Thema: plebiszitäre Elemente Ja oder Nein?

Bekanntlich gibt es in der BRD auf Bundesebene keine Plebiszite.
Ein größeres Spektrum plebiszitärer Elemente beinhaltet das System von Österreich und der Schweiz.
Aber auch in Frankreich gibt es bzg. der Referenden Plebiszite. Dadurch konnten die Franzosen mehrstimmig die Eu-Verfassung ablehnen, was der Vereinigung der EU einen herben Rückschlag versetzte.
Inwiefern befürwortet ihr plebiszitäre Elemente? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich daraus?

ganz ehrlich, wer für volksabstimmungen und ähnliches ist, hat sich noch nie sonderlich mit der deutschen geschichte oder der momentanen lage, was politisches interesse angeht, auseinander gesetzt

zum geschichtlichen:

wem da noch was erklärt werden muss, weshalb volksabstimmungen negativen charakter haben, der sollte noch mal ne runde pauken


zum aktuellen:

ok, das mag reichlich undiplomatisch klingen, aber in deutschland gibt es einfach zu viele leute, die schlichtweg zu dumm für politik sind, oder sich nicht damit auseinandersetzen

na prost mahlzeit sollte es irgendwann wirklich mal dazu kommen, dass irgendwelche hirnies durch protestabstimmungen unser land regieren


achja, wenn man mal richtig nachdenkt, dann erübrigt sich die frage um plebiszitäre elemente sowieso
wird durchs grundgestz rigeros ausgeschlossen und das ist auch gut so

ok, das mag reichlich undiplomatisch klingen, aber in deutschland gibt es einfach zu viele leute, die schlichtweg zu dumm für politik sind, oder sich nicht damit auseinandersetzen

Das ist für mich der gewichtigste Grund gegen Volksabstimmungen, da man die Politik qualifizierten Leuten überlassen sollte, welche repräsentativ fürs Volk entscheiden.

Also ich habe mich im Sozi-Unterricht damals auch lauthals für Plebiszite ausgesprochen "Natürlich..blabla..freie Welt..bla...Mitspracherecht..".
Aber wenn ich jetzt nochmal darüber nachdenke, Plebiszite sind eine tolle Sache, damals in Athen hats ja auch ganz gut geklappt. Aber da hatten eben auch nur die Vertreter der Familien eine Stimme...Da sich bspw. in Deutschland kaum einer wirklich für Politik interessiert, aber dann wegen zb. Studiengebühren zur Urne gerufen wird...wo ist da dann der Vorteil? Die Nicht-Studente würden dafür stimmen und andersrum. Da können dann auch gleich Politiker entscheiden , die ja im weitesten Sinne auch Volksvertreter sind. Bevor jeder Hansel jedes Wochenende mal hier mal dort ein Kreuz macht....
In der Schule hatte ich da dann gedacht, dass sich das Interesse der Bevölkerung enorm steigern würde, aber sind wir mal ehrlich, wer von uns hat schon Zeit und Lust immer uptodate zu sein und dann noch wählen zu gehen. Einige auf jeden Fall, eigentlich ja auch ne schöne Sache, aber neben dem finanziellen Aspekt eben auch wegen der Unwissenheit in der Bevölkerung nicht praktikabel.
Höchstens (und das habe ich auch gewählt) auf Kommunalebene. Erschreckenderweise wissen da immer viel mehr Menschen was gerade vorgeht (gerade die Eltern ). Hier sieht man dann auch eine direkte Auswirkung, dann ist das Interesse höher. Aber bei so richtig großen und deutschlandweit-wichtigen Sachen?..vielleicht lieber nicht

Wichtiger fände ich eine Art Plebiszitrecht gegen Politiker. Aber ist das praktikabel? mir fällt auf anhieb keine Lösung ein, aber es wäre wünschenswert, wenn Politiker direkter für ihr Fehlverhalten "bestraft" werden könnten. Denn wenn alle Politiker fair, ohne selbstsüchtige Ambitionen und logisch
ihrer Arbeit nachgehen würden, gäbe es keinen Grund für Plebiszite.

Zum Einen Befürworte ich natürlich plebiszitäre Elemente. Abgeordnete, Volksvertreter sind so gesehen sehr obsolet geworden. Es wird nicht mehr auf dem VIehmarktplatz gewählt- das ist ja auch der Grund, warum diese Vertreter existieren: Sie sollte eine gewisse Volksgruppe repräsentieren.

Sich aber heute auf diese Menschen zu verlassen halte ich für sehr bedenklich. Nicht in Zeiten des Internetses- ich persönlich würde mich über ein objektives Votuum, welches ich abgeben kann sehr freuen. Über alles das, was mich interessiert. Zumindest über größere Sachen.
Ich habe diese Willkür satt- in Bezug auf die Renten beschaue zum Beispiel die Regierung Kohl, und seinen Vorgänger. Und heute schauen wir in die Röhre, weil sich damals ein paar Abgeordnete dieser Regierung sich als Wohltäter darstellen wollten.

Hätte ich auch gemacht- ich wäre doch auch lieber noch ein paar Jahre länger an der Macht gewesen an ihrer Stelle. Aber...nunja

Zum Anderen ist das Volk dumm! Inwiefern sollten die Fragen für die Abstimmung gestellt werden? "Mehr Rente! -> JA[ ] NEIN[ ]" wäre fatal. Es ist sehr kompliziert, man bräuchte objektive Beobachter, die die Konsequenzen dazuschreiben, so, dass der gemeine Volksbürger das versteht. Nur wird es sehr kritisch-> wo fängt Augenwischerei an und wo hört sie auf? Was ist objektiv?

Ich finde es schwer, aber ich denke mal drüber nach...

Gr33tz
Tafkadasom2k5

Sehr schwierige Frage, die sich eigentlich nicht pauschal beantworten lässt.

Einerseits ist natürlich die Hoffnung vorhanden, dass sich die Bevölkerung mehr für die Politik im Allgemeinen interessieren würde und die Abstimmungen dadurch wirklich den "Willen des Volkes" widerspiegeln.

Andererseits muss dann davon Ausgegangen werden, dass die Volksentscheidungen immer wohl durchdacht und nicht von falschen Emotionen geleitet sind. (Bsp. Rentenerhöhung, Festlegung von Managergehältern, ...)
Das ist leider auch recht utopisch, da der Mensch beeinflussbar ist und in "Krisenzeiten" zu stark emotionalisiertem Handeln tendiert.

Grundsätzlich steht dann natürlich auch die Frage im Raum bis zu welcher Ebene eine Volksabstimmung sinnvoll wäre.
Geht es "nur" um die Errichtung eines neuen Brunnens vorm Rathaus in Hintertupfingen? Oder soll die Bundeswehr in den Iran einrücken?
Heikles Thema.


Ich habe mich bei der Umfrage noch nicht beteiligt, da ich mir ehrlich gesagt selbst nicht sicher bin was eine gute Entscheidung wäre....

OmegaPirat

Das ist für mich der gewichtigste Grund gegen Volksabstimmungen, da man die Politik qualifizierten Leuten überlassen sollte, welche repräsentativ fürs Volk entscheiden.

Ich bin auch fuer ein Zwei- oder Dreiklassenwahlsystem, gestaffelt nach Bildung...

OmegaPirat

Das ist für mich der gewichtigste Grund gegen Volksabstimmungen, da man die Politik qualifizierten Leuten überlassen sollte, welche repräsentativ fürs Volk entscheiden.

trotzdem sollte man das volk zu wort kommen lassen. die politik wird nunmal für das volk gemacht. ich bin für volksentscheide! alles andere ist in meinen augen keine demokratie! ich weiß jetzt auch nicht so wirklich worauf schlumpfgermane hinaus will(nein ich habe in geschichte aufgepasst)
meinst du den versailler vertrag um 1919 rum? Oder eher hitler? Da glaube ich kaum, dass sich so etwas oder gleichwertiges nochmals in der deutschen geschichte wiederholt. wir haben die "hitler-situation" anscheinend ja leider noch immer nicht verarbeitet und es wird uns auf ewig anhängen!

Schlumpfgermane

zum aktuellen:

ok, das mag reichlich undiplomatisch klingen, aber in deutschland gibt es einfach zu viele leute, die schlichtweg zu dumm für politik sind, oder sich nicht damit auseinandersetzen

leute die kein plan und auch kein intresse an politik haben gehen aber in der regel auch erst garnicht wählen. die verbringen die kostbare zeit lieber mit talkshows oder was weiß ich. ich glaube nicht, dass diese leute auf einmal wählen gehen, denn ein volksentscheid ist nichts anderes.

Goafraggle

trotzdem sollte man das volk zu wort kommen lassen. die politik wird nunmal für das volk gemacht. ich bin für volksentscheide! alles andere ist in meinen augen keine demokratie! ich weiß jetzt auch nicht so wirklich worauf schlumpfgermane hinaus will(nein ich habe in geschichte aufgepasst)
meinst du den versailler vertrag um 1919 rum? Oder eher hitler? Da glaube ich kaum, dass sich so etwas oder gleichwertiges nochmals in der deutschen geschichte wiederholt. wir haben die "hitler-situation" anscheinend ja leider noch immer nicht verarbeitet und es wird uns auf ewig anhängen!

ich versteh, was du meinst, wenn du dich darüber beschwerst, dass einem ständig und überall hitler vorgehalten wird

aber wie schon gesagt, ich bin der meinung, dass großteile des deutschen volkes heutzutage immernoch so dumm sind, dass sie nicht mit plebisziten umgehen könnten, würde man diese wieder einführen
gibt halt genug, die haben aus der weimarer-scheisse nichts gelernt, tja, wie denn auch?! vielen kennens nicht einmal

Unter den moeglichen Antworten fehlt mir im Grunde aber noch eine Moeglichkeit:
- Ich bin dafür, dass plebiszitäre Elemente höchstens auf Bundesebene zum Einsatz kommen

Im Grunde bin ich der Meinung, dass extrem vieles/fast alles ohne Volksbefragung durchgefuehrt werden kann. Dennoch sollte die Moeglichkeit bestehen in seltenen Faellen, wie Grundsatzentscheidungen (z.B. EU-Verfassung ist ein gutes Beispiel), eine Volksabstimmung durchzufuehren.

Unter den moeglichen Antworten fehlt mir im Grunde aber noch eine Moeglichkeit:
- Ich bin dafür, dass plebiszitäre Elemente höchstens auf Bundesebene zum Einsatz kommen

Meines Wissens nach ist die Bundesebene doch die höchste politische Ebene eines föderalen Bundesstaats.
Demnach kommt das der ersten Antwort in der Umfrage gleich.

OmegaPirat

Meines Wissens nach ist die Bundesebene doch die höchste politische Ebene eines föderalen Bundesstaats.
Demnach kommt das der ersten Antwort in der Umfrage gleich.

Na, die habe ich anders interpretiert, "Ich befürworte plebiszitäre Elemente, da sie die Demokratie noch weiter festigen" drueckt doch eher generelle Unterstuetzung dafuer aus auf jeder Ebene und sozusagen fuer jeden Scheiss und das waere absolut nicht in meinem Sinne.