Thema: Deutschen-Hass in der Schweiz

Darth Vicious

Und wenn das Bankgeheimnis zur Steuerhinterziehung missbraucht wird, wer sind wir, dass wir uns in die Schweizer Finanzpolitik einmischen und bestimmen dürfen, dass dieser Missbrauch von nun an nicht mehr geduldet werden darf?

Und wieso sollte sich die Schweiz in die deutsche Innenpolitik einmischen und bewerten ob der Ankauf von gestohlenen Daten jetzt rechtens ist oder nicht? Das kann man doch gleich wieder umdrehen.
Gehen wir mal davon aus, dass der Ankauf legal ist (nach deutscher Gesetzeslage), was ich mit meinem Laienhaften Rechtswissen glaube. Darf sich die Schweiz dann einmischen, weil diese Daten illegal in der Schweiz besorgt wurden?

Nach deiner Argumentation genausowenig wie, sich Deutschland in die Schweizer Finanzpolitik einmischen darf.

Habe auch nie behauptet Deutschland hätte eine weisse Weste. Aber die Schweizer sollten in meinen Augen Ihre Füße ganz still halten bevor man Deutschland der Hehlerei bezichtigt.

Ich denke, ob die Schweiz wegen dem Schwarzgeld auf uns sauer sind hat sich erübrigt, denn die Schweiz hat dem Druck aus Europa und USA nachgegeben und angekündigt, dass sie kein Schwarzgeld aus dem Ausland mehr wollen und dass sie in Zukunft mit den Finanzbehörden anderer Länder zusammen arbeiten wollen.

Puuhh, da hab ich ja eine interessante Diskussion verpasst.

Also als erstes möchte ich mal festhalten, dass es nicht die Schweiz (als Staat) ist welche zur Steuerhinterziehung animiert resp. irgend etwas damit zu tun hat.

Es ist richtig das in der Schweiz das Bankgeheimnis exisiterit, dieses wurde aber in keinsterweise dazu gemacht um Steuern zu hinterziehen. Diejenigen die dazu animiert haben sind immer noch die Banken und in keinsterweise der schweizer Staat.

Grundsätzlich hätte ich jedoch überhaupt kein Problem mit der Abschaffung des Bankgehemnisses, die schweizer Banken bieten auch ohne das Bankgehemnis eine so gute Dienstleistung das sie problemlos auf dem Weltmarkt bestehen können. Aber auch ein automatischer Datenaustausch lehne ich ab, dies wäre nämlich ein weiterer Schritt zum gläsernen Bürger, ohne jegliche Privatspähre und Eigentumsrechte.

Ich möchte jedoch kurz darauf hinweisen, dass mein Thread nicht auf das Bankgeheimnis resp. den Steuerstreits zwischen der Schweiz und Deutschland bezogen ist. Eher auf die starke Immigration von Deutschen in die Schweiz in den letzten paar Jahren. In der zwischenzeit sind immer öfter fragwürdige Argumente von schweizer Parteien gegen die deutschen Einwanderer zu sehen/hören/lesen. Auch von fremdenfeindlichen Übergriffen auf Deutsche wurde bereits berichtet.

Aus diesem Grund wollte ich wissen ob solche Nachrichten bereits bis nach Deutschland durchgedringt sind resp. wie man das in Deutschland auffast. Weil ich von meiner Seite, und ich behaupte auch der Grossteil der Bevölkerung, sind sehr positiv gegenüber den Deutschen sowie den Deutschen die in der Schweiz leben eingestellt.

Nur werden leider bekanntlich nur die negativen Ereignisse in den Medien publik gemacht. Solche Reportagenn usw. haben mich dann persönlich wirklich sauer gemacht, da ich nicht will das unser grosser Nachbar aus dem Norden so ein schlechtes Bild von der Schweiz hat. Aus diesem Grund hat es mich eigentlich interessiert ob solche Meldungen überhaupt bis nach Deutschland durchgedrungen sind und wie diese wargenommen werden.

Ich habe bisher noch nichts von Deutschfeindlichkeit in der Schweiz gehört. Im persönlichen Umfeld nicht, weil ich seit Ewigkeiten nicht mehr dort war, und in den Medien auch nicht.

Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Beziehungen beider Länder im Moment nicht die besten sind. Die deutsche Regierung hat Hehlerei betrieben und die schweizer Regierung schließt die Augen vor den Steuerhinterziehern. Beide haben Fehler begangen und sehen es irgendwie nicht ein. Sich gegenseitig Schuld zuzuschieben bringt nichts. Und die Minarett-Entscheidung hat sicher bei vielen auch Skepsis hervorgerufen, wo die Schweiz ja sonst immer Vorreiter in Toleranz und Unabhängigkeit war. Aber weg von politischer Ebene sehe ich keinen Grund, warum Schweizer und Deutsche sich hassen sollten. Das sind dann sicher höchstens ein paar Vereinzelte.

Ich bin Deutscher, lebe auch hier (München ist ja nicht all zu weit in die Schweiz. Habe allerdings noch nie etwas davon mitbekommen. Denke auch, das es immer leute gibt, welche bestimmte Nationalitäten nicht mögen. Die gibt es halt auch in der Schweiz.

Ich hab davon auch noch nie was gehört...

Das einzige was ich mal gehört habe ist, dass deutsche bei Österreichern nicht so beliebt sind..
Und das kann ich sogar bestätigen, bin ja schließlich aus Österreicht...

Ich kann dieser Meinung aber nicht perpflichten.. ohne die ganzen Turis würde Österreich nämlich ganz schön arm aussehen :-)

Moinsen,

also, ich bin halber Schweizer, bin aber geboren und lebe in Deutschland, nahe der Grenze (20 min mit dem Auto). Bei uns wird das Thema in den regionalen Tageszeitungen öfters mal wieder angesprochen, andere Informationsquellen sind Gespräche mit Schweizern oder "20 Minuten", die auch in deutschen Zügen rumliegt

Es ist relativ schockierend, dass so viele Schweizer einen derartigen "Hass" entwickelt haben. Ich schreibe das aber zu einem sehr großen Teil der massiven Medienoffensive der SVP zu. Eigentlich kann ich es auch verstehen - wir hatten eine Zeit lang das gleiche Thema mit unseren "Gastarbeitern".

Ich darf aber betonen, dass die Schweizer, mit denen ich mehr oder weniger regelmäßig Kontakt habe, überhaupt kein Verständnis für die Einstellung der SVP & Anhänger haben - im Gegenteil, sie finden sie grundsätzlich falsch. Es ist jedoch so, dass besonders die älteren Leute in der Schweiz sich einfach mitreißen lassen von den fast hetzerischen Kampagnen der besagten Partei.

In den Zeitungen wird über das Thema relativ neutral berichtet, auch Gegenmeinungen gezeigt. Der Fokus liegt zwar klar auf den SVPlern, die Berichterstattungen sind aber eher informativ.

Lokalpolitisch werden hier auch grenzüberschreitende Gespräche geführt, und ich bin ziemlich sicher, dass in der Nordschweiz die SVP nicht so erfolgreich sein wird wie in der Innerschweiz. Denn hier können sich die Menschen ein eigenes Bild machen und sind hetzerischer Propaganda gegenüber relativ unempfindlich!

Persönlich muss ich sagen, dass ich bisher überall freundlich aufgenommen wurde und niemand offenen oder erahnbaren Deutschenhass gezeigt hat - mir oder meinen Freunden gegenüber.

Ich denke, dass deinem Master of Science also diesbezüglich nicht viel im Wege stehen wird, Omega

/Pinzo exits

Cabardi

Hallo zusammen!

Aufgrund der starken Immigration von Deutschen in die Schweiz in den vergangenen paar Jahre sind vorallem in den letzten paar Wochen diverse Zeitungsartikel, Fernsehreportagen usw. über dieses Thema erschienen, in welchem die Schweiz so belichtet wird, als werden alle Deutschen gehasst, bedroht und aus dem Land vertrieben.

Wie gesagt, was denkt Ihr darüber? Wie wird das Thema in Deutschland aufgefasst? Ich bitte um eure Meinung!

Die Schweiz leidet nun daran, woran D seit Jahrzehnten leidet – nur leider darf hier keine politische und gesellschaftliche Diskussion um Arbeitsmigration stattfinden. Deutsche die in die Schweiz auswandern haben ja in der überwiegenden Mehrheit einen Broterwerb, Migranten hier in D leben weitaus häufiger von Sozialleitungen der Leistungserbringer als Deutsche in der Schweiz.

Auch wenn es in D nicht „chic“ ist, so denke ich aber doch, dass eine Gesellschaft darauf aufmerksam machen darf (und muss), wenn sie sich überfremdet fühlt. Und das machen die Schweizer – ich würde es nicht Hass nennen. Auf der ganzen Welt dürfen dies Bürger und Bevölkerung – außer in Deutschland. Weil dann bist du amtlich bestätigter Neo-Nazi, Rechtsradikal und Rassist.


Aber zurück zu den Alm-Öhis…
Die Angst (ich nenne es mal nicht Hass) der Schweizer ist durchaus begründet. Mit noch mehr Deutschen im Land (die ja zu einem überwiegenden Teil Deutsche mit osteurop. Herkunft sind), im Dienstleistungsbereich etc. kann sich die Schweiz immer weniger kulturell und wirtschaftlich gegen die vermeintliche Großmacht Deutschland im Norden abgrenzen.

Beste Beispiele können z.B. Deutsch sprechende Schweizer im Ausland geben- sie werden mit den Deutschen in einen Topf geworfen und in den EU-Markt hineingezogen, denn die globalisierte Welt zieht keine klaren Grenzen mehr.

Ein wenig Nationalstolz und Respekt der Meinung der Bevölkerung die ihr Gefühl von Überfremdung artikuliert würde auch uns Deutschen gut zu Gesicht stehen. Leider nur sind viele Deutsche unreflektiert linksorientiert und reißen so eine ganze Nation in den kulturellen und migrationspolitischen GAU.


Gruß aus dem Labor

Ichbin auuch schweizer und lebe dort(leider)
Ich kenne niemanden, der Deutsche hasst. Wir nehmen sie einfach nicht ernst.

Selbst in öffentlichen strassenbahnen werden werbungen mit dem titel "seien sie ein bisschen weniger DEUTSCH" angeboten.... (Ein schweizerdeutsch-kurs)

Unregistriert

Selbst in öffentlichen strassenbahnen werden werbungen mit dem titel "seien sie ein bisschen weniger DEUTSCH" angeboten.... (Ein schweizerdeutsch-kurs)

Rassismus ist keine Krankheit, die nur wir Deutschen teilen. Immer und überall gibt es Menschen, die Andersartigkeit verabscheuen. Vom Menschgemachten, Nationengebilde mal ganz abgesehen.
Veränderung ist für die meißten mit Schmerz verbunden, der Angst vor dem Unbekannten.
Aber nicht jeder Mensch teilt diese grundsätzliche Angst und ich würde behaupten, das es in der Schweiz da auch nicht anders aussieht.

Ich persönlich würde mich als deutscher Immigrant auch nicht gleich ausgegrenz fühlen, von einer ganzen Nation, nur weil ein paar Leute in diesem Land, meine Sprache verabscheuen.

Ich finde es gar grotesk, wie sich Menschen anfangen, an dieses Nationending rein zu steigern, bis sie anfangen Grenzen zu ziehen und Andersartigkeit hassen, die sie selbst nicht einmal verstehen.

Ich wünschte mir nur, das Europa mehr vom zweiten Weltkrieg gelernt hätte, stattdessen hat man uns Deutschen wiedereinmal alles in die Schuhe geschoben.

Riven

Ich wünschte mir nur, das Europa mehr vom zweiten Weltkrieg gelernt hätte, stattdessen hat man uns Deutschen wiedereinmal alles in die Schuhe geschoben.

dein Wunsch wird nicht Erfüllung gehen, seit 1871 sind die Deutschen für alles verantwortlich was schief läuft in Europa und in der Welt, spätestens seit 45 sollte das ja wohl jeden einleuchten und wir haben uns mit dieser Rolle bestens arangiert und die Rolle scheint wie maßgeschneidert für uns ich find das alles Klasse.

Nur so als Anmerkung, damit "wir" Deutsche mal aus unserer "Niemand hat uns Lieb" Krise kommen:
BBC News - BBC poll: Germany most popular country in the world

Don Promillo

Nur so als Anmerkung, damit "wir" Deutsche mal aus unserer "Niemand hat uns Lieb" Krise kommen:
BBC News - BBC poll: Germany most popular country in the world

Wir haben ja wohl auch nicht umsonst, Jahrelange gute Außenpolitikspflege betrieben. Dennoch reiben sich Menschen gerne Klischees unter die Nase und unseres wird immer das des Braunen sein.
In der Schweiz denke ich aber, ist es ganz anderes Problem. Durch ihren eigenen Dialekt, kommt es oft zu Missverständnissen. Wo man in Deutschland schon mehr dazu neigt, direkt zu sein, oder einen ungewollten Befehlston anzulegen, tritt man den Schweizer schon auf seine empflindlichen Füße. Nicht alle Schweizer mögen so überempfindlich sein, dennoch scheint es einen Großteil zu geben, dem unser Hochdeutsch den Magen umdreht.
Sofern ich von Schweizern oder Bekannten in der Schweiz weiß, toleriert man uns gerne als Arbeitskraft, aber im privaten Bereich, wird man auch mal gerne gemieden wegen der Sprache.

Ein sprichwort besagt das Schweizer alles hassen was neu ist.

Naja, ich kann die Schweizer da ja durchaus verstehen. Wenn ich in ein anderes Land ziehe, habe ich mich anzupassen. Sei es kulturell, oder eben auch sprachlich. Weigere ich mich mich anzupassen, brauche ich mich nicht über fehlende soziale Kontakte beschweren...

Cabardi

Ich wollte nun mal sämtliche deutschen Forum-User fragen wie dieses Thema in Deutschland wargenommen wird. Ist es überhaupt ein Thema?

Vielleicht mag ich damit alleine sein, aber Schweizer, Österreicher und Deutsche sind für mich alles irgendwo Deutsche. Wir sprechen die selbe Sprache (größtenteils) und unterscheiden uns auch kaum. Lediglich ein paar Grenzen, andere Gesetze und so weiter. Aber ansonsten, für mich alles das selbe.
Habe von dem Hass nichts mitbekommen.
Aber da uns die ganze Welt hasst, gerade besonders Griechenland, bleibt da auch nicht viel Luft für noch mehr.

Don Promillo

Naja, ich kann die Schweizer da ja durchaus verstehen. Wenn ich in ein anderes Land ziehe, habe ich mich anzupassen. Sei es kulturell, oder eben auch sprachlich. Weigere ich mich mich anzupassen, brauche ich mich nicht über fehlende soziale Kontakte beschweren...

Als Deutscher wäre das wohl eigentlich kein Problem, da sie außer einen anderen Akzent teilweise, sich kulturell identisch verhalten wie wir. Zumindest sieht es so aus

Cao Cao

Als Deutscher wäre das wohl eigentlich kein Problem, da sie außer einen anderen Akzent teilweise, sich kulturell identisch verhalten wie wir. Zumindest sieht es so aus

Nunja, an die Mentalität von Schweizern kann sich ein Deutscher wohl kaum anpassen und ihre Kultur ist für viele auch unverständlich
Hauptsache, man muss nicht anfangen zu jodeln ...

Issomad

Nunja, an die Mentalität von Schweizern kann sich ein Deutscher wohl kaum anpassen und ihre Kultur ist für viele auch unverständlich
Hauptsache, man muss nicht anfangen zu jodeln ...

Naja und eben das sie nicht gerne Teilen