber der versuch scheint ja auch geklappt zu haben, wenn man sich das ergebnis der wahl anschaut...

    anstelle dessen hätte man das geld weiterhin einkassieren müssen, oder gar leicht erhöhen müssen, um dies antizyklisch in einen fond zu legen. aber nein es wird quasi an die versicherten "ausgeschüttet". aber von einem antizyklischen verhalten versteht politik ja in der regel sowieso nichts.

    einfach mal ins ausland schauen, da findet man beispiele wie ein fond in verbindung mit überschüssen funktionieren kann...

  13. #32
    Justine Justine ist offline

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Zitat Gilligan Beitrag anzeigen
    aber wodrum es doch eigentlich geht ist, dass die leute in arbeit, weg von staatlicher hilfe kommen sollen und ihre rente ansparen können, sodass sie im alter keine armut erleben müssen. eine bessere bildung reicht da also nicht, wie wir einvernehmlich festgestellt haben. was denn tun, wenn keine höheren löhne?
    Weil höhere Löhne kein Schutz vor Altersarmut sind. Schon heute gibt es Förderprogramme vom Staat seine Rente aufzustockem. Ein Harz IV Empfänger muss jaährlich(!) 60 Euro aufbringen um ca. 200 € an Staatsförderung für eine private Zusatzversorgung als Zuschuss zu erhlten - es wird schlicht nicht angenommen Und egal wie man zu Harz IV Versorgung steht, 5€ im Monat sind da angesichts des Geschenks sicher drin!

    Nimm doch mal das SPD Beispiel. Der Staat legt einen allg. Mindestlohn auf 8,50 €/h fest. Meinst du das deswegen eine bisher arbeitsferne ungelernte Arbeitskraft nun als Aushilfe beim Frisör, der Zeitarbeitsfirma, der Eisdiele etc einen Job bekommt? Das ist doch höchst abwegig. Der Einsteig in den Job wird nochmehr erschwert. Hinzu kommt, dass niemand von den gelernten Fachkräften spricht, die etwas über 8,50 verdienen und dazu Samstags oder Sonntags arbeiten müssen. Fleischerei- und Bäckereiffachverkäufer zum Beispiel erhalten gerade mal 1.400€ Brutto. Wer bitte hilt jenen beim Aufbau von Rentenansprüchen. Hier wird immer nur von Geringbeschäftigung geredet, aber nie ein Blick auf Qualifikation gelegt - DIE muss sich wieder lohnen. Allen die nur etwas über 8,50 verdienen und keine linke Lobby haben sind die Dummen. Sie haben gelernt, sich qualifiziert und stehen nun nach Jahren des Verzichts zwar mit einem Gesellnbrief da, werden aber nicht besser bezahlt als andere die Leergut im Hinterhof des Supermarktes sortieren. Gerecht? Anreiz zur Fortbildung? Überhaupt zu fachlichen Abschlüssen?

    Zitat Gilligan Beitrag anzeigen

    was ich im bezug zur koalition übrigens ebenfalls furchteinflößend finde, ist die idee der union die wohl bevorstehenden KK-beitragserhöhungen bzw. die wohl großen zusatzbeiträge ab 2015, auf die versicherten abzuwälzen. da sieht man mal wieder die sehr kluge vorgehensweise des letzten bundestages. anstatt so doof zu sein und die praxisgebühr abzuschaffen, hätte man mal hirn beweisen sollen, und diese beibehalten sollen. war doch logisch, dass die abschaffung nur ein hohler, dummer, versuch war, sich bei den wählern als doch so tolle regierung darstellen zu wollen. ist doch logisch gewesen, dass das geld gebraucht wird. aber der versuch scheint ja auch geklappt zu haben, wenn man sich das ergebnis der wahl anschaut...
    Im Prinzip vergleichbar mit dem Mindestlohn. Die bessere Vergütung unqualifizierter Arbeit wird Güter und Dienstleistung aus diesem Sektor auch verteuern. Nur leider ist das Stimmvieh im Niedriglohnsektor scheinbar mit kurzgreifenden Versprechungen zufrieden anstatt sich mal über die Auswirkungen Gedanken zu machen. Der Tenor ist derselbe, nur die Rille der Platte die abgespielt wird ist eine andere.

  14. #33
    Topas Topas ist offline

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Zitat Justine Beitrag anzeigen
    Weil höhere Löhne kein Schutz vor Altersarmut sind. Schon heute gibt es Förderprogramme vom Staat seine Rente aufzustockem. Ein Harz IV Empfänger muss jaährlich(!) 60 Euro aufbringen um ca. 200 € an Staatsförderung für eine private Zusatzversorgung als Zuschuss zu erhlten - es wird schlicht nicht angenommen Und egal wie man zu Harz IV Versorgung steht, 5€ im Monat sind da angesichts des Geschenks sicher drin!
    Zurecht wird das Geschenk nicht angenommen, die Leute können ebend noch rechnen. Wenn ich mit der Rente eh in die Grundsicherung falle, warum soll ich dann 60€ noch sinnlos in eine Vorsorge verbraten, die mir dann noch angerechnet wird? Absurdistan lässt grüßen, Sugar. Wer unter 2,500 bruttto hat, fällt eh mit seinen Ansprüchen unter die Grundsicherung. Ausserdem ist Riester &Co nur zur Prov. Maximierung der privaten Anbieter gemacht, die 1. Ergebnisse nach 10 Jahren bestätigen das

  15. #34
    Justine Justine ist offline

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Zitat Topas Beitrag anzeigen
    Zurecht wird das Geschenk nicht angenommen, die Leute können ebend noch rechnen. Wenn ich mit der Rente eh in die Grundsicherung falle, warum soll ich dann 60€ noch sinnlos in eine Vorsorge verbraten, die mir dann noch angerechnet wird? Absurdistan lässt grüßen, Sugar. Wer unter 2,500 bruttto hat, fällt eh mit seinen Ansprüchen unter die Grundsicherung. Ausserdem ist Riester &Co nur zur Prov. Maximierung der privaten Anbieter gemacht, die 1. Ergebnisse nach 10 Jahren bestätigen das
    Also, über den Part mit den 60€ denke ich ja anders - mit dem Rest hast du leider Recht.

    Aber dann bitte überlegen wir mal von welchem Niveau wir reden. 2.500 im Monat durch eigene Arbeit ist das Äquivalent zur Grundsicherung der Rente. Fast jeder Handwerker könnte nun mit gleicher Argumentation sofort das Arbeiten einstellen. Ich bin immer noch der Meinung, dass sich mehr Gedanken gemacht wird arbeitsmarktfernen zu helfen, als Löhne im Allgemeinen gerecht zu gestalten.Der Dachdecker, der bis 60 auf dem Dach jongliert und vorzeitig in Rente gehen muss hat am Ende nicht mehr als jemand der nie auch nur eine Schraube in Holz gedreht hat oder gerade aus Bulgarien zu uns kommt?


    Wir haben kein Lohnproblem, wir haben Versorgungsträume. Es ist ein Treppenwitz dann Menschen ab 60.000/anno als "Besserverdiener" noch mehr zur Kasse zu bitten. Diese Menschen haben alle eine entsprechende Ausbildung und Arbeitskarriere. Wenn dabei gleichzeitig Arbeit zu unverküflichen Preisen subventioniert wird darf man sich über Wegggang von Arbeit und Fachkraft nicht wundern. Was hält mich als Ingenieuer, Lehrer, Arzt, ... davon ab in England, Holland, ... zu arbeiten? Mir hier von Linken Sozialträumern den Lohn meiner langen Ausbildungszeit stehlen zu lassen kann es ja nicht sein. Warum soll ich einen Mindestlohn finanzieren, der einer Familie mit Kindern ein gleiches Einkommen beschert wie meiner Familie in der zwei Pesonen einen akademischen Abschluss haben? Die Frage stellt sich gerade ein großer Teil der Wähler.

    Berlin Kreuzzberg mit seinen vielen - neee, nicht Drogenhändlern, die zahlen keine Sozialabgaben - Gemüsehändlern werden plötzlich zu einer Einkommensklasse die die Linkssozialen jetzt zur Kasse bitten.

  16. #35
    Mimmi Mimmi ist offline
    Avatar von Mimmi

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Ich sehe das im Allgemeinen so wie @Bieberpelz.
    Die Sachen sind zwar alle schön und gut, nur leider sind, wenn man genauer darüber nachdenkt, die Nachteile doch ziemlich groß, beispielsweise beim Mindestlohn. Wie viele Betriebe wohl zumachen werden müssen, nur weil sie diesen nicht zahlen können bzw wie viele Leute entlassen werden müssen? Ja, der Mensch braucht ein Existenzminimum, allerdings bin ich der Meinung, dass man es trotzdem nicht verallgemeinern kann. Branchenspezifisch mag noch ok sein, sobald aber ALLE dort angesetzt sind, kann es meiner Meinung nach zu großen Problemen kommen.
    Zur Steuer für Spitzenverdiener: Ja, die Leute werden einfach auswandern. Wer so viel Geld hat, kann es sich auch leisten, einfach zu gehen, was auch bedeutet, dass durch diese Leute gar keine Steuern mehr ins Land kommen, da sie einfach weg sind.
    Zur PKW-Maut: Finde ich ansich nicht schlecht, solange es keine Mehrbelastung für die Leute gibt, die sowieso schon KFZ-Steuern zahlen. Vielleicht könnte man auch diese abschaffen & nur Maut zahlen. Doppelt bezahlen ist unfair, aber wieso soll Verkehr aus anderen Ländern nicht zur Kasse gebeten werden? Müssen wir immerhin genauso.

  17. #36
    HardAndSoft HardAndSoft ist offline
    Avatar von HardAndSoft

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Zitat Mimmi Beitrag anzeigen
    Zur Steuer für Spitzenverdiener: Ja, die Leute werden einfach auswandern. Wer so viel Geld hat, kann es sich auch leisten, einfach zu gehen, was auch bedeutet, dass durch diese Leute gar keine Steuern mehr ins Land kommen, da sie einfach weg sind.
    Das halte ich für unrealistisch. Überleg mal: Du bist Spitzenverdiener und legst als solcher auch Wert auf einen gewissen Lebensstandard. Wo in der Welt hast Du auch nur annähernd den hiesigen Komfort? Infrastruktur, Sicherheit, Sprache, Kultur - alles Dinge, auf die ich gerade als Spitzenverdiener sehr viel Wert legen würde.
    Es ist eher zu erwarten, dass Produktionsstätten verlagert und/oder Gewinne ins Ausland verschoben werden, aber nicht der Lebensmittelpunkt. Es ist Aufgabe der Politik, dies zu verhindern oder zumindest erschweren.

  18. #37
    Mimmi Mimmi ist offline
    Avatar von Mimmi

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Zitat HardAndSoft Beitrag anzeigen
    Das halte ich für unrealistisch. Überleg mal: Du bist Spitzenverdiener und legst als solcher auch Wert auf einen gewissen Lebensstandard. Wo in der Welt hast Du auch nur annähernd den hiesigen Komfort? Infrastruktur, Sicherheit, Sprache, Kultur - alles Dinge, auf die ich gerade als Spitzenverdiener sehr viel Wert legen würde.
    Es ist eher zu erwarten, dass Produktionsstätten verlagert und/oder Gewinne ins Ausland verschoben werden, aber nicht der Lebensmittelpunkt. Es ist Aufgabe der Politik, dies zu verhindern oder zumindest erschweren.
    Man bräuchte ja nur in innerhalb der Industrieländer auswandern. Gibt ja auch genug Länder innerhalb Europas, in denen es den Menschen wirklich gut geht.
    & wenn du recht hast, hat man trotzdem noch das Problem, dass man niemanden zwingen kann, seine Produktionsstätte in Deutschland zu lassen. Mit dem Gewinn hin - & herschieben hast du Recht.

  19. #38
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Zitat HardAndSoft Beitrag anzeigen
    Das halte ich für unrealistisch. Überleg mal: Du bist Spitzenverdiener und legst als solcher auch Wert auf einen gewissen Lebensstandard. Wo in der Welt hast Du auch nur annähernd den hiesigen Komfort? Infrastruktur, Sicherheit, Sprache, Kultur - alles Dinge, auf die ich gerade als Spitzenverdiener sehr viel Wert legen würde.
    Und das bietet natürlich nur Deutschland? Der Rest der Welt ist eine Müllhalde, an der man an jeder Straßenecke beklaut wird? Also wenn ich in manche Nachbarländer - allein innerhalb Europas - mich umsehe, sind etliche dabei, die mir mindestens den selben Lebensstandart bieten. Und außerhalb Europas gibt es auch sehr viel schöne Länder.
    Spitzenverdiener sind in der Regel Hoch und Höchstqualifizierte Leute. Die sind nicht standortgebunden, die "reißen" überall auf der Welt etwas und sind nicht abhängig von Deutschland. Das sollte man halt nicht vergessen. Eine Firma mit Tausenden von Mitarbeiter kann ein Hochqualifizierter überall auf der Welt erfolgreich leiten, genauso wie man ein Unternehmen wie Google, Facebook oder weiß der Geier was von überall auf der Welt aus etablieren kann. Gute Leute werden immer und überall gesucht. Und wenn solche Leute abwandern, schneidet man sich ins eigene Fleisch.
    Per se finde ich Steuererhöhungen überhaupt nicht gut - wozu auch? Das Geld, das derzeit eingenommen wird, würde locker ausreichen, würde man es sinnvoll und nachhaltig investieren, und nicht nur von Morgens bis Mittag denken. Die Steuerverschwendung, die hier betrieben wird im Land, ist ohnehin etwas, wo man nur den Kopf schütteln kann. Allein im Straßenbau - was in meiner kurzen Straßenkarriere für Straßen weggerissen und neu hingepflastert werden, denen überhaupt nix fehlt, nur weil sie in der Budgetplanung involviert sind im Landkreis, während kommunale Straßen auseinanderfallen, weil da das Geld fehlt, weil man anderweitig das Geld bei guten Straßen vergeudet, lässt einem doch Tränen in die Augen steigen. Für so einen Schwachsinn zahle ich Steuergelder?
    Nein. Es bedarf keine Mehreinnahmen, es bedarf einer effizienteren Gestaltung der Ausgabenseite. So ein Wowereit, der vollkommen am Flughafen versagt hat und sich immernoch als Spitzenpolitiker vorkommt, wo Steuergelder in Milliardenhöhe vergeudet werden - klar brauch ich immer mehr Einnahmen, wenn ich immer mehr Wowereits bekomme, die genauso fahrlässig mit dem Geld der Steuerzahler umgehen.
    Da habe ich absolut kein Verständnis dafür. Und solange das so weitergemacht wird, glaube ich kaum, dass irgend ein Spitzenverdiener bereit ist, bei dem beim Spitzensteuersatz 42% oder mit Reichensteuer 45% von jeder mehr verdienten Mark weggehen, bereit ist, für so eine schwachsinnige und hirnrissige Ausgabenpolitik von seinem hart erarbeiteten Geld noch mehr abzudrücken. Und das vollkommen zurecht!

  20. #39
    HardAndSoft HardAndSoft ist offline
    Avatar von HardAndSoft

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Du lässt den Altersfaktor außer Betracht. Die wenigsten Spitzenverdiener sind Teens oder Twens, sondern eher jenseits der 40.
    Da ändern sich sehr viele Anschauungen, die eigenen Wurzeln werden tiefer, und die Bereitschaft zur Verlagerung sinkt erheblich. Da wird Auswanderung immer unwahrscheinlicher.

  21. #40
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?

    Zitat HardAndSoft Beitrag anzeigen
    Du lässt den Altersfaktor außer Betracht. Die wenigsten Spitzenverdiener sind Teens oder Twens, sondern eher jenseits der 40.
    Da ändern sich sehr viele Anschauungen, die eigenen Wurzeln werden tiefer, und die Bereitschaft zur Verlagerung sinkt erheblich. Da wird Auswanderung immer unwahrscheinlicher.
    Also ich kenne jemanden, der Deutschland Verkaufsleiter mit 28 geworden ist in einem Unternehmen mit Milliardenumsätzen. Und in solchen Positionen, in denen ich mit und für die Firma lebe und von Hotel zu Hotel pendele im DACH Raum, ist es mir persönlich reichlich wurscht, ob mein Wohnsitz in der Schweiz, in Österreich oder in Deutschland ist - oder bei noch höheren Positionen evtl. sogar noch weiter. Es gibt so viele Flugverbindungen, wo ich innerhalb einer Stunde genauso schnell in München bin als wenn ich 100km entfernt wohne.
    Und da oftmals Leute in deutlich niedrigeren Positionen zum Teil schon Deutschlandweit nur noch von Hotel zu Hotel pendeln - und das eben jene Leute sind, die Spitzenverdiener sind und im Spitzensteuersatz eingegliedert sind - der Bäcker in Ollas Backstube wird nie Spitzenverdiener werden - und die 60% ihrer Reisen ohnehin per Flugzeug antreten, ist es höchstwahrscheinlich egal, ob das Flugzeug nach Hamburg, Wien, München oder Zürich fliegt.
    Zumindestens mir wär es das. Und das Leben in Österreich oder der Schweiz oder Luxemburg ist mindestens genauso passabel wie in Deutschland.
    Wenn man sich mal ansieht, was alle mir bekannten erfolgreichen Jungunternehmer gemacht haben - Martin Gegenfurtner, Christian Jagodzinski, Michael Gleissner - all jene haben in jungen Jahren etwas aus sich gemacht, im Alter von Mitte 20 schon Millionen verdient und leben heute überraschenderweise ALLE nicht in Deutschland.

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