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06.10.2023, 11:34 #1David007
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
ein Thema was viele Arbeitnehmer betrifft und seit Längerem immer mal wieder zur Diskussion steht, ist die breitflächige Einführung einer 4-Tage-Woche. Im Kern geht es darum, den Arbeitnehmern eine Woche mit nur noch vier Arbeitstagen zu ermöglichen. Im Optimalfall ohne den Wegfall von Gehalt und mit der gleichen wöchentlichen Produktivität und Arbeitsleistung. Im Gegenzug erhoffen sich die Befürworter der 4-Tage-Woche eine bessere Work-Life-Balance, eine höhere Produktivität der Mitarbeiter und eine Verringerung der Ausfallzeiten und Kranktage. Einige Unternehmen, v.a. Start-Ups, bieten ihren Mitarbeitern schon heute die 4-Tage-Woche an. Weit verbreitet ist aber weiterhin das Standardmodell der 40 Stundenwoche verteilt auf 5 Werktage. Im Gegenzug dazu gibt es eine Fraktion, die dieses Modell kritisiert und im Gegenzug sogar eine Erhöhung der Arbeitszeiten der Mitarbeiter fordert, um dem Mangel an Arbeits- und Fachkräften entgegen zu wirken.
Deutschlandfunk: Vier-Tage-Woche – ein Zukunftsmodell?
"Nur vier Tage in der Woche zu arbeiten, macht die Mitarbeitenden glücklicher, ist gesünder und genauso produktiv: Das legen Studien und Pilotprojekte nahe. Ist die Vier-Tage-Woche ein Modell für alle Branchen, die gesamte Volkswirtschaft?" Zum ganzen Bericht -> https://www.deutschlandfunkkultur.de...f-job-100.html
ARD Alpha: Macht uns die 4-Tage-Woche produktiver und gesünder?
"Vier Tage arbeiten, drei Tage Wochenende: Das klingt verführerisch. Studien zeigen, dass sich so nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch unsere Produktivität verbessern kann. Was spricht dafür und was dagegen?" Zum ganzen Bericht -> https://www.ardalpha.de/wissen/gesun...szeit-100.html
Frankfurter Rundschau: Vier-Tage-Woche: Was gut ist und was schaden kann
"Einen Tag weniger arbeiten, aber dafür das gleiche Geld bekommen? Das klingt erstmal gut. Doch nicht immer verstehen Arbeitgeber und Mitarbeiter unter einer Vier-Tage-Woche dasselbe." Zum ganzen Bericht -> https://www.fr.de/ratgeber/karriere/...-92400993.html
Das Modell ist in meinen Augen ein unfassbar interessantes Thema und es wird spannend sein, zu verfolgen, wo die Reise in Zukunft hingehen wird. Wie ist eurer Meinung dazu und habt ihr bereits Berührungspunkte mit der 4-Tage-Woche gehabt oder wird sie aktiv in euren Unternehmen angeboten?
Ich freue mich auf einen regen Austausch.
David
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Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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06.10.2023, 14:06 #2Sleeping Dragon
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Ich kann mir die 4-Tage-Woche für mich persönlich gar nicht vorstellen und glaube auch nicht, dass sie sich in der Arbeitswelt flächendeckend durchsetzen wird, egal unter welchen Umständen man sie betrachtet.
Wenn man die 40 Stunden einer gewöhnlichen Arbeitswoche auf vier Tage verteilt, müsste man folglich an jedem dieser Tage 10 Stunden arbeiten. Das ist nicht nur das gesetzliche Maximum, das man am Tag als gewöhnlicher Arbeitnehmer überhaupt arbeiten darf, sondern würde auch zu einer viel höheren Belastung an diesen Tagen führen. Ja, man hätte dann drei Tage frei, aber da hat man letztlich wenig von, wenn man dann permanent erschöpft ist von den Strapazen der anderen vier Tage (insbesondere, wenn man einen körperlich anstrengenden Job ausübt). Außerdem sind die anderen vier Tage durch die Arbeit dann komplett weg und es wird z.B. schwieriger regelmäßig Sport zu machen. Hinzu kommt noch, dass zehn Stunden Arbeit am Tag wohl nicht sonderlich produktiv sein werden, da nun mal irgendwann Ermüdung eintritt.
Etwas interessanter ist eine vier Tage Woche mit jeweils normalen achtstündigen Arbeitstagen. Das wird allerdings bei vollem Lohn von kaum einem Arbeitgeber zu finanzieren sein und die wenigstens Arbeitnehmer werden sich einen Gehaltsverzicht leisten können/wollen, insbesondere nicht in den aktuellen Zeiten mit Inflation etc. Selbst wenn sie es täten, würde immer noch das Problem bestehen, dass die Volkswirtschaft als solche dadurch unproduktiver werden würde. Wir haben ohnehin schon einen großen Arbeitskräftemangel und wenn jetzt sämtliche Arbeitnehmer nur noch 4/5 der bisherigen Arbeitskraft einbringen, wird das in vielen Branchen nicht zu kompensieren sein. Es ist letztlich pure Utopie, dass ein Mensch an vier Arbeitstagen in der Woche genauso viel schafft wie an fünf, nur weil er durch den dritten freien Tag dann ausgeruhter und glücklicher ist. Das mag etwas helfen, aber man kompensiert damit nicht 1/5 der Arbeitskraft. Da trotzdem die gleiche Arbeit geschafft werden muss, würde das eher zu einer Überlastung an den Arbeitstagen führen und langfristig gesundheitlich eher schädlicher sein. Womöglich wäre die viertägige Woche am Ende sogar stärker ausbeuterisch, weil die Angestellten noch mehr Überstunden machen müssten als bisher. Man kann natürlich immer mit so einem Arbeitszeitmodell werben, aber ob das dann in der Praxis auch eingehalten wird, ist noch etwas ganz anderes. Unterm Strich wäre sowas dann quasi eine gewöhnliche Teilzeitstelle, die jeder ohnehin schon mit seinem Arbeitgeber vereinbaren kann und sogar recht gängig ist, z.B. bei Alleinerziehenden.
Es gibt also sicherlich durchaus Personen, die davon profitieren oder es bereits so praktizieren, aber die Norm in der Gesellschaft wird es wohl eher nicht werden. Persönlich bevorzuge ich flexible Arbeitszeitmodelle, in denen man seine Arbeitszeit selbst gemessen am aktuellen Arbeitspensum einteilen kann und die Möglichkeit hat auch während der Arbeitszeit gelegentlich private Termine wahrnehmen zu können, bestenfalls mit Home Office-Möglichkeit wo dieses denkbar ist. Das hilft den Menschen sicherlich mehr als sich auf diese feste vier oder fünf Tage pro Woche zu versteifen.
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06.10.2023, 15:06 #3daywalker2609
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Glaube ich eher weniger. Wenn ich mir den aktuellen Fachkräftemangel ansehe ist es natürlich sehr schwer geeignetes Personal zu finden. Da hilft es auch nicht das Renteneintrittsalter zu erhöhen oder andere Benefits für Rentner einführen zu wollen.
Sprich das geeignete Personal bzw die geeigneten Jugendlichen können dann viel eher den Markt bestimmen als anders herum. Und viele Leute haben einfach keine Lust mehr 40+x Stunden zu arbeiten (auch wenn es natürlich andere Länder gibt wo die Wochenarbeitszeit noch höher ausfällt). Sei es um sich selber zu verwirklichen, sei es weil man scheiß Arbeitsbedingungen bekommen hat oder das Umfeld scheiße ist. Früher oder später wird es eine 4 Tages Woche geben, dass sehe ich jetzt schon kommen und es ist auch vollkommen in Ordnung.
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06.10.2023, 21:58 #4Xastor
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Das würde zB in der Gastronomie sehr schlecht funktionieren, da man dafür einfach Personal braucht. Und das ist schon mittlerweile in diesem Arbeitsbereich ein enormer Mangel. Das Problem wäre hierbei ein geeigneter Dienstplan zu führen, was natürlich nur schwer funktionieren kann, da das in einen Chaos enden könnte (zB Unterbesetzung bei zuviel Arbeit/Überbesetzung bei zu wenig Arbeit). Klar kann die 4 Tage Woche in anderen Bereichen bei gewisse Dinge den Arbeitenden etwas entlasten (zB Alleinerziehende), aber eine Dauerlösung ist das in meinem Augen auch nicht. Zumal ich mir eher Bedenken habe, das sie offenbar u.a. auch den Schritt wagen wollen, damit vielleicht (ich betone auf vielleicht, aber tendiere dazu, das es mit Sicherheit irgendwann passieren kann) die Menschen nach und nach in gewissen (oder alle?) Arbeitsbereiche durch die Roboter irgendwann in der Zukunft ersetzt werden. Das passiert sogar langsam bei der Gastronomie mittlerweile nach und nach.
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07.10.2023, 16:49 #5Capt. Clark
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Ich bin grundsätzlich für eine 4-Tage-Woche und denke schon, dass sich das in den nächsten Jahrzehnten mehr und mehr durchsetzen wird. Es ist aber von der Branche und dem Berufsfeld abhängig, ob es überhaupt ohne Weiteres möglich ist, manche Berufsfelder erfordern dann wiederum mehr Personal, damit man rotieren kann. Denn nicht überall kann man einfach einen Tag streichen.
Ich muss sagen, dass ich das Konzept auch bisher nur so kannte. Dass man seine im Vertrag festgelegtes Arbeitspensum auf 4 statt 5 Tage verteilt, wäre für mich keine "echte" 4-Tage-Woche und wäre ja auch jetzt schon möglich - sofern man eben entsprechende flexible Arbeitszeiten geregelt hat. Viele haben ja aber auch garkeine achstündigen Arbeitstage, bzw. 40h-Woche, sondern vorallem in Tarifverträgen bist du oft eher bei 35h die Woche. Da fände ich eine 4-Tage-Woche auch attraktiv.
Auf 10h-Tage hätte ich auch keinen Bock. Selbst 8h mit Arbeit zu füllen ist schon schwierig, soviel gibt es halt oft gar nicht zu tun. Ich könnte meine Arbeit auch locker in 6h erledigen. Wofür dann 4h rumpimmeln, da hätte ich besseres zutun. Genau da ist ja auch Home Office interessant, man kann die Lücken mit privatem Kram füllen.
So ähnlich habe ich es auch in meinem Vertrag geregelt, es gibt keine feste Arbeitszeit - ich kann zwar nicht einfach sagen, dass ich einen Tag skippe und an den Anderen mehr arbeite (letztendlich ist sowas ja auch vom Berufsfeld abhängig, in der IT kann man schlecht einfach einen Tag nicht da sein, wenn die Systeme supportet werden müssen etc.), aber ich kann entscheiden wann ich arbeite (in einem Rahmen, es gibt Servicezeiten, da muss unser Team erreichbar sein zwecks Support) und ob ich morgens ins Büro gehe oder Zuhause bleibe. Viel mehr brauche ich eigentlich nicht. Ein Tag weniger wäre schön, aber dann braucht es auch mehr Personal, damit man rotieren kann. Denn ein System, Netzwerk, Server hat nunmal keine 4-Tage-Woche und muss auch gemonitort werden etc.
Ich denke aber, dass in den meisten Fällen sich das für den AG auszahlt. Home Office hat ja schon gezeigt, dass es die Motivation der Mitarbeiter stärkt - und in 90% der Fälle bessere Arbeitsergebnisse geliefert werden und effektiver gearbeitet wird. Wer hätte es gedacht, dass glückliche Mitarbeiter auch gute Mitarbeiter sind. Und so ähnlich sehe ich es auch bei der Arbeitszeit. Auch wenn ein AG mehr einstellen muss, um eine 4-Tage-Woche zu realisieren, zahlt es sich durch die besseren Arbeitsbedingungen aus. Dadurch lockt man ja auch wieder bessere Mitarbeiter an oder kann gute Mitarbeiter abwerben.
Es gibt keinen Fachkräftemangel. Also, den gibt es schon, hausgemacht, in Unternehmen die eben schlechte Arbeitsbedingungen haben und auch nicht gewillt sind, daran etwas zu ändern. Alle anderen Unternehmen haben keine Probleme, gute Mitarbeiter zu finden.
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07.10.2023, 17:51 #6daywalker2609
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Das hat sich die Gastronomie aber auch selbe zuzuschreiben das man wenig Personal findet. Kaum jemand ist halt bereit bei diesen Konditionen zu arbeiten. Sei es als Koch wo man oft lange am Herd steht und einen Hungerlohn bekommt, oder als Servicekraft wo man viel mit super nervigen Kunden diskutieren muss.
Klar bräuchte ein Gastronom dann wesentlich mehr Personal, aber ich kann mir gut vorstellen das man es mit einer 4 Tages Woche halt auch einfacher finden würde.
Die Gastronomie hat sich da in eine Sackgasse manövriert und ohne Bewegung von BEIDEN Seiten wird es halt immer ein Teufelskreis bleiben.
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07.10.2023, 18:26 #7Xastor
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Das Problem ist (ist nur meine Erfahrung dazu, weil ich selbst in der Gastronomie arbeite und gearbeitet hatte), die wenigsten, zumindest die jüngeren Leute, haben einfach keine Lust diese Art von Arbeit zu machen. Egal wie viel Bewerbungen zustande kommen es halten einfach wenige junge Menschen aus. Was glaubst warum die meisten unter 25 sich ständig in der Gastronomie krank machen (ob bewusst oder unbewusst)? Das ist relativ häufig, leider. Ich hab selbst oft gesehen, dass die jungen von heute irgendwie allgemein wenig Lust auf Arbeit haben und dementsprechend auch nicht genug Arbeitsbereitschaft zeigen. Wie das bei anderen Arbeitsbereichen so ist, kann ich nicht sagen.
Natürlich hat die Gastronomie auch eine Teilschuld, weil es eben die verschiedenen Schichten gibt. Ich zB muss auch mal in der Früh und dann mal am Abend arbeiten (wechselt sich je nach Dienstplan). Das kann enorm schlauchen und ist echt anstrengend, weil dann der Biorythmus durcheinander gehen kann und auch die entsprechende "freie" Zeit für sich selbst fehlt. Ich bin ja auch der Meinung, dass jeder ohne unterschiedliche Schichten arbeiten sollte, sondern einfach zB 8 Stunden (inklusive Pause) durchgehend arbeiten sollte und nicht 4 Stunden in der Früh und dann 4 Stunden nochmal am Abend.
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07.10.2023, 18:44 #8Sleeping Dragon
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Da beißt sich halt die Katze in den Schwanz. Wenn immer weniger Menschen in der Gastronomie arbeiten wollen, muss die Gesellschaft zwangsläufig damit leben, dass das gastronomische Angebot immer weiter abnimmt. Wenn die Voraussetzung dafür jedoch verbesserte Arbeitsbedingungen sind, werden die Gastronomen die Preise weiter erhöhen müssen um ihr Unternehmen profitabel zu gestalten. Das wird dann wiederum dazu führen, dass es sich immer weniger Menschen leisten können/wollen das gastronomische Angebot in Anspruch zu nehmen. So oder so steht die Gastronomie also unter keinem Stern, was wirklich traurig ist. Da sich das Problem also innerhalb des Systems nicht lösen lässt, ist eigentlich der einzige Ausweg, dass bestehende Vermögen stärker umverteilt werden, damit kleinere Betriebe bessere Löhne zahlen können und die Bürger sich wieder etwas leisten können.
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07.10.2023, 21:24 #9Thaddaeus
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Zu diesem Konzept gibt bzw. gab es in mehreren Ländern bereits Untersuchungen zur praktischen Umsetzung und es zeigte sich im Grunde stets, dass die Arbeitsproduktivität insgesamt meist zunimmt (mindestens aber gleich bleibt) wenn die Arbeitstage von 5 auf 4 verkürzt werden ohne dafür die tägliche Arbeitszeit zu erhöhen.
Allerdings: In vielen Fällen wird/wurde dann auch das Gehalt etwas nach unten korrigiert. In diesen Fällen kann das für den Arbeitnehmer hinsichtlich späterer Rentenansprüche irgendwann zum Nachteil sein.
Am Ende des Tages springt dabei jedenfalls meist ein regelmäßig "dreitägiges Wochenende" heraus, was die Work-Life-Balance ungemein steigern kann - und dieser Ausgleich wiederum kann neben anderen Dingen ein nicht zu unterschätzendes Zugpferd sein dahingehend, neue Bewerber zu finden, sich interessant zu machen.
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07.10.2023, 22:07 #10Sleeping Dragon
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Nicht nur hinsichtlich der Rentenansprüche. Auch schon während der Erwerbstätigkeit wird es in Zeiten von Inflation und Teuerungen allerorts kaum Leute geben, die es sich leisten könnten weniger zu verdienen. Im Gegenteil, die meisten Arbeitnehmer bräuchten eher dringend ein höheres Einkommen um nicht an Lebensqualität zu verlieren oder gar in die Armut zu rutschen. Wie das mit einer Vier-Tage-Woche vereinbar sein soll, erschließt sich mir nicht. Und selbst wenn die Arbeitsproduktivität und damit die Umsätze auch bei vier Arbeitstagen gleich bleiben sollte - wovon ich ehrlich gesagt nicht wirklich überzeugt bin - bleibt die Problematik in den angesprochenen Bereichen wie Gastronomie, Pflege oder Service, wo ein ständiger Bedarf an Arbeitskräften besteht, erhalten, da man dafür dann mehr Personal bräuchte, das aber allgemein fehlt bzw. den Job nicht machen möchte. Außerdem wird es sicherlich dennoch Leute geben, die trotzdem freiwillig mehr arbeiten wollen. Diese würden dann wieder entsprechend mehr verdienen und mittelfristig einen wirtschaftlichen Vorteil aus ihrem überdurchschnittlichen Einsatz ziehen. Letztlich wäre dann die Vier-Tage-Woche doch eher wieder wie ein Teilzeit-Modell heutzutage. Der Unterschied wäre dann letztlich nur, dass es vielleicht sozial akzeptierter wäre weniger zu arbeiten.
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08.10.2023, 00:44 #11Thaddaeus
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Na eben dadurch, dass der Lohn dadurch halt NICHT sinkt.
Zum Ersten: Überzeugung hin oder her - ist halt trotzdem so wie es ist.
https://www.ardalpha.de/wissen/gesun...szeit-100.html
https://www.boeckler.de/de/pressemit...oche-49242.htm
https://www.deutschlandfunkkultur.de...f-job-100.html
Hier werden mehrere explizite Studien angeführt: https://www.augsburger-allgemeine.de...d65305176.html
Ein solcher Wechsel führt auch zu weniger Fehltage durch Krankheiten im Jahr; die einem Arbeitgeber doch recht viel kosten:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft...nnien-101.html
Kurz: Wenn ein Unternehmen eine Viertageswoche bei vollem Lohnausgleich anbietet, erhöht das dessen Attraktivität im Arbeitsmarkt erheblich. Gleichzeitig wird die Work-Life-Balance der Arbeitnehmer beträchtlich erhöht, wodurch sich eine höhere Produktivität ergibt. Die Work-Life-Balance wird dadurch abermals gesteigert, da sich auch eine Kosteneinsparung ergibt (man muss nur noch 4 mal zur Arbeit hin/zurück fahren anstatt 5 mal) und auch die Wegezeiten/Pendelzeiten reduzieren sich. Bei solchen Betrieben, die dann generell nur noch 4 Tage am laufen sind ergibt sich auf wirtschaftlicher Sicht auch noch eine (Betriebs-)Kosteneinsparung durch einen geringeren Energieverbraucht (Gebäude müssen z.B. nur noch an 4 Tagen gekühlt/klimatisiert werden).
Die angesprochene Problematik wiederum, die hinsichtlich des Personalmangels in der Gastro oder der Pflege vorliegt, ist ja nichts was damit in einem kausalen Zusammenhang stehen würde - diese Problematik gibt es bereits JETZT und es gilt tunlichst, diese Berufe deutlich attraktiver zu gestalten. Die meisten Arbeitnehmer im Pflegebereich z.B. wünschen sich größtenteils bessere Arbeitsbedingungen (= weniger Überstunden, weniger Zeitdruck pro Patient/Rentner, ...) noch vor einer höheren Bezahlung; eine spürbar höhere Entlohnung wiederum würde wiederum Anreize dafür geben, dass überhaupt mehr Menschen in diesen Beruf einsteigen. Steigen mehr Menschen in diesen Beruf ein, nimmt auch wieder der Stress des einzelnen Arbeitnehmers ab. Eine Vier-Tages-Woche würde diesen Beruf meiner Meinung nach ebenfalls deutlich attraktiver machen, wenn man weiß... man hat pro Woche konstant 3 Tage seine Ruhe von dem ganzen Wahnsinn
Der von dir angesprochene Mangel an Arbeitskräften in bestimmten Bereichen ist jedenfalls nichts, das jetzt grundsätzlich gegen ein solches Modell sprechen würde. Es sind halt einfach Probleme, die ohnehin bestehen und angegangen werden müssten.
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08.10.2023, 08:22 #12daywalker2609
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Und da müssen sich Gastronomen halt fragen warum das so ist. Egal als ob Koch oder Servicekraft die Arbeitsbedingungen sind halt nicht Ohne.
Die Ausbildung zum Koch ist schon anstrengend genug und dann hat halt jemand kaum Lust 10+x Stunden in der Küche stehen zu müssen.
Das es die Gastronomie halt wenig Nachwuchs findet, liegt auch einfach daran das man sich das selber eingebrockt hat. Man muss dringend die Bedingungen verbessern um die Jobs wieder interessant zu machen, denn sonst sehe ich da wirklich ein großes Problem aufkommen.
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08.10.2023, 09:54 #13Sleeping Dragon
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Die Links sind ja ganz nett, aber leider werden dort nie wirklich Statistiken oder Begründungen herangezogen um was für Unternehmen es sich handelt und warum die Einnahmen trotzdem gleich bleiben. Daher habe ich mir mal den Original-Report zu der britischen Studie angeschaut, auf die sich eigentlich immer bezogen wird: https://autonomy.work/wp-content/upl...week-pilot.pdf
Dieser war viel aufschlussreicher, denn er zeigt beispielsweise, dass von den 61 teilnehmenden Unternehmen (vor allem aus dem Dienstleistungsbereich) mehr als die Hälfte 25 oder weniger Mitarbeiter haben. Nur ein einziges hat ca. 1000 Mitarbeiter. Und wenn man dann zu den Statistiken bei den Einnahmen schaut, sieht man, dass überhaupt nur 23 von den 61 teilnehmenden Unternehmen überhaupt Angaben dazu gemacht haben. Das ist gerade mal rund ein Drittel. Da fragt man sich doch warum man an so einem Pilot-Projekt teilnimmt, aber dann nicht mal die Daten hergibt, die für die Auswertung des Projekts benötigt werden. Es geht dabei ja nur darum anzugeben ob die Einnahmen gestiegen oder gefallen sind und nicht darum seine absoluten Zahlen offenzulegen (was man ggf. mit der jährlichen Bilanz ohnehin tun muss). Außerdem wird in der Studie der Vergleichszeitraum nicht konkretisiert. Es wird immer nur von 'einem vergleichbaren Zeitraum für das jeweilige Unternehmen' gesprochen. Aber welcher Zeitraum soll das denn eigentlich sein? Die Covid-Jahre? Die Brexit-Jahre? Wenn man noch weiter zurückschaut, sind die Zahlen wohl kaum noch vergleichbar, da sich eben durch diese Krisen vieles verändert hat und auch sonst sich z.B. die Technik weiterentwickelt hat. Auch sind sonstige Einflussfaktoren natürlich immer möglich. Von daher finde ich es insgesamt schwierig aufgrund der Datengrundlage von 23 britischen Mittelständlern zu dem Schluss zu kommen, dass die Vier-Tage-Woche in Deutschland flächendeckend eine brillante Idee ist. Eigentlich ist es lediglich ein Indikator dafür, dass es unter bestimmen Umständen möglich und sinnvoll sein kann - was nicht zu bestreiten ist, aber auch nie war.
Schon etwas schlagkräftiger finde ich das Argument hinsichtlich der krankheitsbedingten Fehlzeiten. Bei kleineren Arbeitgebern greift in diesem Falle jedoch schon die Umlage 1 um diese nicht über Gebühr finanziell zu belasten, wenn durch Krankheit von Mitarbeitern Arbeitsproduktivität entfällt. Außerdem muss man sich natürlich immer die Frage stellen wann wirklich eine Krankheit zu den Fehlzeiten führt und wann es mehr der Unwille ist. Es wäre also denkbar, dass lustlose Arbeitnehmer auch einfach darauf verzichtet haben sich weiterhin gelegentlich krankzumelden, da der Arbeitgeber durch dieses Pilot-Projekt und dadurch entstehenden Statistiken vielleicht genauer draufschauen wird als es vielleicht in der Vergangenheit der Fall war. Insgesamt glaube ich aber dennoch, dass sich eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich positiv auf die Gesundheit der Beschäftigten auswirken wird und sich dadurch für Arbeitgeber, Krankenkassen und die Gesellschaft insgesamt die Kosten in diesem Bereich reduzieren werden.
Dass das Problem des Personalmangels bereits vorliegt, ist sicherlich richtig, allerdings sehe ich bisher keine sinnvollen Wege diesem entgegenzuwirken. Die Vier-Tage-Woche würde das Problem wenigstens in den beschriebenen Branchen aber noch verstärken. Wenn also keine Lösung des Problems in Sicht ist, wäre es doch unklug das Problem selbstverschuldet weiter zu verschlimmern. Dass diese Probleme angegangen werden müssen, sagt sich so leicht, aber es passiert ja trotzdem nichts. Die Pflege war z.B. schon vor Covid in keinem guten Zustand. Während der Pandemie wurde das dann noch offenkundiger als jemals zuvor, aber trotzdem hat sich dort doch bis heute nicht viel getan. Wenn jetzt Arbeitgeber im Marketingbereich noch zusätzlich mit einer Vier-Tage-Woche werben würden, würden die Arbeitsbedingungen in der Pflege vergleichsweise noch mal schlechter werden und womöglich werden noch mehr Leute den Job hinter sich lassen oder eine Ausbildung in dem Bereich gar nicht mehr beginnen. Wenn durch solche Arbeitszeitmodelle immer mehr Menschen dazu angeregt werden sich in einen nicht systemrelevanten Bürojob zu setzen, dann werden die wirklich wichtigen Dinge irgendwann nicht mehr erledigt. Ja, man spart dann vielleicht den einen Tag in der Woche, aber der geht dann dafür drauf, dass man seine alte Mutter selbst pflegen muss, da es nicht mehr ausreichend Pflegebetten mehr gibt. Oder dazu, dass man sein Klo selbst reparieren muss, weil es keine Handwerker mehr gibt. Oder dazu, dass man sein Essen komplett selbst einkaufen und zubereiten muss, weil die Gastronomie in die Knie geht. Da verliert man letztlich womöglich mehr Zeit bei als man durch den gewonnenen freien Tag gewinnt.
Ein großes Problem dabei ist auch der größte Arbeitgeber Deutschlands, nämlich der öffentliche Dienst. Dieser verwaltet den Staat und ist an den allermeisten Stellen nicht gewinnorientiert. Durch eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich würden hier massive Mehrkosten entstehen, da hier in vielen Bereichen eine Aufrechterhaltung der bisherigen Dienstzeiten unumgänglich sein wird. Damit meine ich gar nicht mal unbedingt die Büros mit ihren Servicezeiten, sondern vor allem Lehrer, Polizisten usw. Der öffentliche Dienst klebt ohnehin bereits bei jeder Tarifverhandlung an der Decke und sagt, dass quasi kein Geld für Lohnerhöhungen zur Verfügung steht, doch eine Vier-Tage-Woche würde die Personalkosten hier noch mal eklatant in die Höhe treiben. Das können sich vielleicht besonders reiche Städte und Kommunen leisten, aber Bund und Länder sicherlich nicht. Das würde dann zu zwei möglichen Szenarien führen: Entweder der öffentliche Dienst ist gezwungen bei der Vier-Tage-Woche mitzugehen um wettbewerbsfähig zu bleiben und das Geld fehlt dafür an anderen Stelle bzw. wird sich über die Erhöhung von Abgaben von den Bürgern wiedergeholt. Oder der öffentliche Dienst handelt nicht, verliert seine Wettbewerbsfähigkeit endgültig und muss zusehen wie immer mehr Angestellte in die deutlich attraktivere Privatwirtschaft wechseln. Das würde dann aber dazu führen, dass der Staat seinen Aufgaben dem Bürger gegenüber noch weniger nachkommen können wird als ohnehin schon.
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08.10.2023, 09:55 #14Eisuke261990
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Bin Fan von einer 4 Tage Woche - ich arbeite selbst schon so, dass ich an 4 Tagen mehr als meine 8 Stunden mache und dank Gleitzeit am 5. Tag oft nur noch wenige Stunden da bin um das "nötige" zu machen. Und ich muss sagen - mehr passiert am 5. Tag bei uns dann eh nicht mehr, als das sich das lohnt die 8 Stunden da sein zu müssen und was da "erledigt werden muss", könnte man oft auch auf Montag oder Donnerstag verschieben..
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08.10.2023, 10:43 #15Thaddaeus
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Offenkundig für einen wirtschaftlich relevanten Zeitraum, denn von diesen 61 teilnehmenden Unternehmen haben NACH dieser Untersuchung ganze 56 (also über 90 Prozent) an der Vier-Tages-Woche festgehalten. Die enormen Vorteile also, welche die Mitarbeiter dadurch verspüren/erlangen, gehen auch im Unternehmen mehrheitlich wirtschaftlich auf.
Ähnliche Ergebnisse gibt es ja auch nicht nur in England, sondern vielen anderen Ländern - in Island wurde es nach einer vierjährigen erfolgreichen Testphase (Klick zur Studie) sogar gesetzlich verankert.
In Deutschland startet ja gerade auch ein Pilotprojekt dazu an und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ergebnisse den bisherigen aus den anderen Ländern entsprechen werden.
Es ist jedenfalls, entgegen deiner früheren Aussage, keinesfalls eine Utopie sondern in der Praxis feststellbar: Die Produktivität des durchschnittlichen Arbeitnehmers nimmt trotz reduzierter Wochenarbeitszeit nicht ab, sondern im Gegenteil eher zu - bleibt aber mindestens erhalten.
Ich verstehe diese Sorgen dahingehend noch immer nicht.
Wenn es in einem Gewerbebereich generell oder in einem einzelnen Unternehmen explizit nicht oder noch nicht umzusetzen ist, eine 4-Tage-Woche einzuführen, dann wird das halt einfach nicht gemacht.
Diese Unfähigkeit wird doch aber andere Unternehmen, bei denen das eben doch einfacher geht nicht daran hindern diesen Schritt zu gehen. Mir ist durchaus klar, dass z.B. die Altenheime erstmal das Nachsehen haben, denn das werden mit die letzten sein, die damit nach- bzw. gleichziehen. Ganz viele Branchen berührt das aber halt nicht.
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08.10.2023, 11:23 #16Sleeping Dragon
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Ja, das ist eben die Frage, die ich mir stelle. Geht es für die Unternehmen WIRKLICH wirtschaftlich auf oder befürchten sie eher, dass die Mitarbeiter abwandern, wenn sie jetzt zu einer Fünf-Tage-Woche zurückkehren? Dass die Bewertungen der Angestellten herausragend ausfallen würden, konnte man ja eigentlich voraussagen. Anders kann ich mir kaum erklären, warum die teilnehmenden Unternehmen gerade in diesem Bereich keinen Angaben machen wollten.
Ich fand jetzt Großbritannien eher vergleichbar mit Deutschland als Island, daher habe ich mich jetzt auf die dortige Studie konzentriert. Wie das Projekt in Deutschland ausgeht, wird sicherlich interessant zu sehen sein.
Meine Bedenken sind einfach das, was man z.B. auch hier im Thread sieht: jeder Arbeitnehmer findet es natürlich erstmal toll weniger arbeiten zu müssen und dafür das gleiche Geld zu bekommen. Aber die wenigsten scheinen sich überhaupt darüber Gedanken zu machen, welche Folgen das dann gesamtwirtschaftlich und gesamtgesellschaftlich haben kann. Diese "Nach mir die Sintflut"-Mentalität, in der der Staat es schon irgendwie richten wird, erscheint mir befremdlich, denn wir haben in den letzten Jahren bis Jahrzehnten ja gesehen wie erfolgreich der deutsche Staat hinsichtlich Innovationen und Problemlösungen ist. Daher zeige ich problematische Folgen einer solchen Entwicklung auf, die auf die Gesellschaft insgesamt, aber auch auf den einzelnen Bürger zurückfallen werden, wenn die Unternehmen jetzt autonom neue Arbeitsmodelle einführen. Mein Fazit ist halt, dass insgesamt die Zustände in Deutschland noch prekärer werden würden, wenn man mit einer Vier-Tage-Woche noch zusätzlich Personal aus systemrelevanten Bereichen herauswirbt, weil es dort nicht möglich ist dieses Arbeitsmodell umzusetzen und eben gerade vor allem der Staat selbst hier immer weniger konkurrenzfähig sein wird, da seine hoheitlichen Aufgaben immer anfallen und nicht nur an vier Tagen in der Woche. Die Vier-Tage-Woche ist also nicht der heilige Gral für Arbeitnehmer, sondern man wird dann dafür stattdessen im privaten Bereich Abstriche machen müssen, weil man dann z.B. nicht am zusätzlichen freien Tag fein Essen gehen kann, weil eben in der Gastronomie immer mehr Personal fehlt oder man immer länger auf einen Handwerker warten muss, weil diese halt entweder auch Vier-Tage-Woche machen oder kein Personal mehr haben, das die Arbeitsbedingungen dort hinnimmt, wenn man auch vier Tage in der Woche für mehr Geld entspannt im Bürostuhl sitzen kann. Ja, man müsste diese Berufe auch attraktiver machen, aber das wird nur über mehr Geld funktionieren, was wieder zu Kostensteigerungen führen wird. Man schiebt die Probleme also dadurch nur hin und her, löst aber nicht die gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft.
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08.10.2023, 13:19 #17Thaddaeus
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Mal ein paar konkretere Beispiele - dafür musste ich mich jetzt doch an Google setzen, die Fallbeispiele hatte ich auch nicht im Kopf...
Das neuseeländische Unternehmen "Perpetual Guardian" hat im Jahr 2018 eine 4-Tage-Woche bei vollem Lohn eingeführt. Eine Studie, die von der Auckland University of Technology durchgeführt wurde, ergab, dass die Produktivität nicht gesunken ist, sondern eher gestiegen ist. Mitarbeiter berichteten von einem besseren Gleichgewicht zwischen Arbeit und Leben sowie einer höheren Arbeitszufriedenheit.
Quelle dazu: https://www.4dayweek.com/research-pe...earch-analysis
Auch Microsoft Japan führte ein Experiment mit einer 4-Tage-Arbeitswoche durch und berichtete von einer Steigerung der Produktivität um etwa 40 Prozent. Dies wurde teilweise auf die Reduzierung von Meetings und ineffizienten Bürotätigkeiten zurückgeführt; was ich übrigens schon häufiger nach derartigen Umstellungen gelesen habe, nämlich dass ineffiziente sich in Unternehmen festgesetzte Tätigkeiten entschlackt werden.
In Frankreich, Australien usw. gab es ebenfalls schon Pilotprojekte - immer mit den gleichen Resultaten, dass die Produktivität entweder zunimmt oder eben mindestens gleich bleibt.
Selbstverständlich klingt das erstmal etwas "unlogisch" bei verminderter Gesamtarbeitszeit pro Mitarbeiter. Doch der Motivationsschub bezüglich der persönlichen Zufriedenheit der Mitarbeiter führt offenbar dazu, innerhalb der Arbeitszeit "mehr Gas" zu geben, weniger Däumchen zu drehen... und eben auch weniger Krank zu sein (oder krankfeiern, um Abstand vom Stress zu bekommen).
Dass das in systemrelevanten Bereichen grundsätzlich NICHT möglich ist, halte ich persönlich für Unfug. Meiner Meinung nach werden sich dann, wenn es soweit ist, diese Bereiche (und damit irgendwann auch die öffentlichen Dienste) daran anpassen müssen - und auch deren Jobs werden dadurch selbstverständlich ebenso attraktiver, und Attraktivität in Jobangeboten führt unweigerlich auch wieder zu mehr Bewerbern. Es wäre womöglich sogar nicht ganz verkehrt, wenn die öffentlichen Dienste mit diesem Modell als erstes flächendeckend voranschreiten würden - nicht verpflichtend für alle, sondern als alternative Wahlmöglichkeit - um so erstmal Personal aus dem privaten Sektor zu sich zu ziehen.
Alles in Allem kann man es entsprechend des aktuellen Arbeitsrechts ohnehin keinem Unternehmen auch nur irgendwie untersagen, auf eine 4-Tage-Woche zu wechseln. Wie hier schon erwähnt wurde ist das über Gleitzeit-Systeme sowieso schon heute auch möglich, müsste man dafür aber halt aktuell noch Mo-Do 10 Stunden reißen um am Freitag nicht aufstehen zu müssen.
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09.10.2023, 12:06 #18vieraeugigerZyklop
Die 4-Tage-Woche - Ein Zukunftsmodell?
Also ich bin definitiv stark dafür. Seit Jahrzehnten stagniert das Ganze. Früher hat man von Sonnenauf bis Untergang gearbeitet, dann wurde es immer weniger und nun wo es eine neue "Revolution" geben kann soll das plötzlich nicht gehen? Wo es immer mehr Automatismen gibt? Natürlich sehe ich auch die Probleme in der Umsetzung in diversen Bereichen. Bei Büro Tätigkeiten wie z.B. bei mir wäre das kein Problem das zeitnah umzustellen. 4 Tage a 8h bei gleichem Gehalt.. Das würde ich hochmotivierend finden. Ich wäre mit mehr Elan bei der Arbeit als ich es aktuell bin. Es gibt aktuell einige Kollegen die 4 Tage arbeiten a 8h oder an 5 Tagen 6h bei geringerem Gehalt. Und das funktioniert. Der Gros ist aber beim klassischen 5 Tage/8h.
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