Thema: Was haltet ihr von Philosophie?

ARRMATEY

Dabei hat die Philosophie leider ihre einstige Bedeutung verloren. Heutzutage glaubt jeder Hinz und Kunz er betreibe die Wissenschaft "Philosophie", weil er sich fragt ob sein Glas Wasser halb leer oder halb voll ist.
Wieso soll das Philosophie sein? Wieso glauben die Leute, nur weil Philosophie nicht messbar ist, dass alles, was sie sagen, Philosophie ist? Auch die Philosophie kennt eine Methodik abseits der Diskussion

Eine Supermarktverkäuferin an der Kasse betreibt ebenso Mathematik wie ein Professor an einer Universität. Und so können auch Hinz und Kunz sehr wohl echte Philosophen sein.

Aurel-

Dabei geht es vor allem darum, das Handeln des Menschen und die Auswirkungen auf die Umwelt zu ergründen, ohne darüber zu urteilen bzw. eine Wertung vornehmen zu müssen.

Klingt für mich eher nach Ökologie.

ARRMATEY

Und vor 100 Jahren war jeder Physiker/Mathematiker auch Philosoph.
Philosophie und Mathematik sind eben eng verwandt. Beide sind begriffsschaffende Wissenschaften, die darauf aufbauend Sätze ableiten.

Die Theorie ist gut, das aber vor (x)xxx Jahren jeder Physiker/Mathematiker auch Philosoph war, lag eigentlich am Umfang der Fächer selbst. Die waren nämlich bei weitem nicht so speziell und umfangreich wie heute, so dass jeder Akademiker meist mehrere Fächer studiert hat (mind. eine Natur- und Geisteswissenschaft).bevor er dann Lehrer o.ä wurde. Heute muss man sich auf ein Fach im Fach spezalisieren, um überhaupt in der Forschung etwas zu bewegen. Da ist kein Platz mehr für Freidenker wie früher in den Morgenländern, wo eine (heute ungewöhnliche) Fächerkombi wie Mathematik + Sprachwissenschaften letztendlich zur systematischen Entschlüsselung von Chiffren führte, sondern nur noch für Fachiditionen ...

Hunter93

Eine Supermarktverkäuferin an der Kasse betreibt ebenso Mathematik wie ein Professor an einer Universität...

Das was eine Verkäuferin an der Kasse macht würde ich eher als Rechnen bezeichnen...

Hunter93

Eine Supermarktverkäuferin an der Kasse betreibt ebenso Mathematik wie ein Professor an einer Universität. Und so können auch Hinz und Kunz sehr wohl echte Philosophen sein.

Quatsch. Es liegen mehr als nur Welten zwischen dem was ein Mathe Prof tut, und dem was du meinst unter Mathematik zu verstehen.
Ein Mathematiker braucht weder Zahlen, noch muss er rechnen.

Alllsssooo... Ich bin ganz ehrlich... Das Buch "Sofies Welt" habe ich auch vor Jahren mal angefangen, aber es dann wieder zur Seite gelegt, weil ich einfach nicht damit zurechtkam. Alles war so abstrus und verworren, ich konnte einfach keinen Bezug dazu aufbauen. Soviel dazu.
Von Philosophie halte ich nicht besonders viel, es sind Denkmuster meist außerhalb der Realität, unfassbar und nicht nachvollziehbar für mich. So "vor sich hin zu philosophieren" mag interessant und spannend sein, aber mir persönlich gibt es nichts, weil es einfach zu keinem konkreten Ergebnis führt. Vertane Zeit, so sie denn knapp ist...

Worry

weil es einfach zu keinem konkreten Ergebnis führt. Vertane Zeit, so sie denn knapp ist...

Es führt zu Fragen, die zum nachdenken anregen, und dem ein oder anderen für sich einen Geistesblitz erzeugt.
Anders gesagt, Leute machen was ihnen eingebläut wird ohne nachzudenken, weil es andere auch so machen somit auch nicht weiter die Gegebenheiten hinterfragen, bis da mal einer kommt und im Prinzip gar nichts weiß sondern lediglich mit seinen Fragen alles aufwühlt.

Und das führt meiner Meinung nach sehr wohl zu einem Ergebnis.

Ich spreche da gerade den Sokrates und seinen Schirlingsbecher an.

Zwei Geshichten kommen mir gerade in den Sinn.

http://www.sagen.at/texte/maerchen/m.../swabedoo.html

und eine 2., bei der ich mir nicht sicher bin ob ich sie hier reinstellen darf, hatte sie damals aus dem Netz ausgedruckt und heutzutage nie wieder im Netz gefunden.

Nennt sich: "Das Märchen von Meeka, dem Meskalin-Hamster"

Aurel-

Das was eine Verkäuferin an der Kasse macht würde ich eher als Rechnen bezeichnen...

Noch nicht mal das ... Sie tippt doch nur ein oder zieht über den Scanner ...

Es rechnet nur die Maschine vor ihr

Das gilt übrigens auch für Verkäufer (gibt es auch) ...

Sie/er muss in der Tat rechnen, wenn Fehler im System ist bzw. etwas Falsches in den Scanner programmiert wurde zb. keine Sonderangebote usw. und dann noch eine Rückgabe erfolgt usw.

Aurel-

Das was eine Verkäuferin an der Kasse macht würde ich eher als Rechnen bezeichnen...

Und genau das tut sie auch immerhin muss sie das Geld, welches gegeben wurde und passend gezahlt wurde, nachzählen und wenn was fehlt Durch rechnen den Rest fordern.

Aurel-

Das was eine Verkäuferin an der Kasse macht würde ich eher als Rechnen bezeichnen...

Und Rechnen ist bekanntlich ein Teilgebiet der Mathematik.

ARRMATEY

Quatsch. Es liegen mehr als nur Welten zwischen dem was ein Mathe Prof tut, und dem was du meinst unter Mathematik zu verstehen.
Ein Mathematiker braucht weder Zahlen, noch muss er rechnen.

Das habe ich niemals unterstellt, und doch muss beiden zugestanden werden, Mathematik zu betreiben.

Hunter93

Das habe ich niemals unterstellt, und doch muss beiden zugestanden werden, Mathematik zu betreiben.

Und ich habe vom Grad gesprochen. Das was die Kassiererin macht, ist eben so wenig "Mathematik" (in dem was sie als Kern ist; eine Wissenschaft die selbst geschaffene, formale Strukturen mit Logik beschreibt), wie das bloße alltägliche philosophieren nicht gleich zu setzten ist mit Philosophie.
Nur weil du in der Schule Biologie hast, bist du noch lange kein Biologie. Wer über über etwas redet betreibt es nicht unbedingt. Es sei den es handelt sich um Rhetorik o.ä

Will ich auch mal im neon-grünen Hogan Speedo Thema philosophieren...

Meiner Meinung nach muss es nicht immer Adorno sein, auch simple Kost kann zum Nachdenken anregen. Im vergangen Jahr hat mich vor allem ein Buch dazu angeregt und das war Hector's Reise von François Lelord. Das Werk handelt in simplen aber unterhaltsamen Kapiteln verschiedene Arten des Glücks ab, wobei schnell klar wird, das Glück nicht definierbar ist, sondern je nach Wohnort, sozialem Status, individuellen Prämissen und Alter unterschiedlich ist. Mit jedem Mal lesen fallen mir neue Ansatzpunkte auf, die zum Einen auf das eigenen leben projizierbar sind (Vergangenheit) und zum anderen zur subjektiven Weiterentwicklung anregen (Zukunft).

Dies gibt mir persönlich mehr als wenn ich Schachtelsätze von Hegel auseinander pflücke die sich mit makro-sozialen Problemen auseinandersetzen, die ich im Endeffekt dann doch nur theoretisch verwerten kann. Vielleicht bin ich ja zu engstirnig oder banal blöd.

Irgendwie zwickt mein Ledertanga in der Kimme...