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  1. #61
    Knollo Knollo ist offline
    Avatar von Knollo

    was machen bei einer selbstmord ankündigung

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Nachdem es mir gesagt wurde, hab ich es auch sein gelassen und niemandem mehr geschrieben, wenn ich mich schlecht fühle. Die Person hat dann aber trotzdem Abstand zu mir genommen und wir haben den Kontakt verloren.
    Natürlich hat alles seine Grenzen und man selbst als Helfender darf daran nicht kaputt gehen. Es ist dann auch richtig, mit dir darüber zu sprechen. Aber auch in schweren Zeiten sollte man zusammen stehen.
    Aber da gilt am Ende eh wie immer folgender Spruch, den ich täglich rauf und runter rattern könnte...
    Lache und die Welt lacht mit dir, weine und du weinst allein.

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Zum Thema professionelle/psychatrische Hilfe: Wie bekommt man so eine Person dazu, Hilfe anzunehmen und sich darauf einzulassen sich fremden Menschen anzuvertrauen? Wie durchbricht man diese "Bringt sowieso nichts"-Barriere?
    Dafür kann man niemals eine Antwort finden, denn jeder Mensch ist anders.

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    was machen bei einer selbstmord ankündigung

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  3. #62
    Narutofreak1412 Narutofreak1412 ist offline
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    was machen bei einer selbstmord ankündigung

    Zitat Bieberpelz Beitrag anzeigen
    Es geht mir da nicht nur um Depressionsphasen. Auch wenn es über Jahre hinweg der Fall ist, keiner kann mit Bestimmtheit sagen, dass dies für die Ewigkeit ist und nie weggehen wird. Im Vergleich zum beschädigten Körper ist es nicht endgültig. Auch wenn der Schaden oft tiefgreifender sitzt.
    Hmm, im Prinzip hast du irgendwie schon recht. Ich kann mir nur nicht wirklich vorstellen, wie das passieren soll. Bzw. ich hab es bisher noch nie erlebt, dass sich ein Mensch nach vielen Jahren Stillstand auf einmal verändert und ein offener und lebensfreudiger Mensch wird. Das erscheint mir so unrealistisch und klingt irgendwie nach Wunschdenken.
    Hast du oder jemand, den du kennst, es schon einmal erlebt, dass jemand sich im Erwachsenenalter noch mal so zum Positiven verändert hat? Oder geht es dir eher um's Prinzip in solchen Fällen immer positiv zu bleiben und die Hoffnung nicht zu verlieren?

    Man soll sich natürlich nicht über ihn stellen, sondern - wie du schon gesagt hast - versuchen mit ihm den Weg zu gehen und einen Weg finden, womit er vielleicht wieder einen Weg findet, seinen Lebensweg angenehmer zu gestalten.

    Ich habe damals eine Therapie gemacht. Auch wenn ich mit dem Therapeuten hoch überlegen gefühlt habe, was so in der Aussage echt dämlich klingt, so hat er mir am Ende doch helfen können. Es war nur eine ganz simple Frage. Aber diese Frage hatte im Kopf einen Schalter umgelegt, der "unterbewusst" dafür gesorgt hat, dass ich eine Art der Sorge nicht mehr mit mir herum geschleppt habe. Bis zu dem Zeitpunkt dachte ich auch, dass man mir da nicht helfen kann. Vor allem deshalb, weil meine Denkweise und die Anforderungen dem der anderen Menschen vollkommen Fremd sind. Ich ticke einfach ganz anders. Und dennoch - das war ein kleiner Schritt mit einer großen Wirkung.
    Ja, so etwas hätte ich mir in dem Falle auch für ihn gewünscht. Nur stand ich ihm nicht sehr nahe, denn ich kannte ihn nur über einen Freund und wir haben da zu dritt oder zu viert hin und wieder drüber gesprochen. Er hat auch eher sich selbst als gesund gesehen und die Welt als krank, daher waren Therapien oder so etwas gar kein Thema.
    Die Freundin kannte ich kaum, aber da sie mit ihm gegangen ist, scheint sie wohl entweder genau so gedacht zu haben und die beiden haben sich gegenseitig befeuert, oder er hat sie stark beeinflusst.

    Woher weiß man in diesem Falle, dass es nicht heilbar ist?
    Etwas muss nie ganz geheilt sein. Aber es gibt Möglichkeiten, die das Leben angenehmer gestalten. Man kennt diese Möglichkeiten nur nicht aber es kann sie geben.
    Er hat eine Form des Autismus, ähnlich wie ich, nur anders ausgeprägt. Bei ihm ist es halt noch schlimmer und Autismus ist generell nicht heilbar. Man kann es, wie du schon sagtest, versuchen zu therapieren, damit solche Menschen mit Betreuung wenigstens alleine leben können, aber er lehnt sowas ja immer ab, mit dem Argument, dass es sinnfrei ist, wenn man mit den Leuten sowieso nicht reden kann.
    Es ist auch schwierig da überhaupt Zugang zu finden. Ich schreibe nur manchmal übers Internet mit ihm und kenne ihn noch aus meiner Schulzeit. Da sind wir beide zu einer Art Sozialtraining gegangen, dadurch habe ich einige Autisten kennengelernt.

    Ich finde deine Meinung überhaupt nicht ungewöhnlich. Im Gegenteil, ich finde sie sogar toll, weil ich merke, wie sehr du dir bei den Dingen Gedanken über die betroffene Person machst. Und nur über die betroffene Person und dessen Wünsche. Deine Einstellung ist daher eine gute, auch wenn ich sie "nicht ganz" in der Form teile, weil ich einfach erlebt habe, dass es auch andere Möglichkeiten gibt und ich endgültige Entscheidungen nicht gutheiße, wenn etwas nicht absehbar ist.
    Naja, es hat keine Stunde gedauert bis die ersten negativen Bewertungen und PNs ankamen, dass mein Post an Körperverletzung grenzt ect. Aber ist schon in okay, Suizid ist nun mal ein sehr heikles Thema und ich hab mich vielleicht anfangs nicht klar genug ausgedrückt. Ich möchte NICHT dass Leute den Suizid einer professionellen Hilfe vorziehen oder dass Freunde stillschweigend zuschauen sollen, wie sich jemand das Leben nimmt. Es geht mir darum mit euch die sinnvollste Art der Hilfe zu diskutieren und wie es aussieht, wenn jemand keine Hilfe annehmen will/kann.

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen

    Menschen die psychische Probleme haben die chronisch sind, werden im Regelfall auch auf Lebenszeit therapiert, zumindest so lange sie es auch selbst zulassen. Man kann das psyische Leid nicht immer bekämpfen, aber zumindest verringern. Am Ende liegt es aber auch sehr stark an jemanden selbst ob er etwas an seiner Situation verändern möchte. Je länger man nach keiner Alternative sucht, umso kranker wird man.
    Huhu, erstmal vielen Dank für deinen Beitrag, das ist auch echt interessant zu lesen!

    In den beiden von mir mir geschilderten Fällen, wird/wurde ja Hilfe aus unterschiedlichen Gründen abgelehnt.

    Und oft habe ich mitbekommen, dass Leute, die psychisch krank sind und in einer langen/tiefen Depression stecken, den Schritt nicht alleine gehen können, zB. weil sie es als zwecklos sehen und davon überzeugt sind, dass es keine Hilfe für sie gibt. Was kann man in solch einem Fall tun? Da sie ja zu dem Zeitpunkt, wenn man mit ihnen schreibt oder redet noch am leben sind und darüber mit anderen kommunizieren, scheinen sie ja noch nicht mit sich abgeschlossen zu haben. Man könnte es als Hilfeschrei interpretieren, allerdings ergibt das keinen Sinn, wenn am Ende sowieso keine Hilfe angenommen wird. Mir würde ansonsten nur einfallen, dass sie entweder auf eine Art von Hilfe warten, die es nicht gibt oder dass sie sich durch andere bestätigen lassen wollen, dass es für sie keine Hilfe mehr gibt. Ich habe das Gefühl, dass man mit Rationalität in so einem Fall nicht weiterkommt.

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Nur, wenn ich andere Leute indirekt oder direkt damit konfrontiere, bzw. informiere, dann ist überhaupt die Frage ob die Person sich wirklich das Leben nehmen will, oder einfach nur eine Reaktion hervorrufen will die ihn persönlich vielleicht helfen kann. Leute die sich umbringen wollen, tun es einfach. Ich habe das zwei mal in meinen Leben selbst erlebt. Einer ist einfach auf die Schiene gesprungen und er hat sich zuvor noch normal mit seinen Sohn unterhalten. Diese Leute haben meist schon mit sich abgeschlossen, aber bei Leuten die damit drohen sich umzubringen, glaube ich das es mehr ein Hilfeschrei ist und das diese sich gar nicht wirklich umbringen wollen.
    Das sehe ich auch so, habe es bei mir selbst auch so erlebt. Als ich damals so etwas gesagt habe, habe ich immer gehofft, dass jemand zu mir kommt und mit mir nach Lösungen sucht. Aber als ich mich dazu entschieden hatte, es zu probieren, da habe ich es bei niemandem angekündigt, ich habe es einfach gemacht (Schlaftabletten).
    Wie du siehst, hat es aber nicht geklappt, hatte die ganze Nacht über die höllischsten Bauchschmerzen, die ich je hatte, dazu hab ich gezittert wie blöde, mich mehrmals übergeben ect. Ich war mir sicher, dass ich die Nacht nicht überlebe, aber am nächsten Tag mittags hat es irgendwann endlich nachgelassen und ich bin eingeschlafen. Als ich wieder aufgewacht bin, war ich einfach froh, dass es vorbei war und von Suizid hatte ich erst mal genug.

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Ist diese Person in Behandlung, bzw. hat er es schon mal versucht? Wenn du es nicht versuchst, weißt du nicht ob es dir hilft.
    Am Ende schottest du dich ab und je länger man wartet, umso schwerer ist wieder eine Eingliederung in die Gesellschaft. Aber es gibt natürlich auch Leute die z.B. glücklicher sind ohne ein Umfeld.
    Ja, bei Autismus ist das generell so, dass man andere Menschen auf emotionaler Ebene nicht gut versteht, man sich kaum in andere hineinversetzen kann ect. Dadurch sind Autisten oft sowieso eher Einzelgänger.
    In der Regel wird auch therapiert oder die Person hat eine Art Betreuer, aber die meisten Angebote sind eher für Kinder und Jugendliche.
    In dem geschilderten Falle wurde alles, was ich vorgeschlagen hatte, abgelehnt. Er meint, dass alles, wo er mit fremden Menschen sprechen muss, nicht gehen wird.
    Wer sich um seine Sachen kümmert wegen Wohnung und so weiß ich nicht und ich kann auch nicht sagen, ob er in der Vergangenheit schon mal was probiert hat.

    Ich hab aber selber die Erfahrung gemacht, dass man in NRW mit Autismus sehr schlecht einen Therapieplatz oder einen Psychologen findet. Die Plätze, die mir mal angeboten wurden, lagen Jahre in der Zukunft und die Psychologen, bei denen ich bisher war, haben mir nur Medikamente angeboten ohne sich überhaupt etwas anzuhören, weil sie sich mit Autismus nicht auskennen. Wenn ich schon solche Probleme damit habe, wie soll er es dann schaffen?

    Am Ende belastet dich eine solche Suizidandrohung doch bestimmt auch, wenn sie von einen guten Freund oder dergleichen getätigt wird, oder?
    Hmm, ich stehe beiden Personen in den geschilderten Fällen nicht sehr nahe. Der erste war eher ein Bekannter und mit dem zweiten hab ich nur hin und wieder übers Internet Kontakt. Ich habe dem ersten gesagt, dass ich es schade finden würde wenn er es tut weil er ein netter Kerl ist, und es hat mich schon ein wenig nachdenklich gemacht als ich erfahren habe, dass er es durchgezogen hat.
    Und beim zweiten habe ich Vorschläge gemacht, da bin ich einfach ein wenig ratlos.

    Wenn ich mir vorstelle, dass ein richtig guter Freund so eine Ankündigung macht... Nun, ich würde ihn auf jeden Fall nicht verlieren wollen. Also da würde ich versuchen ihn davon zu überzeugen es nicht zu tun. So wie ich mich kenne, würde ich mir da viel Zeit für nehmen, versuchen mich so oft wie möglich mit ihm zu treffen und viel mit ihm zu diskutieren. Argumente zu finden, wie wir Probleme eventuell lösen oder reduzieren können und sowas.
    Wenn das alles nichts hilft, würde ich mich mit seiner Familie in Kontakt setzen.

    Wenn er es tun würde, dann würde ich ihn schon sehr vermissen, aber ich würde mir keine Vorwürfe machen, denn ich habe versucht was ich kann und am Ende bleibt mir nichts anderes übrig als seine Entscheidung zu akzeptieren. Ich würde ihn immer in Erinnerung behalten, damit wenigstens ein Teil von ihm in mir weiterlebt.


    Zitat Bieberpelz Beitrag anzeigen
    Aber auch in schweren Zeiten sollte man zusammen stehen.
    Aber da gilt am Ende eh wie immer folgender Spruch, den ich täglich rauf und runter rattern könnte...
    Lache und die Welt lacht mit dir, weine und du weinst allein.
    Ja, so jemanden zu finden ist nicht leicht. Wenn man so jemanden findet, dann sollte man das sehr sehr wertschätzen.

    @Pánthéos

    Okay, das klingt in der Tat sehr eindeutig. Da würde ich mich auch ziemlich veräppelt vorkommen, um es mal harmlos auszudrücken.

  4. #63
    Cao Cao Cao Cao ist offline
    Avatar von Cao Cao

    was machen bei einer selbstmord ankündigung

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    In den beiden von mir mir geschilderten Fällen, wird/wurde ja Hilfe aus unterschiedlichen Gründen abgelehnt.
    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen


    Hmm... ok. Ist natürlich unglücklich, da man somit nicht alle Möglichkeiten nutzt/nutzen kann um aus dieser Situation herauszukommen.


    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Und oft habe ich mitbekommen, dass Leute, die psychisch krank sind und in einer langen/tiefen Depression stecken, den Schritt nicht alleine gehen können, zB. weil sie es als zwecklos sehen und davon überzeugt sind, dass es keine Hilfe für sie gibt. Was kann man in solch einem Fall tun? Da sie ja zu dem Zeitpunkt, wenn man mit ihnen schreibt oder redet noch am leben sind und darüber mit anderen kommunizieren, scheinen sie ja noch nicht mit sich abgeschlossen zu haben. Man könnte es als Hilfeschrei interpretieren, allerdings ergibt das keinen Sinn, wenn am Ende sowieso keine Hilfe angenommen wird. Mir würde ansonsten nur einfallen, dass sie entweder auf eine Art von Hilfe warten, die es nicht gibt oder dass sie sich durch andere bestätigen lassen wollen, dass es für sie keine Hilfe mehr gibt. Ich habe das Gefühl, dass man mit Rationalität in so einem Fall nicht weiterkommt.
    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen


    Ja, das kann ich nur zu gut nachvollziehen. Ich z.B. habe u.a. keine positive Erfahrung mit Psychiatern/Psychologen gehabt, dementsprechend würde ich selbst in einer solchen auswegslosen Situation vielleicht eher diese umgehen. Aber gut, Erfahrungen sind nicht immer gleich und so findet man vielleicht irgendwann auch mal die richtige Ansprechperson dafür. In unserer Gesellschaft ist ein weiteres Problem, das psychische Erkrankungen trotz steigender Zahl noch immer ein Tabuthema für viele sind. Du gehst in Behandlung und hast vielleicht Angst das man dir eine Geisteskrankheit unterstellt, oder das du verrückt bist. Ich habe eine Freundin gehabt, die wirklich sehr viele Probleme hatte und auch diese hatte viele Ängste diesen Schitt zu gehen. Zum einen eben, weil sie nicht als krank abgestempelt werden will und zum anderen weil sie Angst hat das man ihr nicht glaubt weil ihr die Probleme selbst so banal vorkommen. Dabei ticken Menschen unterschiedlich, so haben manche z.B. unterschiedliche Phobien und lass diese nur von Motten sein. Diese unscheinbare und für viele irrelevante Angst ist für gewisse Menschen besonders schlimm und schränkt ihre Lebensqualität sehr stark ein. Auch teilweise durch das Herunterspielen der Probleme durch Eltern oder Freunde, kann sich diese Angst nur noch mehr verschlimmern und deshalb ist es am Ende besser wirklich in Behanldung zu gehen, bevor man sich ein Ende setzt. Sterben kann man anschließend immer noch, wenn es nichts hilft. Die Leute haben einfach zu viel Angst es zu probieren und das sagt jemand der selbst Angst hat. Ich fürchte den Tod nicht, nur den Weg dorthin. Ich habe manchmal Ängste die ich mir nicht mal selbst klar machen kann. Ich leide zudem unter sehr starke Stimmungsschwankungen, kann von einer Situation in die andere explodieren. Mittlerweile habe ich über die Jahre aber ohne Hilfe ein paar Wege gefunden damit umzugehen und am Ende liegt es auch meist an einen selbst ob man bereit ist etwas zu ändern, oder seine Denkweise umzustellen. Ein Psychologe kann dir nur den Weg weisen, tun muss aber jeder selbst etwas für sich.

    Ich weiß nicht ob es ausreichen würde die Leute an die Hand zu nehmen und sie dann zur Therapie zu begleiten. In dieser Situation verlassen sie sich nämlich dann auf dich anstatt das sie selbst über ihre Ängste steigen. Ich glaube am Ende ist es wirklich mehr ein Hilfeschrei als die tatsächliche Umsetzung eines Suizides, das ist aber nur meine Meinung. Und auch wenn es "nur" ein Hilfeschrei ist, ist es trotzdem sehr ernstzunehmen. Dieser Person geht es überhaupt nicht gut und selbst wenn die Person nur darauf aus ist Aufmerksamkeit zu bekommen, so braucht sie dennoch professionelle Hilfe. Die Leute wissen vielleicht auch einfach nicht mehr weiter. Ein Nachbar z.B. hat auch mal eine solche Aussage gegenüber seines Betreuers getätigt und ein paar Minuten später stand die Polizei und der Rettungsdienst vor der Tür und haben ihn mitgenommen. Er war daraufhin einige Zeit in psychiatrischer Behandlung und kam dann wieder. Natürlich wurde aber über 1 oder 2 Jahre anschließend noch die Behandlung ambulant weitergeführt und er bekam regelmäßig Medikamente. Es war nicht schön, aber jetzt wo ich ihn sehe finde ich das es den Anschein hat er habe sein Leben nun wieder besser im Griff. Er ist zwar in Frührente, aber er macht einen recht zufriedenen Eindruck.

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Das sehe ich auch so, habe es bei mir selbst auch so erlebt. Als ich damals so etwas gesagt habe, habe ich immer gehofft, dass jemand zu mir kommt und mit mir nach Lösungen sucht. Aber als ich mich dazu entschieden hatte, es zu probieren, da habe ich es bei niemandem angekündigt, ich habe es einfach gemacht (Schlaftabletten).
    Wie du siehst, hat es aber nicht geklappt, hatte die ganze Nacht über die höllischsten Bauchschmerzen, die ich je hatte, dazu hab ich gezittert wie blöde, mich mehrmals übergeben ect. Ich war mir sicher, dass ich die Nacht nicht überlebe, aber am nächsten Tag mittags hat es irgendwann endlich nachgelassen und ich bin eingeschlafen. Als ich wieder aufgewacht bin, war ich einfach froh, dass es vorbei war und von Suizid hatte ich erst mal genug.


    Vor knapp einen Jahr hat sich ein Freund meines Vaters versucht mit Schießpulver in seiner Wohnung umzubringen (Der Fall war auch bei uns in der Zeitung). Er leidet an einer Krankheit dessen Ende tödlich verlaufen wird und er wollte sich lieber umbringen bevor ihn ein recht schmerzhafter Tod ereilt. Zu seinen Pech hat er diese Explosion mit schwereren Verbrennungen überlebt und was nun folgte war eine Klage, da er die Leute im Mehrfamilienhaus mit gefährdete + eine lange Zeit in einer geschlossenen Einrichtung. Durch die Verbrennungen und Verletzungen die er sich zugezogen hat wurde sein Leid nur vergrößert. Ein Suizid kann immer schief gehen auch wenn es vielleicht recht sichere Wege gibt. Ich würde im Zweifelsfall nicht diesen Weg gehen, da das Ende zu ungewiss ist. Sein Umfeld hat die Person sich btw. damit auch zum Feind gemacht, da er andere Leben riskiert hat.

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Ja, bei Autismus ist das generell so, dass man andere Menschen auf emotionaler Ebene nicht gut versteht, man sich kaum in andere hineinversetzen kann ect. Dadurch sind Autisten oft sowieso eher Einzelgänger.
    In der Regel wird auch therapiert oder die Person hat eine Art Betreuer, aber die meisten Angebote sind eher für Kinder und Jugendliche.
    In dem geschilderten Falle wurde alles, was ich vorgeschlagen hatte, abgelehnt. Er meint, dass alles, wo er mit fremden Menschen sprechen muss, nicht gehen wird.
    Wer sich um seine Sachen kümmert wegen Wohnung und so weiß ich nicht und ich kann auch nicht sagen, ob er in der Vergangenheit schon mal was probiert hat.


    Mir wurde damals seitens eines Kinderpsychiaters gesagt ich sei ein Autist, eben weil ich ein Einzelgänger bin und quasi auch meinen eigenen Gedanken stark nach hing. Gleichzeitig war ich aber ein ziemliches Energiebündel. Ich hatte einfach nur kein Interesse an Andere und war so glücklich wie es war. Ich hatte dann auch über einige Jahre Medikamente wie u.a. Ritalin nehmen müssen, irgendwann haben wir die aber selbst abgesetzt, weil diese Medikamente bei mir eher Probleme verursachten wovon ich heute noch welche habe. Ein besonderes Gefühl war mir seit mindestens 15 Jahren fehlt ist das Gefühl wirklich glücklich zu sein. Ich fühle mich irgendwo dauerhaft müde und leer. Spaß erlebe ich nur situationsbedingt und kurzzeitig. Anschließend ist es wieder ein Gefühl davon das ich nicht wirklich lebe.

    Im Falle deines Bekannten kann es tatsächlich sein das seine psychische Erkrankung ihn sehr stark einschränkt und das man da wohl keine Besserung erwartet. Im Normalfall wird dann denke ich mal eine Art Betreuer zur Verfügung gestellt, der sich dann um alles kümmert. Geld wird er dann denke ich mal von der Krankenkasse oder Grundversorgung bekommen.

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Ich hab aber selber die Erfahrung gemacht, dass man in NRW mit Autismus sehr schlecht einen Therapieplatz oder einen Psychologen findet. Die Plätze, die mir mal angeboten wurden, lagen Jahre in der Zukunft und diePsychologen, bei denen ich bisher war, haben mir nur Medikamente angeboten ohne sich überhaupt etwas anzuhören, weil sie sich mit Autismus nicht auskennen. Wenn ich schon solche Probleme damit habe, wie soll er es dann schaffen?
    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen


    Du meinst wahrscheinlich eher Psychiater^^ Psychologen selbst dürfen meiner Kenntnis nach keine Medikamente verschreiben. Aber ja, da habe ich ja wie oben geschrieben auch selbst ein Beispiel mit meinen Kinderpsychiater gehabt. In diesen Fall lag auch das Problem daran das der Psychiater sich die Infos von meiner Mutter hat holen lassen, als das er auch nur einmal mit mir wirklich geredet hat. Du kannst Psychologie und Medizin studieren, wenn du aber keinerlei Menschenkenntnis hast, taugst du als Psychiater oder Psychologe nichts. Aber gut, man kann da nicht alle in einen Topf werfen, sondern muss sich halt selbst bemühen einen passenden Therapeuten zu finden. So etwas passiert nicht immer auf Anhieb.

    Ich selbst habe btw. das Problem das Leute die gerne solchen Leuten helfen selbst große Probleme haben, wo du es gerade oben erwähnst mit dir selbst.
    Ich als Beispiel auch. Ich habe wie gesagt einer guten Freundin mit Rat und Tat zur Seite gestanden, dabei kann ich nicht behaupten es ging mir zu dieser Zeit mental gut.
    Vielleicht verstehen sich aber Leute mit ähnlichen Problemen einfach besser, weil sie wissen es gibt diese Probleme.

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Hmm, ich stehe beiden Personen in den geschilderten Fällen nicht sehr nahe. Der erste war eher ein Bekannter und mit dem zweiten hab ich nur hin und wieder übers Internet Kontakt. Ich habe dem ersten gesagt, dass ich es schade finden würde wenn er es tut weil er ein netter Kerl ist, und es hat mich schon ein wenig nachdenklich gemacht als ich erfahren habe, dass er es durchgezogen hat.
    Und beim zweiten habe ich Vorschläge gemacht, da bin ich einfach ein wenig ratlos.
    Naja, am Ende kannst du nicht beeinflussen was diese Leute tun werden. Man sollte sich da auch nicht zu sehr hineinziehen lassen, da man droht selbst daran zu zerbrechen. Ich mache das mittlerweile nur noch so: Ich gebe den Leuten meine Ideen mit und ob sie es nun annehmen oder nicht ist einzig ihr Problem. Damit ist es mir egal, ob es ein Freund, meine Schwestern oder meine Eltern sind. Ich bin alt genug das ich mein Leben leben muss, und ich kann mich nicht dauerhaft um die Probleme anderer kümmern (Zumal das nur oft eine einseitige Hilfe ist) Entweder die Leute nehmen meinen Rat an, oder lassen es. Wenn sie im Extremfall meinen sich was anzutun, gebe ich mir daran keinerlei Schuld. Es ist schade, es ist traurig, aber es ist nicht deine Schuld.

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Wenn ich mir vorstelle, dass ein richtig guter Freund so eine Ankündigung macht... Nun, ich würde ihn auf jeden Fall nicht verlieren wollen. Also da würde ich versuchen ihn davon zu überzeugen es nicht zu tun. So wie ich mich kenne, würde ich mir da viel Zeit für nehmen, versuchen mich so oft wie möglich mit ihm zu treffen und viel mit ihm zu diskutieren. Argumente zu finden, wie wir Probleme eventuell lösen oder reduzieren können und sowas.
    Wenn das alles nichts hilft, würde ich mich mit seiner Familie in Kontakt setzen.
    Ja, das hätte ich vor einigen Jahren auch noch so gemacht. Mittlerweile habe ich mir abgewöhnt bei solchen Themen noch groß Aktionen zu zeigen. Wenn ich den Leuten nicht helfen kann, kann ich es nicht. Es ist aber jeder Person selbst überlassen wie weit er helfen möchte.

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Wenn er es tun würde, dann würde ich ihn schon sehr vermissen, aber ich würde mir keine Vorwürfe machen, denn ich habe versucht was ich kann und am Ende bleibt mir nichts anderes übrig als seine Entscheidung zu akzeptieren. Ich würde ihn immer in Erinnerung behalten, damit wenigstens ein Teil von ihm in mir weiterlebt.
    Absolut und das sehe ich genau so. Ich finde es schlimm wenn jemand den Freitod wählt, aber ich kritisiere diese Handlung nicht (Außer die Person hat irgendwo seine Pflichten vernachlässigt und sich quasi damit aus den Staub gemacht)

  5. #64
    Narutofreak1412 Narutofreak1412 ist offline
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    was machen bei einer selbstmord ankündigung

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen

    Zum einen eben, weil sie nicht als krank abgestempelt werden will und zum anderen weil sie Angst hat das man ihr nicht glaubt weil ihr die Probleme selbst so banal vorkommen. Dabei ticken Menschen unterschiedlich, so haben manche z.B. unterschiedliche Phobien und lass diese nur von Motten sein. Diese unscheinbare und für viele irrelevante Angst ist für gewisse Menschen besonders schlimm und schränkt ihre Lebensqualität sehr stark ein.
    Oh ja, das kenne ich. Manchmal sind die Probleme aufgrund der Banalität dann nur sehr schwer erklärbar und man hat das Gefühl, dass egal wie man es erklärt, es immer "falsch" beim Gegenüber ankommt.
    Antworten wie "Aber das ist doch gar kein Problem, scheiß einfach da drauf" bestätigen das dann.

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht ob es ausreichen würde die Leute an die Hand zu nehmen und sie dann zur Therapie zu begleiten. In dieser Situation verlassen sie sich nämlich dann auf dich anstatt das sie selbst über ihre Ängste steigen.
    Ich meinte auch nur am Anfang, damit die Hemmschwelle sinkt die erste Hürde zu nehmen. Also dass man zusammen was sucht, dort anruft und zum ersten Termin hinfährt. Wenn es ein Match ist, die beiden sich verstehen und er sich der Person öffnen kann, dann braucht man ja nicht mehr mitkommen. Wenn die Gespräche dem Betroffenen gut tun, dann wird er, denke ich mal, von alleine zu weiteren Terminen kommen. Ein guter Psychologe motiviert ja sowieso meist zum nächsten Treffen. Mein Kinderpsychologe damals hat mir zB. immer kleine Aufgaben gegeben und ich wollte dann unbedingt wieder hin, weil ich ihm erzählen wollte, wie es gelaufen ist.

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Zu seinen Pech hat er diese Explosion mit schwereren Verbrennungen überlebt und was nun folgte war eine Klage, da er die Leute im Mehrfamilienhaus mit gefährdete + eine lange Zeit in einer geschlossenen Einrichtung.
    Sowas finde ich immer besonders krass. Jemand, der schon so verzweifelt ist, dass er sich das Leben nehmen will, und die Leute hauen noch weiter drauf. Ich kann es zwar verstehen, dass verhindert werden soll, dass er sowas noch einmal versucht, aber da gibt es doch zB. Einrichtungen, extra für Menschen mit einem solchen Schicksal, die ihnen helfen den Tod zu verarbeiten und diesem möglichst in Ruhe entgegenzugehen. Eine Klage + Wegsperren fühlt sich so an wie "Mach's das nächste mal richtig". Da kann ich nur den Kopf schütteln.

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Ein besonderes Gefühl war mir seit mindestens 15 Jahren fehlt ist das Gefühl wirklich glücklich zu sein. Ich fühle mich irgendwo dauerhaft müde und leer. Spaß erlebe ich nur situationsbedingt und kurzzeitig. Anschließend ist es wieder ein Gefühl davon das ich nicht wirklich lebe.
    Ich kenne jemanden, der hat mir mal etwas sehr ähnliches geschrieben. In seinem Falle hat es damit zu tun, dass er einen Vollzeitjob hat, mit dem er nichts anfangen kann und der ihm seine ganze Kraft raubt. Er fühlt sich antriebslos, kann sich nicht vorstellen alleine was auf die Reihe zu bekommen, und lebt deshalb immer noch bei seinen Eltern. Die setzen aber voraus, dass er arbeiten geht, deswegen fühlt er sich dazu gezwungen weiter dort zu arbeiten. Daher besteht sein Tag eigentlich nur aus arbeiten und der Rest Schlafen oder ausgelaugt sein und für nichts mehr Kraft haben. Er hat kaum etwas, was ihm Freude macht, und fühlt sich, als ob er neben seinem Leben nebenher lebt.

    Hat es bei dir auch mit bestimmten Umständen zu tun oder ist es rein psychisch/emotional, also dass du dich so fühlst, obwohl es rational gesehen kaum Gründe dafür gibt?

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Du meinst wahrscheinlich eher Psychiater^^ Psychologen selbst dürfen meiner Kenntnis nach keine Medikamente verschreiben.
    Ja, genau. Der, der EKG und solche Tests macht, nicht der, der sich mit dir hinsetzt und redet.

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Ich selbst habe btw. das Problem das Leute die gerne solchen Leuten helfen selbst große Probleme haben, wo du es gerade oben erwähnst mit dir selbst.
    Ich als Beispiel auch. Ich habe wie gesagt einer guten Freundin mit Rat und Tat zur Seite gestanden, dabei kann ich nicht behaupten es ging mir zu dieser Zeit mental gut.
    Vielleicht verstehen sich aber Leute mit ähnlichen Problemen einfach besser, weil sie wissen es gibt diese Probleme.
    Hmm, jetzt wo du es erwähnst...
    Ich kenne tatsächlich kaum Leute, die größtenteils sorgenfrei leben oder die zumindest stabil sind. So gut wie jeder, mit dem ich zu tun habe, hat irgendwelche schwerwiegenden Probleme.
    Von den Eltern misshandelt, von anderen Personen abhängig, suizidal, Obdachlose, Menschen mit psychischen Störungen - Alles dabei, oft gleich mehreres auf einmal.

    Das Krasseste war bisher jemand, bei dem wirklich so gut wie jede Person gestorben ist, der er sich nahe gefühlt hat. Er hat jemand Besonderes in seinem Leben gefunden, seine aller beste Kindheitsfreundin -> Durch Krankheit plötzlich verstorben. Er lernt jemanden kennen, der ihn aus der Trauer wieder rausholt -> tödlicher Autounfall. Er lernt ein Mädchen kennen, die ihm zuhört und ihm Trost spendet -> Sie hatte nicht mehr lange zu leben und ist nach 2 Jahren verstorben.
    Seine Eltern haben ihn davon abgehalten etwas Dummes zu tun, aber er hat sehr lange jede Person auf Abstand gehalten, und war der Meinung dass er verflucht ist und Leute ins Verderben bringt. Ich habe in der Zeit auch den Kontakt zu ihm verloren. Mittlerweile ist er mit einem neuen Mädchen zusammengezogen, die ihn tyrannisiert, ihm Kontakt mit seinen Freunden verbietet, ihm droht seine Sachen zu zerstören, wenn er gegen ihren Willen handelt ect. Als ich ihn mal wiedergetroffen habe, wirkte er ziemlich verändert, ist mittlerweile auch drogenabhängig und sowas. Das ist schon ziemlich harter Tobak finde ich.

    Aber ich kann das zum Glück von mir trennen. Also ich habe mich noch nie von jemandem so sehr mitreißen lassen, dass es mich selbst auch runtergezogen hat.
    Ich kann gar nicht einschätzen ob und wenn ja wie einfühlsam ich in Gesprächen rüberkomme. Ich versuche in der Regel einfach nur zuzuhören, die genannten Probleme zu strukturieren und dann für jedes einzelne Problem Vorschläge zu machen, was für Möglichkeiten ich kenne. Aber ich übernehme keine Verantwortung für die Person und versuche mich nicht als Betreuer-Ersatz zu etablieren. Also ich würde zB. nicht selber versuchen einen Hilfeplan für die Person zu entwickeln und ihr zu sagen was sie tun soll, dafür bin ich nicht qualifiziert.

  6. #65
    rote flamme

    Was machen bei einer Selbstmordankündigung?

    @GameFreak89: ich war mal auch in einer Situation die eine seelische und moralische Belastungsprobe war. Ich will da nicht ins Detail gehen, deswegen sage ich einfach mal schwamming, meine Situation war deiner Situation in gewisser Hinischt bzw. indireckt ähnlich.

    Wenn du in so einer Situation bist, musst du Entscheidung treffen die für dich richtig ist und mit der du besser leben kannst. Unabhängig ob dein Umfeld (oder Teile deines Umfeldes) sie für richtig empfindet oder nicht, da du mit den Konsequenzen leben musst. Da ist es auch vollkommen in Ordnung "egoistisch" zu handeln. Wenn du eine Entscheidung triffst die für dich "falsch" ist, darfst du nämlich den schönen Prozess durchmachen mit Frieden mit sich selbst schliessen und Selbstvergebung. Und auch wenn du an diesem Prozess wachsen kannst, ist dieser Prozess sowohl scheisse, als auch schwer. Und wenn du von vornerein weisst welche Entscheidung "richtig" ist kannst du auf diesem ganzen Bullshit ruhig verzichten.

    Aussagen in Anführungszeichen: Induviduell, Subjektiv...and so on.

    Zum Thema an sich: Ich finde es hier unangemessen allgemeine Aussagen zu treffen.

    Nur ein paar Dinge:
    Suizid/Freitod: Ich zitiere mal einen Youtuber, der da meine Meinung geprägt hat (ich habe mich für die Thematik interessiert als ich mein freiwilliges soziales Jahr im Altenheim hatte). Wenn es einen (seelisch) scheisse geht, nimmt man sich die Chance das es in Zukunft besser geht. Man weiss nicht ob der Rest des Lebens scheisse sein wird, es kann auch sein das in den nächsten Jahren (oder der restlichen Lebenszeit) die beste Phase des bisherigen Lebens beginnt. Kann aber auch sein, dass es noch schlimmer wird. Aber mit Suizid nimmt man sich die Chance das überhaupt besser werden kann und ist endgültig. In diesem Sinne halte ich es (sowohl rational, als auch seelisch) logisch bei körperlichen Belangen Freitod wählen zu können. Da man hier eine Garantie hat, das es scheisse wird. Hier hat man ja mit Patientenverfüging gewisse Möglichkeiten. *Hust* Ich finde der Film "Hin und Weg" bringt die Thematik sehr gut rüber *hust*

    Depressionen und seelische Leiden: Ich kenne mich mit der Thematik nicht soo gut aus. Allerdings weiss ich a) das ist Dinge wie heilbare wie Depressionen gibt und unheilbare Dinge wie Asberger. Die unheilbaren Dinge können nach meinen Wissesnstand sowohl genetisch, als auch im laufe des Lebens auftreten (hier bin ich mir nicht 100% sicher). Allerdings finde ich hier das Bild von einer körperlichen Behinderung sinning. Ein Mensch kann ohne Arme auf die Welt kommen, kann diese aber auch durch einen Unfall verlieren.

    Depressionen: Deprissionen sind inudviduell, es gibt Menschen die trotz Theraphie nicht davon loskommen. Es gibt Menschen die ohne Theraphie eine Depression überwinden können, Es kann passieren wenn man eine Depression überwindet, dass man irgendwann wieder eine bekommt. Hier gibt es so viele Dinge die es zu beachten gibt. Aber allgemein gilt: Depression ist heilbar.

    Edit: Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread und auch nicht alle Beiträge durchgelesen. Hoffe das ich hier noch was beitragen konnte, was nicht schon gepostet wurde.^^

  7. #66
    Knollo Knollo ist offline
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    Was machen bei einer Selbstmordankündigung?

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Bzw. ich hab es bisher noch nie erlebt, dass sich ein Mensch nach vielen Jahren Stillstand auf einmal verändert und ein offener und lebensfreudiger Mensch wird. Das erscheint mir so unrealistisch und klingt irgendwie nach Wunschdenken.
    Hast du oder jemand, den du kennst, es schon einmal erlebt, dass jemand sich im Erwachsenenalter noch mal so zum Positiven verändert hat? Oder geht es dir eher um's Prinzip in solchen Fällen immer positiv zu bleiben und die Hoffnung nicht zu verlieren?
    Ich habe es an mir selbst erlebt.
    Es gab eine Zeit - da habe ich von Morgens bis Abends nur an die Decke gestarrt und bis auf Arbeit und Essen, nicht gemacht. Und irgendwann habe ich etwas im Leben gefunden, das mich da raus geholt hat. Natürlich gibt es auch Menschen, oft gehört aber kein Beispiel an der Hand, bei denen sich alles geändert hat.

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Er hat eine Form des Autismus, ähnlich wie ich, nur anders ausgeprägt. Bei ihm ist es halt noch schlimmer und Autismus ist generell nicht heilbar.
    Autismus ist natürlich nicht heilbar. Aber eine daraus resultierende Depression könnte geheilt werden, denn ein Mensch mit Autismus empfindet Dinge ja eben auch anders und hat andere Anforderungen am Leben. Da muss man schauen, wie dort der beste Weg ist.

    Darf ich dich Fragen (ich hoffe das ist nicht zu privat) in wie weit sich der Autismus bei dir bemerkbar macht oder woran man dies erkennt? Klar, wir alle kennen diese extremen Formen von Autismus aus irgendwelchen Serien, die meist eher einer Inselbegabung nahe kommen. Aber wie die Realität aussieht, da hört man oft wenig von. Ein ehemaliger Bekannter hatte einst einen Autisten in der Schule betreut.

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Man kann es, wie du schon sagtest, versuchen zu therapieren, damit solche Menschen mit Betreuung wenigstens alleine leben können, aber er lehnt sowas ja immer ab, mit dem Argument, dass es sinnfrei ist, wenn man mit den Leuten sowieso nicht reden kann.
    Um sich helfen zu lassen, muss man sich eben auch "helfen lassen".
    Das da nicht jeder helfen kann, ganz klar... für solche Menschen braucht man eben auch Menschen, die das nötige Feingefühl haben um zu begreifen, akzeptieren und hinzunehmen, dass dieser Mensch andere Ansprüche und Empfindungen hat.

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Naja, es hat keine Stunde gedauert bis die ersten negativen Bewertungen und PNs ankamen, dass mein Post an Körperverletzung grenzt ect. Aber ist schon in okay, Suizid ist nun mal ein sehr heikles Thema und ich hab mich vielleicht anfangs nicht klar genug ausgedrückt.
    Nicht dein ernst?
    Was stimmt denn bitte mit den Leuten nicht, dir für deine andere Meinung eine negative Bewertung reinzudrücken?
    Aber es ist eben auch das beste Beispiel dafür, dass viele Leute solche Dinge nur schwarz und weiß und am besten nicht in ihrem Leben sehen wollen.
    Das Leben ist nicht immer schön und nicht immer ist es weiter zu leben, auch der richtige Weg. Damit man so etwas begreift und begreifen kann, wenn man wirklich helfen will, muss man auch offen für die andere Seite sein.

  8. #67
    Cao Cao Cao Cao ist offline
    Avatar von Cao Cao

    was machen bei einer selbstmord ankündigung

    Sorry, das ich erst jetzt antworte. Habe die Zitierung übersehen gehabt

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Oh ja, das kenne ich. Manchmal sind die Probleme aufgrund der Banalität dann nur sehr schwer erklärbar und man hat das Gefühl, dass egal wie man es erklärt, es immer "falsch" beim Gegenüber ankommt.
    Antworten wie "Aber das ist doch gar kein Problem, scheiß einfach da drauf" bestätigen das dann.
    Eben. Es gibt viele Arten von Ängsten und da sollte es keine Rolle spielen ob diese für das Umfeld banal sind oder nicht. Den betroffenen kann so etwas schon richtig schwer belasten. Ich hatte früher Versagensängste, Verlustängste, etc. Heute ist mir das alles recht gleichgültig, vielleicht ein wenig zu gleichgültig. Ich lasse mich von niemanden mehr unter Druck setzen und mache mein Ding. Ich trage dafür selbst meine Konsequenzen und habe diese auch zu akzeptieren. Hilfe brauche ich so gesehen da nicht mehr.
    Auch wenn ich lügen müsste, würde ich sagen ich hätte vor nichts Angst. Meine Ängste sind auch zu banal um sie zu erwähnen.



    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Ich meinte auch nur am Anfang, damit die Hemmschwelle sinkt die erste Hürde zu nehmen. Also dass man zusammen was sucht, dort anruft und zum ersten Termin hinfährt. Wenn es ein Match ist, die beiden sich verstehen und er sich der Person öffnen kann, dann braucht man ja nicht mehr mitkommen. Wenn die Gespräche dem Betroffenen gut tun, dann wird er, denke ich mal, von alleine zu weiteren Terminen kommen. Ein guter Psychologe motiviert ja sowieso meist zum nächsten Treffen. Mein Kinderpsychologe damals hat mir zB. immer kleine Aufgaben gegeben und ich wollte dann unbedingt wieder hin, weil ich ihm erzählen wollte, wie es gelaufen ist.


    Ah ok, das hört sich auf jeden Fall nicht verkehrt an. Ein guter Psychologe sollte in erster Linie eines können: Sehr gut zuhören.



    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Sowas finde ich immer besonders krass. Jemand, der schon so verzweifelt ist, dass er sich das Leben nehmen will, und die Leute hauen noch weiter drauf. Ich kann es zwar verstehen, dass verhindert werden soll, dass er sowas noch einmal versucht, aber da gibt es doch zB. Einrichtungen, extra für Menschen mit einem solchen Schicksal, die ihnen helfen den Tod zu verarbeiten und diesem möglichst in Ruhe entgegenzugehen. Eine Klage + Wegsperren fühlt sich so an wie "Mach's das nächste mal richtig". Da kann ich nur den Kopf schütteln.
    Naja, er hat sich diesen Weg ausgesucht, weshalb er nun die volle Konsequenz zu tragen hat. Wenn die Leute schon Suizid begehen wollen und meinen es gibt keinen Ausweg, dann sollten sie dies tun ohne andere zu gefährden. Dazu zähle ich auch vor Publikum vor einen einfahrenden Zug zu springen, was ich schon erlebt habe. Man macht vieles bei desen Leuten kaputt und Mitleid ist da weniger vertreten als das blanke Entsetzen. Bevor man sich allerdings das Leben nimmt, sollte man immer alle Alternativen prüfen. Wenn es allerdings um Sachen wie körperliches Leid geht, etc. dann wäre ich auch für Sterbehilfe offen. Diese ist allerdings hierzulande verboten, weshalb man sie nicht durchführen darf.



    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Ich kenne jemanden, der hat mir mal etwas sehr ähnliches geschrieben. In seinem Falle hat es damit zu tun, dass er einen Vollzeitjob hat, mit dem er nichts anfangen kann und der ihm seine ganze Kraft raubt. Er fühlt sich antriebslos, kann sich nicht vorstellen alleine was auf die Reihe zu bekommen, und lebt deshalb immer noch bei seinen Eltern. Die setzen aber voraus, dass er arbeiten geht, deswegen fühlt er sich dazu gezwungen weiter dort zu arbeiten. Daher besteht sein Tag eigentlich nur aus arbeiten und der Rest Schlafen oder ausgelaugt sein und für nichts mehr Kraft haben. Er hat kaum etwas, was ihm Freude macht, und fühlt sich, als ob er neben seinem Leben nebenher lebt.
    Eine solche Situation hatte ich zur Zeiten meiner Ausbildung. Mein Vater und ich haben in einer Art Zweckgemeinschaft gelebt. Ich selbst kam gerade von der Schule und lebte dementsprechend durch meinen Vater der zu dieser Zeit nicht mehr Arbeitsfähig war mit von ALG2. Das Amt zahlt jeden nur die Hälfte aus an Miete, was auch logisch ist. Problematisch war nur, wenn ich meinen Pflichten nicht nachgekommen wäre, hätte das Amt mein Geld gestrichen und evtl. wäre ich dann mit meinen Vater zusammen auf der Straße gelandet. Ich war also fast 4 Jahre gezwungen meine Ausbildung zu machen, die ich eigentlich nicht wollte. Anschließend arbeitete ich einige Zeit bei einer Zeitarbeitsfirma und hatte über 3-4 Monate auf Baustellen 10 bis 12 Stunden Arbeitstage, nur um am Ende des Monats gerade mal so Geld zum Leben zu haben, trotz Qualifikation. Anschließend war ich dann arbeitslos und fand später einen Job wodurch ich das erste mal recht unabhängig von der Situation war. Ich habe gut verdient, und brauchte keine Angst mehr haben das ich wieder in einer Situation wie die komme. Ich habe die Wohnung vom Amt übernommen und die Kaution bezahlt. Nun wohnt mein Vater bei mir und er zahlt seinen Anteil. Ich kann die Situation also ein wenig nachvollziehen und ja: Mich hat diese auch ein wenig krank gemacht.


    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Hat es bei dir auch mit bestimmten Umständen zu tun oder ist es rein psychisch/emotional, also dass du dich so fühlst, obwohl es rational gesehen kaum Gründe dafür gibt?
    Hat denke ich mal mit vielen Sachen zu tun. In erster Linie die Medikamente das diese u.U. bleibende Schäden bei mir hinterlassen haben. Meine bisherige Lebenserfahrung die gefühlt mehr schlimme Momente als wirklich großartige Momente hatte, etc. Da sind zu viele unterschiedliche Faktoren abhängig und Selbstmordgedanken habe ich früher oft gehabt. Auch heutzutage kommt es selten mal vor, das ich solche Gedanken hege. Am Ende aber finde ich keine wirklichen Gründe dafür, also lasse ich es.



    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Ja, genau. Der, der EKG und solche Tests macht, nicht der, der sich mit dir hinsetzt und redet.
    Naja, eigentlich sollte der auch mit dir reden. Aber gut, da sind manche so und manche so. Sie dürfen eben auch Medikamente verschreiben.


    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Hmm, jetzt wo du es erwähnst...
    Ich kenne tatsächlich kaum Leute, die größtenteils sorgenfrei leben oder die zumindest stabil sind. So gut wie jeder, mit dem ich zu tun habe, hat irgendwelche schwerwiegenden Probleme.
    Von den Eltern misshandelt, von anderen Personen abhängig, suizidal, Obdachlose, Menschen mit psychischen Störungen - Alles dabei, oft gleich mehreres auf einmal.
    Selbst den Leuten denen es an nichts fehlt, haben hin und wieder ernsthafte Probleme. Die Leute müssten lernen bescheidener zu werden, dann wäre schon ein großer Bereichder Unzufriedenheit abgedeckt. Neid ist eine furchtbare Sache, ebenso wie Eifersucht.


    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Das Krasseste war bisher jemand, bei dem wirklich so gut wie jede Person gestorben ist, der er sich nahe gefühlt hat. Er hat jemand Besonderes in seinem Leben gefunden, seine aller beste Kindheitsfreundin -> Durch Krankheit plötzlich verstorben. Er lernt jemanden kennen, der ihn aus der Trauer wieder rausholt -> tödlicher Autounfall. Er lernt ein Mädchen kennen, die ihm zuhört und ihm Trost spendet -> Sie hatte nicht mehr lange zu leben und ist nach 2 Jahren verstorben.
    Seine Eltern haben ihn davon abgehalten etwas Dummes zu tun, aber er hat sehr lange jede Person auf Abstand gehalten, und war der Meinung dass er verflucht ist und Leute ins Verderben bringt. Ich habe in der Zeit auch den Kontakt zu ihm verloren. Mittlerweile ist er mit einem neuen Mädchen zusammengezogen, die ihn tyrannisiert, ihm Kontakt mit seinen Freunden verbietet, ihm droht seine Sachen zu zerstören, wenn er gegen ihren Willen handelt ect. Als ich ihn mal wiedergetroffen habe, wirkte er ziemlich verändert, ist mittlerweile auch drogenabhängig und sowas. Das ist schon ziemlich harter Tobak finde ich.
    Der hat wirklich ein sehr unglücklichen Lebensablauf und da kann ich auch verstehen das man irgendwo daran zerbricht und das er am Ende auch noch mit einen Tyrann zusammenzieht macht die Sache nicht wirklich besser. Ich selbst habe auch viele Leute in meinen Leben verloren die mir recht nah standen. So lange ich allerdings noch die anderen habe, weiß ich das ich gebraucht werde.


    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Aber ich kann das zum Glück von mir trennen. Also ich habe mich noch nie von jemandem so sehr mitreißen lassen, dass es mich selbst auch runtergezogen hat.
    Ich kann gar nicht einschätzen ob und wenn ja wie einfühlsam ich in Gesprächen rüberkomme. Ich versuche in der Regel einfach nur zuzuhören, die genannten Probleme zu strukturieren und dann für jedes einzelne Problem Vorschläge zu machen, was für Möglichkeiten ich kenne. Aber ich übernehme keine Verantwortung für die Person und versuche mich nicht als Betreuer-Ersatz zu etablieren. Also ich würde zB. nicht selber versuchen einen Hilfeplan für die Person zu entwickeln und ihr zu sagen was sie tun soll, dafür bin ich nicht qualifiziert.
    Sollte man auch nicht. Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied und auch wenn es manchmal schwer ist hin oder wegzuschauen: Zuerst ist das eigene Wohl dran.

  9. #68
    rote flamme

    was machen bei einer selbstmord ankündigung

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Hmm, im Prinzip hast du irgendwie schon recht. Ich kann mir nur nicht wirklich vorstellen, wie das passieren soll. Bzw. ich hab es bisher noch nie erlebt, dass sich ein Mensch nach vielen Jahren Stillstand auf einmal verändert und ein offener und lebensfreudiger Mensch wird. Das erscheint mir so unrealistisch und klingt irgendwie nach Wunschdenken.
    Hast du oder jemand, den du kennst, es schon einmal erlebt, dass jemand sich im Erwachsenenalter noch mal so zum Positiven verändert hat? Oder geht es dir eher um's Prinzip in solchen Fällen immer positiv zu bleiben und die Hoffnung nicht zu verlieren?
    Ich selbst würde mich auch dazu zählen und habe auch schon zwei Menschen kennengelernt, die die gleiche Erfahrung gemacht haben. Wie gesagt das ist induvideull. Bei mir waren die ganz schlimmen Phasen: Leere, Selbsthass, Teufelskreisgefühl usw. Und es hat auch Jahre gedauert. Was ich aber soweit sagen kann (sowohl aus eigener Erfahrung, als auch bei anderen Menschen) es ist ein hartes Stück arbeit und es dauert lange, aber es zahlt sich tausendfach aus. Bei mir war es letztendlich die Mischung aus Selbstreflexion (um die Gründe für meine Depression zu finden) und an mir selbst arbeiten (um meine Wahrnehmung und Mentalität) die mich da langfristig rausgeholt haben. Aber wenn man drine steckt muss man eben eigenverantworlich dan gehen und sich selbst da raus holen.

  10. #69
    Narutofreak1412 Narutofreak1412 ist offline
    Avatar von Narutofreak1412

    Was machen bei einer Selbstmordankündigung?

    Zitat Bieberpelz Beitrag anzeigen
    Ich habe es an mir selbst erlebt.
    Es gab eine Zeit - da habe ich von Morgens bis Abends nur an die Decke gestarrt und bis auf Arbeit und Essen, nicht gemacht. Und irgendwann habe ich etwas im Leben gefunden, das mich da raus geholt hat.
    Danke dir und @rote flamme für die Schilderung eurer Erlebnisse.
    Das finde ich sehr interessant, vielleicht liegt es ja an meiner fehlenden Wahrnehmung, was solche Dinge betrifft, dass ich sowas noch nicht beobachtet habe. Mir wurde zum Beispiel auch schon ein paar mal gesagt, dass ich mich verändert habe, aber ich selber habe das Gefühl, dass ich immer noch genauso bin, wie zB. vor 10 Jahren. Ich habe immer das Gefühl, dass ich ich bin und dass ich, wenn ich auf einmal ganz anders denken und andere Reaktionen zeigen würde, ich jemand anders spielen würde, der nicht mein wahres Ich ist.

    Zitat Bieberpelz Beitrag anzeigen
    Aber eine daraus resultierende Depression könnte geheilt werden, denn ein Mensch mit Autismus empfindet Dinge ja eben auch anders und hat andere Anforderungen am Leben. Da muss man schauen, wie dort der beste Weg ist.
    Ja, das ist nicht einfach, vor allem, da sich Autismus auf viele ganz unterschiedliche Weisen ausdrücken kann. Ich habe Autisten erlebt, die überhaupt nicht mit Menschen reden und sozialem Kontakt möglichst aus dem Weg gehen, und ich habe Autisten kennen gelernt, die sich ständig ausdrücken wollen und einem ganz viel erzählen und zeigen. Und ich habe welche getroffen, deren Denkweise und Verhalten ich überhaupt nicht verstehen und erklären kann.
    Oftmals kommen neben Autismus auch noch weitere Störungen dazu, zum Beispiel sind die Eltern im Kindesalter oftmals mit der Erziehung überfordert und gießen dann die gesamte Kindheit über noch Öl ins Feuer.

    Zitat Bieberpelz Beitrag anzeigen
    Darf ich dich Fragen (ich hoffe das ist nicht zu privat) in wie weit sich der Autismus bei dir bemerkbar macht oder woran man dies erkennt? Klar, wir alle kennen diese extremen Formen von Autismus aus irgendwelchen Serien, die meist eher einer Inselbegabung nahe kommen. Aber wie die Realität aussieht, da hört man oft wenig von. Ein ehemaliger Bekannter hatte einst einen Autisten in der Schule betreut.
    Die Frage ist in Ordnung, nur ist es schwierig für mich da genaue Angaben zu machen. Da der Autismus so vielschichtig ist, weiß ich nicht, wo zB. der Autismus aufhört, welche Eigenschaften einfach nur ein Teil meiner Persönlichkeit sind, welche Teile auf meine problematische Kindheit zurückzuführen sind, und was davon mit Depressionen zu tun hat und heilbar wäre.
    Eventuell hab ich ja auch noch anderes, wie OCD, das nur noch nicht diagnostiziert wurde?

    Ich kann daher nur von mir erzählen und nicht sagen "so und so ist Autismus wirklich".

    Die Sachen, die ich weiß, sind, dass ich ähnliche Probleme habe, wie mein Bekannter, der nicht mit fremden Menschen sprechen kann, nur nicht ganz so krass. In unerwarteten Situationen kann es vorkommen, dass ich eine Blockade im Kopf bekomme und für ein paar Stunden gar nicht mehr antworte oder weglaufe. Es schränkt mich so weit ein, dass ich einen Behindertenausweis habe und arbeitsunfähig bin. Auch Freunde finden ist sehr schwierig und eine Freundin zu finden ist komplett außer Reichweite, obwohl ich natürlich, wie jeder andere auch, eben auch Bedürfnisse habe.
    Aber ich kann Abläufe, die ich kenne und und gewohnt bin, sicher ausführen. Also Sachen wie einkaufen, einen Mitarbeiter nach Informationen fragen, regelmäßige Aufgaben, wie Personalausweis erneuern, mein Geld verwalten und so bekomme ich alleine hin. Daher brauche ich momentan keinen Betreuer. Aber kompliziertere und unbekannte Probleme werden schnell zu unüberwindbaren Hindernissen, da hole ich mir dann von meinem ehemaligen Pflegevater Hilfe. Wenn er irgendwann nicht mehr will oder kann, werde ich um eine Art Betreuer wohl nicht herum kommen.

    Ich hab zum Beispiel mal alleine einen Ausflug nach Hamburg versucht, aber kaum bin ich dort angekommen, kamen fremde Leute und haben mir mein Geld und meine Tickets abgenommen. Die waren nicht aggressiv oder haben mich bedroht, aber die waren ganz freundlich und haben auf mich eingeredet und ich bin damit nicht klargekommen und habe nur die Möglichkeit gesehen ihnen alles zu geben, damit sie weggehen. Hab die Situation nicht länger ertragen können und keinen anderen Ausweg gesehen. Mir bleib danach nichts anderes übrig als schwarz wieder zurückzufahren, weil ich auch keine Bankkarte und keinen Ausweis oder so dabei hatte.

    Ich bin auch schon mal zusammen mit Freunden weggefahren, die haben dann eigenmächtig auf halber Strecke eine komplette Planänderung gemacht und ich bin dann vom Rastplatz weggelaufen, weil ich damit nicht klar kam. Wurde dann von der Polizei 2 Tage lang gesucht mit Hundestaffeln und Hubschrauber xD War sogar in den Nachrichten.

    Ansonsten kann ich, ganz typisch, Gefühle nicht gut an Verhaltensweisen von anderen erkennen. Also ich merke oft nicht von selbst, wenn jemand bedrückt ist oder etwas nicht stimmt. Oder wenn ich etwas sage, was ich ganz rational meine, aber emotional anders aufgefasst werden kann. Es kommt deswegen oft zu Missverständnissen, dass sich entweder andere Leute oder ich mich provoziert fühle, obwohl nichts passiert ist, was böse gemeint war. Ich bekomme oft gesagt, dass ich arrogant, abgehoben oder verquert wirke.
    Deswegen neige ich oft dazu lange Texte zu schreiben, weil ich alles so genau wie möglich beschreiben will, damit es auch so ankommt wie ich es ausdrücken möchte, aber die meisten Menschen haben zB. in Chats oder in Mails keine Lust/Zeit für sowas und wenden sich ab.

    Btw. Die Schulbetreuung, wo dein Bekannter gearbeitet hat, lief nicht zufällig über IPS, oder?



    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Es gibt viele Arten von Ängsten und da sollte es keine Rolle spielen ob diese für das Umfeld banal sind oder nicht. Den betroffenen kann so etwas schon richtig schwer belasten. Ich hatte früher Versagensängste, Verlustängste, etc. Heute ist mir das alles recht gleichgültig, vielleicht ein wenig zu gleichgültig. Ich lasse mich von niemanden mehr unter Druck setzen und mache mein Ding. Ich trage dafür selbst meine Konsequenzen und habe diese auch zu akzeptieren. Hilfe brauche ich so gesehen da nicht mehr.
    Auch wenn ich lügen müsste, würde ich sagen ich hätte vor nichts Angst. Meine Ängste sind auch zu banal um sie zu erwähnen.
    Ich weiß nicht, ob man das so allgemein sagen kann. Es kommt auch immer die Person an, mit der man spricht.
    Ich nehme so etwas zum Beispiel immer ernst, wenn mir jemand erzählt, dass ihn etwas belastet, egal was es ist. Denn ich kann meine eigenen Ansichten ja nicht auf mein gegenüber spiegeln.

    Ein alter Freund von mir hat vor 2-3 Jahren auch mal so unverständlich reagiert, aber vor einem halben Jahr hat er ein Studium angefangen, wo es um Soziales geht, und eines der ersten Dinge, die er da gelernt hat, war dass jeder unterschiedliche Empfindungen hat und dass man seine eigene Denkweise nie automatisch auf andere Leute übertragen soll.
    Er ist danach echt zu mir gekommen und hat sich entschuldigt und meinte, dass er sowas in Zukunft nicht mehr sagen würde. Fand ich klasse.
    Und es ist gut zu wissen, das solche Sachen gleich mit als erstes an Studenten in dem Bereich weitergegeben werden.

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Wenn die Leute schon Suizid begehen wollen und meinen es gibt keinen Ausweg, dann sollten sie dies tun ohne andere zu gefährden. Dazu zähle ich auch vor Publikum vor einen einfahrenden Zug zu springen, was ich schon erlebt habe. Man macht vieles bei desen Leuten kaputt und Mitleid ist da weniger vertreten als das blanke Entsetzen. Bevor man sich allerdings das Leben nimmt, sollte man immer alle Alternativen prüfen.
    Das werde ich wohl nie so richtig verstehen, warum sich Leute vor einen Zug werfen oder ähnliches tun. Das sieht mir stark nach spontanen Gefühlsschüben aus, also dass man zB. am Bahnsteig steht und sich denkt "nur ein Schritt weiter und ich bin erlöst und alles hat ein Ende".
    Wenn ich über längere Zeit darüber nachdenke, dann sind solche Sachen wie vor den Zug werfen, mit Sprengstoff hantieren ect. die unsichersten Methoden, die mir einfallen würden.
    Es gibt zig Methoden, die schmerzfrei sind, sicherer, wo man niemanden gefährdet und sogar welche, wo man sich jederzeit dazu entscheiden kann, es doch nicht zu tun, ohne nachfolgende Konsequenzen. Ich nenne jetzt hier aus Sicherheitsgründen mal lieber keine Details, aber was ich sagen will ist, dass ich nicht verstehe, warum Menschen, die mit sich abgeschlossen haben, noch solche Risiken eingehen, dass sie eventuell weiterleben und andere auch noch mit reinziehen könnten?

    Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, vielleicht hat es ja aber auch etwas damit zu tun, dass manche Menschen nicht alleine sterben wollen? Ich habe oft davon gelesen, dass Menschen Angst davor haben alleine zu sterben. Indem man sich in der Öffentlichkeit umbringt, würde man sich in die Erinnerungen anderer Menschen einbrennen und mit einem "Knall" die Welt verlassen, anstatt irgendwo still und heimlich zu gehen und erst 3 Monate später gefunden zu werden.
    Ich will das nicht in Schutz nehmen, ich versuche mir nur vorzustellen, welche Gedankengänge ich haben müsste, um sowas als Möglichkeit in Betracht zu ziehen.

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Eine solche Situation hatte ich zur Zeiten meiner Ausbildung. Mein Vater und ich haben in einer Art Zweckgemeinschaft gelebt. Ich selbst kam gerade von der Schule und lebte dementsprechend durch meinen Vater der zu dieser Zeit nicht mehr Arbeitsfähig war mit von ALG2. Das Amt zahlt jeden nur die Hälfte aus an Miete, was auch logisch ist. Problematisch war nur, wenn ich meinen Pflichten nicht nachgekommen wäre, hätte das Amt mein Geld gestrichen und evtl. wäre ich dann mit meinen Vater zusammen auf der Straße gelandet. Ich war also fast 4 Jahre gezwungen meine Ausbildung zu machen, die ich eigentlich nicht wollte. Anschließend arbeitete ich einige Zeit bei einer Zeitarbeitsfirma und hatte über 3-4 Monate auf Baustellen 10 bis 12 Stunden Arbeitstage, nur um am Ende des Monats gerade mal so Geld zum Leben zu haben, trotz Qualifikation. Anschließend war ich dann arbeitslos und fand später einen Job wodurch ich das erste mal recht unabhängig von der Situation war. Ich habe gut verdient, und brauchte keine Angst mehr haben das ich wieder in einer Situation wie die komme. Ich habe die Wohnung vom Amt übernommen und die Kaution bezahlt. Nun wohnt mein Vater bei mir und er zahlt seinen Anteil.
    Wow, das klingt echt nicht leicht. Respekt, dass du es durchgezogen hast!

    Im Gegensatz zu meinem Bekannten hattest du immerhin Ziele, zum Beispiel die Ausbildung bis zum Ende durchzustehen oder dann einen Job zu finden.
    Bei ihm steht aber alles still. Wenn er es nicht schafft einen anderen Job zu finden und/oder alleine zu leben, dann ist er in 30 Jahren immer noch da, wo er jetzt ist, und verschwendet quasi sein Leben. Er ist echt lieb und ein toller Mensch, ich wünschte es gäbe etwas, was ich tun kann.

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Hat denke ich mal mit vielen Sachen zu tun. In erster Linie die Medikamente das diese u.U. bleibende Schäden bei mir hinterlassen haben. Meine bisherige Lebenserfahrung die gefühlt mehr schlimme Momente als wirklich großartige Momente hatte, etc. Da sind zu viele unterschiedliche Faktoren abhängig und Selbstmordgedanken habe ich früher oft gehabt. Auch heutzutage kommt es selten mal vor, das ich solche Gedanken hege. Am Ende aber finde ich keine wirklichen Gründe dafür, also lasse ich es.
    Ich finde es bemerkenswert, dass du trotz so vielen Problemen in der Vergangenheit immer so voller Energie und ausdrucksstark wirkst. Ich kenne dich ja jetzt schon seit ein paar Jahren im Forum und obwohl du mal eine Auszeit genommen hast, bist du wiedergekommen, nimmst an so vielen unterschiedlichen Diskussionen teil und nimmst dir viel Zeit und Mühe dabei. Ich lese deine Beiträge gerne und habe dabei meistens einen positiven Eindruck. Ich habe immer das Gefühl, dass ich mich bestimmt super mit dir verstehen würde, wenn wir uns im RL kennen würden. Mit jemandem, der so facettenreich ist, wäre es bestimmt nie langweilig

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Naja, eigentlich sollte der auch mit dir reden. Aber gut, da sind manche so und manche so. Sie dürfen eben auch Medikamente verschreiben.
    Naja, wir hatten 1-2 Messungen am Gehirn gemacht, wobei nichts Auffälliges festgestellt wurde. Ich war mit meinem ehemaligen Pflegevater da und dann meinte der halt wirklich so 1:1 zu ihm "Ich setz mich bestimmt nicht mit dem hier hin und rede. Kann ihm höchstens was verschreiben".
    War ziemlich unsympathisch, aber sein Wartezimmer war voll mit (älteren) Menschen, vielleicht war er auch einfach im Zeitdruck.

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Neid ist eine furchtbare Sache, ebenso wie Eifersucht.
    Ja, das kann ich bestätigen. Ich habe schon öfters Freunde schlecht behandelt und ihnen Sachen vorgeworfen, aufgrund solcher Gefühle. Ich kann zum Beispiel schlecht damit umgehen, wenn mir jemand erzählt, wie er auf einer Party war und ein nettes Mädchen kennengelernt hat und dann nen Urlaub in Japan gemacht hat usw.
    Ich vergleiche das unterbewusst immer mit meiner Situation, dass sowas aufgrund meiner Behinderung nie möglich sein wird, und werde dann genervt und angefressen. Habe schön öfters Freundschaften aufgrund solcher Situationen kaputt gemacht. Ich schaffe es nicht mich dann von ganzem Herzen für die Person zu freuen, wie es eigentlich richtig wäre.

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    So lange ich allerdings noch die anderen habe, weiß ich das ich gebraucht werde.
    Wie meinst du das genau? Bitten dich die anderen hin und wieder mal um Hilfe/Rat bei bestimmten Dingen oder wollen sie deine Gesellschaft?
    Ich habe zum Beispiel auch 2-3 Freunde, die ich ca. alle 1-2 Monate mal sehe, aber ich habe nie das Gefühl, dass ich gebraucht werde. Ich bin derjenige, der immer nach einem Treffen fragt und wenn ich mal ein halbes Jahr nicht frage, dann kommt auch nichts. Ich kann aufgrund meines Autismus nicht wirklich erkennen, ob ihnen die Treffen auch so viel Spaß machen wie mir, oder ob es ihnen gleichgültig ist.

  11. #70
    Cao Cao Cao Cao ist offline
    Avatar von Cao Cao

    Was machen bei einer Selbstmordankündigung?

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht, ob man das so allgemein sagen kann. Es kommt auch immer die Person an, mit der man spricht.
    Ich nehme so etwas zum Beispiel immer ernst, wenn mir jemand erzählt, dass ihn etwas belastet, egal was es ist. Denn ich kann meine eigenen Ansichten ja nicht auf mein gegenüber spiegeln.
    Natürlich ist es von Person zu Person unterschiedlich, ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen
    Ernst nehmen sollte man natürlich die Problematik, die Frage ist nur ob man als Ansprechpartner dafür geeignet ist. Eine mehr oder weniger gute Freundin von mir hat wirklich schwerwiegende Probleme. Sie bekommt Anfälle wenn sie sich unter Druck gesetzt fühlt, hat sich auch öfter schon verletzt. Sie kommt aus einen zerrüttelten Familienverhältnis, hat bei ihren Vater ne ganze Zeit gewohnt der ähnlich wie bei mir eine Zwecksgemeinschaft darstellt. Er selbst hat sie ziemlich unter Druck gesetzt, wodurch sie immer mehr zerbrochen ist. Ich habe mit ihr täglich geschrieben, geredet, etc. Habe ihr versucht die Angst zu nehmen, weil es nichts gibt wovor sie sich fürchten muss (Das ist mir in ihren Alter allerdings auch noch nicht eingefallen, das Mädchen ist ca. 7-8 Jahre jünger als ich) Sie hat Probleme auf andere Leute zuzugehen, und auch im Alltag bzw. im Beruf hat sie große Probleme. Ihre Versagensängste und Verlustängste sind deutlich schlimmer als bei mir. Mittlerweile hat sie eine Beziehung die schon ca. 2 Jahre anhält und seit dem scheint es ihr auch recht gut zu gehen. Ist halt nur ärgerlich das die Person selbst kein Interesse am Problem andere hat, also habe ich meine Zeit mehr oder weniger mit ihr verschwendet. Vielleicht kann sie aber auch nichts dafür, da sie selbst kaputt ist. Mittlerweile schreib und rede ich nur noch alle paar Monate mal mit ihr, früher täglich und das Stunden. Sie scheint soweit also denke ich mal ihr Leben nun im Griff zu haben.

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Ein alter Freund von mir hat vor 2-3 Jahren auch mal so unverständlich reagiert, aber vor einem halben Jahr hat er ein Studium angefangen, wo es um Soziales geht, und eines der ersten Dinge, die er da gelernt hat, war dass jeder unterschiedliche Empfindungen hat und dass man seine eigene Denkweise nie automatisch auf andere Leute übertragen soll.
    Er ist danach echt zu mir gekommen und hat sich entschuldigt und meinte, dass er sowas in Zukunft nicht mehr sagen würde. Fand ich klasse.
    Und es ist gut zu wissen, das solche Sachen gleich mit als erstes an Studenten in dem Bereich weitergegeben werden.
    Nun, es ist sicherlich nicht verkehrt seine Denkweise auf andere Leute zu übertragen, aber eben nur als Vergleich. Man sollte es niemanden aufzwingen, insbesondere wenn man weltverschieden ist. Finde ich aber gut, das er sich bei dir entschuldigt hat. Manche wissen nicht immer ihre Grenzen.


    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Das werde ich wohl nie so richtig verstehen, warum sich Leute vor einen Zug werfen oder ähnliches tun. Das sieht mir stark nach spontanen Gefühlsschüben aus, also dass man zB. am Bahnsteig steht und sich denkt "nur ein Schritt weiter und ich bin erlöst und alles hat ein Ende".
    Wenn ich über längere Zeit darüber nachdenke, dann sind solche Sachen wie vor den Zug werfen, mit Sprengstoff hantieren ect. die unsichersten Methoden, die mir einfallen würden.
    Kommt drauf an. Vor einen ICE ist die Wahrscheinlichkeit gegen 0 das du da lebend rauskommst. Die Schienensuizid- Methode scheint recht sicher und beliebt, weshalb sie auch recht häufig vorkommt. Nichtsdestotrotz nicht empfehlenswert, da niemand dir absolut garantieren kann das du danach nicht mehr aufstehst. Im Extremfall überlebst du und bist so gebrochen das du nur noch in die Hose machst und vor dich hinsabberst. Ein solches Leben wäre auch nicht unbedingt angenehm.
    Außerdem sehen viele Menschen das und werden von den Bildern ihr Leben lang gezeichnet sein. Mir tun die Leute leid die sich das Leben nehmen, aber jemand der es vor anderen tut, der tut mir nicht leid.

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Es gibt zig Methoden, die schmerzfrei sind, sicherer, wo man niemanden gefährdet und sogar welche, wo man sich jederzeit dazu entscheiden kann, es doch nicht zu tun, ohne nachfolgende Konsequenzen. Ich nenne jetzt hier aus Sicherheitsgründen mal lieber keine Details, aber was ich sagen will ist, dass ich nicht verstehe, warum Menschen, die mit sich abgeschlossen haben, noch solche Risiken eingehen, dass sie eventuell weiterleben und andere auch noch mit reinziehen könnten?
    Naja, Schmerzfrei ist nie eine Garantie aber es gibt Methoden die einen schnellen Tod gewähren. Das hier ist allerdings keine Beratungsstelle für "Wie bringe ich mich am besten um" und würde dieses Thema deshalb nicht gerne weiterführen

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Jetzt,wo ich so darüber nachdenke, vielleicht hat es ja aber auch etwas damit zu tun, dass manche Menschen nicht alleine sterben wollen? Ich habe oft davon gelesen, dass Menschen Angst davor haben alleine zu sterben. Indem man sich in der Öffentlichkeit umbringt, würde man sich in die Erinnerungen anderer Menschen einbrennen und mit einem "Knall" die Welt verlassen, anstatt irgendwo still und heimlich zu gehen und erst 3 Monate später gefunden zu werden.
    Ich will das nicht in Schutz nehmen, ich versuche mir nur vorzustellen, welche Gedankengänge ich haben müsste, um sowas als Möglichkeit in Betracht zu ziehen.
    Naja, diese Leute kennen dich oft nicht und das einzige was sich bei denen einbrennt ist: "Dieses Arschloch hat mir mein Leben versaut, ich werde nie wieder ruhig schlafen können". Ich selbst habe ja recht häufig auf Berufswegen Verstorbene gesehen, u.a. auch Unfall und Suizid-Opfer. Es ist aber ein Unterschied ob man ankommt und die Person bereits tot ist, oder ob die Person noch lebt und man sieht wie sie stirbt. Letzteres ist deutlich schlimmer, zumindest aus meiner eigenen Erfahrung die ich zwei mal in meinen Leben unfreiwillig sammeln durfte. Wenn sie nicht mehr leben wollen, sollen sie in die Länder gehen wo Sterbehilfe erlaubt ist und sich "einschläfern" lassen.


    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Wow, das klingt echt nicht leicht. Respekt, dass du es durchgezogen hast!
    Ich hatte nicht wirklich eine Wahl und ich kann nicht behaupten das ich mich aktuell besser fühle das ich es durchgezogen habe

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Im Gegensatz zu meinem Bekannten hattest du immerhin Ziele, zum Beispiel die Ausbildung bis zum Ende durchzustehen oder dann einen Job zu finden.
    Bei ihm steht aber alles still. Wenn er es nicht schafft einen anderen Job zu finden und/oder alleine zu leben, dann ist er in 30 Jahren immer noch da, wo er jetzt ist, und verschwendet quasi sein Leben. Er ist echt lieb und ein toller Mensch, ich wünschte es gäbe etwas, was ich tun kann.
    Naja, aufgezwungene Ziele. Mein ursprüngliches Ziel hab ich in meinen letzten Beruf gefunden und habe nun kein wirklich neues Ziel mehr
    Deshalb suche ich nun irgendwas und hoffe das es mir gefällt. Dein Bekannter ist denke ich mal zu sehr in seiner eigenen Gedankenwelt gefangen. Die Frage die mir bleibt ist halt: Fühlt er sich so wohler? Wenn ja und das ganze wurde bereits therapiert, dann sollte man ihn auf diesen Weg lassen. Du kannst nicht viel bewirken, wenn er schon zu lange in dieser Phase gefangen ist. Es bleibt am Ende nur professionelle Hilfe übrig die helfen kann, aber wenn nicht muss man sich halt mit seiner Situation arrangieren.
    Hat er vielleicht irgendwelche Hobbys?


    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Ich finde es bemerkenswert, dass du trotz so vielen Problemen in der Vergangenheit immer so voller Energie und ausdrucksstark wirkst. Ich kenne dich ja jetzt schon seit ein paar Jahren im Forum und obwohl du mal eine Auszeit genommen hast, bist du wiedergekommen, nimmst an so vielen unterschiedlichen Diskussionen teil und nimmst dir viel Zeit und Mühe dabei. Ich lese deine Beiträge gerne und habe dabei meistens einen positiven Eindruck. Ich habe immer das Gefühl, dass ich mich bestimmt super mit dir verstehen würde, wenn wir uns im RL kennen würden. Mit jemandem, der so facettenreich ist, wäre es bestimmt nie langweilig
    Das täuscht. Die Energie die ich im Forum versprühe ist nicht die selbe, die ich selbst besitze. Wenn man mich kennt, weiß man das ich eigentlich ein recht schweigsamer Mensch bin und mich auch mehr in Zurückhaltung übe. Ich finde über das Schreiben allerdings kann ich mich besser und leichter äußern als in eigenen Worten ich je widergeben könnte. Die Energie selbst habe ich nur wenn ich auf 180 bin oder anderweitige emotionale Schübe erfahre. Das ist dann aber keine positive Energie

    Dennoch glaub ich das wir uns durchaus auch so verstehen könnten, also im RL. Erwarte nur halt nicht das ich herumhopse und wie ein Wasserfall rede
    Das einzige was ich auch ausm Forum im RL mitbringe ist: Ich kann über fast jedes Theme reden, weil mich sehr sehr viele Dinge interessieren.


    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Naja, wir hatten 1-2 Messungen am Gehirn gemacht, wobei nichts Auffälliges festgestellt wurde. Ich war mit meinem ehemaligen Pflegevater da und dann meinte der halt wirklich so 1:1 zu ihm "Ich setz mich bestimmt nicht mit dem hier hin und rede. Kann ihm höchstens was verschreiben".
    War ziemlich unsympathisch, aber sein Wartezimmer war voll mit (älteren) Menschen, vielleicht war er auch einfach im Zeitdruck.
    Das kann natürlich auch ein Grund sein. Die Gesellschaft wird immer mehr anfälliger für psychische Erkrankungen und dementsprechend kann es auch sein das der Terminkalender des Psychiaters sehr voll ist. Dennoch nimmt ein guter Psychiater sich auch wie ein Arzt die Zeit und redet erstmal mit sein gegenüber.

    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Ja, das kann ich bestätigen. Ich habe schon öfters Freunde schlecht behandelt und ihnen Sachen vorgeworfen, aufgrund solcher Gefühle. Ich kann zum Beispiel schlecht damit umgehen, wenn mir jemand erzählt, wie er auf einer Party war und ein nettes Mädchen kennengelernt hat und dann nen Urlaub in Japan gemacht hat usw.
    Ich vergleiche das unterbewusst immer mit meiner Situation, dass sowas aufgrund meiner Behinderung nie möglich sein wird, und werde dann genervt und angefressen. Habe schön öfters Freundschaften aufgrund solcher Situationen kaputt gemacht. Ich schaffe es nicht mich dann von ganzem Herzen für die Person zu freuen, wie es eigentlich richtig wäre.

    Naja, es wird immer Menschen geben die es besser haben als einen selbst, genau so wie es immer Menschen gibt denen es schlechter geht als einen selbst.
    Ich kann aber diese Gefühle durchaus nachvollziehen, ich hatte sie früher auch. Mittlerweile ist bei mir das allerdings auf einer Gleichgültigkeitsschene gerutscht. Mein bester Freund hat seit ein Jahr eine feste Beziehung. Ich freue mich für ihn, aber es ist nicht wirklich relevant für mich. Es ändert zudem nichts zwischen mir und ihn


    Zitat Narutofreak1412 Beitrag anzeigen
    Wie meinst du das genau? Bitten dich die anderen hin und wieder mal um Hilfe/Rat bei bestimmten Dingen oder wollen sie deine Gesellschaft?
    Ich habe zum Beispiel auch 2-3 Freunde, die ich ca. alle 1-2 Monate mal sehe, aber ich habe nie das Gefühl, dass ich gebraucht werde. Ich bin derjenige, der immer nach einem Treffen fragt und wenn ich mal ein halbes Jahr nicht frage, dann kommt auch nichts. Ich kann aufgrund meines Autismus nicht wirklich erkennen, ob ihnen die Treffen auch so viel Spaß machen wie mir, oder ob es ihnen gleichgültig ist.
    Ne, bitten tut mich mittlerweile keiner mehr, aber auch nur weil ich immer öfter sage das es langsam genug ist. Ich lebe mein Leben und das müssen die Leute akzeptieren. Ich helfe wenn ich will, nicht wenn andere wollen. Ich meinte damit eher das dieses Umfeld noch da ist, zu welchen ich mich hingezogen fühle und dies auf Gegenseitigkeit beruht. Es gibt durchaus ein paar Menschen die mich mögen und auch umgekehrt ist dieses gegeben. Ich habe nicht das Bedürfnis vor ihnen abzutreten, weil ich auch weiß das sie leiden würden. Wir sind alle gute Freunde/Familie/etc. und alleine das Gefühl das sie da sind macht mich schon glücklich. Das obwohl ich sie nicht mal oft sehen muss. Es reicht das ich und sie wissen das wir da sind. Kann es schlecht in Worte fassen

  12. #71
    Cinnalemon

    Was machen bei einer Selbstmordankündigung?

    Mich hat schon immer interessiert, ob es überhaupt irgendeine Methode gibt, die schmerzfrei ist, man es schnell anwenden kann und mit 100%iger Wahrscheinlichkeit Erfolg haben könnte.

    Aber solche Antworten öffentlich zu besprechen wäre ja auch alles andere als klug.... Wenn jemand bescheid weiß, würde ich mich über eine PN freuen.

    Ich kannte zwei Personen, die sich beide erhängt haben.... Und beide hatten ein furchtbares Leben. Ich will nicht wissen, wie ihre letzten Sekunden waren, das tut mir unheimlich weh wenn ich mir versuche vorzustellen, wie grausam sie leben mussten.

  13. #72
    gamefreake89 gamefreake89 ist offline
    Avatar von gamefreake89

    Was machen bei einer Selbstmordankündigung?

    Zitat Cinnalemon Beitrag anzeigen
    Mich hat schon immer interessiert, ob es überhaupt irgendeine Methode gibt, die schmerzfrei ist, man es schnell anwenden kann und mit 100%iger Wahrscheinlichkeit Erfolg haben könnte.
    Ich bitte darum dies nicht hier auf Forumla öffentlich zu besprechen

  14. #73
    Cinnalemon

    Was machen bei einer Selbstmordankündigung?

    Zitat gamefreake89 Beitrag anzeigen
    Ich bitte darum dies nicht hier auf Forumla öffentlich zu besprechen
    Selbstverständlich. Das ich auch eben mit dem nächsten Satz angedeutet habe..... Es ist eben nur die Interesse, mehr nicht.

    Daher "PN", weil es krank wäre öffentlich Antworten zu posten. Aber die Interesse selber schadet niemandem.

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