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    Schöne Frauen leben gefährlich

    Schöne Frauen leben gefährlich



    In dem Buch „Schöne Frauen leben gefährlich“ welches im Oktober 2019 im Kirchschlager Verlag im Taschenbuchformat erschienen ist, beschreibt die Autorin Heidi Zengerling auf 221 Seiten die Kurzporträts von 15 Frauen der Weltgeschichte, darunter bekannte wie Luise von Mecklenburg-Strelitz der Königin von Preußen, Elisabeth von Österreich-Ungarn oder Diana Frances Spencer, aber auch weniger bekannte wie Lola Montez, Amelia Earhart oder Mata Hari.

    Jeder der 15 Frauen wird in dem Buch ein eigens Kapitel gewidmet. Jedes dieser Kapitel ist unterschiedlich lang, manche umfassen nur 5 bis 6 Seiten, andere sind fast 30 Seiten lang. Da es in jedem Kapitel auch noch Bilder gibt, welche immer eine komplette Seite in Anspruch nehmen und 1/3 des Buches ausmachen, fällt die Zahl der tatsächlich informativen Seiten mit Text deutlich geringer aus. Das Buch ist leicht verständlich geschrieben und lässt sich flüssig und schnell lesen, was natürlich bei nur knapp 140 Seiten Text nicht schwer ist. Das Leben jeder der 15 Frauen wird dabei nur skizzenhaft beleuchtet, es wird kurz erwähnt wann und wo sie geboren sind, sowie was das besondere in ihrem Leben war, bei machen eher kurz, bei anderen wie Lady Di und Elisabeth von Österreich-Ungarn etwas länger. Die 15 Frauen werden dabei chronologisch vorgestellt von Parisina Malatesta aus der Zeit der Renaissance bis hin zu Lady Di aus dem 20. Jahrhundert.

    Für das was dieses Buch sein will, nämlich eine Sammlung Skizzenhafter Kurzporträts von 15 Frauen der Weltgeschichte, ist es eigentlich ganz brauchbar. Allerdings finde ich zum einen die Auswahl der Frauen etwas klein, da hätte es sicher noch einige berühmte Persönlichkeiten gegeben die man hätte zumindest kurz anreißen können wie z. B. Kleopatra, Zenobia, Amalaswintha, Boudica oder Katharina die Große. Dies hätte dem Buch einen doch größeren Umfang gegeben der auch weiter zurückreicht als nur bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts. Zum anderen entsteht der Eindruck dass die Autorin nicht unbedingt eine neutrale Sicht auf die Dinge hat. Warum die Mörderin von Marat eine tragisch verblendete Patriotin ist, während der Mörder von Elisabeth ein „feiger Attentäter“ ist, wie die Autorin sagt, weiß wohl nur die Autorin selber. Immerhin erwähnt sie dies ja im Falle von Elisabeths Mörder Luigi Lucheni explizit. Die fehlende Neutralität wird besonders im Kapitel über Mata Hari deutlich, wenn von „brutal“ und „grausam“ die Rede ist, die Autorin scheint die heutigen moralischen Wertvorstellungen auf die damalige Zeit anzuwenden und blendet dabei offenbar unbewusst, oder auch bewusst, aus dass es eine andere Zeit war und andere Bedingungen herrschten. Es herrschte immerhin Krieg und es war für alle beteiligten Parteien normal Spione oder eben Spioninnen zu exekutieren.

    Kriege werden nicht von Spionen entschieden.
    Zitat von Seite 164

    Diese Aussage der Autorin zeigt dass sie offenbar doch recht naiv ist was dieses Thema angeht, sie mag im Groben mit ihrer Aussage recht haben. Doch können Spione mit ihren Informationen durchaus großen Schaden anrichten, Informationen über Aufmarschräume, Angriffsbeginn, Schwerpunkt der Operation usw. ermöglichen es durchaus dem Gegner sich gut vorzubereiten und entsprechende Gegenmaßnahmen durchzuführen was die eigenen Verluste erhöht und damit die ganze Operation gefährden kann, was wiederum strategische Auswirkungen auf den Krieg hat.

    Ferner ist die Aussage:

    Hatte Frankreich in H21 endlich eine Schuldige gefunden, um seine militärischen Niederlage mit Millionen Toten in der Schlacht an der Somme sowie am Höhenzug Chemin des Dames auf die Spionin abzuwälzen?
    Zitat von Seite 165

    völlig falsch. Vielleicht hätte sich die Autorin mal etwas besser informieren sollen, „Millionen Tote“ hat es in den beiden Schlacht nicht gegeben, die französischen Gesamtverluste in beiden Schlachten waren zwar hoch, aber weit von den Millionen entfernt von der Frau Zengerling schreibt, sie ist zwar keine Historikerin, aber es hätte ja nichts dagegen gesprochen sich mal halbwegs zu informieren, bevor man so hochgegriffene Zahlen nennt, aber sei es drum.

    Mein Fazit

    Nun zu der Frage ob ich dieses Buch empfehlen kann, wie gesagt es ist als kleine Sammlung von Kurzporträts durchaus brauchbar, wer sich aber ausführlicher mit dem Thema der berühmten Frauen beschäftigen will der sollte eher zu anderen Werken greifen die sich speziell auf einzelne Personen oder Epochen konzentrieren da dort auf die entsprechenden Frauen sehr viel umfangreicher eingegangen wird. Besonders zu Luise, Elisabeth oder Lady Di findet man ja genügend ausführlichere Literatur. Aber zumindest weiß ich nun, dass ich laut Buchtitel gefährlich lebe.

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