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Thema: Polit-Café

  1. #101
    frable frable ist offline
    Avatar von frable

    Polit-Café

    Zitat Pánthéos Beitrag anzeigen
    Seltsam, mein kleiner Bruder hat, als er 2-3 Monate arbeitslos war und noch nicht die Jahre für ALG2 hatte, nur wenige € Hartz 4 gekriegt weil meine Mutter zuviel verdient hat. Allerdings ist der auch noch 23.
    Dann passt es auch!

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  3. #102
    Pánthéos

    Polit-Café

    Zitat frable Beitrag anzeigen
    Dann passt es auch!
    Ah ok, wusste ich nicht. Ich kenne mich mit Hartz 4 (glücklicherweise) nicht aus, da meine Arbeitslosenzeit sich auf pi mal Daumen 2 Monaten summiert bisher.

  4. #103
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    Polit-Café

    Bis 25 müssen die Eltern für ihre Kinder aufkommen. Danach nicht mehr.

  5. #104
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Polit-Café

    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Bis 25 müssen die Eltern für ihre Kinder aufkommen. Danach nicht mehr.
    Dann reden wir aber auch nicht mehr von "Schulabgängern", die @Mickie eingangs erwähnt hat. ^^

  6. #105
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    Polit-Café

    Zitat Jonny Knox Beitrag anzeigen
    Dann reden wir aber auch nicht mehr von "Schulabgängern", die @Mickie eingangs erwähnt hat. ^^
    Das denkst du!^^ Ich kenne so viele Leute über 25, die noch keine abgeschlossene Berufsausbildung haben.

  7. #106
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Polit-Café

    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Das denkst du!^^ Ich kenne so viele Leute über 25, die noch keine abgeschlossene Berufsausbildung haben.
    Ja, dazu habe ich auch gehört. Das passiert halt schon mal. Trotzdem ist man mit 25 eben nicht mehr "nach der Schule" im Sinne von "frisch nach der Schule".

  8. #107
    frable frable ist offline
    Avatar von frable

    Polit-Café

    Zitat Pánthéos Beitrag anzeigen
    Ah ok, wusste ich nicht. Ich kenne mich mit Hartz 4 (glücklicherweise) nicht aus, da meine Arbeitslosenzeit sich auf pi mal Daumen 2 Monaten summiert bisher.
    Sei froh . Generell ist es genauso, wie Yieva es sagt. Nur in Ausnahmefällen wird es anders geregelt.

    Ein Beispiel:
    Spoiler öffnen

  9. #108
    Cao Cao

    Polit-Café

    Zitat Jonny Knox Beitrag anzeigen
    Die Anschnallpflicht ist ja auch noch nicht bei allen Autofahrern angekommen, obwohl sie deren Leben schützt.
    Die Leute denken halt das es sie niemals erwischen wird. Klar, ab einer gewissen Geschwindigkeit und der Bedingung mit was das Fahrzeug kollidiert, bringt ein Sicherheitsgurt genau so wenig was wie der Airbag, aber es reichen ja schon in normalen Situationen teilweise starke Bremsungen das man mal eben nach vorne katapultiert wird.

    Zitat Mickie Beitrag anzeigen
    Die Kurzversion ist: Ich bin dagegen und dafür das es entweder abgeschafft wird oder überarbeitet. Ich finde das es in vielen oder vllt sogar in den meisten Fällen gar nicht so genutzt wird wie gedacht. Das Ganze soll eine Unterstützung sein bis man wieder in die Arbeitswelt eintritt(für mich ist da eine Zeit von 1-2 Jahren realistisch). Aber iwie wird es ja mehr als "Ich habe keine Lust was zu machen und lass mich dafür bezahlen" - Nummer durchgeboxt.
    Es gibt durchaus schwarze Schafe die sicherlich keine Lust haben was zu tun und Hartz 4 kassieren, aber rückblickend auf die Bedingungen kann ich nur sagen dass das zum Teil eine unbequeme Alternative ist. Ich denke die wenigsten werden sich zum Ziel gemacht haben in Hartz 4 zu landen. Wenn du erst einmal da drin bist, hast du es auch schwer wieder herauszukommen. Aber auch um Hartz 4 zu beziehen, musst du einiges an Aktivität mitbringen. Die Formulare sind da teilweise schon Headache pur.

    Leute die lange arbeitslos sind, neigen dann auch noch dazu motivationslos und depressiv zu werden. Schon hat man einen Hartz 4 Empfänger, welcher nicht mehr ohne weiteres in der Lage ist sich wieder ins Berufsleben einzuarbeiten. Das wäre btw. ein weiterer Punkt. Viele Hartz 4 Empfänger erleiden psychische Erkrankungen im Laufe der Zeit. Ich muss mal den Bericht dazu heraussuchen. Teilweise macht der Druck seitens des Jobcenters die Leute auch kaputt, teilweise aber eben auch, das sie keinen Job haben. Insgesamt kann ich die Leute gar nicht verstehen, die dann tatsächlich keinen Job haben wollen, und quasi jeden Tag mit der Angst vor einer Sanktion leben müssen.


    Zitat Mickie Beitrag anzeigen
    Mich wundert auch das "jeder" Hartz IV bekommt. Wenn jemand nach der Schule ALG 2 bekommt, dann frage ich mich ernsthaft wie das sein kann? Nicht ein Tag gearbeitet, aber erstmal reingreifen in den Topf. Man nutzt mal wieder das Gute(das ja eig dahinter stecken soll) aus und das ist einfach nur asozial und wird dann auch noch weitergefördert vom Staat.
    Ich möchte mich mal als Beispiel nehmen: Ich habe Hartz 4 bezogen durch meine Eltern. Das bevor ich überhaupt mit einer Ausbildung angefangen habe und auch während der Ausbildung. Ich habe nicht wirklich eine Wahl als Kind gehabt und ich persönlich finde es gut, das man dann nicht eben aufgrund der Eltern die Angst haben muss auf der Straße zu landen. Ich finde aber nicht gut, wenn so ein System missbraucht wird. In meiner Situation war es so, das ich meine Ausbildung angefangen habe. Ich habe damals zwischen 310,00€ bis 350,00€ netto in der Ausbildung verdient, welche vom Jobcenter verrechnet wurde. Ich konnte mir in der ganzen Zeit nie etwas leisten und hatte aufgrunddessen auch eigentlich keine Lust zu arbeiten. Was ich damit sagen will: Es muss schon seitens der Arbeitgeber lukrativ genug sein, das die Leute überhaupt da arbeiten wollen. Wenn du fast 4 Jahre quasi nichts von deinen Geld hast und dann am Ende nach der Ausbildung wo du deinen ersten Job hast auch noch die letzte monatliche Hartz 4 Zahlung zurückzahlen musst, frisst das irgendwo an meinen Gedanken. Ich habe es damals nicht verstanden und wollte es auch nicht einsehen. Das Hartz 4 System hat mir zudem in der ganzen Zeit mehrmals Probleme bereitet, wodurch ich beinahe sogar schon mal meine Ausbildung verloren habe (Es ist tatsächlich auch so das es viele vollzeitbeschäftigte Menschen gibt die Hartz 4 als Aufstockung beziehen müssen)

    Glaub mir, wer wirklich keinen Job hat und Hartz 4 beziehen "will", den würde ich als verrückt abstempeln Jetzt war ich ja von Anfang Januar bis zum April auf Hartz 4 angewiesen und dadurch das ich eine Arbeitsstelle angenommen habe, hab ich mich wieder beim Jobcenter um die 600,00€ verschuldet Das ist halt das Problem mit der Vorzahlung. Hartz 4 bekommst du für den kommenden Monat, sprich immer im Voraus gezahlt. Wenn du aber einen Job in diesen Monat findest, musst du einen Teil oder komplett für den Monat aufkommen. Irgendwie musst du aber auch deine Miete für den Monat zahlen können. Das wäre z.B. ein Knackpunkt, wo ich mir denke: Ich beziehe weiter Hartz 4, bevor ich mich beim Jobcenter noch verschulde und das Risiko tragen muss jeden Tag in der Probezeit rauszufliegen, nur um den ganzen Zirkus noch mal neu zu machen.

    Zitat Mickie Beitrag anzeigen
    Ganz klar Familie. So wie vorher auch. Oder wie wäre es mit Reaktivierung der Wehrpflicht.
    Die Familie kann allerdings auch nur aufkommen, wenn diese noch da ist, bzw. auch über ausreichend Einkunft verfügt. Wenn das dann allerdings "Schnorrer" sind, hat das Kind ein Problem Mit der Wehrpflicht würde ich es sogar gut finden, oder eben alternativ die Möglichkeit auf ein freiwilliges soziales Jahr. Solche Erfahrungen können durchaus auch einprägsam sein.

    Zitat Mickie Beitrag anzeigen
    In der Theorie ist das ja auch alles schön und gut. Aber in der Realität wird das einfach nicht vernüftig eingesetzt. Die Auflagen müssen viel strenger sein und es sollte auch zeitbegrenzt sein. Nicht damit sich Bedürftige ärgern sondern damit Schmarotzer weniger Anreiz haben sich das Geld zu ziehen.
    Glaub mir, die Auflagen sind schon ziemlich streng. Problematisch ist halt das jeder Sachbearbeiter die Situation anders einschätzt und es eben auch nach deren Einschätzung geht. Du hast ja am Ende eine Eingliederungsvereinbarung unterschrieben und dieser ist der Leitfaden.

    Beispiele aus einer typischen Eingliederungsvereinbarung:

    - Du hast dich bis zu 10 mal im Monat zu bewerben
    - Über diese Bewerbungen führst du einen Nachweis
    - Du bewirbst dich auf Bewerbungsvorschläge, die das Jobcenter dir schickt

    Nur so als ein paar Beispiele. Gibt durchaus je nach Sachbearbeiter Eingliederungsvereinbarungen die stark abweichen. Manche sind da weniger "streng", andere hingegen recht übertrieben. So lange du dich an die Spielregeln hältst, solltest du keine Probleme bekommen. Du hast dich aber eben zu bewerben und ggf. auch dann die Stelle anzunehmen (Du darfst als ALG2 Bezieher wirklich nur unter extreme Grundlage überhaupt einen Job verweigern. z.B. wenn du körperlich nicht in der Lage bist (Mit ärztlichen Attest und anschließend folgt auch eine Kontrolle vom Amtsarzt, etc.) Einen Job abzulehnen weil das Gehalt nicht deiner Vorstellung entspricht, kann allerdings schon für eine Sanktion ausreichen bei ALG2. Wer "freiwillig" Hartz 4 beziehen will, der wird sie nicht mehr alle haben



    Zitat Mickie Beitrag anzeigen
    Ich will einfach nicht dass das Ganze ausgenutzt wird. Das ist nicht der Sinn dahinter.
    Das verstehe ich und da stimme ich auch voll und ganz zu. Das Problem ist halt irgendwo das die Gesellschaft und ich meine auch die Gesetzlage es auch diesen Leuten ermöglicht zu "überleben". Wenn du gesperrt bist, bekommst du auf Anfrage immerhin noch Essensmarken.
    Btw. ein Obdachloser der registriert ist, bekommt soweit ich weiß auch den identischen Satz zum Leben wie ein Hartz 4 Empfänger. Das wären aktuell meine ich 416,00€. Allerdings wird das meine ich am Schalter ausgezahlt, bin mir da aber nicht sicher.

    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Hartz IV bekommt jeder über 25, unabhängig davon wieviel die Eltern verdienen. Kenne Leute, die ganz bewusst bei ihren Eltern wohnen, Hartz kassieren und obendrein noch nen gefälschten Mietvertrag haben, damit sie zusätzlich die Kosten für Heizung, Wasser etc. ausgezahlt bekommen.
    Du bekommst auch ALG 2 unter 25 (Unter bestimmten Umständen) , allerdings sind die Regeln hier noch mal eine ganze Ecke strenger. Fehlverhalten zieht meist eine 100% Sperre mit sich, während Fehlverhalten bei über 25 jährigen meist erst mit 10%, dann mit 30%, 50%, usw. sanktioniert wird. Die jüngeren Leute werden also zusätzlichen Druck ausgesetzt sich an die Spielregeln zu halten.

  10. #109
    vieraeugigerZyklop vieraeugigerZyklop ist offline
    Avatar von vieraeugigerZyklop

    Polit-Café

    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Bis 25 müssen die Eltern für ihre Kinder aufkommen. Danach nicht mehr.
    Bis dahin kann man innerhalb einer Ausbildung auch Kindergeld beziehen.

  11. #110
    Sleeping Dragon Sleeping Dragon ist offline
    Avatar von Sleeping Dragon

    Polit-Café

    Hartz IV ist sicherlich keine verstaatlichte Armut, ganz im Gegenteil, es verhindert Armut sogar. Unter Armut versteht sich schließlich, dass einem Menschen keine ausreichenden Mittel zur Verfügung stehen um seine Lebenserhaltung zu sichern. Folglich kann der Begriff Armut wohl kaum mit Hartz IV assoziiert werden, denn hier erhalten Menschen vom Staat ja gerade genug Geld um sich ein Dach über dem Kopf, Nahrung, Kleidung etc. zu leisten. Schlussendlich ist auch nur dies der Zweck von Hartz IV gewesen, denn es war bei seiner Errichtung wohl kaum geplant gewesen so viele Menschen langfristig in diesem System zu halten.
    Von Hartz IV kann man zwar locker überleben, aber keinesfalls wirklich leben. Die aktuellen Sätze sind mehr als nur ausreichend um bei einem vernünftigen Umgang mit dem Geld über dem Existenzminimum sein Dasein zu fristen. Es ist hingegen nicht ausreichend für all diejenigen, die wirklich leben wollen. Die Wünsche und Träume haben und diese verwirklichen wollen. Die Erfüllung solcher Wünsche ist nun mal leider allzu oft auch mit beträchtlichen Ausgaben verbunden, die mit Hartz IV nicht zu bewältigen sind.

    Eine Abschaffung von Hartz IV ist wohl kaum denkbar. Unsere Sozialsysteme entstehen als logische Folge aus unserer Wirtschaftsweise. Wir haben uns viel Ruhm und Reichtum erworben, indem wir streng kapitalistisch gewirtschaftet haben und der Eifer und Ehrgeiz der Individuen belohnt wurde. Überspitzt betrachtet bedeutet kapitalistisches Wirtschaften jedoch: irgendwann gehört einer einzigen Person jeder Vermögensgegenstand, während alle anderen nichts besitzen. In der Praxis sind wir von diesem Zustand glücklicherweise noch etwas entfernt, doch diese Tendenzen zeigen sich in der Gesellschaft definitiv. Geld wächst schließlich nicht auf Bäumen und wenn eine Person reicher wird, wird zwangsläufig eine andere ärmer. Für die "Verlierer" des Kapitalismus gibt es die Sozialsysteme, in unserem Fall vor allem Hartz IV. Diese sind erforderlich, denn andernfalls würde es tatsächlich zu absoluter Armut kommen, die lebensbedrohliche Folgen haben kann. Unsere Vermögensverteilung verändert sich immer weiter, gleichzeitig werden die Menschen immer älter und die Weltbevölkerung nimmt weiter zu, während der technologische Fortschritt immer mehr Arbeitsplätze vernichtet. Bestimmt sind heutzutage ein Viertel der Weltbevölkerung wirtschaftlich betrachtet bereits überflüssig, doch diese möchten natürlich auch gern einen Teil vom Kuchen haben.

    Hartz IV ist also gar nicht mal das Problem, sondern grundsätzlich erst mal ein Teil der Lösung. Viel dramatischer ist eigentlich, dass auch viele Berufstätige mit ihrem Einkommen nicht wirklich in der Lage sind große Sprünge zu machen. Die niedrigen Gehälter sind auch eine Folge des grundsätzlichen Überangebots an Arbeitskräften, Firmen haben doch meist den Luxus, dass sich schon irgendwer findet, der die gleiche Arbeit auch für weniger Geld macht, was durch die Globalisierung und Migration natürlich weiter begünstigt wird. Die Leute sind schlichtweg einfach froh überhaupt Arbeit zu haben und dies in ihren Lebenslauf schreiben zu können. Denn hinter dem geflügelten Ausdruck "Hartz IV" verbirgt sich der eigentlich limitierende Faktor, nämlich langfristige Arbeitslosigkeit. Sie ist es schließlich, die den Hartz-IV-Empfänger auf dem Arbeitsmarkt so unattraktiv macht. Hier wird dann oftmals pauschal Unwillen, Faulheit oder ein ähnlicher Makel unterstellt - andernfalls wäre dieser Mensch ja bestimmt nicht so lange auf Arbeitssuche. Wenn der wirklich etwas taugen würde, hätte sich den ja schließlich längst eine andere Firma unter den Nagel gerissen! Heutzutage reichen schon wenige Monate Hartz IV um diesen Effekt zu erzielen. Dagegen hilft auch keine Reform oder Umbenennung, denn es wird längerfristige Arbeitslosigkeit immer geben. Das Problem sitzt da einfach im Kopf der Menschen, in diesem Falle vor allem der Arbeitgeber.

    Dennoch wären natürlich einige Änderungen am aktuellen Hartz IV zu begrüßen. Momentan erhalten alle Betroffenen völlig unabhängig ihrer sonstigen Merkmale zumindest regional den gleichen Regelsatz. Das mag einem eingefleischten Marxisten vielleicht als fair erscheinen, in unserer Leistungsgesellschaft ist es das jedoch faktisch nicht. Was ist daran gerecht, wenn der 60jährige Stahlarbeiter, der nach 40 Jahren Betriebszugehörigkeit durch Werkschließung arbeitslos wird, genauso viel Geld bekommt wie der 25jährige Hauptschulabbrecher, der seit dem abrupten Ende seines Bildungsweges allenfalls mal schwarz auf dem Bau gejobbt hat? Bei der Arbeitslosenhilfe sollten die Vorleistungen der Menschen einfach mehr gewürdigt werden. Für jeden Monat, der schon berufstätig verbracht wurde, sollte es prozentualen Aufschlag geben. Ebenso für Eckpfeiler im Lebenslauf wie Schulabschluss, Ausbildung, Hochschulstudium (eventuell sogar notenabhängig). Menschen, die schon etwas geleistet haben, und denen man aufgrunddessen auch größere Motivation die Hilfebedürftigkeit zu beenden attestieren kann, sollten einfach nicht mit dem Regelsatz abgestraft werden. Trotzdem sollte natürlich auch jeder andere die Möglichkeit eines Zuverdiensts haben. Wenn ein Arbeitssuchender z.B. im Monat April 20 sinnvolle Bewerbungen nachweist, spricht doch nichts dagegen ihn dann mit 50 € mehr für den Monat Mai zu belohnen. Über Faullenzer und komplett Arbeitsunwillige können wir uns noch ewig aufregen, es wird sie jedoch nicht verschwinden lassen. Anstatt Kollektivstrafen zu verhängen, sollten wir lieber diejenigen fördern, die nicht so sind. Wer weiß, vielleicht rüttelt das sogar den einen oder anderen aus diesem Personenkreis auf sich doch mehr zu bemühen, weil sie noch stärker als solche exponiert werden und nicht mehr in der willigen Masse untertauchen könnten. Kontrolle und Sanktionen bleiben natürlich auch weiterhin erforderlich, allein schon um flächendeckenden Sozialbetrug zu verhindern, sie sollten aber nur noch in den lernresistentesten Fällen bestrafend eingesetzt werden.

    Darüber hinaus sollte der Staat mal etwas Geld in die Hand nehmen und die Jobcenter sowohl personell aufstocken als auch an die Anforderungen des Arbeitsmarkts anpassen. Gegenwärtig werden Arbeitslose nur verwaltet, kaum ein Mitarbeiter hat die Zeit sich wirklich individuell um seine Kunden zu bemühen, weil er halt 200 Stück davon unter strengen Auflagen kontrollieren muss. Da kann von individuell passender Hilfestellung kaum die Rede sein. Wenn die Jobcenter menschlicher werden, fühlen sich auch die Menschen, die sie häufiger frequentieren müssen, nicht mehr so chronisch unzufrieden und gegängelt. Auch wenn leider viele Menschen diese Art von Unterstützung benötigen, so ist Hartz IV doch jedes Mal ein Einzelschicksal. Quasi jeder Betroffene hat seine eigene Geschichte und dieser muss das Personal dort auch gerecht werden, anstatt nur eine weitere Nummer in die Akte zu schreiben. So arbeitet man nur aneinander vorbei und in diesem Fall verpulvert man wirklich viel Geld, wenn man Institutionen bezahlt, die ihren Zweck nicht erfüllen und gleichzeitig noch Unterstützung an Arbeitslose auszahlt, denen halt nicht dabei geholfen wird ihre persönliche Situation aufzubessern. Es bräuchte einfach kompetenteres Personal, das mehr in die Richtung einer Lebensberatung arbeitet, Stärken und Schwächen individuell erkennen kann und auch mit anderen Stellen (z.B. der Fachmedizin, nicht nur dem Amtsarzt) zusammenarbeitet.

  12. #111
    Mickie Mickie ist offline
    Avatar von Mickie

    Polit-Café

    @Cao Cao ich habe selbst einmal Hartz IV bezahlen geb für 2 Monate. Die gingen mir richtig auf die Eier mit allem möglichen Scheiß. Obwohl ich bereits meinem Job in der Tasche hatte und ich nur auf mein Eintrittsdatum warten musste. Das war einfach nur lächerlich. Die haben mich total ausgenommen. Ich kenne da eine die muss nie nur irgendwas machen. Die ist 29 und hat nichts. Keine Ausbildung oder sonst was. Die bekommt ihr Geld, wohnt Zuhause bei den Eltern und beide sind berufstätig. Einfach verkehrte Welt. Und mich wollten sie aus meiner Wohnung drängen, weil diese 20 Euro über dem Wert war. Nee ist klar.
    @Sleeping Dragon ich denke auch nicht das man von Armut sprechen kann, denn eigentlich haben sie ja alles. Ein Zuhause, komplett ausgestattet, überall Rabatte, meist ein Auto und fressen ist auch da. Für jemand der theoretisch nichts tut ist das schon mal ziemlich gut. Finde es dann schon unverschämt wenn man noch mehr will. So von wegen „Wir wollen auch in den Urlaub“ aber ich sehe das nicht. Wer fleißig ist sollte belohnt werden. Arbeitslose sind aber weder produktiv noch fleißig in dem Moment.

    Mir tun die Leute leid die ihre Arbeit verloren haben. Das ist richtig schwer zu verarbeiten. Ich hoffe für jeden das er schnell wieder eine findet. Ich bin ja auch nicht grundsätzlich gegen jeden Arbeitslosen. Aber es gibt einige die mich stören.

    Ich frage mich auch warum Flüchtlinge Harzt IV bekommen(ab welchen Status weiß ich nicht genau) Sie bekommen Unterkunft und Verpflegung. Mehr braucht man doch erstmal nicht. Die werden komplett umsorgt. Taschengeld ist da eig nicht angebracht.

    Wenn man sich auf Grundbedürfnisse einschießt dann ist essen und schlafen das wichtigste. Und das ist doch gegeben. Ärzte können die auch besuchen. Alles da.

  13. #112
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Polit-Café

    @Mickie
    Sobald Flüchtlinge Hartz4 erhalten (nämlich idR dann, wenn sie einen Aufenthaltastatus bekommen haben), erhalten sie auch keine Unterkunft und Verpflegung mehr. Sprich, sie müssen dann ebenso wie jeder andere die Unterkunft vom Wohngeld zahlen und den Rest vom Regelsatz (+Geld für Frau und Kind (er)).

    Dass dich das Jobcenter wegen 2 Monaten Übergang zum neuen Job aus deiner Wohnung "werfen" wollte, halte ich übrigens für vermutlich nicht zutreffend. Wenn die Miete die übernommenen Kosten des Jobcenters übersteigt, kannst du die Differenz immer noch aus dem Regelsatz zahlen. Du musst nur klar machen, dass du das so machen wirst, dann gibt es eigentlich auch kein Problem. Nur wenn du darauf beharrst, dass auch die 20€ mehr vom Jobcenter direkt übernommen werden, ist klar, dass die das nicht machen und dir stattdessen nahelegen, dann eine günstigere Wohnung zu suchen.
    Es kann natürlich auch sein, dass du an einen idiotischen Betreuer geraten bist. Nur sollte man nicht den Fehler machen, und persönliche Erfahrungen mit einem Betreuer, direkt auf das ganze System zu übertragen.

  14. #113
    Mickie Mickie ist offline
    Avatar von Mickie

    Polit-Café

    Zitat Jonny Knox Beitrag anzeigen
    @Mickie
    Sobald Flüchtlinge Hartz4 erhalten (nämlich idR dann, wenn sie einen Aufenthaltastatus bekommen haben), erhalten sie auch keine Unterkunft und Verpflegung mehr. Sprich, sie müssen dann ebenso wie jeder andere die Unterkunft vom Wohngeld zahlen und den Rest vom Regelsatz (+Geld für Frau und Kind (er)).

    Dass dich das Jobcenter wegen 2 Monaten Übergang zum neuen Job aus deiner Wohnung "werfen" wollte, halte ich übrigens für vermutlich nicht zutreffend. Wenn die Miete die übernommenen Kosten des Jobcenters übersteigt, kannst du die Differenz immer noch aus dem Regelsatz zahlen. Du musst nur klar machen, dass du das so machen wirst, dann gibt es eigentlich auch kein Problem. Nur wenn du darauf beharrst, dass auch die 20€ mehr vom Jobcenter direkt übernommen werden, ist klar, dass die das nicht machen und dir stattdessen nahelegen, dann eine günstigere Wohnung zu suchen.
    Es kann natürlich auch sein, dass du an einen idiotischen Betreuer geraten bist. Nur sollte man nicht den Fehler machen, und persönliche Erfahrungen mit einem Betreuer, direkt auf das ganze System zu übertragen.
    ah ok, ja gut dann brauchen die natürlich auch das Geld^^

    nee beharrt nicht. Hab denen gesagt das es blödsinn ist, ersten jetzt wegzuziehen und zweitens wie du schon sagst es aus meinem regelsatz zahlen kann. Die haben dann aber nochmal drauf bestanden. Ich hab es dann ignoriert. Auch sehr geil war, als ich denen gesagt habe das ich den Job habe und kein Geld mehr von den haben will, weil die ja einen Monat mehr bezahlen und du es dann nach ca 6 Monaten wieder zurück zahlen musst. Darauf hatte ich natürlich auch keine Lust. Ich habe nämlich am Anfang nur 1000 Euro verdient und konnte davon nichts mehr antreten. Aber auch da haben die sich quergestellt und weitergezahlt. Hat mich auch genervt.

  15. #114
    Cao Cao

    Polit-Café

    Zitat Mickie Beitrag anzeigen
    @Cao Cao ich habe selbst einmal Hartz IV bezahlen geb für 2 Monate. Die gingen mir richtig auf die Eier mit allem möglichen Scheiß. Obwohl ich bereits meinem Job in der Tasche hatte und ich nur auf mein Eintrittsdatum warten musste. Das war einfach nur lächerlich. Die haben mich total ausgenommen. Ich kenne da eine die muss nie nur irgendwas machen. Die ist 29 und hat nichts. Keine Ausbildung oder sonst was. Die bekommt ihr Geld, wohnt Zuhause bei den Eltern und beide sind berufstätig. Einfach verkehrte Welt. Und mich wollten sie aus meiner Wohnung drängen, weil diese 20 Euro über dem Wert war. Nee ist klar.
    Das ist ja auch das was ich meinte. Die Fallmanager unterscheiden sich in ihren handeln gerne mal voneinander. Der eine drückt ein Auge zu, der andere nicht. Ein anderer lässt dir Freiheiten, ein anderer setzt dich unter Druck. Die Regelungen selbst finde ich teilweise in ordnung, aber halt nicht wie unterschiedlich man dort behandelt wird.

  16. #115
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    Polit-Café

    Zitat Mickie Beitrag anzeigen
    Ein Zuhause, komplett ausgestattet, überall Rabatte, meist ein Auto und fressen ist auch da. Für jemand der theoretisch nichts tut ist das schon mal ziemlich gut. Finde es dann schon unverschämt wenn man noch mehr will. So von wegen „Wir wollen auch in den Urlaub“ aber ich sehe das nicht.
    Bei diesem Gejammere auf hohem Niveau kann ich auch nur mit den Augen rollen. Wie viele arbeitende Menschen gibt es, die sich auch keinen Urlaub leisten können und die monatlich für die Grundsicherung der Arbeitslosen buckeln gehen? Es geht ja wie bereits gesagt nur um eine Grundsicherung und nicht darum, ein luxuriöses Leben zu führen. Für die Grundlagen des Lebens ist bestens gesorgt, wenn man sich mehr leisten möchte, muss man eben in den sauren Apfel beißen und sich einen Job suchen, auch wenn dieser vorübergehend nicht den eigenen Ansprüchen entspricht.

    Dennoch finde ich auch, dass man deutlich differenzieren sollte zwischen Menschen, die jahrelang geschuftet und eingezahlt haben und Drückebergern. Glaube auch, dass Beschäftigungslosigkeit auf Dauer depressiv macht. Habe eine Cousine, die seit gut 10 Jahren arbeitslos und arbeitsunwillig ist. Vor kurzem wurde sie in eine Eingliederungsmaßnahme gesteckt, in der sie sich ehrenamtlich für Umweltschutz engagiert. Seit sie das Gefühl hat, gebraucht zu werden, geht es ihr auch psychisch deutlich besser. Vielleicht sind solche Maßnahmen ganz gut, um Menschen aus dieser Lähmung der Aussichtslosigkeit und dem Gefühl, nicht arbeiten zu können, herauszuholen.

  17. #116
    Mickie Mickie ist offline
    Avatar von Mickie

    Polit-Café

    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Bei diesem Gejammere auf hohem Niveau kann ich auch nur mit den Augen rollen. Wie viele arbeitende Menschen gibt es, die sich auch keinen Urlaub leisten können und die monatlich für die Grundsicherung der Arbeitslosen buckeln gehen? Es geht ja wie bereits gesagt nur um eine Grundsicherung und nicht darum, ein luxuriöses Leben zu führen. Für die Grundlagen des Lebens ist bestens gesorgt, wenn man sich mehr leisten möchte, muss man eben in den sauren Apfel beißen und sich einen Job suchen, auch wenn dieser vorübergehend nicht den eigenen Ansprüchen entspricht.
    ja das meine ich doch damit.

  18. #117
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Polit-Café

    Allerdings darf man es sich auch nicht so leicht machen und hier die Schuld ausschließlich bei den Arbeitslosen suchen. Es sagt sich leicht, dass die sich doch einen Job suchen sollen, auch wenn er nicht den eigenen Ansprüchen genügt. Firmen stellen auch ungern "überqualifizierte" Leute ein, weil sie immer befürchten, dass diejenigen dann eh nicht lange bleiben, weil sie parallel nach anderer (besserer, besser bezahlter) Arbeit suchen.

    Allerdings bin ich bei euch, den Wunsch nach Urlaub kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen. Klar, ich kann mir schon vorstellen, dass man dem Hartz4-Alltag gern entfliehen will, aber da müssen sie sich eben wie jeder andere auch vom monatlichen Geld etwas beiseite legen.

  19. #118
    Mickie Mickie ist offline
    Avatar von Mickie

    Polit-Café

    Klar rein menschlich gesehen kann ich das auch vollkommen nachvollziehen. Aber ohne Fleiß kein Preis. In den letzten 10 Jahren konnte ich auch bisher erst 2-mal in den Urlaub fahren und dieses Jahr dann das dritte mal. Irgendwo ist einfach die Grenze denke ich.

  20. #119
    Ole2

    Polit-Café

    Zitat Yieva Beitrag anzeigen

    Bei diesem Thread handelt es sich um einen Testlauf, d.h. wenn wir uns alle gut benehmen und uns an einer konstruktiven Diskussion beteiligen, können wir vielleicht auf Dauer einen Ort für spannende und produktive Gespräche erschaffen.
    Würde sagen. Test bestanden. Das H4 Thema läuft doch schon mal sehr produktiv und es sind doch sehr ausgewogene Ansichten, die hier vertreten werden.

    Darf ich mal fragen, was wäre, wenn sich jemand nicht gut benimmt?

  21. #120
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    Polit-Café

    Zitat Ole2 Beitrag anzeigen
    Würde sagen. Test bestanden. Das H4 Thema läuft doch schon mal sehr produktiv und es sind doch sehr ausgewogene Ansichten, die hier vertreten werden.

    Darf ich mal fragen, was wäre, wenn sich jemand nicht gut benimmt?
    Dann entscheidet der Staff über das weitere Verbleiben des Users.

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