Thema: Retro Review – Dungeon Keeper 2

Dungeon Keeper 2

Name: Dungeon Keeper 2
Veröffentlichungsdatum: 1999
Genre: Strategie
Entwickler: Bullfrog Productions
Publisher: Electronic Arts
Plattformen: PC

Unter der Führung von König Reginald erlebt das Königreich Harmonia eine Epoche des Friedens und des Wohlstandes, seit dem die königlichen Magier 20 Portaljuwelen erschaffen haben um die Kreaturen des Bösen im Unterreich gefangen zu halten. Dies ist eine schöne Geschichte nicht wahr? Eure Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass diese schöne Zeit endet. Denn in Dungeon Keeper 2 steuert ihr nicht die Guten, sondern die Böse, ihr sollt die Portaljuwelen stellen und König Reginald töten damit das Königreich Harmonia geplündert und ausgelöscht werden kann. Mal was anderes oder?

Anders als in vielen anderen Strategiespielen steuert ihr eure Kreaturen in Dungeon Keeper 2 nicht direkt. Ihr könnt Felsblöcke markieren und euren Imps damit sagen, wo sie graben sollen, ihr könnt auch eure Geschöpfe mit der Hand des Bösen (der Maus Cursor in Dungeon Keeper hat die Form einer Hand) hochnehmen und sie irgendwo hinfallen lassen. Doch direkte Befehle wie es in anderen Strategiespielen der Fall ist könnt ihr nicht erteilen. Eure Geschöpfe haben Bedürfnisse, die ihr erfüllen müsst, dazu zählen Schlafmöglichkeiten und Futter als Grundbedürfnisse, sowie später auch das Bedürfnis sich zu bespaßen. Durch Training und Kämpfe können eure Geschöpfe Level aufsteigen, dies geht bis maximal Level 10. Anders als auch in vielen anderen Spielen haben Geschöpfe in Dungeon Keeper eine Moral, fällt diese werden sie fliehen. Schmeißt ihr also einen Level 1 Goblin in den Kampf gegen einen Level 10 Ritter wird der Goblin das Weite suchen und nicht kämpfen. Die Moral und Lebensanzeige werden über den Köpfen der Monster dargestellt. Sind eure Monster mit euch unzufrieden werden Sie euren Dungeon verlassen, dies kann verschiedene Gründe haben kein Schlafplatz, keine Nahrung oder keinen Sold. Ihr solltet daher auf eure Geschöpfe gut aufpassen, denn sie sind keine Wegwerfeinheiten, ist eine eurer Kreaturen tot oder hat den Dungeon verlassen müsst ihr warten, bis sich ein neues Geschöpf sich euren Dungeon anschließt, welches dies ist hängt von den Räumen, ab die ihr baut. Arenen locken Schwarze Ritter an, Folterkammern Eiserne Jungfrauen, Tempel Schwarze Engel usw. Wird das Herz eures Dungeons zerstört habt ihr verloren. Mit Zaubersprüchen könnt ihr etwas mehr Einfluss auf die Kämpfe nehmen, hier punktet Dungeon Keeper 2 mit einem der besten Gameplay Elemente. Mit dem Symbiose Zauber übernehmt ihr die Kontrolle über eines eurer Geschöpfe und wechselt in die Ego-Perspektive. In dieser Form könnt ihr euren Dungeon und die Umgebung erkunden, kämpfen und was vielleicht noch wichtiger ist, ihr könnt eine Gruppe von Kreaturen um euch bilden, diese folgen euch dann. So könnt ihr einen gezielten Angriff gegen einen Feind führen. Ab einem gewissen Punkt im Spiel könnt ihr den Dämonen Horny heraufbeschwören, dieser kämpft für euch bis euch das Mana ausgeht, dies mag ein hoher Preis sein, doch Horny ist unverwundbar und äußerst stark. Er kann also durchaus als letztes Mittel dienen das Blatt im Kampf zu wenden.

Die Grafik ist für damalige Verhältnisse gut, die Figuren sind detailreich schön gemacht. Besonders die Schwarzen Engel und die Schwarzen Ritter finde ich sehr gut gelungen. Die Grafik in den Videosequenzen ist dabei noch etwas besser als die Ingame Grafik. Musikalisch ist Dungeon Keeper 2 auch gut aufgestellt, es gibt verschiedenen Musikstücke, die zu den jeweiligen Situationen passen, mir haben am meisten die schnellen Kampfmusikstücke gefallen. Auch der Erzähler macht einen sehr guten Job meiner Meinung nach. Die oft sarkastischen Sprüche verleihen dem Spiel einen gewissen Charme.

In der Beschreibung findet ihr zudem alle wichtigen Elemente des Gameplay, sowie die verschiedenen Räume und Fallen, was diese kosten und ihre Wirkung, die verschiedenen Kreaturen mit ihrer Rolle und auch zu jeder Kreatur ein hübsches Artwork.

Fazit
Dungeon Keeper 2 ist für mich der beste Teil der Reihe. „Es ist so schön böse zu sein.“ Dieses Zitat passt einfach. Man spielt nicht die guten Helden, die die Welt retten wollen, sondern einen bösen Keeper, der die Welt erobern will, der zum Teil sehr schwarze Humor lässt das Spiel dabei nicht so bitterernst wirken. Dass die Serie mit diesem Teil endete, finde ich immer noch sehr schade und ich würde mir sehr ein Remake dieses schönen Klassikers wünschen.