Far Cry 3 - Blood Dragon

robbie · 08.05.2013, 08:34

Ubisoft präsentiert im PSN-Store ein Standalone-Projekt basierend auf Far Cry 3 von Ende 2012.
Blood Dragon spielt dementsprechend auch auf einer Insel, es gibt Stützpunkte zu erobern, es bietet dieselbe Steuerung und fühlt sich somit gameplaytechnisch gleich an.
Aber es präsentiert sich einem doch eine komplett andere Baustelle.
Zum fairen Preis von 15 Euro bekommt man insgesamt etwa 7-8 Stunden Unterhaltung die sich gewaschen hat.

In einem fiktiven Universum stoppt Amerika die russische Invasion mit geballter nuklearer Kraft und verwandelt somit das komplette amerikanische Festland in eine tote Zone.
Bis auf einige mutierte und genetisch modifizierte Viecher wandeln nur noch kybernetisch angepasste "Menschen" umher.
Einen solchen MarkIV-Cyborg namens Rex Power Colt steuert man auch im Spiel, Vorlage war Michael Biehn.
Man kann es anhand dieses Namens vielleicht schon vermuten, das Spiel bedient so ziemlich jedes trashige Film- und Spiel-Klischee der 80er-Jahre (zB gleich am Anfang in einer Helikopter-Baller-Mission zum Sound von Long Tall Sally aus Predator).
Beginnend bei den Collectibles wie VHS-Kasetten setzt sich das in den Dialogen und Auf-die-Schippe-nehmen von zahlreichen Filmklassikern fort.
Die Aufgabe des Spiels besteht darin, herauszufinden, was der ursprüngliche Verbündete Colonel Sloan auf einer von Blutdrachen bewohnten Insel so vor hat und warum er sich überhaupt gegen uns gewandt hat.
Unsere Anweisungen und Missionen erhalten wir recht früh im Spiel durch Dr.Darling, die eigentlich auf der Seite von Sloan steht. Aber mehr sei nicht verraten.
Die Geschichte entfaltet sich in 7 Missionen, nebenher gibt es wie erwähnt 3 Hände voll Garnisonen zu erobern, die aus Far Cry 3 bekannten Jäger- und Tötungs-Nebenmissionen und zahlreiche Collectibles.
Es lohnt sich dabei auch durchaus, die aufgesammelten Textstücke zu lesen. Viele Lacher inklusive.

Den Gegnern (in ihren Power-Rangers-Gedächtnis-Rüstungen) rückt man mit 4 erweiterbaren stilgerechten Wummen, diversen Sprengmitteln und dem bekannten Bogen auf den Leib,
dazu gibt es auch wieder allerhand Möglichkeiten für Stealth-Kills.
Die titelgebenden Blutdrachen lassen sich in taktischen Gefechten anlocken und somit, obwohl sie auch für einen selber brandgefährlich sind, "helfend" einsetzen.
Seinem Charakter kann man durch Sammeln von XP auch wieder verschiedene Sachen beibringen, diesmal aber etwas linearer als noch in Far Cry 3.
Fahrzeuge lassen sich ebenso wieder steuern und auch der Gleiter hat es wieder ins Spiel geschafft.

Technisch basiert das Ganze wie gesagt auf Far Cry 3, auch wenn durch die viel in Magenta gehaltene Farbgebung (Terminator-Vision lässt grüßen) mMn nicht ganz dieselbe Imposanz erreicht werden kann.
Dieser Grafikstil trägt viel zur Atmosphäre bei, die durch die Synthesizer-Musikuntermalung oder die 8bit-Zwischensequenzen nochmals verstärkt wird.

Was bleibt also zu dem Spiel zu sagen...
Mit Trash ist es halt so, dass man ihn entweder liebt oder hasst.
Das Spiel trieft vor Patriotismus, vielleicht etwas mildem Sexismus, Selbstironie und obermarkigen Sprüchen mit reichlich Kraftausdrücken. Ihr solltet es im Idealfall auf englisch spielen.
Unterm Strich ist es beinahe so etwas geworden, wie Duke Nukem Forever wohl gern gewesen wäre.
Und alleine deshalb rockt es für mich ziemlich.

Was meint ihr zu dem Spiel? Wer hat es geholt oder hat es vor?
Braucht es mehr davon? Oder ist es nur ein billiger Aufguss ohne viel Aufwand für Ubisoft, die uns damit die Kohle aus den Taschen ziehen wollen?