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  1. #1
    zenzra zenzra ist offline
    Avatar von zenzra

    Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Guten Tag Forumla,

    paar Wochen her, dass ich das letzte mal hier war.

    Ich habe eine Frage die mich seit 2 Jahren beschäftigt: Was will ich wirklich werden?

    Die engere Wahl liegt bei mir zwischen der Tätigkeit als Anwalt und der Schiffskapitänslaufbahn


    Anwalt:

    Ja ich gebe zu, der Wunsch Anwalt zu werden kam vor 6 Jahren durch eine TV-Serie, aber selbst nach der ernüchternden Recherche über diesen Beruf geht es mir nicht mehr aus dem Kopf. Die Bezahlung ist scheiße, man muss Überstunden machen wie ein Tier, der Arbeitsmarkt ist überflutet und so sollte man ganz allgemein von dem Beruf eher abraten.

    Schiffskapitän

    Dieser Wunsch kam als Alternative vor etwa 2 Jahren. Die Bezahlung ist erste Sahne, fängt in der Ausbildung im ersten Jahr bei 1k€ an, später als Kapitän mit Berufserfahrung ist man irgendwo bei 7-8k€, mit Zuschlägen kratzt man sogar an einem fünfstelligen Monatsgehalt. Man hat mindestens 4 Monate bezahlten Urlaub im Jahr, der Preis für das alles: man ist die restlichen 8 Monate durchgehend unterwegs. Die Schifffahrt ist in einer Krise und dennoch sind die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt äußerst gut.





    Schifffahrt hat bei mir in der Familie einen kleinen familiären Hintergrund, mein Onkel war Kapitän, mein Vater der leitende Ingenieur und irgendwann habe ich das auch in Erwägung gezogen. Mein Vater war natürlich begeistert und unterstützt mich wo er kann was die Schifffahrt angeht.
    Einen Ausbildungsvertrag habe ich schon und würde im September anfangen.


    Es spricht so viel für die Schifffahrt und so viel gegen das Jurastudium, ich stehe gerade im Konflikt zwischen Realismus und Traum, das eine ist solide, ich würde vom ersten Monat an gutes Geld verdienen, habe schon den Vertrag und das andere ist aber einzig das was ich wirklich für mich machen will.

    Ich habe noch 2-3 Monate Zeit und stehe gerade echt am Scheideweg, es ist nicht zu spät Weg A oder Weg B einzuschlagen.



    Was würdet ihr mir raten? Traum jagen oder mich mit etwas realistischeren aber soliden zufriedengeben?

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    Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

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  3. #2
    Jacky89 Jacky89 ist offline
    Avatar von Jacky89

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Was fasziniert dich denn an dem Gedanke, ein Anwalt zu sein?

  4. #3
    Eisuke261990 Eisuke261990 ist offline
    Avatar von Eisuke261990

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Man muss auch sagen, dass du das sehr einseitig betrachtest. Das was du im größten Fall positiv über die Schifffahrt sagst, kann man auch auf den Beruf des Anwalts umünzen. Besonders, wenn man sich auf Großkonzerne, Markenrechte, etc. spezialisiert - da fließt auch das große Geld womit alle reich werden - und wenn du es am Ende richtig machst, hast du eine eigene Kanzlei, bei der du am wenigsten machst und deine Angestellten die meiste Arbeit.

    Und ich glaube vom Stress tuen sich beide Berufe nicht viel - besonders weil man bei der Schifffahrt auch Menschenleben aufs Spiel setzen kann, was ein psychologischer Stress mit sich bringen kann, dem nicht jeder gewachsen ist.

    PS:
    Generell sollte man sich eh nicht die Berufe suchen, die einem viel Geld bringen, sondern sich die Berufe suchen, mit denen man später glücklich ist - denn man muss sie bis zu seinem Lebensende machen wollen.

  5. #4
    zenzra zenzra ist offline
    Avatar von zenzra

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Was fasziniert dich denn an dem Gedanke, ein Anwalt zu sein?

    Da gibt es mehrere Aspekte:

    Das herausfinden von Gesetzeslücken
    Die Recherche
    Die Verantwortung
    Die Macht ein Schicksal positiv beeinflussen zu können und somit schlussendlich auch helfen zu können. (Gut dieser Punkt gilt nur für bestimmte Sparten, wie z.b. Strafverteidiger oder Spezialisierungen auf soziales Recht.)
    Und auch das formulieren der Texte

  6. #5
    vieraeugigerZyklop vieraeugigerZyklop ist offline
    Avatar von vieraeugigerZyklop
    Du solltest bei jeden Poaitive und negative Aspekte betrachten. Bei mir stellt sich aus deiner Beschreibung zb. der negative Aspekt herraus das man als Kapitän nie richtig zu Hause ist. Wie sieht es da mit Familiengründung und Kinder aus. Hier stehat du als Anwalt in einer festen Kanzlei besser da. Beim Kapitän hast du direkt ein dickes Gehalt. Beim Anwalt musst du dich reinhängen, kannst hier aber auch das dicke Gehalt machen.

    Im Endeffekt musst du es selber wissen. Am Ende gibst du hier jemanden die Schuld für einen Eat der dich unglücklich gemacht hat

  7. #6
    Jacky89 Jacky89 ist offline
    Avatar von Jacky89

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Zitat zenzra Beitrag anzeigen
    Da gibt es mehrere Aspekte:

    Das herausfinden von Gesetzeslücken
    Die Recherche
    Die Verantwortung
    Die Macht ein Schicksal positiv beeinflussen zu können und somit schlussendlich auch helfen zu können. (Gut dieser Punkt gilt nur für bestimmte Sparten, wie z.b. Strafverteidiger oder Spezialisierungen auf soziales Recht.)
    Und auch das formulieren der Texte
    Für das Herausfinden von Gesetzeslücken muss man nicht studieren und außerdem ist das Herausfinden von Gesetzeslücken keine ehrliche Arbeit, sondern eine dreiste Abzocker-Masche. Soll dein Leben so eine Richtung einschlagen? ...
    Was die anderen Punkte angeht: Konntest du schonmal in einer echten Anwaltskanzlei ein Praktikum machen, um zu sehen, ob die Dinge da wirklich so laufen, wie du es dir vorstellst?
    Fernsehserien sind nicht immer realistisch. Sie werden mit viel Action aufpoliert, um überhaupt interessant zu werden. Gerichtssendungen sind ebenso nicht realistisch - in einem echten Gericht geht es viel ruhiger zu als bei Richterin Barbara Salesch.

  8. #7
    MenocidiX MenocidiX ist offline
    Avatar von MenocidiX

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Mach halt den Anwalt und spezialisier dich auf's Seerecht.

  9. #8
    zenzra zenzra ist offline
    Avatar von zenzra

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Für das Herausfinden von Gesetzeslücken muss man nicht studieren und außerdem ist das Herausfinden von Gesetzeslücken keine ehrliche Arbeit, sondern eine dreiste Abzocker-Masche. Soll dein Leben so eine Richtung einschlagen? ...
    Was die anderen Punkte angeht: Konntest du schonmal in einer echten Anwaltskanzlei ein Praktikum machen, um zu sehen, ob die Dinge da wirklich so laufen, wie du es dir vorstellst?
    Fernsehserien sind nicht immer realistisch. Sie werden mit viel Action aufpoliert, um überhaupt interessant zu werden. Gerichtssendungen sind ebenso nicht realistisch - in einem echten Gericht geht es viel ruhiger zu als bei Richterin Barbara Salesch.
    Gut, war vielleicht falsch formuliert mit der Lücke, aber es gibt nun mal Dinge die man anders angehen kann, und das ist auch durchaus zum guten einsetzbar um zum Beispiel dringende Fristverlängerungen zu erreichen oder ähnliches, als spontanes Beispiel.

    Nein, hatte bis jetzt leider noch nicht die Erfahrung gemacht, habe mich größtenteils anhand von Erfahrungsberichten von Studierenden und jungen Anwälten sowie auch älteren ein Bild gemacht, dass es nicht zugeht wie im TV bin ich mir durchaus bewusst. Bin halt nur mit 14 Jahren durch ne TV Serie drauf gekommen, habe aber ziemlich schnell gemerkt, dass es in echt anders läuft, trotzdem blieb mein Interesse.

  10. #9
    Jacky89 Jacky89 ist offline
    Avatar von Jacky89

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Hm ... wie würde dein Leben denn ablaufen, würdest du Jura studieren? Wo würdest du wohnen? Kämst du mit dem wenigen Geld klar? Ein Abitur hast du ja bestimmt, oder?

  11. #10
    zenzra zenzra ist offline
    Avatar von zenzra

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Hm ... wie würde dein Leben denn ablaufen, würdest du Jura studieren? Wo würdest du wohnen? Kämst du mit dem wenigen Geld klar? Ein Abitur hast du ja bestimmt, oder?
    Für das Jura-Studium bräuchte ich einen Nebenjob, zusammen mit dem Kindergeld würde es aber passen. (WG oder Studentenwohnheim)
    Würde nach Würzburg ziehen, Abi habe ich.

    Jurastudium + Nebenjob ist nicht einfach, aber machbar.

  12. #11
    Jacky89 Jacky89 ist offline
    Avatar von Jacky89

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Zitat zenzra Beitrag anzeigen
    Für das Jura-Studium bräuchte ich einen Nebenjob, zusammen mit dem Kindergeld würde es aber passen. (WG oder Studentenwohnheim)
    Würde nach Würzburg ziehen, Abi habe ich.

    Jurastudium + Nebenjob ist nicht einfach, aber machbar.
    Das klingt alles recht souverän.
    Da dein Vater sich so gefreut hat, als es den Anschein machte, dass du dich Schifffahrt interessierst, wird er bestimmt enttäuscht sein, wenn du nun doch einen anderen Bwrufswunsch hast und sozusagen die Familientradition vernachlässigst.
    Aber wenn du es hinbekommst, mit dem Unmut deines Vaters zu leben, dann würde ich dir den Rat geben, Jura zu studieren. Du hast nur dieses eine Leben und der Sinn des Lebens ist das Streben nach Glück auf eine unbedenkliche Weise. Daher solltest du dem Weg folgen, der sich am wahrscheinlichsten glücklich machen kann.

  13. #12
    zenzra zenzra ist offline
    Avatar von zenzra

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Das klingt alles recht souverän.
    Da dein Vater sich so gefreut hat, als es den Anschein machte, dass du dich Schifffahrt interessierst, wird er bestimmt enttäuscht sein, wenn du nun doch einen anderen Bwrufswunsch hast und sozusagen die Familientradition vernachlässigst.
    Aber wenn du es hinbekommst, mit dem Unmut deines Vaters zu leben, dann würde ich dir den Rat geben, Jura zu studieren. Du hast nur dieses eine Leben und der Sinn des Lebens ist das Streben nach Glück auf eine unbedenkliche Weise. Daher solltest du dem Weg folgen, der sich am wahrscheinlichsten glücklich machen kann.
    Ich denke, die Unmut von meinem Vater kommt durch negative Erfahrungen mit Anwälten und einfach der Meinung, dass er es mir nicht zutraut. Nach der Realschule wollte er auch unbedingt, dass ich auf eine Fachhochschule für Elektrotechnik gehe, die hab ich nach 6 Wochen geschmissen um dann doch aufs Gymnasium zu wechseln und mein Abi zu machen, danach war er stolz wie Oskar weil ich der einzige in der Familie mit Abi bin und er es mir nicht zugetraut hatte.

    Und danke für all eure Antworten, ihr habt mich bestärkt bei meiner Meinung, dass die Selbstverwirklichung doch wichtiger ist als so vieles anderes, auch wenn der Weg schwieriger ist.

  14. #13
    Teilchen Teilchen ist offline

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Zitat zenzra Beitrag anzeigen
    Jurastudium + Nebenjob ist nicht einfach, aber machbar.
    Das kannst du nicht wissen bevor du Jura studiert hast.

    Ich will dir nichts ausreden, aber ich würde die Schiffsfahrt nehmen. Wenn du dich dafür begeistern kannst: Es ist eine sichere Sache.
    Das Staatsexamen kegelt so viele Leute mit Ende 20 aus dem Studium ... und dann hast du genauso viel wie vorher. Bevor du dich auf das Abenteuer einlässt, würde ich mich sehr genau in die aktuelle Debatte und in die vielen Erfahrungsberichte von Betroffenen einlesen. Die Studenten von Morgen tun immer so (oder wissen es nicht besser), als würde es sie nicht betreffen ... träumen schon vom Job danach. Dabei ist die Hürde sehr sehr groß und nicht für alle gibt es ein Happy-End. Treffen kann es jeden.

    Jurastudium: "Vor dem Examen übergaben wir uns" | ZEIT ONLINE

    Staatsexamen: Schafft das Juraexamen ab! | ZEIT ONLINE

    btw. ein "normales" Bachelor-Studium ist übrigens fast genauso riskant. Da hat man eben nicht die große Prüfung am Ende, sondern man besteht die ersten 33 erfolgreich und die eine letzte vielleicht nicht ... Und dann ist der Ofen aus.

  15. #14
    zenzra zenzra ist offline
    Avatar von zenzra

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Zitat Teilchen Beitrag anzeigen
    Das kannst du nicht wissen bevor du Jura studiert hast.

    Ich weiß nur, dass es viele Leute machen und schaffen - deswegen gehe ich davon aus dass ich Job und Studium auch zusammen unter einen Hut bringen könnte, irgendwo muss man ja Selbstvertrauen haben. Das ist weniger eine Sache des Glücks, sondern mehr wie weit ich bereit bin mir den ***** dafür aufzureißen.

    Deine Links habe ich mir angeguckt, das Staatsexamen ist wirklich eine heftige Nummer für sich - keine Frage. Aber immerhin hat man 2 oder sogar 3 Versuche und darf sich beliebig viel Zeit für das Studium nehmen. Und das die Autorin schreibt "Ich habs nicht geschafft wegen dem und wegen jenem - und die anderen nehmen alle leistungssteigernde Drogen" macht sie mir auch nicht gerade sympatisch.

    Ich gebe es zu, ich denke ich wehre mich auch irgendwo mich mit der Schifffahrt "zufriedenzugeben" nur weil da alles einfacher zu erreichen ist und das Risiko im Vergleich zum Jura-Studium praktisch nicht vorhanden ist...

  16. #15
    Teilchen Teilchen ist offline

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Zitat zenzra Beitrag anzeigen
    Das ist weniger eine Sache des Glücks, sondern mehr wie weit ich bereit bin mir den ***** dafür aufzureißen.
    Aber jeder Mensch hat ein physisches und psychisches Limit das man vorher nicht kennt, wenn man nie dran gekratzt hat. Abi ist heute ja praktisch zum mitnehmen von daher kennen die meisten eben nicht ihre Grenzen. Du kannst dann Glück haben, dass das alles passt - oder eben bitter auf die Nase fallen. "Mehr mehr mehr" und man muss sich nur "entsprechend" anstrengen, "dann passt alles". Das ist so der Tenor unserer Leistungsgesellschaft. Und klar dann am besten noch 20 Stunden die Woche arbeiten + ein Studium, dass generell auf bis zu 60h oder mehr ausgelegt ist. So funktionieren Menschen aber nicht. Und viele Leute die neben dem Studium jobben, machen das alles andere als gerne und viele scheitern auch daran. Wie gesagt, ich wollte nur einmal Dezent darauf hinweisen. Ist halt sehr uncool mit Ende 30 in eine reguläre Ausbildung zu wechseln und dann als Berufsanfänger irgendwo 1900€ Brutto abgebügelt zu werden. Ok ... das reicht ja dann um seine Single-Bude einzurichten und sich einen PC zu kaufen. Familie und ein interessantes Leben kann man dann abhaken.

    p.s. Ich versteh übrigens auch nicht, warum dein Vater dir das Studium nicht finanziert. Hat der kein bock darauf seinen Sohn zu untersützen? Als Ingenieur mit Führungsverantwortung müsste der das doch Locker aus dem Ärmel schütteln. Wenn dir kein Bafög zusteht dann haben deine Eltern genug Geld ergo können Sie dir das Studium finanzieren. Am generellen Risiko ändert das natürlich nichts, aber so hättest du wirklich Zeit es mit allen Kapazitäten zu versuchen. Jobben kann man natürlich immer noch, wenn man meint zu viel Zeit zu haben, aber nicht drauf angewiesen zu sein ist schon mal ein riesen Vorteil.

  17. #16
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Zitat Teilchen Beitrag anzeigen
    Und viele Leute die neben dem Studium jobben, machen das alles andere als gerne und viele scheitern auch daran.
    Meine persönliche Meinung und Erfahrung ist, dass die Leute nicht am Studium scheitern, sondern an sich selbst. Für das eigene Scheitern werden dann Ausreden gesucht, wie z.B. Job o.ä.
    Das Problem ist: Das Studium stellen sich viele anders vor, als es tatsächlich ist. Das Studium ist in vielen Fällen trocken, zum Teil öde und es bedarf sehr viel Elan, einem Studium und einigen Professoren willig zu folgen. Wenn man in einem Hörsaal an der Uni sitzt, spielt der Großteil mit seinem Handy oder Ipad rum, ratscht und tratscht, 100% Konzentration und Aufmerksamkeit ist im Studium sehr sehr selten.
    Und dann gibt es noch den Regelstudenten, der 3 Wochen vor den ersten Prüfungen überhaupt zum Lernen anfängt. Zusätzliche Fachliteratur wird sich nur in den seltensten Fällen besorgt, etc. pp.
    Wer ein Studium heute wirklich mit Elan durchzieht, der schafft jedes Studium, auch mit exzellenten Noten. Und wer in der Berufswelt mit Elan rangeht, wird auch weit kommen. Wer heute den Elan eines nassen Kartoffelsacks hat, wird es weder im Studium, noch im Beruf zu was bringen.

  18. #17
    FallenAngel FallenAngel ist offline
    Avatar von FallenAngel

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    @zenzra:

    Ich werde dir hier weder zu dem einen noch dem anderen raten, da ich 1. dich nicht kenne und somit einschätzen kann und 2. du diese Entscheidung für dich persönlich gründlich abwägen musst, ohne die Beeinflussung von Außenstehenden.

    Allerdings kann ich dir meine persönliche Meinung dazu sagen:

    Ich habe mal für 2 Anwälte gearbeitet und habe dadurch einen kleinen Einblick in diese Welt erhalten. Was ich dort z.T. mitbekommen habe, hat mich doch ein wenig erschüttert. Und selbst wenn man eine eigene Kanzlei mit Mitarbeitern hat, bleibt immer noch genug Arbeit übrig (kommt aber auf den Verantwortlichen an).
    Aus persönlichem Interesse finde ich Jura unheimlich interessant & spannend (mir haben auch meine wenigen Rechtsvorlesungen und Seminare in der Uni dazu gefallen), aber es zu studieren könnte ich mir niemals vorstellen.


    Ohne dich beeinflussen zu wollen: Hast du die Option in Erwägung gezogen, erst das eine (Kapitän) und im Anschluss das andere zu machen?



    Zitat Eisuke261990 Beitrag anzeigen
    [...]Und ich glaube vom Stress tuen sich beide Berufe nicht viel - besonders weil man bei der Schifffahrt auch Menschenleben aufs Spiel setzen kann, was ein psychologischer Stress mit sich bringen kann, dem nicht jeder gewachsen ist.
    In gewisser Weise tust du das auch als Anwalt (wenn auch nicht im wörtlichen Sinne) und dem muss man sich ebenfalls bewusst sein.


    Zitat Eisuke261990 Beitrag anzeigen
    PS:
    Generell sollte man sich eh nicht die Berufe suchen, die einem viel Geld bringen, sondern sich die Berufe suchen, mit denen man später glücklich ist - denn man muss sie bis zu seinem Lebensende machen wollen.
    Da müssen wir realistisch sein: Heutzutage ist es immer unwahrscheinlicher, dass man in seinem erlernten Beruf bis zur Rente arbeitet (Lebensende erscheint mir dann doch ein wenig zu lang, auch wenn das Rentenalter immer weiter erhöht wird ).

  19. #18
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist offline
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Das sind nunmal 2 Berufe, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Allerdings auch vielfältig, sodass es schwer fällt aus einem Blickwinkel alle pros und kontras zu sehen. Bei Anwälten denke ich kommt es stark darauf an, auf welches Gebiet man sich spezialisiert. Strafrecht, Erbrecht, Unternehmensrecht und pipapo, da gibt es sicherlich auch noch diverse Abstufungen je nach Feld was das interessante Arbeitsumfeld angeht. Hinzu kommt, das nicht jeder Jurist gleich Millionär wird aber andersherum ist mir auch keiner bekannt, der am Hungertuch nagt. Ganz sicher hindoch ist, dass man facettenreicher aussuchen kann. Nicht jeder Jurist sitzt in eine Kanzlei, sondern ist bspw. beim Steuerrecht auch bei größeren Konzernen in der Rechtsabteilung benötigt.
    Mir persönlich wäre es nichts, aufgrund der trockenen Materie. Auch das Studium ist wie hier bereits geschrieben, schon zu umfangreich.

    Schiffskapitän allerdings ist mal etwas handfestes, wobei auch nur noch wenig mit dem romantischen Bild des Seefahreres zu vergleichen. Stellen wie auf der Gorch Fock sind die Ausnahme, normal hingegen ist das gemächliche hinschippern auf Riesenschiffen die primär durch Elektronik gesteuert werden, bei dem die philippinische Besatzung unter Deck um die Wette onaniert und Eintönigkeit den Alltag bestimmt. Nur wenig bekommen interessante Posten wie auf Forschungsschiffen oder Kreuzfahrtschiffen. Ich denke bei dem Beruf ist man noch ein wenig verklärt, sei es durch Filme oder Geschichten.
    Der Werdegang soll auch nicht ganz ohne sein. Ingenieurswesen, Nautik, Meteorologie und zu guter Letzt auch intl. Recht sind absolut relevant und man sollte ein Händchen dafür haben. Wer das aber mal geschafft hat und vlt. sogar einen interessanten Posten ergattern kann, der ist sicherlich sehr glücklich in diesem Beruf. Reisen, Naturverbundenheit, Gezeiten...schon cool.

    Im Eingangspost hattest du dich über die Arbeitszeiten beim Anwalt moniert. Dann schau dir mal die Vitas von Kapitänen oder meinetwegen Seeleuten an, wer 1 Monat am Stück auf See ist, kann sich auch nicht über Arbeitsknappheit beschweren. Fakt ist, in beiden Berufen wird einem sicherlich nichts geschenkt. Rein vom Spaß her würde es bei mir zumindest der Kapitän werden, stände das zur Debatte.

  20. #19
    Gilligan Gilligan ist offline
    Avatar von Gilligan

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Zitat Eisuke261990 Beitrag anzeigen
    PS:
    Generell sollte man sich eh nicht die Berufe suchen, die einem viel Geld bringen, sondern sich die Berufe suchen, mit denen man später glücklich ist - denn man muss sie bis zu seinem Lebensende machen wollen.
    das ist der allerwichtigste punkt! nach 10 jahren beruflichen ausprobieren, setze ich dies nun endlich mal durch. ich schaue nicht aufs geld und nicht auf dem qualifizierungsgrad der tätigkeit, sondern auf den spaß.

    es ist da aber auch abhängig von der person an sich. manche können es, in einem beruf über viele jahre arbeiten, mit dem sie eigentlich nicht ganz zufrieden sind. das macht glaube ich der großteil der bevölkerung. aber andere können es hingegen nicht und gehen fast an ihrem beruf dann zu grunde und dies kann auch massiv auf das privatleben schlagen. das problem ist: wenn du einmal im beruf bist und dein leben auf diesem einkommen festigst, dann wird es mit den jahren immer schwerer dem auszuweichen. wenn man bspw. ein haus hat und kinder, dann überlegt man 2000 mal, ob man sich beruflich doch nochmal verändert.

  21. #20
    Octavian

    AW: Konflikt mit mir selbst: Berufswunsch

    Das Problem mit der Berufswahl ist meiner Meinung nach folgendes: Egal wofür man sich entscheidet, was einen wirklich erwartet weiß man erst hinterher. Ich habe im Rahmen meines Studiums mehrere Rechtsfächer belegen müssen (Unternehmensrecht, Arbeitsrecht, Vertragsrecht) und fand das immer recht interessant. Es muss dir halt bewusst sein, dass dich als Jurist kein Leben à la "Suits" erwartet, denn die Realität sieht in Deutschland nämlich etwas anders aus. Rechtswissenschaften ist der viert-meist-häufigst angefangene Studiengang und es gibt momentan mehr Juristen als Nachfrage.

    Zum Thema Schifffahrt kann ich dir nichts sagen, weil ich keine Ahnung davon habe. Der Trend geht im Handel meines Wissens in Richtung Super-Frachter, weniger Schiffe transportieren immer mehr Güter. Was das jetzt für die Kapitäne zu heißen hat weiß ich nicht, gibt ja auch mehr als nur Containerschiffe auf dem Meer.

    Insgesamt würde ich dir vorschlagen dich nochmal komplett neu zu orientieren, heißt: Wo will ich später arbeiten und wie komme ich da hin. Als Jurist kannst du dich beispielsweise spezialisieren und von Strafrecht bis Wirtschaftsprüfung so einiges machen. In der Forschung wirst du damit aber nicht landen. Anstatt jetzt zwischen A und B zu entscheiden, vielleicht also nochmal zurück auf Los und dir darüber Gedanken machen wo du in 6 Jahren sitzen möchtest.

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