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Thema: L.A. Noire

  1. #1
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist offline
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    L.A. Noire


    Einleitung:
    Cole Phelps hat es geschafft den Pazifikkrieg zu überleben, heim zu kehren und eine Familie mit 2 Kindern zu gründen. Wir schreiben das Jahr 1947 und unser Protagonist ist bei der LAPD eingestiegen, wo er sich langsam von Dezernat zu Dezernat hocharbeitet und dabei einer geheimnisvollen Intrige auf die Spur kommt.

    Hauptreview:
    Der Spieler „erwacht“ im Polizeirevier Downtown Los Angeles. Behutsam wird man an die einfachen Bewegungen mit dem Controller herangeführt, doch man merkt sofort, dass die Steuerung etwas ungenau ist und die Figur gerne mal das Gegenteil vom Vorgesehenen tut.
    Wichtig, neben den Bewegungen, ist die Menüführung, denn dort spielt sich ein nicht unerheblicher Teil des Spiels ab. Beim drücken der Select-Taste, bekommt man Zugriff auf das Notizbuch von Phelps. Hier findet man Informationen zu Beweisen, Personen und Orten. Im späteren Verlauf des Spiels muss man bei Verhören oder dem Erkunden des nächsten Schrittes hier durchaus oft herum blättern.
    Drückt man die Starttaste kann man die die R* üblichen Optionen wie Karte, Statistik, Protokoll etc. auswählen.

    Kern des Spiels ist die Aufklärung von Fällen, wobei die Bandbreite zwischen Brandstiftung, Drogendelikten und Mord liegt. Hier zeichnet sich ein (für R*) überraschend gradliniges System ab: Briefing > Tatort > Beweissuche > Befragung > Abschluss. Um dies zu erreichen, muss der Spieler diverse richtige Entscheidungen treffen, die ihn zum einen voranbringen und zum anderen seinen Rang als Polizist in Form von Erfahrungspunkten erhöhen. 20 Levels gilt es hierbei zu erreichen, wobei das Erreichen eines neuen s.g. Intuitionspunkte verleiht. Diese können – ähnlich wie bei wer wird Millionär – mit Befragungen (?) und/oder einem Ausschlussverfahren eingesetzt werden, falls man nicht gleich erkennt ob gelogen wird oder der Verhörte die Wahrheit sagt. Die Entwickler haben dann und wann noch kleine Logikrätsel mit eingebaut, die aber selbst nach 20 Bier keinerlei Herausforderung darstellen.

    Was macht man in einem Open World Game zwischen der Hauptmission? Gute Frage, aber R* lässt uns da im Regen stehen. Das alte Los Angeles ist mit realen Wahrzeichen übersät, die Atmosphäre ist authentisch und das Areal riesig. Doch, die Aufgaben sind banal. Nebenmissionen sind aufgeteilt in:
    1. 95 Autos finden und fahren
    2. 40 Straßenverbrechen (Schießereien, Verfolgungen, Suizidrettungen)
    3. 35 Wahrzeichen entdecken
    4. 13 Zeitungen lesen
    5. 40 Filmrollen (alle benannt nach alten Filmen)
    Das hört sich evtl. viel an, ist aber in Relation zu Groesse und Detailreichtum absolut wenig, zumal vieles ohnehin im Rahmen der Handlung mehr oder weniger geschieht. Einzig die Filmrollen dürften ohne Anleitung kaum alle zu finden sein. Was bleibt ist ein stirnrunzelnder Spieler, der sich zwischen den Missionen auf der Suche nach Ablenkung langweilt. RDR aus R* Feder hat hier neue Maßstäbe gesetzt und daran muss man sich halt messen lassen.

    Details…
    Schwierigkeitsgrad / Eine richtige Herausforderung ist LA Noire nicht. Wer ehrgeizig genug ist, wird lediglich Schwierigkeiten haben sämtliche Verhöre mit allen richtigen Fragen abzuschließen. Wer aufmerksam die Beweise sichtet und dabei auf die Mimik der Befragten achtet, der hat da aber weniger Probleme. Erheblich mehr verlangt es dem Spieler ab seinen Wagen durch LA zu steuern, ohne dabei die Staatskasse und damit seine Beurteilung zu belasten. Vor allem bei Verfolgungen geht einiges zu Bruch und man benötigt evtl. ein paar Anläufe um den Kriminellen zu stoppen. Schießereien sind lächerlich einfach, so dass ich beim durchspielen nicht einen einzigen KO verzeichnete. Gleiches gilt für Schlägereien.

    FSK & Zielgruppe / LA Noire ist definitiv ein Erwachsenenspiel. Dies ist nicht nur auf die Nackedeileichen zurückzuführen, sondern auch auf Sprache und den ein oder anderen blutigen Teil, bzw. Ermittlungsgegenstand (Kinderschänder bspw.). Meine Version war die US Variante, daher bin ich nicht sicher ob es Unterschiede bei den deutschen gibt. Überraschenderweise ist es nicht möglich Zivilisten zu töten (Pluspunkt)!

    Umfang / Ja, hier liegt es am Spieler. Wer Ehrgeiz hat und alles selber fährt anstatt seinen Partner fahren zu lassen, bei dem kann sich das ganz schön hinziehen. Ich persönlich habe 53 Stunden benötigt, was ganz erheblich ist aber auch nicht immer besonders aufregend. Die Karte ist eben riesig, entsprechend dauern Fahrten zu Fällen oder Straßenverbrechen; vor allem im letzten Drittel des Spiels. Dennoch würde ich behaupten, dass es möglich ist das Spiel unter 20 Stunden zu meistern.

    Wiederspielwert
    / Noch nie habe ich ein Spiel mit solchen einem niedrigen Wiederspielwert in den Händen gehabt. Ist man einmal durch, ist man halt durch. Die gradlinige Handlung erlaubt keinerlei Abweichungen und somit keine Entdeckungen. R* macht sich dieses zu nutzen und haut ein DLC nach dem anderen raus. Das ist gut für die Firmenbilanz, aber grenzwertig für den Spieler.

    Grafik & Sound / Die Grafik kommt mit 720p daher und ist recht ansehnlich. Wetter- & Tageszeitenwechsel sorgen für Stimmung, aber richtig gut wird es vor allem beim Sonnenuntergang. Die Lichteffekte sind ausgezeichnet!
    Die Musik orientiert sich am Thema, jazzige Oldies als Programm. Der Sound der Autos klingt langweilig gleich und auch die verschiedenen Schusswaffen unterscheiden sich nur marginal. Einen Aha Effekt gibt es vor allem bei der Sprachausgabe, die zwar nur Englisch ist, aber durch Professionalität und Klarheit besticht. Nerven kostet allerdings die Sirene des Einsatzwagens und ohne sie kommt man kaum über 2 Kreuzungen ohne Schrammen und Beulen. Dieser Umstand beeinträchtigt das Fahrvergnügen in LA enorm.

    Fazit:
    In meiner persönlichen Meinung kann ich den aktuellen Hype um das Spiel nicht nachvollziehen. Die Story dehnt sich schier unendlich bis Zusammenhänge klar werden und auch das gute Ende kann darüber nicht hinweg trösten. Potenzial wurde vor allem neben der Handlung verschenkt. Die Karte ist so weit und so von Details gespickt, dass es mir ein absolutes Rätsel ist, warum hier nicht mehr eingebaut wurde. Ich wage zu behaupten, dass man nach dem Spiel vielleicht 30 % der Gegenden noch gar nicht kennt, weil es einfach keinen Anreiz gab sie zu erkunden. Natürlich ist es ein gutes, überdurchschnittliches Spiel das irgendwie die Grätsche zwischen „Heavy Rain“ und etablierten Open World Spielen schafft.
    Das Spielprinizp ist anfangs gewöhnungsbedürftig, dann macht es bis ca. 60% Handlung Spaß und dann wird es langweilig bzw. kann sogar stellenweise frustrieren, durch sein immer wiederkehrendes Prinzip. Ein ganz großes Plus verdienen die Charaktere in Gestaltung als auch Umsetzung; absolut filmreif.

    Note: diese Review ist von meinem eigenen Review Blog der in den kommenden Tagen gelöscht wird. Da habe ich mir gedacht, warum nicht hier posten bevor er für immer in der Versenkung verschwindet.

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  3. #2
    Gilligan Gilligan ist offline
    Avatar von Gilligan

    AW: L.A. Noire

    von mir zum spiel auch noch eine kurze anmerkung:

    ich habe l.a. noire das erste mal im sommer 2012 im regal gehabt. kann mich erinnern, dass ich es für ein paar stunden damals angespielt habe. vor dem jetzigen zweiten versuch wusste ich allerdings nicht mehr so genau, ob mich das spiel nicht fesseln konnte, oder ob meine aufmerksamkeit durch ein anderes spiel beansprucht wurde. jedenfalls habe ich es damals nie weiter gespielt, zwischenzeitlich auch wieder verkauft, nun aber die complete edition für 1,50 € zzgl. 2 € versand, erneut ersteigert. weil ich eben nicht mehr richtig wusste, was der grund für mein damaliges aufhören war. und für den preis, was will man da falsch machen? zudem steht ja rockstar drauf

    da mich rockstar bisher eigentlich nicht wirklich enttäuscht hat, mich vor kurzem erst RDR absolut begeistern konnte, entschied ich mich also l.a. noire nochmal eine chance zu geben.

    eieieiei, ich habe nun das erste drittel der story beendet und was soll ich sagen? nun weiß ich wohl wieder, warum ich das spiel damals nie zu ende gespielt habe. auch der jetzige versuch wird wohl dahingehend enden, dass ich die story nicht beenden werde, da mich das spiel einfach langweilt.

    ich will nicht sagen, dass es schlecht ist. nur leider zerstört die vom reviewverfasser oben bereits erwähnte starre abhandlung der fälle und das voranschreiten in der story nach immer dem gleichen prinzip, ein aufkommen von begeisterung. man beendet einen fall, den man durch zuteilung eines kriminalfalles, hin zur untersuchung des tatortes, über die beweisaufnahme, mit einem anschließenden besuch bei den verdächtigen und deren verhör und einer darauf folgenden festnahme gelöst hat. gleich darauf ähm, verzeihung zunächst tätschelt der vorgesetzte wie gut man doch den fall gelöst hat, und dann gibt es eine kleine zwischensequenz, die die tat des nächsten kriminalfalles andeutet oder zeigt und erneut bekommt man dann diesen neuen fall zugeteilt und es geht nach gleichem muster weiter.

    das schlimme aber daran ist, dass selbst schlampiges vorgehen im lösen der fälle scheinbar keinerlei konsequenzen hat für den erfolg zum abschluss der story. ok... das lösen eines falls kann man mit einer unterschiedlichen menge an erreichten sternen abschließen, aber selbst wenn ich beim verhör absolut erfolglos war, wird der fall dennoch positiv gelöst. hier hätte man vielleicht einbauen sollen, dass dann der fall ohne täter zu den akten gelegt wird, oder ein falscher als täter identifiziert wird und hinter gitter fliegt etc.

    das spiel macht auf mich den eindruck, als wäre es ein aufgehübschtes point and click adventure in einer riesigen welt, die zwar schön gestaltet ist, aber dennoch, auf grund mangelnder geschehnisse, sehr leer wirkt. point and click im mantel eines open world games.

    selbst die vorhandenen nebenmissionen sind schnell erledigt und gleichen sich irgendwo immer.

    natürlich: wie gesagt, das spiel ist nicht schlecht, es ist vor allem auch was anderes wie ich finde. die grafik gefällt mir gut. insbesondere die mimik der charaktere, wofür l.a. noire ja auch bekannt ist, sieht sehr gelungen aus wie ich finde. auch der charme der nachkriegszeit in den usa kommt gut rüber. es hat durchaus also seinen reiz. aber nicht über einen langen zeitraum wie ich finde. nach fast 40% spielfortschritt erwische ich mich bereits dabei, wie ich unaufmerksam durch die missionen "husche" und mir fast schon wünsche, schnell zum nächsten fall zu gelangen, in der hoffnung, dass endlich mal was neues kommt. die unaufmerksamkeit entsteht wohl auch durch fehlenden konsequenzen, die gemachte fehler im verhör theoretisch haben könnten (s.o.). für abwechslung sorgen also auch die karriereschritte vom protagonisten nicht, der beispielsweise im verkehrsdezernat tätig ist oder, nach einigen gelösten fällen, in der mordkomission. denn egal in welcher abteilung er tätig ist, bisher läuft immer das gleiche beschriebene schema ab.

    es ist zwar abzusehen, dass da irgendwie noch was kommen wird oder muss, aber ich glaube kaum, dass ich den elan finde, es noch lange weiterzuspielen. die bisherige monotonie demotiviert mich wirklich. man hätte glaube ich um einiges mehr aus dem spiel machen können.

    das nur noch ergänzend zum review, als zweite meinung. ich mein ich will mich nicht beschweren... ich würde auch sagen, dass es deutlich mehr wert ist als dieser niedrige gebrauchtspielepreis den ich gezahlt habe. von daher, wird es diesmal auch bei mir im regal bleiben. es macht vielleicht sinn, das spiel in einiger zeit, nach dem spielen eines anderen spiels, nochmal weiter zu spielen.

  4. #3
    MenocidiX MenocidiX ist offline
    Avatar von MenocidiX

    AW: L.A. Noire

    Grundsätzlich kann ich euch beiden da zustimmen, ich seh die Kritikpunkte auch. Dennoch hat mich das Spiel damals total begeistert. Ich glaub, da muss man einfach für gepolt sein, für mich lag der Reiz immer darin, die Leute tatsächlich zu durchschauen, jeden Fetzen aufmerksam zu analysieren, um sie letztendlich zu überführen. Lief technisch dann nicht ganz so sauber ab, aufgrund einiger o.g. Mängel.

    So seh ich das eher als Spartenspiel an, nicht ganz so für die Masse wie ein RDR, wo jeder mal Cowboy spielen darf. Ich wünsch mir auf jeden Fall 'nen zweiten Teil, der dann vom Erstling gelernt hat.

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