Linux-Spile von der Source für PS3 kompilieren

[chefchenko]

Abend,

hätte da mal ne kurze Frage:

wenn ein Linux-Spiel nicht für PowerPC Prozessoren erscheint, wie kann man es dann von der Source kompilieren?

Geht das einfach mit:

./configure
./make
./install
?

Hab mal in einem Linux Wiki gelesen, dass das nicht mehr zeitgemäß wäre von wegen Deinstallation und überschreiben von vorhandenen Bibliotheken. Kennt da jemand ne gute Lösung, die auch für Linux-Einsteiger machbar sind.

Kann ich einfach die vorhandenen Linux-Installationsscripte verwenden und die x86 Dateien mit den PowerPC Dateien überschreiben? Also das man den x86 Installer mit PowerPC Dateien benutzen kann?

Könnte jemand ein Beispiel mit einem beliebigen Spiel posten?

Danke im voraus!

MFG chefchenko

[ChammX]

Hi,

das kompilieren der Programme ist eigentlich immer noch das Beste was Du unter Linux bzgl. Geschwindigkeit und Kompatibliät machen kannst.
Leider kann man aber nicht pauschal sagen, dass ein configure make install reicht. Hier kommt es ganz auf die Programme an.

Als erstes benötigst Du die Entwicklungsumgebungen. Häufig werden von den Programmierern vorhandene Bibliotheken und Compiler genutzt.
Als Basis empfiehlt es sich immer die sog. bin-utils sowie gcc und bison zu installieren.
Dann wird zumeist mit dem Befehl ./configure gestartet.
Fehlt irgendetwas, dann gibt das Programm in der Regel auch aus, was da fehlt. Ich suche z.B. unter Ubuntu dann immer mit apt-cache search XXX nach dem fehlenden Bestandteil. Ein Blick in das HowTo des Programmierers ist auch Sinnvoll. Häufig steht auch dort, was man alles benötigt.
Zusätzlich kann es sein, dass zusätzlich zum ./configure noch Parameter angegeben werden müssen. z.B. ./confgure --blablub --enable mouse --disable brain oder wie auch immer.

Das ./configure erstellt ein Makefile. Wenn ./configure durchgelaufen ist, dann ist der rest einfach.

Mit ./make kompileren und mit make install installieren.

Wenn zwischendurch ein Fehler passiert, musst Du versuchen die Fehlermeldung zu interpretieren. Zusätzlich gibst du make clean ein, um noch einmal von vorne zu beginnen.

Wenn Du mit Debian Distries arbeitest (z.B. Ubuntu) dann versuche die Sourcen möglichst über apt-get source blabla zu erhalten.
Du kann dann nämlich mit apt-get build-dep alle notwendigen Programme und Bibliotheken automatisch installieren lassen.

Für eine saubere Integration in das System empfehle ich das Programm checkinstall zu installieren (apt-get install checkinstall).

Der Aufruf checkinstall make install startet dann nämlich die Installation Deines kompilierten Programmes. Zusätzlich wird aber auch ein Programmpaket installiert, welches Du via Paketmanager einfach deinstallieren kannst.

Ich empfehle Dir für das ganze Thema mal die beiden nachfolgenden Links.
Dort ist das alles ziemlich gut erklärt (und noch mehr):

APT HOWTO - Das Arbeiten mit Quellpaketen

Debian GNU/Linux Anwenderhandbuch