Thema: Brettspiele; Gesellschaftsspiele, wer spielt sie gerne?

marcusio

fiesta de los muertos: es funktioniert ein bisschen wie stille post oder gartic phone. jeder spieler bekommt eine karte mit dem namen eines verstorbenen prominenten und schreibt einen begriff, den er damit assoziiert auf eine kleine tafel. anschließend werden die tafeln weitergereicht und der begriff wird von der nächsten person weggewischt und durch ein anderes wort, das sie damit assoziiert ersetzt. am ende legt man die tafeln auf den tisch und dazu kommen die aufgedeckten karten mit den namen. nun muss jeder spieler raten, welche assoziation wohl zu welchem namen gehört.

Dann könnte dir vielleicht Stille Post Extrem gefallen.
Das spielen wir häufig, ist auch wirklich super.

Was wir ganz gerne spielen sind die Hidden Crimes Fälle. Das macht wirklich Spaß und ist auch unterhaltsam sowie ordentlich gestaltet, dazu muss man auch mal Codes knacken oder um die Ecke denken.

Wir haben dieses Wochenende dann endlich mal Arche Nova gespielt.



Ich bin fast 1 Jahr lang immer um dieses Brettspiel herumgeschlichen, weil mir Thema und Optik nie so wirklich zugesagt haben. Da ich aber ein aufmerksamer Verfolger von diversen Brettspiel-YouTubern und Communities bin, war es aber eigentlich klar, dass es irgendwann kein Entkommen mehr gibt. Denn dieses Spiel führt in sämtlichen Rankings bis heute noch die Spitze an und bekommt überschwängliche Rezensionen, sodass man es als großer Brettspiel-Fan eigentlich mal gespielt haben muss.
Bei Arche Nova handelt es sich um ein Expertenspiel, was mich persönlich überrascht hat. Da ich öfter gehört hatte, dass es sehr zugänglich sein soll, ging ich eigentlich von einem Kennerspiel aus. Das Expertenlevel machte sich dann auch schnell beim Durchwälzen der Anleitung und dem Schauen sämtlicher Tutorials bemerkbar. Der unangenehmste Teil, wenn man ein neues Spiel testet. Wir haben echt einige Zeit gebraucht, um ins Geschehen reinzukommen. Dabei sind die Abläufe an sich gar nicht so komplex, allerdings gibt es sehr viele Besonderheiten und Zusatzfunktionen, die man erst einmal verinnerlichen muss. Wenn man erst mal drin ist, kommt man doch hin und wieder ins Stocken.

Beim Spielmaterial bin ich sehr hin- und hergerissen. Was ich richtig gut finde, ist dass in dem Spiel zwei verschließbare Organizer liegen, in denen man einen guten Teil des Materials verstauen kann, das ist wirklich vorbildlich. Die Figuren und Plättchen finde ich soweit in Ordnung. Dafür sind die Tableaus und vor allem das Design richtig bitter. Die Tableaus bestehen aus sehr dünnen und biegsamen Pappen, die so aussehen als hätte man sie selbst zuhause ausgedruckt, auch die Qualität der Karten ist nicht gerade hochwertig. Das schlimmste sind aber die Artworks. Die sehen aus wie durchschnittliche iStock-Fotos, die man mit einem leichten Zeichenfilter unterlegt hat. Hier hätte man richtig geile Illustrationen machen können. Die Chance wurde leider verspielt und es scheint so als wollte man das Spiel möglichst schnell fertig haben.
Der Spielplan ist dabei extrem groß. Ich würde eine Tischgröße von mindesten 1,80m empfehlen, da es sonst echt eng wird mit Spielbrett und den ganzen Organizern und Tableaus.

Das Grundprinzip ist recht einfach erklärt. Jeder Spieler baut sich einen eigenen Tierpark auf, bestehend aus den Gehegen, den Tieren (die man überwiegend durchs zufällige Kartenziehen bekommt) und kleinen Attraktionen. Parallel geht es darum, den Ruf des Tierparks zu stärken, indem man Verbandsmitarbeiter losschickt, die dann Partnerzoos akquirieren, Artenschutz- und Auswilderungsprogramme sowie Forschungen betreiben. Außerdem kann man mit Sponsoren interagieren, um den Park finanziell zu stärken. Sämtliche Funktionen greifen dabei ineinander und man muss wie bei einem typischen Engine-Builder bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um bessere Funktionen freizuschalten und den Park stärker auszubauen. Viel Interaktion mit den anderen Mitspielern gibt es dabei nicht, man kann den anderen nur durch besondere Aktionen ein wenig die Suppe versalzen. Aber manchmal ist das auch besser so für die Harmonie am Tisch.

Arche Nova erfindet hier das Rad nicht unbedingt neu. Vieles erinnert an Spiele wie Terraforming Mars oder Terra Mystica, nur dass man mit einigen neuen Funktionen und Zusatzideen punkten kann.
Auch wenn mich das Setting am Anfang nicht so begeistert hat, muss ich gestehen, dass das Spiel eine wahnsinnig starke Immersion hat und man sofort in das Geschehen eintaucht. Man hat richtig Bock, sich seinen eigenen Tierpark auszubauen und findet schnell seine Ziele, die man verfolgen möchte. Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht und auch wenn das Spiel einen gewissen Glücksfaktor hat, muss man währenddessen doch sehr vorausschauend denken. Durch mehr als 200 verschiedene Karten hat es außerdem einen immensen Wiederspielwert, da es unzählige Möglichkeiten und Verläufe gibt.
Ich kann also durchaus sagen, dass das Spiel den überragenden Kritiken wirklich gerecht wird und es sich den Deutschen Spielepreis 2022 redlich verdient hat.
Freue mich schon sehr auf viele weitere Runden. Die Mechaniken, die Vielseitigkeit und die tollen, immersiven Elemente machen es zu einem super Zeitvertreib. Schade, dass man beim Thema Design so viel versäumt hat, auch wenn das dem Spiel jetzt nicht direkt das Genick bricht.

Wir haben am Wochenende zum ersten Mal Hitster gespielt und es hat uns echt geflasht. Im Spiel selbst geht es darum, Lieder zu erkennen und ihnen das richtige Veröffentlichungsjahr zuzuordnen. Das funktioniert relativ simpel, denn es gibt insgesamt 300 Karten, die über einen QR-Code verfügen und gescannt werden können. Wer über ein Spotify-Konto verfügt, kann den Song in voller Länge hören, alle anderen bekommen einen 20-25 sekundenlangen Ausschnitt des Lieds vorgespielt. Nun muss das Kärtchen mit dem Lied auf dem eignen Zeitstrahl richtig eingeordnet werden. Sprich, hat man z.B. das Lied Junge von den Ärzten aus 2007 als einzige Karte auf seinem Zeitstrahl liegen, muss man nun bei dem gehörten Song entscheiden, ob das Lied älter oder neuer als 2007 ist. Rät man richtig, erweitert das neue Lied den Zeitstrahl. Je mehr Lieder auf dem Zeitstrahl liegen, desto schwieriger wird es am Ende natürlich, die gehörten Songs korrekt einzuordnen. Wer auch noch den Songtitel und Interpret kennt, kann sich Tokens erspielen, mit denen man zusätzliche Aktionen durchführen kann (z.B. das Lied gegen ein anderes Lied tauschen). Wir haben bisher vier Runden gespielt und es macht wirklich wahnsinnig viel Spaß. Vor allem, weil Lieder aller Genre von 1950 bis heute darin vorkommen. Man trifft auch viele Songs wieder, die man schon seit Jahren nicht mehr gehört hat und die etwas in der Versenkung verschwunden sind. Langfristig nutzt es sich bestimmt etwas ab, wenn man alle Songs mehrfach gehört hat, aber das Konzept ist einfach klasse und ich bin sicher, dass es hier auch noch Erweiterungen mit neuen Kärtchen geben wird. Wer Interesse an Musik hat, dem kann ich das Spiel wärmstens ans Herz legen. :>

Im Zuge dessen, dass das Haus meiner Großeltern nach dem Tod meines Opas vor zwei Jahren ausgeräumt wurde und letztlich Ende des vergangenen Jahres auch verkauft wurde, sind viele Dinge, die dort schon seit einer Ewigkeit an verschiedenen Ecken und Stellen lagen, mal wieder ans Licht gekommen und entsprechend unter der Verwandtschaft verteilt worden. Meiner Familie fiel es dabei zu, die alten Spiele meiner Großeltern mal durchzuschauen, was davon noch vollständig und spielbar ist, deswegen haben wir das am vergangenen Wochenende auch gemacht. Tatsächlich war nicht mehr vieles vollständig erhalten. Das alte Mankomania beispielsweise musste schweren Herzens entsorgt werden. Aber wir fanden ein Spiel, dessen Namen ich allerdings gerade nicht mehr weiß, weil auch der Deckel der Spielepackung nicht mehr vorhanden war. Der Rest des Spiels war allerdings in Top-Zustand.

Es war ein Quiz-Spiel, sehr nahe an Trivial Pursuit, nur dass das Spielfeld anders geformt war, es keine Felder gab, auf denen man direkt nochmal würfeln durfte, und es so gesehen nicht die Mitte gibt, auf die man am Ende fährt, sondern zwei graue größere Felder an zwei Enden des Spielfelds. Außerdem sammelt man hier farbige Ringe statt farbiger Kuchenstücke und die Spielfiguren sehen entsprechend anders aus. Bis auf sehr wenige Fragen (Wie viele Elemente kennen wir?) waren auch alle Fragen zur heutigen Zeit gut zu beantworten. Da ich grundsätzlich super gerne Quizspiele spiele, seien es die vielen verschiedenen Teile und Versionen von Trivial Pursuit, oder Bezzerwizzer, um nur ein paar Beispiele zu nennen, machte das echt wahnsinnig Spaß.

Ansonsten haben wir auch zu dritt wieder eine Rune Pandemic gespielt, was mir besonders aus dem Gesichtspunkt immer so viel Spaß macht, weil man dort zusammen und nicht gegeneinander spielt, also auch Absprachen treffen muss und gemeinsam über Züge hinweg plant, wie man vorgehen möchte. Das Spiel war zwischenzeitlich bei uns in den Jahren 2020 bis 2022 ein wenig unbeliebt, weil das Wort sowieso schon in aller Munde war.

Also alles in allem würde ich sagen, ich spiele wahnsinnig gerne Brettspiele und verbinde damit auch einfach Abende mit meiner Familie. Hier Zuhause spielen wir eigentlich selten zu zweit offline Spiele zusammen.