Thema: Duzen und Siezen

Kommt auf die Situation an. Bei jüngeren bis gleichaltrigen vorrangig das Du. Auf Arbeit wird auch jeder geduzt bei uns im Büro. Nur die ganz hohe Vorgesetzte nicht und sie siezt uns nicht. ^^

Mein Chef hatte mir damals direkt das Du angeboten. Bei förmlicheren Sachen wie Beratungen, Bankbesuchen o.ä. finde ich das Sie dann doch besser da es professioneller wirkt. Ausserdem kann man nicht jeden unbedingt leiden und da schafft das Sie dann eine gewisse Distanz.

Cao Cao

Gewissermaßen schafft das "Siezen" einen Abstand zu seinen Gegenüber. Fremde Leute zu duzen finde ich sehr unhöflich, außer es ist wie hier z.b forenbedingt.

Es hat auch etwas mit Akzeptanz und Respekt seinen Gegenüber zu tun. Mein Meister dutze ich z.B heute noch, genau so wie meine ganzen ehemaligen Lehrer, auch wenn die meisten mir bereits angeboten haben, sie zu duzen. Eine gewisse Wertvorstellung von seinen Gegenüber verläuft auch in diesen beiden Beizeichnungen. Schauen wir uns mal die östliche Welt an, sprich Japan. Da ist diese Umgangsform sogar noch weiter strukturierter.

Ehm, ich meinte Siezen

Was ich noch ergänzen möchte. Grundsätzlich bin ich mittlerweile so gepolt, das ich jeden fremden Menschen sieze der mich anspricht oder dergleichen. Von gleichaltrigen, oder jüngeren höre ich öfter zwar das "duzen", greife aber selbst immer das "siezen" auf. Wenn jemand von mir verlangt, das ich ihn siezen solle, dann mache ich das so das dies auf Gegenseitigkeit beruht. Mein Personalchef duze ich. Meinen Oberchef sieze ich, weil er es möchte. Ich habe ihn aber abgewöhnt mich dennoch zu duzen. Jetzt siezen wir uns gegenseitig

Ich kann es nicht besonders leiden gesiezt zu werden. Dabei mache ich keine Unterschiede, wenn es nach mir geht sollten mich sämtliche Menschen duzen. Für mich klingt vielmehr das "Sie" unhöflich weil es unnötige Distanzen, Komplexe und eingebildete Hierrachien unterstüzt. Wenn ich "dürfte" würde ich ebenfalls jeden Menschen duzen.

Natürlich konnte ich auch mich, trotz meiner Wünsche nicht ganz der gesellschaftlichen Konventionen entziehen. Besonders Fremde und ältere Leute sieze ich damit diese Personen sich nicht auf den Schlips getreten fühlen. Bei Gleichaltrigen oder jüngeren Leuten kommt es auf die Situation an. Als ich die Freunde meines Partners kennengelernt habe, habe ich die geduzt. Die junge fremde Eisverkäuferin aus der Stadt sieze ich.

Mittlerweile habe ich ein Alter erreicht, in dem es schon fast ein Kompliment ist, von Jüngeren geduzt zu werden.

Im Grunde bin ich für das "Sie" bei fremden Gleichaltrigen, noch Älteren, bei Behörden sowieso und bei Amtspersonen etc. So wird in diesen Personenkreisen die nötige Distanz gewahrt und Respekt bezeugt. Gegenseitig. Aber ich habe noch nie ein Angebot zum Duzen ausgeschlagen, mache aber sehr selten diese Offerte, und wenn, dann nur bei Jüngeren. (Nunja, jünger als ich sind eigentlich fast alle, die ich gut kenne..)

In den meisten Foren ist das "Du" Gang und Gäbe, gut so, wir sind in diesen Foren alle gleich, kaum jemand sieht "hinter die Buchstaben". (Das macht das Miteinander hier allerdings auch gerade so schön und spannend).

Also, imho sollten wir das "Sie" schon erhalten, als respektvollen und höflichen Umgang miteinander.

Schon mein Vater selig sagte: "Man sagt schneller DU Armleuchter, als SIE Armleuchter..."

Man kann nicht in jeder Situation im Leben auf das "persönliche" Du zugreifen. Besonders in juristischen Verhältnissen, wo besonders auf Abstand und Neutralität gegenüber Kläger und Angeklagten genommen wurde

Da ich erst 22 Jahre alt bin, fahre ich ziemlich sicher mit der Schiene: Im Privatbereich gleichaltrige immer duzen, und offensichtlich Ältere generell erstmal immer zu Siezen. Im beruflichen Umgang Sieze ich ausschließlich, auch Jüngere, dann nur Kinder nicht.

Ich bin kein Freund von Hierarchien und ähnlichem, weshalb ich ungern Sieze. Allerdings ist dies meine persönliche Meinung, der Großteil unserer Gesellschaft sieht es anders und den Regelungen möchte ich mich nicht quer stellen, weshalb ich den nötigen Respekt anwende und auch Sieze. Allerdings ist dies vollkommen von der Situation und dem Typ Mensch abhängig, den ich vor mir habe. Sowohl Alter als auch Körpersprache nehme ich um darauf zu achten. Bei Kunden Sieze ich meist nur zu Anfang, das geht dann schnell in das Du.
Wer mich allerdings siezt, der wird schnell aufgeklärt

Ich sage grundsätzlich jedem Menschen, der mich zu siezen anfängt, dass er mich bitte duzen soll, ich kann es einfach nicht leiden gesiezt zu werden. Umgekehrt denke ich, dass ich das relativ oft mache. Bei gewissen Menschen will ich das Du auch nicht annehmen, weil ich mich dabei noch komischer fühlen würde. Diese duzen mich dann, akzeptieren und verstehen aber absolut, dass ich das nicht tue. Die Lehrer, die ich beispielsweise früher hatte . . . für mich ist der Abstand zu meiner Schulzeit vielleicht auch noch ein wenig zu klein, um diese Menschen als ganz normale Freunde meinerseits anzusehen. Mein ehemaliger Chef hat mir auch angeboten, ihn zu duzen, und ich wollte das ebenfalls nicht. Ich finde es einfach irgendwo wichtig, meinen Vorgesetzten immer mit einer Höflichkeitsformel anzusprechen, und auf jeden erwachsenen Menschen vorerst auf diese Weise zuzugehen.

Ich find duzen gut!

Bieberpelz

Ich bin kein Freund von Hierarchien und ähnlichem, weshalb ich ungern Sieze. Allerdings ist dies meine persönliche Meinung, der Großteil unserer Gesellschaft sieht es anders und den Regelungen möchte ich mich nicht quer stellen, weshalb ich den nötigen Respekt anwende und auch Sieze. Allerdings ist dies vollkommen von der Situation und dem Typ Mensch abhängig, den ich vor mir habe. Sowohl Alter als auch Körpersprache nehme ich um darauf zu achten. Bei Kunden Sieze ich meist nur zu Anfang, das geht dann schnell in das Du.
Wer mich allerdings siezt, der wird schnell aufgeklärt

Nun, damit kann jeder anders umgehen. Ich sehe siezen gegenüber von Vorgesetzten (Ok, meinen Chef duze ich) eher als wie du schon sagtest Herachie an.
Wenn man nun aber z.B. auf der Straße eine fremde Person anspricht, finde ich ein siezen als selbstverständlich denn man kennt die Person nicht. So lange man das Duzen nicht anbietet, sieze ich auch eine Person

Miley Cyrus

Ich find duzen gut!

Begründen Sie das doch bitte, Frau Cyrus!

Na weil es persönlicher ist und alle Gesprächsteilnehmer auf eine Ebene stellt. So fühlt sich keiner bevorteilt oder benachteiligt.

Na bitte, geht doch!

Ich finde das mit dem Duzen selber ja auch besser, im Englischen gibt es nur das "You", wo wäre also das Problem?

Ganz einfach wir sind hier nicht in Amerika oder England sondern in Deutschland bzw. Österreich und Schweiz und da sollte man schon ein paar alte Sitten beibehalten. Es kommt doch immer drauf an. In meinem Lehrbetrieb war das Du auch gegenüber den Vorgesetzten normal und in der Hotelschule wo ich jetzt bin wird grossenWert auf das Siezen gelegt. Daher denke ich einfach anpassen an die jeweilige Lage, Philosophie ist das Beste.

Ich finde beim Siezen verstellt sich jeder Mensch. Warum also nicht besser duzen? Tun wir hier ja auch.

Koper

Ich finde beim Siezen verstellt sich jeder Mensch. Warum also nicht besser duzen? Tun wir hier ja auch.

Das sagen Sie.

Es gibt nicht wenige Orte - von denen ich persönlich einige kenne - an denen das Siezen nicht ohne Grund verpflichtend ist, eben weil man damit den Abstand zu einer gewissen Person verdeutlicht. Und auch wenn euch diese Orte zu speziell erscheinen mögen, wären sie davon betroffen, wenn sich jemand dazu entschließen würde, das Siezen in ganz Deutschland abzuschaffen. Von meiner ehemals besten Freundin beispielsweise weiß ich, dass man innerhalb einer psychologischen Behandlung immer gesiezt wird und die behandelnden Ärzte zumeist auch darauf bestehen, gesiezt zu werden. Damit wollen die Leute verhindern, dass der Patient eine persönliche Bindung zu der Person aufbaut. Das Gefühl einer Hierarchie soll zwar auch nicht aufkommen, aber man will ein bewusstes "Arbeits"-Verhältnis zwischen Patient und Therapeut erreichen. Und so falsch ist der Begriff nicht, da beide gemeinsam an einem Strang ziehen und zusammen arbeiten müssen, um im Plan voranzukommen. Wie gesagt, das mag manch einem zu besonders erscheinen und wie ein seltener Fall wirken. Aber wenn ihr davon redet, dass man das Siezen abschaffen würde, wäre das auch betroffen. Und in diesem Fall halte ich es eigentlich für äußerst sinnvoll.

vieraeugigerZyklop

Das sagen Sie.

Unsere Chronoswelligkeit hätte ebenfalls beinahe einen Beitrag in diesem Ausmaße abgegeben. =) Mitunter verstellen wir uns doch so oder so, da ändert auch ein Sie nichts.

AnnaJogiKlopp09

Ganz einfach wir sind hier nicht in Amerika oder England sondern in Deutschland bzw. Österreich und Schweiz und da sollte man schon ein paar alte Sitten beibehalten.

Es gibt genügend Sitten, die es sich zu schützen lohnt, aber das "Sie" doch nicht, das macht einige Situationen nur unnötig kompliziert und zeichnet die deutsche Kultur in keinsterweise aus. (Edit: Diese Stelle ist vielleicht ein bisschen too much, sorry dafür, aber das die emotionale Bindung zu einem Wort aufgrund der eigenen Kultur für mich als Argument nicht stark genug ist, um es beizubehalten, hab ich in einem der folgenden Beiträge noch einmal erwähnt.)

Ich helfe seit einigen Jahren immer mal wieder in einem Laden aus und während jeder Schicht kommt es mindestens zu einer handvoll Situationen, in denen ich unsicher bin, was ich nun nehmen soll, "du" oder "sie". Was nimmt man bei jungen Erwachsenen, die kaum älter sind als man selbst? Jedes Mal sind Kunden dabei, die darauf bestehen geduzt zu werden und einen regelrecht belehren, wenn man es nicht tut, einfach weil man es nicht gewohnt ist. Wenn ich mit Dozenten aus der Anglistik spreche, hab ich ein paar, die einen lockeren Umgang pflegen und die man sogar beim Vornamen nennen dürfte und die einen halb auslachen, wenn man sie siezt und dann gibt es Dozenten, die genau gegenteilig ticken. Bei Tutoren wird's dann ganz schlimm. Da versuche die Worte sogar zu meiden, weil ich einfach nicht weiß, was bei wem nun passt, dabei ist das fast unmöglich.

Am liebsten sofort abschaffen. Das braucht einfach keine Sau.

Rufflemuffin

Es gibt genügend Sitten, die es sich zu schützen lohnt, aber das "Sie" doch nicht, das macht einige Situationen nur unnötig kompliziert und zeichnet die deutsche Kultur in keinsterweise aus.

So Leid es mir tut, und ich würde dir auch zustimmen in der Ansicht, aber das ist letztlich subjektiv. Nicht wenige sehen auch diese Form des Umgangs als etwas an, was zu uns passt und zu uns gehört. Somit hat es für sie schon einen gesteigerten Wert, es wie viele andere Sitten beizubehalten. Und ich kann sie dort genauso gut verstehen, wie dich.

Ich helfe seit einigen Jahren immer mal wieder in einem Laden aus und während jeder Schicht kommt es mindestens zu einer handvoll Situationen, in denen ich unsicher bin, was ich nun nehmen soll, "du" oder "sie". Was nimmt man bei jungen Erwachsenen, die kaum älter sind als man selbst? Jedes Mal sind Kunden dabei, die darauf bestehen geduzt zu werden und einen regelrecht belehren, wenn man es nicht tut, einfach weil man es nicht gewohnt ist. Wenn ich mit Dozenten aus der Anglistik spreche, hab ich Dozenten, die einen lockeren Umgang pflegen und die man sogar beim Vornamen nennen dürfte und die einen halb auslachen, wenn man sie siezt und dann gibt es Dozenten, die genau gegenteilig ticken. Bei Tutoren wird's dann ganz schlimm. Da versuche die Worte sogar zu meiden, weil ich einfach nicht weiß, was bei wem nun passt, dabei ist das fast unmöglich.

Abschaffen, ganz klar, sofort, jetzt am liebsten. Das braucht einfach keine Sau.

Ich finde fürderhin, dass es einfach ein wenig vorschnell ist, so etwas abzuschaffen. Und das Urteil, dass es keine Sau bräuchte, zudem überspitzt. Ich kann die Situation, die du umschreibst, gut verstehen. Im Alltag trifft man allzu oft auf Leute, bei denen man sich nicht sicher ist, ob sie nun gesiezt werden sollten oder nicht. Und meist besteht die Unsicherheit in diesem Fall nicht aus der normalen Sitte heraus, und der ungreifbaren Regel, die damit entstanden ist, sondern viel mehr aus der persönlichen Meinung und Gewohnheit heraus, und was die Menschen lieber haben. Und gerade bei jüngeren fällt das Urteil dann zumeist darauf, dass sie geduzt werden wollen und es komisch finden oder sich unwohl fühlen, wenn dies nicht so getan wird. Aber ich finde, es gehört für mich dazu, sie zu siezen. Ich habe früher in einem Restaurant ausgeholfen und bedient. Und einfach, weil ich die Leute dort bediene, habe ich jedermann gesiezt, auch wenn manch einer meinte, dass ich ihn duzen könnte.