Thema: Facebook-Profil vererben

Wem gehört das Profil eines Verstorbenen Kindes?

Dies ist aktuell die frage welche eine Familie und Facebook vor gericht klären wollen.
Unter, bisher ungeklärten Umständen , verunglückte die Tochter der Familie im jahr 2012 tödlich. Nun will die Mutter über ihren Facebook Account rausfinden ob es sich um einen Suizid gehandelt hat.
Das erste Urteil wurde vor dem Landgericht Berlin gesprochen.Laut diesem Urteil haben Nachrichten auf Facebook den selben stellenwert wie Briefe oder Tagebücher , wodurch sie teil des Erbe sind.
Facebook will nun Berufung einlegen gegen das Urteil mit der begründung:

"Wir fühlen mit der Familie und verstehen ihren Wunsch", sagte ein Facebook-Sprecher. Man habe dennoch Berufung gegen das Urteil eingelegt, weil man in dem Fall die Interessen der Familie gegenüber dem Privatsphäre-Anspruch anderer Facebook-Nutzern abwägen müsse. Facebook argumentiert: Wenn die Familie alle Nachrichten der Tochter lesen dürfte, würde sie auch private Nachrichten von Nutzer zu lesen bekommen, die diese im Glauben verschickt hätten, nur die Tochter zu adressieren.

Facebook-Gerichtsstreit: Benutzerkonten sollen nicht vererbbar sein - SPIEGEL ONLINE

Was haltet ihr davon ?

Ich sehe das genauso wie "Facebook". Wenn ich eine private Nachricht an einen Menschen schreibe, dann in der Hoffnung, dass diese privat bleiben. Ich möchte auch nicht, dass diese nach dem Ableben der Person von anderen gelesen werden.
Abseits davon: Ihre Tochter bringt es nicht wieder zurück, egal ob die Eltern jetzt wissen, dass es Suizid war oder nicht.

Im Todesfalle erhalten die Erben immer Einblick in intimste Vorgänge des Verstorbenen. Das gehört nun mal zum Wesen des Erbens.
Auch Briefe werden schließlich vererbt. Und ob ich jetzt Briefe aus Papier oder solche in elektronischer Form erbe - wo ist der Unterschied?

Ich begrüße dieses Urteil, das die "reale" und die "virtuelle" Welt beim Erben gleich stellt.

Meiner Meinung nach ist es richtig, daß Erben auch das Facebook-Konto erben. @HardAndSoft hat da völlig Recht.

Zudem liegt es im Ermessen der Erben, die privaten Nachrichten nicht zu lesen, genauso, wie die Erben eben Briefe, Tagebücher etc. ja nicht zwingend öffnen müssen.

Um todesursache zu klaeren sicher sinnvoll, ansonsten wuerde ich es als erbe loeschen.